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Deutsche Biographie - Blucher von Wahlstatt, Gebhard Leberecht Furst
Lebensdaten
1742 ? 1819
Geburtsort
Rostock
Sterbeort
Krieblowitz (Schlesien)
Beruf/Funktion
preußischer Generalfeldmarschall ; Offizier ; Generalfeldmarschall ; Landwirt
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118511882 | OGND | VIAF: 27118005
Namensvarianten
  • Blucher, Gebhard Leberecht Furst von
  • Blucher von Wahlstatt, Gebhard Leberecht Furst
  • Blucher, Gebhard Leberecht Furst von
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Zitierweise

Blucher von Wahlstatt, Gebhard Leberecht Furst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118511882.html [31.05.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Friedrich (1696?1761), Gutsbesitzer, hessen-kasselscher Rittmeister, S des Siegfried (Sievert) Ulrich (nach 1655-1702?), Offizier in Wismar, und der Ida Marg. von Winterfeld (1673 bis nach 1740);
    M Dorothea Maria (1702?69), T des Barthold Hans von Zulow (1656?1740) auf Patrow und Toitenwinkel und der Dorothea Maria von Both (1640?1734);
    ? Pottlitz 1773 Caroline (1756?91), T Fiedrich Wilhelms Freiherr von Mehling, polnischer Oberst der Krongarde, und der Bernhardine von Bojanowska, 2) Sandhorst 1795 Amalie (1772?1850), T des Pierre von Colomb, Geheimer Finanzrat und Prasident der Ostfriesischen Kammer, und der Marie Elisabeth Bacmeister; Schwager Peter von Colomb (1775?1854), zeichnete sich als preußischer Reiteroffizier 1813 aus, spater General der Kavallerie;
    7 K aus 1), u. a. Franz Graf Blucher von Wahlstatt (1778?1829), preußischer Generalmajor, infolge einer Kopfverwundung geisteskrank;
    N Enno von Colomb (1812?86), preußischer General und Militarschriftsteller.

  • Biographie

    Die ersten vierzehn Jahre seines Lebens verbrachte B. in seiner Geburtsstadt Rostock, wo er die Stadtschule besuchte und etwas Latein lernte. Zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges traten die beiden Bruder B. in die schwedische Armee ein und wurden 1758 Junker in einer neu aufgestellten Husarenschwadron. 1760 fiel B. in preußische Kriegsgefangenschaft. Der Husarenoberst Belling veranlaßte ihn zum Ubertritt in das preußische Heer. Fur Tapferkeit wurde er 1761 zum Leutnant, im gleichen Jahr zum Premierleutnant befordert. Als Adjutant des inzwischen Generalmajor gewordenen Belling kampfte B. seit Mitte 1762 unter dem Prinzen Heinrich in Sachsen und nahm an der Schlacht bei Freiberg teil. 1770-71 nahm er, zunachst wieder unter Belling, am Grenzkordon gegen Polen teil, und wurde im Marz 1771 zum Stabsrittmeister befordert. Da er glaubte, in der Beforderung zum Schwadronschef ubergangen zu sein, erbat er in schroffster Form seinen Abschied und wurde auf Grund eines koniglichen Marginals ?Der Rittmeister von Blucher soll sich zum Teufel scheren“ im Januar 1773 entlassen. Als Landwirt bewirtschaftete er das Gut Groß-Raddow bei Labes. Seine Standesgenossen wahlten ihn 1784 zum Deputierten bei der Landschaftsdirektion von Pommern mit dem Sitz in Stargard. Hier trat er auch in die Freimaurerloge ein. Die Wiedereinstellung in die Armee, um die er sich damals bewarb, erreichte er erst unter Friedrich Wilhelm II., der B. 1787 als Schwadronschef in sein altes Regiment eintreten ließ, zum Major beforderte und sein Patent um acht Jahre zuruckdatierte. 1787 nahm er an der Besetzung Hollands teil und wurde nach der Ruckkehr in seine Garnison Rummelsburg 1788 Oberstleutnant. 1793/94 kampfte er in der Armee des Herzogs von Braunschweig gegen die franzosischen Revolutionsheere und zeichnete sich in einer Reihe von Gefechten als Kavalleriefuhrer aus. Er wurde zum Generalmajor befordert. In Tagebuchform verarbeitete er die Erfahrungen des Kavalleriedienstes im Felde.

    Ende 1795 erhielt B. das Kommando uber einen Teil der Observationsarmee mit dem Sitz in Munster. Als Generalleutnant (1801) fuhrte er 1802 die Besetzung von Munster durch. 1803 ernannte ihn der Konig auf Wunsch der Stande und des Domkapitels zum Militargouverneur von Munster; neben ihm stand Stein als Oberprasident. Hier betatigte sich B. als Meister vom Stuhl in der Loge zu | den Drei Balken. Die Zugehorigkeit zur Freimauerei hatte durchaus nicht nur formale Bedeutung. Ihre ethisch-humanitaren Ziele nahm B. ernst. Er scheint sich auch als Redner innerhalb der Loge hervorgetan zu haben. Von der Unvermeidbarkeit einer Auseinandersetzung mit Napoleon uberzeugt, setzte er sich schon 1805 in einer Denkschrift ?Gedanken uber die Formierung einer Nationalarmee“ fur die allgemeine Wehrpflicht in Preußen ein. Am 14.10.1806 erlebte er die Niederlage von Auerstedt und streckte auf dem Ruckzug, die Nachhut Hohenlohes fuhrend, am 7.11.1806 unter ehrenvollen Bedingungen bei Ratkau die Waffen. Die Kriegsgefangenschaft in Hamburg fand ein schnelles Ende, da er gegen den franzosischen General Victor ausgewechselt wurde. Am 30.5. landete er in Stralsund, um mit seinem Korps die Schweden zu unterstutzen; es kam aber nicht zu ernsten Gefechten, da Ende Juni Waffenstillstand geschlossen wurde.

    Blucher wurde als der einzige hohere Kommandeur, der sich wirklich bewahrt hatte, die Hoffnung aller Patrioten. In seiner Stellung als Generalgouverneur fur Pommern und die Neumark stand er mit seiner ganzen Autoritat hinter der großen Heeresreform. Unter der bedrangten Lage des Vaterlandes leidend, verfiel er 1808 in schwere Krankheit, ein Unterleibsleiden begleitet von hochgradiger Schwermut und sogar eigenartigen Wahnvorstellungen. 1809 bemuhte er sich im Sinne der Patriotenpartei, den Konig zum Kriege an der Seite Osterreichs fortzureißen. Trotz der Enttauschung uber nicht erfullte Hoffnungen ging B. nicht außer Landes wie andere; ein Entlassungsgesuch beantwortete der Konig mit seiner Ernennung zum General der Kavallerie und zum Domkapitular von Brandenburg. Auf Beschwerde des franzosischen Gesandten wurde er 1811 abberufen und mußte sich fern von Berlin aufhalten. Am 28.2.1813 erhielt B. das Kommando uber die Feldtruppen in Schlesien, mit Scharnhorst als Generalstabschef und Gneisenau als Generalquartiermeister. Unter russischem Oberkommando nahm die preußische Armee unter B. an den ehrenvollen Niederlagen von Großgorschen (2.5.) und Bautzen (20./21.5.) teil. Nach dem Waffenstillstand wurde B. das Oberkommando uber die Schlesische Armee, etwa 100 000 Mann, ubertragen. Es war sein und Gneisenaus Verdienst, daß man im preußischen Hauptquartier auf eine energische Kriegfuhrung drangte, die einer Personlichkeit wie Napoleon gegenuber allein angebracht war. So wollte auch B. nach den Siegen an der Katzbach (26.8.), bei Wartenburg (3.10.), sowie bei Leipzig (16.-18.10., Ernennung zum Generalfeldmarschall), als er in der Neujahrsnacht 1814 den Rhein bei Caub uberschritt, nach Paris marschieren, wozu die Verbundeten nicht bereit waren. Er operierte meist getrennt von der Hauptarmee, mußte am 29.1. bei Brienne zuruckweichen, errang jedoch bei La Rothiere am 1.2. einen glanzenden Sieg. Seine Korps erlitten dann getrennt marschierend vom 10.-14.2. schwere Niederlagen. B. und Gneisenau vereitelten den bereits in Aussicht genommenen allgemeinen Ruckzug; bei Laon siegte die preußische Armee erneut am 9. und 10.3.; die Verfolgung unterblieb allerdings, da B. an einem schweren Augenleiden erkrankt war und an Depressionen litt. Zusammen mit der Hauptarmee ging die Schlesische nun auf Paris vor. Wegen seines Leidens verzichtete B. darauf, an dem Einzug der Monarchen teilzunehmen, und legte am 2.4. den Oberbefehl nieder. Noch in Paris erhob ihn der Konig am 3.6.1814 als B. von Wahlstatt in den Furstenstand.

    Die Beschlusse des Wiener Kongresses erregten seinen Unwillen, da er die preußischen Interessen ungenugend berucksichtigt fand. Nach Napoleons Ruckkehr wurde er nochmals zu einer großen geschichtlichen Rolle berufen. Er wurde Oberbefehlshaber der preußischen Feldarmee, mit Gneisenau als Generalstabschef. In Luttich mußte er Anfang Mai eine Meuterei der Sachsen niederschlagen. Als Napoleon nach Belgien vorstieß, stellte er sich im Vertrauen auf die ihm zugesagte Unterstutzung Wellingtons bei Ligny mit der preußischen Armee zum Kampf und wurde am 16.6. geschlagen: er selbst sturzte unter sein Pferd. Da gab Gneisenau den beruhmten Befehl, den Ruckzug nicht in Richtung auf den Rhein, sondern nach Norden auf Wavre anzutreten. So konnte B. am 18.6. in die Schlacht bei Waterloo rechtzeitig eingreifen und zum endgultigen Sieg durch die Operation gegen den rechten franzosischen Flugel entscheidend beitragen. Unaufhaltsam marschierte er nach Paris, das er am 3.7. besetzte. Der Konig ehrte ihn mit einem nur fur ihn angefertigten Eisernen Kreuz mit goldenen Strahlen. Von Rachegefuhlen beseelt, war er mit der glimpflichen Behandlung Frankreichs im 2. Pariser Frieden nicht einverstanden. - Von 1816 an verbrachte er den Sommer in Krieblowitz in Schlesien, das er als Dotation bekommen hatte, und in Karlsbad, den Winter in Berlin, wo er ein Haus am Pariser Platz geschenkt erhalten hatte. 1817 wurde er in den Staatsrat berufen und nahm an den Sitzungen tatigen Anteil.

    B. war mehr als ein bloßer Haudegen, als der er vielfach gilt. Der Anteil des Feldherrn und des Generalstabschefs an den Operationen ist niemals klar zu scheiden. Jedenfalls pflegte sich B. von den ihm von Gneisenau ausgearbeiteten Planen fur den kuhnsten zu entscheiden und ubernahm die Verantwortung fur die Durchfuhrung. Als Redner vermochte er Gebildete zu fesseln und den einfachen Soldaten zu begeistern. Sein Stil ist trotz mangelnder Rechtschreibung und mundartlichen Eigentumlichkeiten klar und einpragsam. - Dr. h. c. Oxford.

  • Werke

    Campagne-Journal d. J. 1793 u. 1794, Berlin 1796;
    B. s Briefe an seine Frau, hrsg. v. A. Saager, 1912;
    A. v. Hase, Neue Blucherbriefe aus d. J 1813-15, in: Mitt. d. Gesch. - u. Altertums- Ver. Liegnitz 4, 1912, S. 223-53;
    B. s Briefe, hrsg. W. v. Unger, 1913;
    B. in seinen Briefen, ausgew. v. J. R. Haarhaus, 1914;
    J. v. Pflugk-Harttung, Briefe B. s u. Gneisenaus an Thile, 1812?16, in: FBPG 28, 1914, S. 507-25.

  • Literatur

    ADB II;
    J. Scherr, B. , Seine Zeit u. sein Leben, 1862, ⁴1887;
    C. Blasendorff, G. L. v. B. , 1887;
    W. v. Unger, B. , Bd. 1: 1742-1811, 1907, Bd. 2: 1812 bis 1819, 1908 ( P ) ;
    E. F. Henderson, B. and the uprising of Prussia against Napoleon 1806?15, London 1911;
    K. Pagel, Feldmarschall B. , 1926, = Slg. Dt. Volkheit;
    W. Menn, G. L. v. B. , in: Westfal. Lb. II, 1931, S. 219-36 ( L , P ) ;
    O. Bleck, Marschall B. , Ein Lb. , 1939;
    W. Gorlitz, Furst B. v. Wahlstatt, 1940;
    E. Kessel, B. , in: Militarwiss. Rdsch. , 1942, S. 303-14;
    Priesdorff II, S. 413-27 ( L , P ). - Zu S Franz: Priesdorff IV, S. 142-44. - Zu Peter v. Colomb: ADB II (unter Frdr. Aug. v. C) ;
    Priesdorff V, S. 117-21 ( P ). - Zu Enno v. Colomb: ADB XLVII;
    Priesdorff VIII, S. 108-10.

  • Portrats

    Denkmaler v. G. Schadow, 1819 (Rostock, B. platz, mit Inschr. v. Goethe), u. Ch. D. Rauch, 1826 (Berlin, Platz am Opernhaus) u. 1827 (Breslau, B. platz);
    Gem. v. J. C. Rincklake (Munster, Loge z. d. 3 Balken), E. Gebauer ( Mus. Berlin), T. Lawrence (Windsor, Schloß), J. H. W. Tischbein ( Mus. Hamburg);
    Totenmaske; Abb. meist b. Unger (s. L ) ; s. a. Singer I , 1937, Nr. 3315-31.

  • Autor/in

    Hans Haussherr
  • Zitierweise

    Haussherr, Hans, "Blucher von Wahlstatt, Gebhard Leberecht Furst" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 317-319 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118511882.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Blucher: Gebhard Leberecht von B. , geb. 16. December 1742 in Rostock, 12. September 1819. Sein Vater war kurhessischer Rittmeister gewesen, hatte ein Fraulein von Bulow aus mecklenburgischem Geschlecht geheirathet | und lebte auf dem Gute Großen-Rensow. Wahrend der Streitigkeiten der Ritterschaft mit dem Herzog Karl Leopold ging die Mutter, um wahrend der Kriegsunruhen sicherer zu sein, nach Rostock, das so Blucher's Geburtsstadt wurde. Mit einem alteren Bruder wurde Gebhard, der jungste von 7 Sohnen, zu einem Schwager, Herrn von Krackwitz in Pommern, geschickt, scheint aber dort so wenig Unterricht empfangen zu haben, als im elterlichen Hause. Als die Schweden 1757 am siebenjahrigen Krieg Theil nahmen, sahen beide Bruder schwedische Husaren des Regiments Morner und wußten, gegen den Willen ihres Schwagers, ihre Annahme bei demselben durchzusetzen. Bei einem Streifzuge der Schweden wurde der Junker v. B. , am 29. August 1760, von einer Abtheilung des preußischen Husaren-Regiments Belling, nachdem ihm sein Pferd erschossen war, gefangen genommen. Belling fand Gefallen an dem Gefangenen und uberredete ihn, in preußischen Dienst zu treten. Im September wurde er Cornet, im Januar des folgenden Jahres Secondelieutenant und noch im Juli desselben Jahres Premierlieutenant. In der Schlacht bei Freiberg wurde er verwundet. Von der Schwadron des Generals von Belling wurde er zu der eines Majors von Podscharly versetzt, den er, neben Belling, seinen Lehrer in allem Dienste, besonders im kleinen Kriege, nannte. Wahrend des Krieges, wie nach dem Frieden wurde sein kecker Reitermuth, die Frische und Lebendigkeit seines Geistes allgemein geliebt, aber seine Freude an der Jagd, dem Spiel, am Wein, wie seine Streitlust, verwickelten ihn oft in Handel, die er immer bereit war mit dem Sabel auszufechten. Unter General v. Belling ruckte B. 1770 in Polen ein, wo Unruhen ausgebrochen waren; im Marz 1771 wurde er Stabsrittmeister. ? Belling wurde bald abberufen und General von Lossow ubernahm den Befehl der in Polen eingeruckten Regimenter. Als B. in Folge von Lossow's ungunstigem Berichte, zu dem sein Verkehr mit polnischen Familien, sein lockeres Leben und die Mißhandlung eines katholischen Geistlichen Veranlassung gegeben, ubergangen wurde, schrieb er dem Konig: ?Der von Jagersfeld, der kein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu sein, ist mir vorgezogen; ich bitte um meinen Abschied.“ Im Januar 1773 verfugte der Konig: ?Der Rittmeister B. kann sich zum Teufel scheeren.“ ? B. war bereits mit der schonen Tochter des sachsischen Obersten v. Mehling verlobt, der die Herrschaft Flatow gepachtet hatte. Er heirathete nun und pachtete das kleine Gut Gerrissunde von seinem Schwiegervater. Seine landwirthschaftliche Thatigkeit war so erfolgreich, daß er sich nach einigen Jahren das Gut Gr. Raddow in Hinterpommern kaufen konnte. Auch dies Gut verbesserte er wesentlich, wurde bald zum Ritterschaftsrathe gewahlt, erhielt vom Konige zur Aufbesserung seines Gutes Darlehn und Geschenke, konnte aber trotz vieler Versuche und Bittschreiben die Wiederanstellung im Heere erst nach dem Tode Friedrich des Großen durch des Generals von Bischoffswerder Fursprache erlangen. Die Sehnsucht, wieder Soldat werden zu konnen, der Mißmuth uber viele mißlungene Versuche, hatte ihn in den letzten Jahren dahin gefuhrt, seine Gutswirthschaft zu vernachlassigen. Er hatte bedeutende Schulden, die kaum durch den gunstigen Verkauf seiner Guter 1789, nach dem Tode der Gattin, gedeckt werden konnten. 1787 trat B. als Major wieder in sein altes Regiment ein, sein Patent wurde bis 1779 vordatirt; er empfing also die vollste Genugthuung fur die erfahrene Krankung. B. ruckte noch im Jahre seines Wiedereintritts unter der Anfuhrung des Herzogs von Braunschweig mit in Holland ein und kehrte im folgenden Jahre mit seiner Schwadron nach Rummelsburg in Hinterpommern zuruck. 1788 Oberstlieutenant geworden, erhielt er 1789 bei einer Revue den Orden pour le merite und wurde 1794 als Oberst zum Commandeur des Regiments | der rothen Husaren ernannt, bei denen er zuerst eingetreten war und immer gedient hatte. 1793 war Blucher dem Corps des Herzogs von Braunschweig am Niederrhein zugetheilt und zeichnete sich unter andern im Gefecht bei Moorlautern durch eine glanzende Cavallerie-Attaque auf den linken Flugel der Franzosen und ebenso bei Kaiserslautern ? 1794 ? aus. Bei Kirrweiler erbeutete er 6 Kanonen, Wagen, Pferde und machte 500 Gefangene, wofur er zum Generalmajor ernannt wurde. Ueber diese und andere Gefechte in den Feldzugen von 1793 und 1794 hat Blucher, der in Munster 1805 auch einen Aufsatz uber die Formirung einer Nationalarmee schrieb, Tagebucher gefuhrt; sie erschienen spater bearbeitet durch den Adjutanten Grafen Golz und den Kriegsrath Ribbentrop ("Campagne-Journal der Jahre 1793, und 1794 angefertigt von Gen.-Lieut. v. B. "). Diese Tagebucher, auf die B. Werth legte und deren Lehren und Beispiele er noch im Alter oft empfahl, sind sehr anschaulich und lebendig geschrieben und enthalten fur den Parteigangerkrieg, fur den Vorposten- und Patrouillendienst der Cavallerie, fur Ueberfalle und Anderes, viel noch heute Gultiges.?1795 erhielt B. ein Commando bei der Demarcationslinie in Norddeutschland; in Aurich lernte er die Tochter des dortigen Kammerprasidenten v. Colomb kennen und schloß mit ihr seine zweite Ehe, die kinderlos geblieben. 1801 wurde er zum Generallieutenant und zum Gouverneur von Munster ernannt. Erst in diesen Jahren tritt Blucher's Personlichkeit auch im politischen Leben der Nation hervor; er war ein Gegner von Haugwitz, sprach seinen Haß gegen Napoleon offen und derb aus und warnte vor jedem Bundniß mit demselben. 1805 drangte er zur Theilnahme an dem Kriege gegen Frankreich und war vor dem Ausbruche des Krieges 1806 neben Prinz Louis Ferdinand und Ruchel einer der geistigen Fuhrer der Kriegspartei im preußischen Heere. In der Schlacht bei Auerstadt fuhrte er die Avantgarde der preußischen Armee, machte, sobald er Auerstadt passirt, mit der Cavallerie eine gluckliche Attaque, wurde aber dann durch feindliche Quarr e s im weiteren Vordringen aufgehalten; sein Pferd wurde erschossen, und er ging mit der Cavallerie nach Eckartsberge zuruck. Als die preußischen Truppen Hassenhausen geraumt hatten und die franzosische Division Morand ihre Umgehung ausfuhrte, hoffte B. durch einen Angriff mit den beiden Reserve-Cavallerie-Divisionen der Schlacht noch eine gunstige Wendung zu geben; allein der Konig genehmigte seinen Vorschlag nicht. Auf dem Ruckzuge an die Oder fuhrte B. Hohenlohe's Arri e regarde. Nach der Capitulation von Prenzlau zog er sich gegen Lubeck zuruck, wurde aber von Bernadotte, Soult und Murat eingeschlossen und mit nur noch 6000 Mann bei Ratkau nach einer Reihe von Gefechten am 7. November 1806 zur Capitulation gezwungen. ? Bald darauf?27. Februar 1807, ? wurde er gegen den General Victor ausgewechselt und sollte im Rucken der Franzosen mit den Schweden in Pommern operiren. Nach dem bald darauf geschlossenen Frieden von Tilsit wurde er Militar-Gouverneur von Pommern. In dieser damals so schwierigen Stellung zeigte er viele Umsicht und Gewandtheit. Allen Mannern, die in jener Zeit auf eine Erhebung Preußens, auf eine Befreiung Deutschlands hinarbeiteten, war er eng verbunden, und die Kuhnheit seiner Aeußerungen, die Unerschutterlichkeit seiner Hoffnung auf Napoleon's Sturz richtete alle Blicke auf ihn. Scharnhorst schrieb ihm 1808, als er die Nachricht seiner Erkrankung erhalten: ?Sie sind unser Anfuhrer und Held und mußten Sie auf der Sanfte uns vor- und nachgetragen werden; nur mit Ihnen ist Entschlossenheit und Gluck.“ 1809 hatte B. gehofft, daß Preußen sich Oesterreich verbinden und am Kriege gegen Napoleon Theil nehmen werde; Schill's kuhnes und ungluckliches Unternehmen schien ihm der erste Schritt dazu. In demselben Jahre wurde er zum General der Cavallerie ernannt, erhielt eine erledigte Prabende des Domcapitels in Brandenburg, die 3000 Thaler trug, | und 1812 als Ersatz fur einzelne Forderungen aus dem letzten Kriege das Gut Kunzendorf in Schlesien. Bald nach Abschluß des Bundnisses mit Frankreich wurde B. , in Folge amtlicher Beschwerden franzosischer Behorden, von seinem Obercommando in Pommern abberufen; er ging nach Berlin, wo er sich an offentlichen Orten so kraftig uber Napoleon und die Franzosen außerte, seine Verachtung derselben und seine Hoffnung auf baldige Befreiung so zur Schau trug, daß der Konig fur gut fand, ihm Schlesien als Aufenthaltsort anzuweisen. Er ging zunachst nach Schweidnitz. Als in Folge des von Scharnhorst mit Rußland geschlossenen Vertrages der Aufruf vom 3. Februar 1813 von Breslau aus erlassen war, erhielt, auf Scharnhorst's dringende Bemuhungen, B. den Oberbefehl uber 25000 Mann preußischer Truppen und uber 13000 Russen unter Winzingerode, um spater Wittgenstein, dann Barclay, der Form nach untergeordnet zu werden. In der Schlacht bei Lutzen kampfte er gegen Mortier um den Besitz des Dorfes Kaja und ließ noch spat Abends den freilich erfolglosen Cavallerie-Angriff auf die franzosischen Bivouacs ausfuhren. Bei Bautzen?20. und 21. Mai ? commandirte B. den rechten Flugel. Den Abschluß des Waffenstillstandes scheint er wie Gneisenau deshalb getadelt zu haben, weil er furchtete, er wurde zu einem ehrlosen, alle Hoffnung auf dauernde Herstellung Preußens unmoglich machenden Frieden fuhren. Die folgenden Ereignisse haben bewiesen, daß der Waffenstillstand viel nutzlicher fur Preußen und seine Verbundeten, als fur Napoleon gewesen. Besonders konnten die Rustungen in Preußen uber jede Erwartung hinaus vervollstandigt werden. Allen neuen Formationen, besonders der Bildung der schlesischen Landwehr und der Befestigungsanlagen, die Gneisenau in Schlesien mit Eifer und Einsicht leitete, folgte B. mit lebendigem Interesse, wie er schon fruher die Reorganisation der Armee durch Scharnhorst uberall mit Wort und That unterstutzt hatte. Wahrend des Waffenstillstandes und nach Abschluß der Trachenberger Convention wurde B. an die Spitze der schlesischen Armee von 90000 Mann gestellt, die aus 50000 russischen Truppen unter Langeron und Sacken und aus 40000 Preußen unter York bestand. Das Hauptquartier der schlesischen Armee war sehr glucklich zusammengesetzt; man hat B. das handelnde Element, Gneisenau das geistige, beseelende, Muffling das rechnende genannt. In den beiden Ersten lebte Scharnhorst's Geist, dem Beide befreundet gewesen. Sie waren in ihrer Vaterlandsliebe, ihrem energischen Franzosenhaß, in ihren politischen und militarischen Ueberzeugungen so gleich gesinnt, als einig in der Freiheit und Große ihres ganzen Wesens. Beide hatten, als General Rauch und Oberstlieutenant Oppen anderweitig verwendet wurden, die Anstellung von Clausewitz und Grolmann im Hauptquartier der schlesischen Armee erbeten, aber auf des einflußreichen Knesebeck Rath wurde Muffling zum Oberquartiermeister ernannt, vielleicht, um in dessen Natur ein Gegengewicht gegen die Kuhnheit, geistige Freiheit und Elasticitat von B. und Gneisenau zu finden. Der gelehrte Muffling hatte das Talent, Befehle und Dispositionen zu redigiren, in hohem Grade, kannte das Detail seines Dienstes grundlich, blieb aber bei der weit uberlegenen Geistesund Willenskraft Gneisenau's, dem B. unbedingt vertraute, ohne allen Einfluß auf die Leitung der Operationen. Sehr schwierig war wahrend des ganzen Krieges das Verhaltniß zu Langeron und zu York; die seltene militarische Tuchtigkeit des letzteren wurde, trotz dessen wenig liebenswurdiger Natur, von B. uberall ruhmend anerkannt. Die ihm von Barclay zugedachte wesentlich defensive Rolle verwarf B. unbedingt und wußte durchzusetzen, daß ihm freie Hand gelassen wurde. In ihm, Gneisenau und York, in Bulow und Tauenzien, wie in den Officieren und Soldaten des Heeres lag die treibende Kraft, die alle Zogerungen und Unentschlossenheiten im großen Hauptquartier | mit sich fortriß, und alle Schwierigkeiten, die in den Sonderinteressen Oesterreichs, des Kronprinzen von Schweden und Englands lagen, zu uberwinden wußte. Am 26. August vernichtete B. Macdonald's Corps an der Katzbach, eroberte 105 Kanonen und befreite Schlesien, wendete sich dann nach Sachsen, wo York bei Wartenburg den Uebergang uber die Elbe erzwang und Bertrand schlug. Am 16. October kampfte B. bei Mockern siegreich gegen Marmont, suchte in der Voraussicht des Sieges die Franzosen durch York an der Saale abschneiden zu lassen, und trug am 19. wesentlich zur Ersturmung von Leipzig, das er am Halleschen Thor angriff, bei. Ebenso gebuhrt ihm das Verdienst, zur energischen Verfolgung Napoleon's gedrangt zu haben. Indessen gluckte der Versuch, ihm bei Erfurt zuvorzukommen, nicht. Am 3. November war B. in Gießen angekommen und erst in der Neujahrsnacht 1814 ging er bei Caub auf einer Schiffbrucke uber den Rhein; andere Theile seiner Armee gingen bei Coblenz und Mainz uber. ? Im großen Hauptquartier der Verbundeten, damals in Frankfurt a. M., hatte man gezogert, den Rhein zu uberschreiten und einen Invasionskrieg in Frankreich zu fuhren, theilweise, weil Oesterreich seine Plane, den alten Besitz in Italien wieder zu gewinnen, in erste Linie stellte und Preußens großere Erfolge furchtete, dann weil Einzelne, wie Knesebeck, in der Schule methodischer Kriegfuhrung erzogen, die Nothwendigkeit eines so kuhnen Entschlusses nicht einsehen konnten. B. , Gneisenau, Stein und Munster wußten, neben Anderen, endlich den Befehl zum Uebergang uber den Rhein durchzusetzen. Am 17. war B. in Nancy, ruckte dann bis Brienne vor und erfocht am 1. Februar, unterstutzt durch Wrede, den Kronprinzen von Wurtemberg und osterreichische Truppen unter Giulay den Sieg bei La Rothi e re (Brienne), wo die Franzosen 83 Geschutze und 3000 Gefangene verloren. Dann trennten sich die Verbundeten und B. wendete sich nach der Marne, wo er York fand und bald mit Langeron und Kleist zusammentreffen konnte. Napoleon folgte ihm. Die langs der Straße echelonnirten Corps von Olsuwieff und Sacken wurden bei Champaubert und Montmirail von Napoleon geschlagen, B. selbst am 14. bei Vauchamps zuruckgeworfen. Furst Schwarzenberg folgte nur sehr langsam, Napoleon wendete sich gegen die Corps von Wittgenstein, Wrede und den Kronprinzen von Wurtemberg und schlug sie einzeln. Schwarzenberg zog sich an die Seine bei Troyes zuruck und vereinigte sich am 22. Februar mit B. ; er beschloß einen weiteren Ruckzug und bildete eine Sudarmee, die, 50000 Mann stark, die Hauptarmee schwachte und von dem Endziel, der Vernichtung des napoleonischen Heeres, abfuhrte. Daher trennte sich Blucher von der Hauptarmee, maschirte an die Aisne, siegte am 9. und 10. Marz bei Laon uber Ney, am 21. bei Arcis sur Aube, vereinigte sich mit Schwarzenberg, der ihm widerwillig gefolgt war, drang unbeirrt durch Napoleons Umkehr uber die Marne; am 29. ruckten die Verbundeten vor Paris, siegten am 30. und ruckten den 31. in Paris ein. Am 16. October, dem Schlachttage von Mockern, war B. zum Feldmarschall ernannt worden, und am 3. Juni 1814 wurde er als B. von Wahlstadt in den Furstenstand erhoben. In Begleitung der verbundeten Monarchen ging er nach England, wo er mit solchem Enthusiasmus empfangen wurde, daß diese fast in den Hintergrund traten. Die Universitat Cambridge verlieh ihm das Doctordiplom, in Oxford wurde ihm das Ehrenburgerrecht ertheilt. Den Oberbefehl legte er schon am 2. April nieder, da ihn sein Augenleiden, von dem er wahrend des Winterfeldzuges oft gequalt worden, eine Theilnahme an den politischen Verhandlungen nicht erlaubte. Seine Unkenntniß der franzosischen Sprache und seine mangelhafte wissenschaftliche Bildung gestatteten ihm nicht eine so einflußreiche Rolle wie Wellington. Reich mit den hochsten Orden fast aller Staaten geschmuckt, kehrte B. nach dem Frieden nach Schlesien zuruck.

    Als der Krieg 1815 nach Napoleon's Ruckkehr von Elba wieder ausbrach, wurde B. an die Spitze der Armee des Niederrheins gestellt, um im Verein mit der englisch-niederlandischen Armee unter Wellington zu kampfen. Bei seiner Popularitat im Heer und Volk, selbst in England, konnte ihn Niemand ersetzen, und es war eine treffliche Wahl, daß ihm sein Freund Gneisenau als Chef des Generalstabes zur Seite gestellt wurde. Die erste Aufstellung der Heere beider Verbundeten war zu ausgedehnt, sie setzten sich der Gefahr aus, getrennt geschlagen zu werden. Am 15. Juni ruckte Napoleon in Belgien ein, schlug Blucher bei Ligny und ware d'Erlon's Corps zur Stelle gewesen, so drohte dem preußischen Heere die Vernichtung, um so mehr, da Bulow's Corps, in Folge eines Mißverstandnisses, nicht am Schlachttage eintraf. B. selbst war mit dem Pferde gesturzt und in Gefahr, gefangen zu werden. Trotz seiner Verluste beschloß er auf Gneisenau's Rath Wellington zu Hulfe zu eilen, und dieser Entschluß, der mit eiserner Energie bei großen Beschwerden ausgefuhrt wurde, entschied den Feldzug und den Sturz Napoleon's. Am 18. trafen die Preußen auf dem rechten Flugel des franzosischen Heeres ein, das im Begriff war Wellingtons Centrum zu durchbrechen, warfen gegen Abend verstarkt das franzosische Heer uber den Haufen und zersprengten es großtentheils durch eine hitzige Verfolgung. B. drang bis nach Paris, warf Davoust zuruck, schlug den angetragenen Waffenstillstand aus und zwang Paris zur Capitulation. Am 3. Juli wurde die Convention zu St. Cloud geschlossen, die franzosische Armee ubergab Paris, in welches am 7. preußische Truppen einruckten, und ging selbst bis hinter die Loire zuruck. Bei seiner Ruckkehr nach Deutschland wurde B. uberall festlich empfangen, kam im Januar krank in Berlin an, ging auf seine Guter in Schlesien, dann, wie er pflegte, im Sommer nach Karlsbad, und reiste spater nach seinem Geburtslande Mecklenburg, wo er in Rostock, Doberan und besonders in Hamburg gern verweilte. Sein rednerisches Talent, das er als eifriger Freimaurer gepflegt hatte, fand er vielfache Gelegenheit glanzend zu entfalten. 1819 traf er in Karlsbad mit Schwarzenberg zusammen und ging scheinbar gekraftigt nach seiner Herrschaft Krieblowitz, erkrankte aber bald und starb am 12. September im 77. Jahre seines Lebens. Aus erster Ehe hinterließ er zwei Sohne und eine Tochter. B. war ein großer, schlanker, schoner Mann, ? die hohe breite Stirn, die stark gekrummte Nase, die blitzenden blauen Augen, gaben auch seiner außeren Erscheinung das Geprage des Helden. Die Kuhnheit seines Wesens, die unerschutterliche Ruhe, die geistige Klarheit und die Festigkeit seines Willens sprachen sich in seinen Zugen aus, ? in seinen Mundwinkeln lag nach Arndt's Ausdruck Verschmitztheit und Husarenlist. Er war ein Mann von scharfem, klarem Verstande, von großer Menschenkenntniß und von warmem edlem Gemuth. Bei seiner geistigen Freiheit war er aller Begeisterung fur die hochsten Ideale seiner Zeit fahig und in seinem Streben den Besten gleichstehend. Aber bei der volligen Vernachlassigung seiner Erziehung, dem ganzlichen Mangel an Unterricht, dem sittenlosen Leben seiner Jugend, das in jenen Kreisen damals allgemein war, kamen nicht alle seine reichen Gaben zur Entfaltung.? Die Neigung zum Spiel, die Lust am kecken Wagen, hat ihn nie verlassen, ebenso die Freude an larmender Geselligkeit. Seine Vermogensumstande waren daher, trotz der Liberalitat des Konigs, selten in geordnetem Zustande. Im December 1814 wurde ihm die versprochene Dotation verliehen, ? ein Theil der Trebnitzer Guter, darunter Krieblowitz, im Werthe von 700000 Thalern. Im folgenden Jahre erhielt er ein Haus am Pariser Platze in Berlin und 50000 Thaler als Geschenk, und noch mehrere kleine Summen in den folgenden Jahren. ? Außer allen preußischen Kriegsorden wurde ihm allein das eiserne Kreuz, von goldenen Strahlen umgeben, verliehen; in Berlin, Breslau und Rostock wurden ihm eherne Standbilder gesetzt.

    • Literatur

      Vgl. neben der ausgebreiteten Litteratur der Kriege von 1792?1815: Varnhagen von Ense, Leben des Fursten Blucher von Wahlstadt. ? F. Forster, Feldmarschall Furst Blucher von Wahlstadt. ? Rumpf, Feldmarschall Furst Blucher von Wahlstadt und seine Heldenthaten.

  • Autor/in

    v. Meerheimb.
  • Zitierweise

    Meerheimb, von, "Blucher von Wahlstatt, Gebhard Leberecht Furst" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 727-733 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118511882.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA