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Referat f?r Weltanschauungsfragen
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Raelianer


"Zuerst wird man Babys klonen, dann wird man das beschleunigte Zellwachstum erfinden und Erwachsene direkt in Sekundenschnelle klonen. Als Letztes wird man lernen, die im Gehirn gespeicherten Erinnerungen und die Pers?nlichkeit in einen anderen K?rper zu ?bertragen. Dann wachen wir nach der Download-Operation auf und haben denselben K?rper, blo? 50 Jahre j?nger. H?chstens zwanzig Jahre wird es dauern, bis wir so weit sind, vorausgesetzt, der technische Fortschritt wird nicht aufgehalten." Mit diesen Aussagen schockierte Claude Vorilhon, der sich als religi?ser F?hrer "Rael" nennt, die ?ffentlichkeit weltweit. Ende 2002 hatte die franz?sische Molekularbiologin Brigitte Boisselier bekannt gegeben, dass es erstmals gelungen sei, ein Baby zu klonen. Mit Hilfe des Klonens wollen die Raelianer ewiges Leben erlangen. Vor 25.000 Jahren seien Elohim auf die Erde gekommen und h?tten die Menschen durch Klontechnik geschaffen.

Claude Vorilhon

Claude Vorilhon, am 30. September 1946 in Vichy als unehelicher Sohn einer katholischen Mutter und eines unbekannten Vaters, der ein j?discher Fl?chtling gewesen sein soll, geboren, wird von den Gro?eltern und einer Tante in der kleinen Stadt Ambert erzogen. Mit neun Jahren beschlie?t er, Rennfahrer zu werden. Die Mutter schickt ihn in Internate, bis er mit f?nfzehn Jahren nach Paris fl?chtet. Dort schl?gt er sich als Chansonnier durch, heiratet und wird Vater. 1970 sieht er sich, - auch ein schwerer Autounfall verhindert dies nicht, - am Ziel seiner Tr?ume. Dank der Gr?ndung einer eigenen Automobilsportzeitschrift kann er probefahren und an Rennen teilnehmen. Am 13. Dezember 1973 erblickt er bei einem Spaziergang im Vulkangebirge in der N?he von Clermont-Ferrand nach eigenen Angaben in einem Vulkankrater ein Ufo, dem ein au?erirdisches Wesen, gr?nh?utig und mandel?ugig, entsteigt. Dieses Wesen mit dem Namen "Jahwe" erkl?rt ihm die Entstehung der Menschheit. Demnach seien vor rund 25.000 Jahren die Menschen durch Klon- und Gentechnik von Elohim geschaffen worden. Zuerst h?tten die Elohim aber auf der Erde durch Sprengungen Kontinente, danach Pflanzen, Tiere und die Menschen erschaffen. Verschiedene Forschergruppen synthetisierten die verschiedenen Rassen, wobei die Juden als am besten gelungenes Volk gelten. Als die wissenschaftlichen Fortschritte der Menschen ihren Sch?pfern gef?hrlich zu werden drohen, vernichten diese mit Nuklearwaffen das Leben auf der Erde. Nur Noah rettet seine Haut und eine Zelle jeder Art in einer Rakete. Aus den Zellen werden dann nach wissenschaftlicher Beseitigung der Radioaktivit?t die Gesch?pfe maschinell wiederhergestellt. Den Namen Elohim, im Hebr?ischen eine Bezeichnung f?r Gott, ?bersetzt Vorilhon mit "die vom Himmel kommen". Sie k?nnen ihre Lebensdauer mit einem kleinen chirurgischen Eingriff verzehnfachen, w?hrend einige auserw?hlte Genies ewig leben k?nnen. Jahwe ist mit seinen 25.000 Jahren der ?lteste Elohim. Vorilhon wird gebeten, ein Botschaftsgeb?ude auf der Erde zu errichten, den Bauplan dazu erh?lt er bei dieser Begegnung. Das Modell der gew?nschten Architektur kann im Museum von Ufo-Land besichtigt werden. Bis zum Jahr 2025 sollen die Bauarbeiten beendet sein, dann k?nne das neue paradiesische Zeitalter anbrechen, und die Elohim w?rden zur?ckkehren. Am 7. Oktober 1975 wird Vorilhon auf einen weit entfernten Planten mittels Ufo gebracht. Dort empf?ngt ihn eine paradiesische Landschaft, in der sich "rosarote und blaue Eichh?rnchen mit Teddyb?rk?pfen" tummeln. Er darf sich an eine "Tafel mit hochrangigen Pers?nlichkeiten setzen, wo athletische junge M?nner erlesene Speisen servieren und wundersch?ne nackte M?dchen tanzen". Die Arbeit wird von diesen Dienern, die zwar Menschen aus Fleisch und Blut sind, jedoch in Sekundenschnelle maschinell hergestellt werden k?nnen, erledigt. Lernen ist ?berfl?ssig, da Wissen chirurgisch beigebracht wird, und ?rzte die Gehirne regelm??ig ?berpr?fen. So gibt es auch keine Kriminalit?t. Zu den Zeitvertreiben z?hlen Frauen, sch?ne K?nste und Sport. Besonders n?tzlich sind Automobil- und Motorradsport.....Die Alien-G?tter h?tten die Erde immer wieder besucht. Aus Verbindungen mit Menschenfrauen seien Moses, Buddha und Jesus hervorgegangen. Er selbst stamme vom ?ltesten der unsterblichen G?tter, Jahwe. Seine Mutter sei - genauso wie Maria, die Mutter Jesu, - ohne ihr Wissen in einem Flugger?t mitgenommen und am 25. Dezember 1945 begattet worden. Deshalb sei er der Halbbruder Jesu.

Die Raelianer

Nach zwei Jahren hat Rael siebenhundert Anh?nger. Viel, findet er, "wenn man an die Wenigen denkt, die nach zwei Jahren bereit waren, dem zu folgen, der vor zweitausend Jahren ebenfalls die schwere B?rde trug, eingeweiht zu sein und die Primitiven seiner Zeit einzuweihen." Rael zeigt sich gern in einem wei?en Anzug mit wattierten Schultern und Brustpolstern, auf dem er ein Medaillon mit dem Zeichen der Unendlichkeit tr?gt. Seine Anh?ngerinnen "weiht" er gerne zu "private angels", zu Engeln zur eigenen Verf?gung.
In einer TV-Sendung erz?hlt er von seiner Idee, Adolf Hitler zu klonen, damit dieser vor Gericht gestellt werden k?nne. Gerade diese wahnwitzigen Ideen ziehen Gefolgsleute an.
2001 erkl?rt ein hoher Rael-Priester einem Reporter der Bild-Zeitung, dass man aus dem eingetrockneten Blut des Turiner Grabtuches Jesus Christus klonen k?nnte. Rael sei n?mlich auserw?hlt, die Wiederkehr Jesu in einem Ufo vorzubereiten.
Das Zentrum der Raelianer befindet sich im kanadischen Montreal. Als Abzeichen dient eine grafische Verschmelzung von Davidstern und Hackenkreuz, eine Art Windrad. Damit Rael seine Mission erf?llen kann, unterst?tzen ihn seine Anh?nger finanziell. Mindestens 3 Prozent des Nettoeinkommens m?ssen die Spenden betragen. Hauptziel ist der Bau des Botschaftsgeb?udes, das bis zur Wiederkunft der Elohim dem F?hrer der F?hrer als Residenz dient. Bevorzugtes Territorium w?re Israel. Sollte dieses Land "erneut blind sein, wird es eine neue Z?chtigung erfahren". Eine weitere Finanzquelle sind Erbschaften. Da Kinder au?er einer Wohnm?glichkeit nichts erben sollen, f?llt das ?brige Eigentum an die Gemeinschaft. Der F?hrer empfiehlt aber schon zu Lebzeiten, ihm das Verm?gen zu ?bergeben. Heute gibt es die Rael-Bewegung in 84 L?ndern. Die Angaben ?ber die Mitglieder schwanken zwischen 25.000 und 50.000 weltweit.

Die Lehre

Seine Aufgabe sieht Rael darin, die Menschheit auf das "Zeitalter der Apokalyptik" vorzubereiten, in der die Religionen endg?ltig durch "Wissenschaft" abgel?st werden, durch dauernde Kommunion der Menschen mit ihren Sch?pfern. Die dazu Auserw?hlten k?nnten dann sorglos "wie die G?tter" leben und selbst neue Planeten mit geklonten Lebewesen nach ihrem Bild bev?lkern. Das "ewige Leben" sei "wissenschaftlich" gesehen allen Menschen m?glich, indem sie das Bewusstsein und die Pers?nlichkeit eines Menschen nach seinem Tod in seinen Klon verpflanzen k?nnen. "Das ist fantastisch!" wird ein Mitglied der Raelianer zitiert "In dem Augenblick, da mein K?rper stirbt, kann ich mich neu erschaffen, meine Existenz in einem anderen K?rper fortsetzen. Weil ich ein fantastisches Leben f?hre, jeden einzelnen Tag genie?e, weil ich das Leben liebe und ich nicht will, dass es je zu Ende geht." Zur religi?sen Praxis geh?rt es, t?glich f?r sich und einmal pro Woche in der Gruppe zu meditieren. Der urspr?ngliche Sinn des Gebetes ist die telepathische Verbindung mit den Elohim. Da Haare als Antennen fungieren, optimiert man diese Verbindung, indem man sich Kopf- und Barthaar wachsen l?sst. Einmal im Leben sollen sich alle vom Propheten oder einem von ihm Beauftragten die Hand auflegen lassen, um dem ?berwachenden Computer der Elohim den Zellplan zu ?bermitteln. So kann der Gl?ubige nach seinem Ableben wiederhergestellt werden. Um diese Art "Taufe" zu vollziehen, finden im Jahr vier Zusammenk?nfte statt.
Einmal j?hrlich werden Kurse in "Sinnlicher Meditation" abgehalten. Die Sinne und das sexuelle Verlangen sollen zur Freude eingesetzt werden. Wahre Liebe zeigt sich ohne Eifersucht und darin, dem andern die volle Freiheit zu lassen. Jedes Wesen ist Herr ?ber sein Leben und seinen Tod. Wer also leidet, hat das Recht, sich umzubringen. Hilfe beim Selbstmord ist erlaubt. Die Zeit wird ab 1946 neu gez?hlt; ein Jahr nach Claude Rael.

Das Heil

Der Katholischen Kirche, die "im ?berfluss des Vatikans" lebe, wird das baldige Ende vorausgesagt, wenn sie ihre Irrt?mer nicht einsehe. Sie habe sich auf Kosten der Wahrheit bereichert, indem sie von einem immateriellen Gott und der Erbs?nde spreche und die Bibel falsch ?bersetze. Man brauche nicht mehr an mystische Ideen glauben, denn nun sei die Religion da, die mit der Wissenschaft ?bereinstimme. "Die Wissenschaft soll deine Religion sein, denn die Elohim, deine Sch?pfer, haben dich wissenschaftlich erschaffen. Wer ?ber diese Botschaft lache, handle wie jene, die Jesus gekreuzigt haben. Wer gegen den F?hrer handelt, dem droht das Leben zur H?lle zu werden.

Die Firma Clonaid und Brigitte Boisselier

1976 wird die Firma "Clonaid" mit Sitz auf den Bahamas gegr?ndet. Leiterin ist die franz?sische Molekularbiologin Brigitte Boisselier. Clonaid besch?ftigt mehrere Forscher. Die Gelder kommen von der Finanzierungsgesellschaft "Valiant Venture Capital". Die US-Beh?rden stufen Clonaid als gef?hrlich ein. Im Sommer 2001 versucht der Rechtsanwalt und Politiker Mark Hunt aus Charleston in West-Virginia seinen zwei Jahre zuvor an einem Herzfehler verstorbenen Sohn durch Klontechnik zum Leben erwecken zu lassen. Er wendet sich an Forscher im ganzen Land. Alle lehnen die Wiedererweckung des toten Kindes ab, au?er Dr. Brigitte Boisselier. Die franz?sische Wissenschaftlerin von "Clonaid" bietet ihre Hilfe an. Mark Hunt und seine Frau Tracy bezahlen Boisselier ein komplettes Labor f?r weit ?ber sieben Millionen Schilling. Mitarbeiter von Clonaid versuchen, das Erbgut des verstorbenen Sohnes Andrew auf "Lebenst?chtigkeit" zu testen und experimentieren mit Kuh-Zellen. Brigitte Boisselier erkl?rt, das Kind innerhalb von sechs Wochen klonen zu k?nnen. Sie wolle die DNS aus einer K?rperzelle des Toten in ein befruchtetes Ei einpflanzen. Durch die Ver?ffentlichung ihrer Vorhaben werden die Beh?rden auf den Plan gerufen. Mitarbeiter der "Food and Drag Administration", der US-Arzneimittelbeh?rde, statten dem bis dahin geheim gehaltenen Biolabor von Clonaid einen Besuch ab und sprechen ein Verbot aus, ohne Genehmigung der Beh?rde Menschen zu klonen. Mark Hunt l?sst daraufhin seine Pl?ne wegen der Publicityhungrigkeit von Dr. Boisselier fallen.

Klonen

Das Wort kommt vom griechischen "klonos" und bedeutet Zweig, Steckling, Setzling. Die Wissenschaft versteht unter "klonen" vier verschiedene Vorg?nge, die mit identer Vermehrung zu tun haben. Urspr?nglich ist die Vermehrung von Pflanzen durch Ableger gemeint, wie sie bei Erdbeeren oder Kartoffeln genutzt wird. Pflanzen mit g?nstigen Eigenschaften k?nnen so durch vegetative Teilung praktisch unbegrenzt vermehrt werden. Bei der Genforschung wird ein bestimmtes Gen in die Erbinformation eines Bakteriums eingef?gt. Bei der Tierzucht wird eine befruchtete Eizelle im Labor k?nstlich geteilt und einem weiblichen Muttertier zur Austragung eingepflanzt. Bei der Technik des Zellkerntransfers wird der Zellkern einer K?rperzelle in eine entkernte Eizelle implantiert. Erstmals ist dies angeblich im Jahr 1997 beim schottischen Klonschaf Dolly (nach 276 misslungenen Versuchen!) erfolgt. Nur etwa jedes hundertste Ei, das mit fremdem Erbmaterial versehen wird, reift jedoch zum F?tus heran. Allerdings haben sich angeblich 50 Frauen gemeldet, die sich als Eispenderin und Leihmutter zur Verf?gung stellen wollen. Bereits im Sommer 2002 haben verschiedene Zeitschriften dar?ber berichtet, dass in Genlabors der Raelianer die Kreation der ersten Klon-Menschen unmittelbar bevorstehe. Rael wird darin so zitiert: "Wenn Sie ein blondes Baby haben wollen, dann haben Sie auch Anspruch auf ein blondes Baby. Familienplanung ist schlie?lich kein Roulettespiel, wo alles dem Zufall ?berlassen bleibt. Wenn ein Wissenschaftler ein wissenschaftlich begabtes, ein Musiker ein musikalisches Baby haben will, dann finde ich das gro?artig. Das ist doch besser, als etwas zu kriegen, das man nicht bestellt hat". Schafe, K?he, M?use, Ziegen und mindestens eine Katze und ein Affe sind bereits als Klone auf der Welt. Doch mit sehr unterschiedlichem Erfolg und eigenartigen ?berraschungen: Viele Tiere sind monstr?s gro? und haben Defekte an Leber und Lunge. Das Erbgut bei Dolly war verd?chtig alt, und das Schaf litt unter Arthritis. Klonm?use lebten relativ kurz. Sie hatten ver?nderte Leptinwerte und zu viel Insulin im Blut, ein Warnzeichen f?r Diabetes.

Eva - der erste Klonmensch?

Am 26. Dezember 2002 schlie?lich er?ffnet Brigitte Boisselier bei einer Pressekonferenz in Hollywood der geschockten Welt?ffentlichkeit, dass eine 31j?hrige Frau ein M?dchen mittels Kaiserschnitt zur Welt gebracht h?tte, das geklont sei. Die Forscherin berichtet von insgesamt zehn Versuchen, von denen f?nf misslungen und f?nf gegl?ckt seien. Wissenschaftlicher Beweis wird zun?chst keiner erbracht. Mediziner und Biologen sprechen jedoch davon, dass es durchaus m?glich sei, menschliches Leben zu klonen.

Literatur:
Claude Vorilhon "Rael", Die Au?erirdischen haben mich auf ihren Planeten mitgenommen, Weiden 1992;
Claude Vorilhon "Rael", Das Buch das die Wahrheit sagt, Weiden 1992;
Raelians, Group Profile, History, 2000;
Raels wahre Geschichte, Evangelische Informationsstelle, Schweiz 2002;
Fl. R?tzer, Klonen auf Bestellung, 2000.

(Bernhard Dobrowsky)




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