Biographie
Blucher:
Gebhard Leberecht von
B.
, geb. 16. December 1742 in Rostock,
†
12. September 1819. Sein Vater war kurhessischer Rittmeister gewesen, hatte ein Fraulein von Bulow aus mecklenburgischem Geschlecht geheirathet
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und lebte auf dem Gute Großen-Rensow. Wahrend der Streitigkeiten der Ritterschaft mit dem Herzog Karl Leopold ging die Mutter, um wahrend der Kriegsunruhen sicherer zu sein, nach Rostock, das so Blucher's Geburtsstadt wurde. Mit einem alteren Bruder wurde Gebhard, der jungste von 7 Sohnen, zu einem Schwager, Herrn von Krackwitz in Pommern, geschickt, scheint aber dort so wenig Unterricht empfangen zu haben, als im elterlichen Hause. Als die Schweden 1757 am siebenjahrigen Krieg Theil nahmen, sahen beide Bruder schwedische Husaren des Regiments Morner und wußten, gegen den Willen ihres Schwagers, ihre Annahme bei demselben durchzusetzen. Bei einem Streifzuge der Schweden wurde der Junker v.
B.
, am 29. August 1760, von einer Abtheilung des preußischen Husaren-Regiments Belling, nachdem ihm sein Pferd erschossen war, gefangen genommen. Belling fand Gefallen an dem Gefangenen und uberredete ihn, in preußischen Dienst zu treten. Im September wurde er Cornet, im Januar des folgenden Jahres Secondelieutenant und noch im Juli desselben Jahres Premierlieutenant.
In der Schlacht bei Freiberg wurde er verwundet.
Von der Schwadron des Generals von Belling wurde er zu der eines Majors von Podscharly versetzt, den er, neben Belling, seinen Lehrer in allem Dienste, besonders im kleinen Kriege, nannte. Wahrend des Krieges, wie nach dem Frieden wurde sein kecker Reitermuth, die Frische und Lebendigkeit seines Geistes allgemein geliebt, aber seine Freude an der Jagd, dem Spiel, am Wein, wie seine Streitlust, verwickelten ihn oft in Handel, die er immer bereit war mit dem Sabel auszufechten. Unter General v. Belling ruckte
B.
1770 in Polen ein, wo Unruhen ausgebrochen waren; im Marz 1771 wurde er Stabsrittmeister. ? Belling wurde bald abberufen und General von Lossow ubernahm den Befehl der in Polen eingeruckten Regimenter. Als
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in Folge von Lossow's ungunstigem Berichte, zu dem sein Verkehr mit polnischen Familien, sein lockeres Leben und die Mißhandlung eines katholischen Geistlichen Veranlassung gegeben, ubergangen wurde, schrieb er dem Konig: ?Der von Jagersfeld, der kein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu sein, ist mir vorgezogen; ich bitte um meinen Abschied.“ Im Januar 1773 verfugte der Konig: ?Der Rittmeister
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kann sich zum Teufel scheeren.“ ?
B.
war bereits mit der schonen Tochter des sachsischen Obersten v. Mehling verlobt, der die Herrschaft Flatow gepachtet hatte. Er heirathete nun und pachtete das kleine Gut Gerrissunde von seinem Schwiegervater. Seine landwirthschaftliche Thatigkeit war so erfolgreich, daß er sich nach einigen Jahren das Gut Gr. Raddow in Hinterpommern kaufen konnte. Auch dies Gut verbesserte er wesentlich, wurde bald zum Ritterschaftsrathe gewahlt, erhielt vom Konige zur Aufbesserung seines Gutes Darlehn und Geschenke, konnte aber trotz vieler Versuche und Bittschreiben die Wiederanstellung im Heere erst nach dem Tode Friedrich des Großen durch des Generals von Bischoffswerder Fursprache erlangen. Die Sehnsucht, wieder Soldat werden zu konnen, der Mißmuth uber viele mißlungene Versuche, hatte ihn in den letzten Jahren dahin gefuhrt, seine Gutswirthschaft zu vernachlassigen. Er hatte bedeutende Schulden, die kaum durch den gunstigen Verkauf seiner Guter 1789, nach dem Tode der Gattin, gedeckt werden konnten. 1787 trat
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als Major wieder in sein altes Regiment ein, sein Patent wurde bis 1779 vordatirt; er empfing also die vollste Genugthuung fur die erfahrene Krankung.
B.
ruckte noch im Jahre seines Wiedereintritts unter der Anfuhrung des Herzogs von Braunschweig mit in Holland ein und kehrte im folgenden Jahre mit seiner Schwadron nach Rummelsburg in Hinterpommern zuruck. 1788 Oberstlieutenant geworden, erhielt er 1789 bei einer Revue den Orden
pour le merite
und wurde 1794 als Oberst zum Commandeur des Regiments
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der rothen Husaren ernannt, bei denen er zuerst eingetreten war und immer gedient hatte. 1793 war Blucher dem Corps des Herzogs von Braunschweig am Niederrhein zugetheilt und zeichnete sich unter andern im Gefecht bei Moorlautern durch eine glanzende Cavallerie-Attaque auf den linken Flugel der Franzosen und ebenso bei Kaiserslautern ? 1794 ? aus. Bei Kirrweiler erbeutete er 6 Kanonen, Wagen, Pferde und machte 500 Gefangene, wofur er zum Generalmajor ernannt wurde. Ueber diese und andere Gefechte in den Feldzugen von 1793 und 1794 hat Blucher, der in Munster 1805 auch einen Aufsatz uber die Formirung einer Nationalarmee schrieb, Tagebucher gefuhrt; sie erschienen spater bearbeitet durch den Adjutanten Grafen Golz und den Kriegsrath Ribbentrop ("Campagne-Journal der Jahre 1793, und 1794 angefertigt von Gen.-Lieut. v.
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"). Diese Tagebucher, auf die
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Werth legte und deren Lehren und Beispiele er noch im Alter oft empfahl, sind sehr anschaulich und lebendig geschrieben und enthalten fur den Parteigangerkrieg, fur den Vorposten- und Patrouillendienst der Cavallerie, fur Ueberfalle und Anderes, viel noch heute Gultiges.?1795 erhielt
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ein Commando bei der Demarcationslinie in Norddeutschland; in Aurich lernte er die Tochter des dortigen Kammerprasidenten v. Colomb kennen und schloß mit ihr seine zweite Ehe, die kinderlos geblieben. 1801 wurde er zum Generallieutenant und zum Gouverneur von Munster ernannt. Erst in diesen Jahren tritt Blucher's Personlichkeit auch im politischen Leben der Nation hervor; er war ein Gegner von Haugwitz, sprach seinen Haß gegen Napoleon offen und derb aus und warnte vor jedem Bundniß mit demselben. 1805 drangte er zur Theilnahme an dem Kriege gegen Frankreich und war vor dem Ausbruche des Krieges 1806 neben Prinz Louis Ferdinand und Ruchel einer der geistigen Fuhrer der Kriegspartei im preußischen Heere. In der Schlacht bei Auerstadt fuhrte er die Avantgarde der preußischen Armee, machte, sobald er Auerstadt passirt, mit der Cavallerie eine gluckliche Attaque, wurde aber dann durch feindliche Quarr
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s im weiteren Vordringen aufgehalten; sein Pferd wurde erschossen, und er ging mit der Cavallerie nach Eckartsberge zuruck. Als die preußischen Truppen Hassenhausen geraumt hatten und die franzosische Division Morand ihre Umgehung ausfuhrte, hoffte
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durch einen Angriff mit den beiden Reserve-Cavallerie-Divisionen der Schlacht noch eine gunstige Wendung zu geben; allein der Konig genehmigte seinen Vorschlag nicht. Auf dem Ruckzuge an die Oder fuhrte
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Hohenlohe's Arri
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regarde. Nach der Capitulation von Prenzlau zog er sich gegen Lubeck zuruck, wurde aber von Bernadotte, Soult und Murat eingeschlossen und mit nur noch 6000 Mann bei Ratkau nach einer Reihe von Gefechten am 7. November 1806 zur Capitulation gezwungen. ? Bald darauf?27. Februar 1807, ? wurde er gegen den General Victor ausgewechselt und sollte im Rucken der Franzosen mit den Schweden in Pommern operiren. Nach dem bald darauf geschlossenen Frieden von Tilsit wurde er Militar-Gouverneur von Pommern. In dieser damals so schwierigen Stellung zeigte er viele Umsicht und Gewandtheit. Allen Mannern, die in jener Zeit auf eine Erhebung Preußens, auf eine Befreiung Deutschlands hinarbeiteten, war er eng verbunden, und die Kuhnheit seiner Aeußerungen, die Unerschutterlichkeit seiner Hoffnung auf Napoleon's Sturz richtete alle Blicke auf ihn. Scharnhorst schrieb ihm 1808, als er die Nachricht seiner Erkrankung erhalten: ?Sie sind unser Anfuhrer und Held und mußten Sie auf der Sanfte uns vor- und nachgetragen werden; nur mit Ihnen ist Entschlossenheit und Gluck.“ 1809 hatte
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gehofft, daß Preußen sich Oesterreich verbinden und am Kriege gegen Napoleon Theil nehmen werde; Schill's kuhnes und ungluckliches Unternehmen schien ihm der erste Schritt dazu. In demselben Jahre wurde er zum General der Cavallerie ernannt, erhielt eine erledigte Prabende des Domcapitels in Brandenburg, die 3000 Thaler trug,
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und 1812 als Ersatz fur einzelne Forderungen aus dem letzten Kriege das Gut Kunzendorf in Schlesien. Bald nach Abschluß des Bundnisses mit Frankreich wurde
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, in Folge amtlicher Beschwerden franzosischer Behorden, von seinem Obercommando in Pommern abberufen; er ging nach Berlin, wo er sich an offentlichen Orten so kraftig uber Napoleon und die Franzosen außerte, seine Verachtung derselben und seine Hoffnung auf baldige Befreiung so zur Schau trug, daß der Konig fur gut fand, ihm Schlesien als Aufenthaltsort anzuweisen. Er ging zunachst nach Schweidnitz. Als in Folge des von Scharnhorst mit Rußland geschlossenen Vertrages der Aufruf vom 3. Februar 1813 von Breslau aus erlassen war, erhielt, auf Scharnhorst's dringende Bemuhungen,
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den Oberbefehl uber 25000 Mann preußischer Truppen und uber 13000 Russen unter Winzingerode, um spater Wittgenstein, dann Barclay, der Form nach untergeordnet zu werden. In der Schlacht bei Lutzen kampfte er gegen Mortier um den Besitz des Dorfes Kaja und ließ noch spat Abends den freilich erfolglosen Cavallerie-Angriff auf die franzosischen Bivouacs ausfuhren. Bei Bautzen?20. und 21. Mai ? commandirte
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den rechten Flugel. Den Abschluß des Waffenstillstandes scheint er wie Gneisenau deshalb getadelt zu haben, weil er furchtete, er wurde zu einem ehrlosen, alle Hoffnung auf dauernde Herstellung Preußens unmoglich machenden Frieden fuhren. Die folgenden Ereignisse haben bewiesen, daß der Waffenstillstand viel nutzlicher fur Preußen und seine Verbundeten, als fur Napoleon gewesen. Besonders konnten die Rustungen in Preußen uber jede Erwartung hinaus vervollstandigt werden. Allen neuen Formationen, besonders der Bildung der schlesischen Landwehr und der Befestigungsanlagen, die Gneisenau in Schlesien mit Eifer und Einsicht leitete, folgte
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mit lebendigem Interesse, wie er schon fruher die Reorganisation der Armee durch Scharnhorst uberall mit Wort und That unterstutzt hatte. Wahrend des Waffenstillstandes und nach Abschluß der Trachenberger Convention wurde
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an die Spitze der schlesischen Armee von 90000 Mann gestellt, die aus 50000 russischen Truppen unter Langeron und Sacken und aus 40000 Preußen unter York bestand. Das Hauptquartier der schlesischen Armee war sehr glucklich zusammengesetzt; man hat
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das handelnde Element, Gneisenau das geistige, beseelende, Muffling das rechnende genannt. In den beiden Ersten lebte Scharnhorst's Geist, dem Beide befreundet gewesen. Sie waren in ihrer Vaterlandsliebe, ihrem energischen Franzosenhaß, in ihren politischen und militarischen Ueberzeugungen so gleich gesinnt, als einig in der Freiheit und Große ihres ganzen Wesens. Beide hatten, als General Rauch und Oberstlieutenant Oppen anderweitig verwendet wurden, die Anstellung von Clausewitz und Grolmann im Hauptquartier der schlesischen Armee erbeten, aber auf des einflußreichen Knesebeck Rath wurde Muffling zum Oberquartiermeister ernannt, vielleicht, um in dessen Natur ein Gegengewicht gegen die Kuhnheit, geistige Freiheit und Elasticitat von
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und Gneisenau zu finden. Der gelehrte Muffling hatte das Talent, Befehle und Dispositionen zu redigiren, in hohem Grade, kannte das Detail seines Dienstes grundlich, blieb aber bei der weit uberlegenen Geistesund Willenskraft Gneisenau's, dem
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unbedingt vertraute, ohne allen Einfluß auf die Leitung der Operationen. Sehr schwierig war wahrend des ganzen Krieges das Verhaltniß zu Langeron und zu York; die seltene militarische Tuchtigkeit des letzteren wurde, trotz dessen wenig liebenswurdiger Natur, von
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uberall ruhmend anerkannt. Die ihm von Barclay zugedachte wesentlich defensive Rolle verwarf
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unbedingt und wußte durchzusetzen, daß ihm freie Hand gelassen wurde. In ihm, Gneisenau und York, in Bulow und Tauenzien, wie in den Officieren und Soldaten des Heeres lag die treibende Kraft, die alle Zogerungen und Unentschlossenheiten im großen Hauptquartier
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mit sich fortriß, und alle Schwierigkeiten, die in den Sonderinteressen Oesterreichs, des Kronprinzen von Schweden und Englands lagen, zu uberwinden wußte. Am 26. August vernichtete
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Macdonald's Corps an der Katzbach, eroberte 105 Kanonen und befreite Schlesien, wendete sich dann nach Sachsen, wo York bei Wartenburg den Uebergang uber die Elbe erzwang und Bertrand schlug. Am 16. October kampfte
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bei Mockern siegreich gegen Marmont, suchte in der Voraussicht des Sieges die Franzosen durch York an der Saale abschneiden zu lassen, und trug am 19. wesentlich zur Ersturmung von Leipzig, das er am Halleschen Thor angriff, bei. Ebenso gebuhrt ihm das Verdienst, zur energischen Verfolgung Napoleon's gedrangt zu haben. Indessen gluckte der Versuch, ihm bei Erfurt zuvorzukommen, nicht. Am 3. November war
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in Gießen angekommen und erst in der Neujahrsnacht 1814 ging er bei Caub auf einer Schiffbrucke uber den Rhein; andere Theile seiner Armee gingen bei Coblenz und Mainz uber. ? Im großen Hauptquartier der Verbundeten, damals in Frankfurt a. M., hatte man gezogert, den Rhein zu uberschreiten und einen Invasionskrieg in Frankreich zu fuhren, theilweise, weil Oesterreich seine Plane, den alten Besitz in Italien wieder zu gewinnen, in erste Linie stellte und Preußens großere Erfolge furchtete, dann weil Einzelne, wie Knesebeck, in der Schule methodischer Kriegfuhrung erzogen, die Nothwendigkeit eines so kuhnen Entschlusses nicht einsehen konnten.
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, Gneisenau, Stein und Munster wußten, neben Anderen, endlich den Befehl zum Uebergang uber den Rhein durchzusetzen. Am 17. war
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in Nancy, ruckte dann bis Brienne vor und erfocht am 1. Februar, unterstutzt durch Wrede, den Kronprinzen von Wurtemberg und osterreichische Truppen unter Giulay den Sieg bei La Rothi
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re (Brienne), wo die Franzosen 83 Geschutze und 3000 Gefangene verloren. Dann trennten sich die Verbundeten und
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wendete sich nach der Marne, wo er York fand und bald mit Langeron und Kleist zusammentreffen konnte. Napoleon folgte ihm. Die langs der Straße echelonnirten Corps von Olsuwieff und Sacken wurden bei Champaubert und Montmirail von Napoleon geschlagen,
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selbst am 14. bei Vauchamps zuruckgeworfen. Furst Schwarzenberg folgte nur sehr langsam, Napoleon wendete sich gegen die Corps von Wittgenstein, Wrede und den Kronprinzen von Wurtemberg und schlug sie einzeln. Schwarzenberg zog sich an die Seine bei Troyes zuruck und vereinigte sich am 22. Februar mit
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; er beschloß einen weiteren Ruckzug und bildete eine Sudarmee, die, 50000 Mann stark, die Hauptarmee schwachte und von dem Endziel, der Vernichtung des napoleonischen Heeres, abfuhrte. Daher trennte sich Blucher von der Hauptarmee, maschirte an die Aisne, siegte am 9. und 10. Marz bei Laon uber Ney, am 21. bei Arcis sur Aube, vereinigte sich mit Schwarzenberg, der ihm widerwillig gefolgt war, drang unbeirrt durch Napoleons Umkehr uber die Marne; am 29. ruckten die Verbundeten vor Paris, siegten am 30. und ruckten den 31. in Paris ein. Am 16. October, dem Schlachttage von Mockern, war
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zum Feldmarschall ernannt worden, und am 3. Juni 1814 wurde er als
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von Wahlstadt in den Furstenstand erhoben. In Begleitung der verbundeten Monarchen ging er nach England, wo er mit solchem Enthusiasmus empfangen wurde, daß diese fast in den Hintergrund traten. Die Universitat Cambridge verlieh ihm das Doctordiplom, in Oxford wurde ihm das Ehrenburgerrecht ertheilt. Den Oberbefehl legte er schon am 2. April nieder, da ihn sein Augenleiden, von dem er wahrend des Winterfeldzuges oft gequalt worden, eine Theilnahme an den politischen Verhandlungen nicht erlaubte. Seine Unkenntniß der franzosischen Sprache und seine mangelhafte wissenschaftliche Bildung gestatteten ihm nicht eine so einflußreiche Rolle wie Wellington. Reich mit den hochsten Orden fast aller Staaten geschmuckt, kehrte
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nach dem Frieden nach Schlesien zuruck.
Als der Krieg 1815 nach Napoleon's Ruckkehr von Elba wieder ausbrach, wurde
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an die Spitze der Armee des Niederrheins gestellt, um im Verein mit der englisch-niederlandischen Armee unter Wellington zu kampfen. Bei seiner Popularitat im Heer und Volk, selbst in England, konnte ihn Niemand ersetzen, und es war eine treffliche Wahl, daß ihm sein Freund Gneisenau als Chef des Generalstabes zur Seite gestellt wurde. Die erste Aufstellung der Heere beider Verbundeten war zu ausgedehnt, sie setzten sich der Gefahr aus, getrennt geschlagen zu werden. Am 15. Juni ruckte Napoleon in Belgien ein, schlug Blucher bei Ligny und ware d'Erlon's Corps zur Stelle gewesen, so drohte dem preußischen Heere die Vernichtung, um so mehr, da Bulow's Corps, in Folge eines Mißverstandnisses, nicht am Schlachttage eintraf.
B.
selbst war mit dem Pferde gesturzt und in Gefahr, gefangen zu werden. Trotz seiner Verluste beschloß er auf Gneisenau's Rath Wellington zu Hulfe zu eilen, und dieser Entschluß, der mit eiserner Energie bei großen Beschwerden ausgefuhrt wurde, entschied den Feldzug und den Sturz Napoleon's. Am 18. trafen die Preußen auf dem rechten Flugel des franzosischen Heeres ein, das im Begriff war Wellingtons Centrum zu durchbrechen, warfen gegen Abend verstarkt das franzosische Heer uber den Haufen und zersprengten es großtentheils durch eine hitzige Verfolgung.
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drang bis nach Paris, warf Davoust zuruck, schlug den angetragenen Waffenstillstand aus und zwang Paris zur Capitulation. Am 3. Juli wurde die Convention zu St. Cloud geschlossen, die franzosische Armee ubergab Paris, in welches am 7. preußische Truppen einruckten, und ging selbst bis hinter die Loire zuruck. Bei seiner Ruckkehr nach Deutschland wurde
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uberall festlich empfangen, kam im Januar krank in Berlin an, ging auf seine Guter in Schlesien, dann, wie er pflegte, im Sommer nach Karlsbad, und reiste spater nach seinem Geburtslande Mecklenburg, wo er in Rostock, Doberan und besonders in Hamburg gern verweilte. Sein rednerisches Talent, das er als eifriger Freimaurer gepflegt hatte, fand er vielfache Gelegenheit glanzend zu entfalten. 1819 traf er in Karlsbad mit Schwarzenberg zusammen und ging scheinbar gekraftigt nach seiner Herrschaft Krieblowitz, erkrankte aber bald und starb am 12. September im 77. Jahre seines Lebens. Aus erster Ehe hinterließ er zwei Sohne und eine Tochter.
B.
war ein großer, schlanker, schoner Mann, ? die hohe breite Stirn, die stark gekrummte Nase, die blitzenden blauen Augen, gaben auch seiner außeren Erscheinung das Geprage des Helden. Die Kuhnheit seines Wesens, die unerschutterliche Ruhe, die geistige Klarheit und die Festigkeit seines Willens sprachen sich in seinen Zugen aus, ? in seinen Mundwinkeln lag nach Arndt's Ausdruck Verschmitztheit und Husarenlist. Er war ein Mann von scharfem, klarem Verstande, von großer Menschenkenntniß und von warmem edlem Gemuth. Bei seiner geistigen Freiheit war er aller Begeisterung fur die hochsten Ideale seiner Zeit fahig und in seinem Streben den Besten gleichstehend. Aber bei der volligen Vernachlassigung seiner Erziehung, dem ganzlichen Mangel an Unterricht, dem sittenlosen Leben seiner Jugend, das in jenen Kreisen damals allgemein war, kamen nicht alle seine reichen Gaben zur Entfaltung.? Die Neigung zum Spiel, die Lust am kecken Wagen, hat ihn nie verlassen, ebenso die Freude an larmender Geselligkeit. Seine Vermogensumstande waren daher, trotz der Liberalitat des Konigs, selten in geordnetem Zustande. Im December 1814 wurde ihm die versprochene Dotation verliehen, ? ein Theil der Trebnitzer Guter, darunter Krieblowitz, im Werthe von 700000 Thalern. Im folgenden Jahre erhielt er ein Haus am Pariser Platze in Berlin und 50000 Thaler als Geschenk, und noch mehrere kleine Summen in den folgenden Jahren. ? Außer allen preußischen Kriegsorden wurde ihm allein das eiserne Kreuz, von goldenen Strahlen umgeben, verliehen; in Berlin, Breslau und Rostock wurden ihm eherne Standbilder gesetzt.