Bruchiger Frieden in Mosambik

Spannungen zwischen Ex-Burgerkriegsparteien

Bruchiger Frieden in Mosambik

Bis 1992 herrschte in Mosambik ein blutiger Burgerkrieg. Der damals geschlossene Friedensvertrag steht nun auf der Kippe: Regierung und Opposition kampfen wieder gegeneneinander.

Von Leonie March, ARD-Horfunkstudio Johannesburg.

Mosambikanische Soldaten
galerie

Mosambikanische Regierungstruppen haben am Montag das Hauptquartier der Opposition angegriffen.

Nach uber 20 Jahren Frieden spitzt sich der Konflikt zwischen den ehemaligen Burgerkriegsparteien in Mosambik wieder zu. Die ehemaligen Rebellen der Renamo und Soldaten der heutigen Regierungspartei Frelimo haben sich erneut Kampfe geliefert. Wer zuerst angriff, ist unklar. Sicher scheint, dass die Armee das Renamo-Hauptquartier nahe Gorongosa im Zentrum des Landes einnahm. Ein Renamo-Sprecher stellte daraufhin das Friedensabkommen von 1992 in Frage, das den uber anderthalb Jahrzehnte dauernden Burgerkrieg in Mosambik beendet hatte.

Ehemalige Rebellen wollen starkeren Einfluss

Die Gewalt zwischen den ehemaligen Feinden flammt seit dem Fruhjahr immer wieder auf. Die heutige Oppositionspartei Renamo wirft der mit großer Mehrheit regierenden Frelimo vor, ihre politische und wirtschaftliche Macht zu missbrauchen. Die ehemaligen Rebellen fordern unter anderem einen starkeren Einfluss bei der Armee und in der Wahlkommission.

Bruchiger Frieden in Mosambik
L. March, ARD Johannesburg
22.10.2013 15:40 Uhr

Download der Audiodatei

Wir bieten dieses Audio in folgenden Formaten zum Download an:

Hinweis: Falls die Audiodatei beim Klicken nicht automatisch gespeichert wird, konnen Sie mit der rechten Maustaste klicken und "Ziel speichern unter ..." auswahlen.

Neuer Konflikt konnte Wirtschaftsboom schaden

Politische Beobachter trauen ihr zwar keinen Putsch zu - angesichts ihres großen Waffenarsenals kann die Renamo jedoch fur ein Klima der Angst und Instabilitat sorgen, das sich auch negativ auf auslandische Investitionen auswirken konnte. Mosambik zahlt zu den armsten Landern der Welt und ist von Entwicklungshilfe abhangig. Eine bessere Zukunft versprechen sich die Menschen vom Wirtschaftsboom der vergangenen Jahre. Grund sind enorme Vorkommen an Gas, Kohle, Ol und seltener Schwermetalle. Angesichts weit verbreiteter Korruption und den zunehmenden politischen Spannungen ist es jedoch fraglich, ob dieser Reichtum auch der Bevolkerung zu Gute kommt.

Stand: 22.10.2013 16:10 Uhr

Ihre Meinung - meta.tagesschau.de

Darstellung: