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Bibliomedia - Marti  Kurt
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20081114042404/http://www.bibliomedia.ch/de/autoren/Marti_Kurt/340.html

Marti Kurt

Kurt Marti wurde am 31.1.1921 in Bern geboren. Nach der Matura studierte er evangelische Theologie in Bern und Basel. Im Dienste des ?kumenischen Rates der Kirchen verbrachte er ein Jahr in Paris. Von 1963 bis 1983 war Marti Pfarrer an der Nydeggkirche in Bern. Er ist Mitbegr?nder der "Erkl?rung von Bern" f?r mehr Solidarit?t mit der Dritten Welt und Mitbegr?nder der "Schriftsteller-Gruppe Olten". Marti lebt in Bern. Sein Werk ist undenkbar ohne die Impulse des christlichen Glaubens und utopischer Vorstellungen. Dennoch - oder deswegen? - geriet Marti, als amtierender Pfarrer, in der Zeit des Kalten Krieges in den Verdacht, ein Kommunist und Subversiver zu sein. Der Beruf, den Marti kontinuierlich aus?bte, hat ihn im Schreiben nicht gehemmt, sondern bereichert und angeregt, gerade durch die dauernde Spannung zwischen der kirchlichen und der literarischen Sprache. Vor allem seine Kurzgeschichten ("Dorfgeschichten", 1960; "B?rgerliche Geschichten", 1981; "Nachtgeschichten", 1987) sind ohne den Erfahrungshintergrund des Pfarrers nicht denkbar. Marti hat sich von Anfang an nicht auf eine Form beschr?nkt. Seine zahlreichen Gedichtb?nde ("republikanische gedichte", 1959; "abendland", 1980) und philosophischen Betrachtungen ("Im Sternzeichen des Esels", 1995)

Werke:
  • republikanische gedichte. St. Gallen: Tschudy, 1959. Erweiterte Neuausgabe: Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1971
  • Dorfgeschichten. G?tersloh: Mohn, 1960. Erweiterte Neuausgabe unter dem Titel: Wohnen zeitaus. Geschichten zwischen Dorf und Stadt: Z?rich, Flamberg, 1965 Ver?nderte Taschenbuchausgabe unter dem Titel: Dorfgeschichten: Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1983
  • leichenreden. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1969
  • Paraburi. Eine Sprachtraube. Bern: Zytglogge, 1972
  • Dialog Christ-Marxist. Zusammen mit Konrad Farner. Z?rich: Verlagsgenossenschaft, 1972
  • Zum Beispiel: Bern 1972. Ein politisches Tagebuch. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1973
  • Die Riesin. Ein Bericht. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1975
  • Z?rtlichkeit und Schmerz. Notizen. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1979
  • abendland. gedichte. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1980
  • B?rgerliche Geschichten. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1981
  • F?r eine Welt ohne Angst. Berichte, Geschichten, Gedichte. Hannover: Lutherisches Verlagshaus, 1981
  • Schon wieder heute. Ausgew?hlte Gedichte 1959-1980. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1982
  • Ruhe und Ordnung. Aufzeichnungen, Abschweifungen 1980-1983. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1984
  • Lachen Weinen Lieben. Ermutigungen zum Leben. Stuttgart: Radius, 1985
  • Tagebuch mit B?umen. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1985
  • Nachtgeschichten. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1987
  • Der Vorsprung Leben. Ausgew?hlte Gedichte 1959-1987. Frankfurt/M.: Luchterhand, 1989
  • H?gerland. Ein Fussg?ngerbuch. Frankfurt/M.: Luchterhand, 1990
  • Da geht dasein. Gedichte. Hamburg: Luchterhand, 1993
  • Im Sternzeichen des Esels. S?tze, Spr?nge, Spiralen. Z?rich: Nagel & Kimche, 1995
  • Wen meinte der Mann? .Ditzingen: Ph.Reclam, 1998
  • Im Innern des Landes. Erz?hlgedichte. Z?rich: Nagel & Kimche, 1999
  • Der Traum geboren zu sein. Ausgew?hlte Gedichte. Z?rich: Nagel & Kimche, 2003
  • zo? zebra. neue gedichte. Z?rich: Nagel&Kimche;, 2004

Auszeichnungen:
  • Lyrik-Preis Radio Basel (1957)
  • Ehrengabe des Kantons Bern (1959 / 1962 / 1970 / 1975)
  • Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1967 / 1986)
  • Literaturpreis der Stadt Bern (1967)
  • Grosser Literaturpreis des Kantons Bern (1972)
  • Johann Peter Hebel-Preis des Landes Baden-W?rttemberg (1972)
  • Ehrendoktor der theologischen Fakult?t der Universit?t Bern (1977)
  • Grosser Literaturpreis der Stadt Bern (1981)
  • Buchpreis des deutschen Verbandes evangelischer B?chereien (1982)
  • Buchpreis der Stadt Bern (1990)
  • Buch des Jahres "Im Sternzeichen des Esels" (1995)
  • Tucholsky Preis f?r literarische Publizistik (1997)
  • Berner Buchpreis (2005)

Textausschnitt aus "Im Sternzeichen des Esels" [S. 117 (G?rten)]

Der Herr des Gartens kam, begleitet von einem G?rtner. Die Gew?chse verstummten. Kriechlinge stellten sich tot. Eine Amsel flatterte auf. Ameisen verzogen sich unter die Erde. Wie jeder Herr eines jeden Gartens w?nschte auch dieser sich den seinen sauber geordnet und gepflegt, ohne ungeplant wucherndes Unkraut. Also wies er den G?rtner an, den Garten herzurichten und herauszuputzen. Nach den W?nschen des Gartens fragte er nicht. Ohnehin weiss man ja, dass G?rten stets nur den einzigen Wunsch haben, wieder Wildnis zu werden.

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