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Panorama: Polizei vereitelt Bombenanschlag - Panorama | STERN.DE
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Polizei vereitelt Bombenanschlag

12. September 2003, 07:20 Uhr

Die Polizei hat einen Anschlag auf das j?dische Gemeindezentrum in M?nchen vereitelt. Neonazis hatten geplant, einen Bombenanschlag bei der Grundsteinlegung zu ver?ben.

Sichergestellte Waffen aus einem Schlag gegen die rechtsextreme Szene in M?nchen ©

D er von M?nchner Neonazis geplante Sprengstoffanschlag sollte dem neuen j?dischen Gemeindezentrum im Herzen M?nchen gelten. Wie die Israelitische Kultusgemeinde M?nchen und Oberbayern am Donnerstagabend mitteilte, wollten die Rechtsextremisten den Sprengsatz bei der Grundsteinlegung f?r die neue Hauptsynagoge, das Gemeindezentrum und das J?dische Museum der Landeshauptstadt am 9. November z?nden. Die Polizei hatte am Dienstag bei den Verd?chtigen 1,7 Kilogramm TNT sichergestellt. Generalbundesanwalt Kay Nehm hat die Ermittlungen ?bernommen. Es bestehe der Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, best?tigte am Abend die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.

An den Feierlichkeiten zu der Grundsteinlegung des j?dischen Gemeindezentrums sollten unter anderem Bundespr?sident Johannes Rau, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, Bayerns Ministerpr?sident Edmund Stoiber (CSU), M?nchens Oberb?rgermeister Christian Ude (SPD) sowie der fr?here Oberb?rgermeister und SPD-Chef Hans-Jochen Vogel teilnehmen.

"Anschlag gegen die Demokratie"

"In diesem Zusammenhang w?re das nicht nur ein Anschlag gegen uns, sondern gegen alle demokratischen Institutionen und Menschen gewesen", sagte die Pr?sidentin der Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch. Bayerns Innenminister G?nther Beckstein (CSU) erkl?rte, die Sicherheitsbeh?rden h?tten eines der emp?rendsten Verbrechen der deutschen Nachkriegszeit verhindert. Nun m?sse bundesweit der Kampf gegen den Rechtsextremismus verst?rkt werden.

Die "S?ddeutsche Zeitung" berichtet in ihrer Freitagausgabe, die Bombe sollte in der Nacht zum 9. November gez?ndet werden. Wie das Blatt aus Kreisen der Ermittler erfahren haben will, erkl?rten dies einige der gefassten Neonazis bei den Vernehmungen. Ein Anschlag auf das Gemeindezentrum w?re "ein nicht zu ?berbietendes politisches Fanal" gewesen, zitiert die "SZ" Sicherheitsexperten.

14 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt

Am Dienstag hatten die Ermittler 14 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt - darunter 1,7 Kilogramm TNT - und so einen m?glichen Sprengstoffanschlag vereitelt. Der Sprengstoff h?tte "sehr schnell" einsatzbereit gemacht werden k?nnen. Au?erdem wurden zwei Handgranaten und Munition, Schusswaffen, mehrere Stichwaffen, eine Streitaxt, Sturmhauben und umfangreiche schriftliche Unterlagen sichergestellt. Vier Rechtsextremisten der so genannten "Kameradschaft S?d" waren verhaftet worden, unter ihnen der Anf?hrer Martin Wiese.

Wiese hat nach Angaben des Bayerischen Landesamtes f?r Verfassungsschutz bundesweit Kontakte, unter anderem zu dem Neonazi- F?hrer Steffen Hupka aus Sachsen-Anhalt sowie dem Hamburger Neonazi Christian Worch. Wiese hatte mehrere Demonstrationen gegen die Wehrmachtausstellung angemeldet. Mit anderen Mitgliedern der "Kameradschaft S?d" war er bei einer antiamerikanischen NPD-Demonstration im M?rz am Truppen?bungsplatz Wunsiedel sowie bei einer Gedenkveranstaltung f?r den Hitler-Stellvertreter Rudolf He? im August in Wunsiedel aufgetreten. Ein gut Teil der rund 25 Mitglieder der "Kameradschaft S?d" komme aus den neuen Bundesl?ndern.

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