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Papst Pius IX.
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I Kindheit und Studium

II Erste Aufgaben

III Konklave

IV Fr?hes Pontifikat

V Flucht

VI Sp?tes Pontifikat

VII Innerkirchliches Wirken

VIII Letzte Jahre und Tot

IX Lebensgewohnheiten
Papst Pius IX.


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I. Kindheit und Studium

Papst Pius IX. wurde am 13. Mai 1792 in Senigallia als Giovanni Maria Mastai-Ferretti geboren und war der Sohn des Grafen Geronimo Mastai-Ferretti, seine Mutter war Contessa Catarina Solazzi. Er war das siebente Kind einer frommen Familie, welche jedoch politisch lieberale Ansichten vertrat, auch wenn sein Vater damals B?rgermeister der im Kirchenstaat gelegenen Stadt war. Von einer religi?sen Erziehung geformt, empfing er 1799 die Firmung und 1803 die Erstkommunion. Im Herbst des Jahres siedelte er dann nach Volterra ?ber, wo er bis 1809 das Adelskolleg der Piaristen besuchte. Hier galt er als gl?nzender Sch?ler und erwarb sich Preise in Mathematik, Musik und Kunst. Doch seit 1808 stellten sich bei ihm, aufgrund eines fr?heren Sturzes ins Wasser, epileptische Anf?lle ein. Trotzdem erteilte ihm Bischof Incontri im September 1809, nachdem er seine humanistischen und philosophischen Studien beendet hatte, die Tonsur und die niederen Weihen. Nun begab er sich nach Rom, wo er bei seinem Onkel Wohnung nahm, und begann im r?mischen Kolleg mit dem Studium der Philosophie, Mathematik und Physik. Doch schon im Sp?tjahr 1810 musste er aufgrund der politischen Zeitumst?nde die Stadt wieder verlassen und begab sich zu seinem Onkel, dem Bischof von Pesaro. Als dieser Aufgrund der Eidverweigerung auf die Verfassung in Haft genommen wurde, verliess Mastei-Ferretti das St?dtchen und lie? sich 1811/12 in Mailand in die Eherngarde einschreiben. Doch wurde er aufgrund seiner Epilepsie hiervon wieder befreit. 1814 siedelte er wieder von Senigalia nach Rom ?ber, wo er nun das Studium der Theologie begann, jedoch bereits 1815 wieder abbrach, da er nun in die p?pstliche Nobelgarde eintrat. Aufgrund seiner Epilepsie wurde ihm der Milit?rdienst aufs Beue verweigert und er kehrte zu seinen philosophischen, theologischen und mathematischen Studien zur?ck. Nachdem er 1816 zum Subdiakon und 1817 zum Diakon geweiht worden war, half er im folgenden Jahr bei der Volksmission in seiner Heimatstadt mit. Die Priesterweihe genehmigte ihm Papst Pius VII. nur unter der Auflage, dass ein Mitbruder ihm bei der Hl. Messe Assistiere. Auf die Bitten Mastai-Ferrettis verzichtete der Papst dann jedoch auf diese Auflage und er wurde am 10. April 1819 zum Priester geweiht. Seit dieser Zeit kam es zu keinen epileptischen Anf?llen mehr, doch behielt er zeitlebens eine gro?e Erregbarkeit.


II. Erste Aufgaben

Seine erste Anstellung fand Mastai-Ferretti als Direktor im Waisenhaus Tata Giovanni, deren Kinder er auch Zeichnen und Geometrie lehrte. Als Papst Pius VII. 1823 eine Delegation zur Abwicklung der Kirchenfragen in den unabh?ngig gewordenen Staaten S?damerikas nach Chile sandte, wurde er zum Auditor des Erzbischofs Giovanni Muzzi ernannt. So reiste er am 23. Juni 1823 mit dem Gesandten und dem Sekret?r Sallusti nach Chiele ab, wo sie zur Jahreswende eintrafen. Ein beschwerlicher Landweg von drei Monaten f?hrte sie dann nach Santiago, wo sie am 17. M?rz 1824 eintrafen. Doch machten die Beh?rden solche Schwierigkeiten, dass sie wieder nach Rom zur?ckkehrten, welches sie am 6. Juli 1826 erreichten. F?r Mastai war das Thema Diplomatie gestorben, zumal er sich eher zur Seelsorge hingezogen f?hlte, so dass er eine Ernennung zum Nuntius in Paris (1835), bzw. Neapel (1839) ablehnte.

Papst Leo XII. ernannte ihn nun zum Pr?laten und Kanoniker Von Via Lata, wie auch zum Pr?sidenten des Waisenhauses San Michele, welches er reformierte. Nebenbei bet?tigte er sich noch als Prediger und Beichtvater. Am 21. Mai 1827 zum Erzbischof von Spoleto ernannt, empfing Msgr. Mastai am 3. Juni 1827 durch Kardinal Castiglioni, in der Kirche San Pietro in Vinculi, die Bischofsweihe und reiste in sein Bistum ab. Hier Visitierte er, k?mmerte sich um die Priesterausbildung, gr?ndete ein Jugendhospiz und rief eine organisierte Caritas ins Leben. Als sich 1831 die Revolte der Aufst?ndischen unter Sercognani Spoleto n?herte, verlie? er die Stadt und zog sich zu den Kapuzinern nach Leonessa zur?ck. Zum p?pstlichen Delegaten ernannt, kehrte er nach Spoleto zur?ck und f?hrte eine friedliche Beendigung des Aufstandes herbei. Doch schon ein Jahr sp?ter wurde die Region von einem zerst?rerischen Erdbeben heimgesucht, so das Mastai alles was er besass zur Linderung der Not hergab.

Am 16. Februar 1832 ernannte Papst Gregor XVI. Mastai-Ferretti zum Bischof von Imola, was faktisch aufgrund der Di?zese eine Bef?rderung war. Auch hier begann er mit seinem Reformwerk. Er wohnte pers?nlich den Pr?fungen seiner Seminaristen bei, gr?ndete ein Konvikt, ein Knabenseminar und ein Exerzitienhaus, in welchem er selbst zweimal im Jahr Exerzitien machte. Wie in Spoleto, so lag auch hier sein Augenmerk vor allem auf der Caritas. Sein Bem?hen um Verurteilte und Verschw?rer brachte ihm hierbei jedoch den Ruf eines Liberalen ein. Nachdem der Papst ihn am 23. Dezember 1839 in petto zum Kardinal promovierte, proklamierte er seinen Namen am 14. Dezember 1840 und ernannte ihn zum Kardinalpriester von SS. Marcellino e Pietro. Gleichzeitig wurde er auch in die Kongregationen der Riten, Abl?sse, Bisch?fe und Regularen berufen.


III. Konklave

Nach dem Tode Papst Gregor XVI., 1846, brach der Kardinalbischof nach Rom auf, wobei sich angeblich eine Taube auf seinen Wagen setzte, was bereits als himmliches Zeichen gesehen wurde. Von den 62 Kardin?len versammelten sich 52 in Rom, welche sich sogleich in ein r?misches Lager um Kardinal Bernetti und ein genuesisches Lager um Kardinal um Kardinal Lambruschini spalteten. Im Grunde der alte Kontrast zwischen Liberalen und Zelanten. Nachdem am 3. Juni die erste Kardinalskongregation getagt hatte, zog man am 14. Juni, um 23.00 Uhr, ins Konklave. Schon bei der ersten Abstimmung fielen 15 Stimmen auf Lambruschini und 13 auf Mastei. Die zweite Abstimmung, am Nachmittag, brachte dann nur noch 13 Stimmen f?r Lambruschini und 17 f?r Mastai. In einer Rede des Kardinaldekans soll dieser Kardinal Lambruschini als "Papa del Diavolo" bezeichnet haben und weiter: "Wenn Gott die Wahl macht, wird Mastai gew?hlt; mischt sich der B?se ein, dann Sie oder ich!" Der Streit, um welchen es sich eigentlich drehte, war die Regierungsform des Papstes, welche in den letzten Jahren an den Rand einer Terrorherrschaft geraten war. Am Morgen des 16. Juni stiegen Mastais Voten dann auf 27, w?hrend Lambruschini lediglich noch 11 auf sich vereinigen konnte. Am Nachmittag erbat mastai, der die Stimmen verlass, mitten in der Wahl einen Vertreter, da er seinen eigenen Namen bereits 28 mal verlesen hatte und er kaum noch des Lesens f?hig war. Nun reichte er die Wahlzettel an Kardinal Fieschi weiter, wurde bei seiner 30ten Nennung totenbleich, was diesen jedoch nicht beeindruckte. Mit 36 Stimmen wurde Mastai gew?hlt und gab sich in dankbarer Erinnerung an Pius VII. den Namen Pius IX.


IV. Fr?hes Pontifikat

Nachdem er am 17. Juni vom Quirinal feierlich als Papst verk?ndet worden war, wurde Papst Pius IX. am 21. Juni 1846 feierlich gekr?nt. Die Stimmung des Volkes war hierbei bestens, da man in ihm den ersehnten "liberalen" Papst sah. Und tats?chlich wiess auch vieles erst einmal darauf hin. Wenn sein Denken auch wesentlich offener wie das seines Vorg?ngers war, so schleuderte er den Zeitverirrungen doch bereits in seiner Antrittsenzyklika ein Anathema entgegen. Nichtsdestotrotz schaffte er erst einmal die Milit?rkommissionen der Romagna ab und gr?ndete zahlreiche caritative Werke. Eine Kommission von sechs Kardin?len wurde mit der Ausarbeitung einer zeitgem?ssen Staatsreform beauftragt und zahlreiche Amnestien erlassen, was ihm u. a. auch diplomatische Verwiklungen mit ?sterreich einbrachte. Gleichzeitig gab es in Rom jedoch auch Fackelz?ge der Dankbarkeit vor den Quirinal, wo er teilweise dreimal heraustreten musste und der jubelnden Menge seinen Segen erteilte. 1847 wurden die Kommunalverwaltungen neu geordnet und durch ein Motuproprio neun Ministerien geschaffen (Aussenministerium mit Kardinalstaatssekret?r, Innenministerium, Unterricht, Recht, Finanzen, Wirtschaft und Kultur, ?ffentliche Arbeiten, Armee, Polizei). Eine Neuheit war, dass die H?lfte der Amtsinhaber keine Kleriker waren. In seinem Fundamentalstatut f?r den Kirchenstaat, vom 14. M?rz 1848, bewilligte er zwei beschlie?ende Kammern. Einen  hohen Rat vom Souverain und eine eine zweite als zu w?hlendes Abgeordnetenparlament des Volkes. Der Papst wurde damit zum Volkshelden und mit Stra?entumulten gefeiert, was er vergeblich versuchte einzud?mpfen. Was der Papst nicht mitbekam, revolution?re Kr?fte sch?rten in seinem Umfeld mehr denn je. Seine Massnahmen trugen den Stempel fieberhafter ?berst?rzung, nachdem in vergangenen Jahrzehnten alles Notwendige geradezu unterlassen worden war. Die Revolutionen anderer L?nder, wie Frankreich und Deutschland, schwappten nat?rlich auch auf Italien ?ber  und kochten hier besonders auf. Vorsichtige Anbahnungen zu einer Zollunion, wie 1848, verpufften da nat?rlich. Zumal in Italien der Einigungsgedanke immer st?rker empowuchs. Wurde Pius zun?chst zu einer Figur der itali?nischen Einigung hochstilisiert, so verpuffte dies doch nach seiner Weigerung an einem Krieg gegen ?sterreich teilzunehmen zusehends. ?ffentlich erkl?rte er, dass er nie die Absicht gehabt habe "als Vater aller Katholiken - es sei denn, er werde provoziert - gegen irgend jemanden Krieg zu f?hren." Die sich ausweitende Staatskrise f?hrte zum Sturz der Regierung Antonelli. Er beauftragte unter Druck nun Terenzio Mamiani della Rovere zu einer Kabinettsbildung, welche offen auf eine Trennung von Kirche und Staat hinaus lief, wovon er sich pers?nlich jedoch distanzierte. Gleichzeitig kam in ganz Italien der Gedanke eines Bundesstaates auf, welcher den Papst als Pr?sidenten haben sollte. Die angeheizte Atmosph?re putschte sich zu einer Revolution auf und die aufgewiegelte Meute stand letztendlich vor dem p?pstlichen Palast. Ehemalige Revolution?re, welche die zweite Kammer und das Kabinett bildeten, waren letztendlich doch kein Weg in die Zukunft eines Kirchenstaates, dessen Regierung er bereits fr?h in die H?nde eines Laien als Ministerpr?sidenten gelegt hatte.


V. Flucht

Papst Pius IX. war in seinem Quirinalpalast zum Gefangenen geworden und der p?pstliche Protest gegen?ber den Gesandten anderer Staaten half ihm da auch nicht mehr weiter. Der bayrische Gesandte Karl von Spaur bereitete f?r ihn eine Flucht vor, welche er ihm nahelegte und Pius IX. auch annahm. Am 24. November 1848 sprach der franz?sische Botschafter bei ihm vor und verlass ihm mit lauter Stimme Berichte. Dieser war mit in den Plan einbezogen, so dass der Papst in dieser Zeit als einfacher Priester verkleidet ?ber einen geheimen Gang ins Freie gelangte. Doch auf dem Weg stiess man auf eine versperrte T?r. Man musste den Schl?ssel suchen, w?hrend er auf Knien Gebete verrichtete. Einmal draussen, bestieg Pius eine Kutsche. Gemeinsam mit Spaur und seiner Familie verliess er die Stadt. Bei sich trug er das Ciborium Papst Pius VI. In Gaeta stieg er im Hotel Giardinetto ab, wo er von K?nig Ferdinand von Neapel begr?sst wurde. Inzwischen mit Asylangeboten aus Spanien, England, Frankreich, Malta... ?berh?uft, entschied er sich zu einem Aufenthalt im K?nigreich Neapel, da er dort Rom am N?chsten sei. Ihm folgten auch die ?brigen Diplomaten, so dass Rom zu einer weltpolitischen Nichtigkeit wurde und Gaeta internationalen Flair erhielt. Am 29. November 1848 besuchte Pius Neapel, von wo aus er Benevent besuchte. Obwohl zum Kirchenstaat geh?rig, war diese Stadt doch immer noch dem Papst ergeben. Mit gespannter Aufmerksamkeit und tiefem Schmerz verfolgte der Papst die Vorg?nge in Rom, welches sich zur Republik ausgerufen hatte. Da er es selbst nicht konnte, so rief er die ausw?rtigen H?fe zur Wiedererlangung seiner Herschaft an. ?sterreich und Frankreich ?berschlugen sich in ihrer Rivalit?t, so dass erstere am 24. April 1849 mit 10.000 Man in Civitavecchia landeten und gegen Rom marschierten. Am 3. Juli sandte man dem Heiligen Vater die Nachricht von der Einnahme Roms und die Stadtschl?ssel, so dass er am 5. Juli ein Gratulationsschreiben senden konnte. Papst Pius IX. kehrte nun nach Rom zur?ck, wo er am 14. September 1849 eine beschr?nkte Begnadigung in Aussicht stellte, jedoch sein Vertrauen in sein Volk verloren hatte.


VI. Sp?tes Pontifikat

Von fremder Waffengewalt in seine Rechte wieder eingesetzt und nun best?ndig auf diese angewiesen, war von seinem liberalen Reformeifer nicht mehr viel ?brig geblieben. Unter dem Staatsekret?r gab es nun noch die Ministerien f?r Inneres, Finanzen, Justiz, Handel und Krieg. Diese waren nun aber eng an die kirchliche Autorit?t, vertreten durch den Kardinalstaatssekret?r, gebunden. Schon am 22. November erfolgte die Provinzaleinteilung in vier Legationen, 20 Provinzen, 45 Distrikten, 177 Governi und 1.219 Kommunen. An ihrer Spitze standen zuk?nftig Kardin?le oder Pr?laten, welchen f?r finanzielle Angelegenheiten vom Papst ernannte R?te zur Seite standen. Zwar kamen diese Vorschl?ge noch aus den Kommunen selbst, doch war von der ehemaligen Liberalit?t des Papstes hier kaum noch etwas zu versp?ren. Weitere erlasse enthielten zwar viel in Richtung Fortschritt, doch waren sie im Ganzen, zumal zu den Erlassen zu Pontifikatsbeginn, ein R?ckschritt. Die steigende Unzufriedenheit der Bev?lkerung brauchte dementsprechend auch nicht lange auf sich warten zu lassen. Um sich aus der Abh?ngigkeit der Franzosen zu befreien, warb Pius ein Heer aus 20.000 Franzosen, ?sterreichern und Schweizern. Dieses kam dann am 3. November 1867 auch tats?chlich  gegen das itali?nische Heer zum Einsatz (Schlacht bei Mentana), doch konnte es nur unter franz?sischer Unterst?tzung der ?bermacht standhalten. So blieben die franz?sischen Truppen bis zum Untergang des Kirchenstaates. Genauer gesagt, wurde ihr Abzug der Untergang des Kirchenstaates.


VII. Innerkirchliches Wirken

Unter Papst Pius IX. begann nicht nur die kirchliche Zentralisierung in Rom und damit die St?rkung seiner geistlichen Macht, sondern auch die Verlagerung des p?pstlichen Augenmerkes vom Kirchenstaat auf die Weltkirche. Schon zu Beginn seines Pontifikates plante er die Ver?ffentlichung einer Enzyklika, welche die Hauptirrt?mer der Zeit anprangern sollte, welche dann am 8. Dezember 1864 auch tats?chlich unter dem Namen "Syllabus" herausgegeben wurde. Zwei Tage vorher (6. Dezember) k?ndigte er dem Kardinalskollegium unter Geheimhaltung die Er?ffnung eines Konzils an. Schon zweimal hatte er zu einer Bischofssynode nach Rom eingeladen. Auf der ersten Synode verk?ndete er unter dem Beisein von fast 200 Bisch?fen am 8. Dezember 1854 die Lehre von der Unbefleckten Empf?ngnis Mariens als Dogma, auf der zweiten, anl?sslich der Heiligsprechung der 26 japanischen M?rtyrer an Pfingsten 1862, waren ?ber 300 Bisch?fe anwesend. Am 29. Juni 1867 hatte er, anl?sslich der achtzehnten S?kularfeier zum Martyrium der Apostelf?rsten Petrus und Paulus, mehr als 500 Bisch?fe um sich versammelt, als er zum Konzil einlud. Die Einberufungsbulle vom 29. Juni 1868 erging auch an die Schismatischen Bisch?fe, welche darauf jedoch nicht reagierten. 692 Bisch?fe zogen am 8. Dezember 1869 in das 1. Vatikanische Konzil, welches den H?hepunkt seines Pontifikates bildete und auf welchem am 18. Juli 1870 535 Bisch?fe f?r die Verk?ndigung des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes in Lehr- und Sittenfragen stimmten. Da der Abzug der franz?sischen Truppen einen Einmarsch der Italiener ang?ndigte, wurde das Konzil am 20. Oktober vertagt. Doch galt das Augenmerk des Papstes auch der Mission, welche er nicht nur unterst?tzte, sondern auch durch zahlreiche Neuerrichtungen von Bist?mern, Vikariaten und Pr?fekturen ordnete. So gab er Gro?britannien, welches immerhin 700.000 Katholiken z?hlte, endlich wieder eine kirchliche Hierarchie und hob es dadurch aus dem Stand einer Mission heraus. Auch ordnete er die Beziehung der Kirche zu den Staaten, indem er 1851 mit Spanien und Toskana, 1855 mit ?sterreich, 1857 mit Portugal, 1859 erneut mit Spanien, 1860 mit Haiti, 1861 mit Honduras und 1862 mit Ecuador, Venezuel, Nicaragua und San Salvador Konkordate schloss, womit er auch eine Anerkennung der neuen Staaten in S?d- und Mittelamerika einr?umte.


VIII. Letzte Jahre und Tot

Nachdem die Grenzen des Kirchenstaates am 11. September 1870 ?berschritten worden waren, fand der Kirchenstaat am Morgen des 20. September sein Ende. Es gab nur geringen Widerstand, der fast nur noch eine symbolische Bedeutung besass. Pius selbst sass von nun an im Vatikan fest und betrachtete sich als "Gefangener im eigenen Haus", welches er nur noch dreimal zu kurzen Besuchen verlie? (1872, 1875, 1876). Nicht das er am Verlassen gehindert worden w?re, doch war dies die Art und Weise seines Protestes gegen die Annexion des Kirchenstaates. Bei ihm, im Vatikan, blieben noch etwa 530 Personen, darunter seine vier Kammerdiener. Seit 1868 an einer Gesichtsrose leidend, kam sp?ter noch ein chronisches Beingeschwulst hinzu. Die Hitze des Sommers 1877 lie? seine F?sse dann so anschwellen, dass er nur noch sitzen konnte. Nachdem er seit dem 21. November 1877 aufgrund einer Erk?ltung f?r 75 Tage das Bett h?ten musste, ging es ihm wieder besser und er konnte sogar wieder in seinem Zimmer umhergehn. Nachdem er sich aber am 5. Februar 1878 eine Bronchitis zugezogen hatte, bekam er am n?chsten Tag ein akutes Fieder, welches mit Chinin und einer ?ffnung seiner Beinwunde bek?mpft wurde. Am Abend war er dann jedoch so geschw?cht, dass er auch sein Abendessen nicht mehr schlucken konnte. Seit Mitternacht mit Sch?ttelfrost geplagt, ereilte ihn zwischen drei und f?nf Uhr ein asthmatischer Anfall mit rasendem Puls. Nachdem er um 7.00 Uhr gebeichtet, die Wegzehrung und letzte ?lung erhalten hatte, setzten ab Mittag Lunge und Puls aus, so dass er zu r?cheln begann, die Glieder erstarrten, die Augen gl?srig wurden und die Stirn sich mit Schweiss benetzte. Sanft schlummerte er dann um 17.40 Uhr ein, es war der 7. Februar 1878.

Papst Pius IX., bei dem der apostolische Dienst seines Amtes stets im Vordergrund stand, wurde zun?chst in der Krypta des Vatikans beigesetzt und ruht heute in der Kirche S. Lorenzo al Verano, wohin man sie in der Nacht des 13. Juli 1881 ?berf?hrte. Denn es bestand die Gefahr, dass man sie in die Fluten des Tibers warf, was auf der Engelbr?cke eine Rotte von Fanatikern vergeblich versuchte.


IX. Lebensgewohnheiten

Der Tagesablauf Pius IX. hatte vom ersten Tage seines Pontifikates an etwas kl?sterliches. Nach dem Aufstehen, um 5.30 Uhr, widmete er eine Stunde der Betrachtung, feierte anschlie?end die Hl. Messe, h?rte noch eine zweite. Nachdem er dann eine Tasse Bouillon und Kaffee zum Fr?st?ck genommen hatte, begab er sich gegen 7.00 Uhr zur Arbeit in ein schlichtes Kabinett. Hier empfing er die Beamten, machte dann einen rund einst?ndigen Spaziergang. Gegen 14.00 Uhr nahm er sein Mittagessen zu sich, welches aus einer Suppe, etwas Fleisch mit Kartoffeln und einem halben Glas Wein bestand. Es folgten Breviergebet und Rosenkranz, bevor er um 17.00 Uhr weitere Arbeiten erledigte und Beamte empfing. Nachdem er dann um 21.00 Uhr etwas Gem?se zum Abendessen eingenommen hatte, ging er um 22.00 Uhr zu Bett, einem schlichten Eisenbett, welches in einem ?rmlich m?blierten Zimmer stand.


X. Edgardo Mortara

Edgaro Mortara war der Adoptivsohn des Papstes. Er wurde am 27. August 1851als Sohn j?discher Kaufleute in Bologna geboren. W?hrend einer Krankheit heimlich von einer Dienstmagd getauft, drang am Abend des 23. Juli 1858 ein bologneser Polizeikommandant in das Haus ein und nahm den sechsj?hrigen Edgaro mit, da die Erziehung getaufter Kinder im Kirchenstaat keinen Nichtchristen ?berlassen werden d?rften. Obwohl dieser Vorgang international unangenehmes Aufsehen erregte, wurde der Junge in Rom christlich erzogen. Die Adoption des 13j?hrigen Edgaro durch den Papst sp?lte noch einmal die Entr?stung der Presse herauf, welche scheinbar an dem Jungen an sich jedoch kein Interesse hatte. ?ber Jahre hinweg versuchten die leiblichen Eltern Mortaras ihren Sohn zur?ckzugewinnen, welcher sich mit 18 Jahren ?ffentlich f?r ein Leben als Katholik entschied. Nachdem 1869 zum Studium nach Frankreich ?bergesiedelt war, trat er
1871 bei den Augustinern ein. 1873 zum Priester geweiht, hatte er bereits fr?her aus Verehrung zu seinem Adoptivvater den Namen Pio angenommen. Eine vielzahl von Sprachen sprechend, war Mortara unter anderem als Missionar unter Juden in M?nchen, Mainz und Breslau t?tig. 1893 f?r kurze Zeit als Missionar in New York, musste er diese Station wieder verlassen, da der Erzbischof eine gezielte Evangelisierung der Juden der Stadt New York ablehnte. Sich stets f?r eine Kanonisation seines Adoptivvaters einsetzend, verstarb er am 11. M?rz 1940 in Paris.