Ex-RAF-Terroristin Haule frei

Die fruhere RAF-Terroristin Eva Haule ist nach 21 Jahren Haft auf freiem Fuß. Die 53-Jahrige sei am Freitag aus dem Frauengefangnis Berlin-Neukolln auf Bewahrung entlassen worden, erklarte die Sprecherin der Senatsverwaltung fur Justiz, Barbara Helten. Der Entlassung sei eine Absprache zwischen der JVA und dem Justizsenat vorweggegangen. „Wir wollten Frau Haule vor einem zu großen Medienandrang schutzen“, sagte Helten. Haules Entlassung war zunachst fur Dienstag angekundigt worden.

Zuvor hatte das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main in einem am Freitag veroffentlichten Beschluss mitgeteilt, die Richter hatten einen Antrag der 53-Jahrigen stattgegeben, den Rest ihrer lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewahrung auszusetzen. Von Haule gehe keine Gefahr mehr aus fur die Offentlichkeit, befanden die Richter im Einklang mit der Bundesanwaltschaft und psychologischen Gutachtern. Maßgeblich fur die Entscheidung sei vor allem gewesen, dass Haule an der Selbstauflosung der RAF 1998 mitgewirkt habe und inzwischen Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung glaubwurdig ablehne.

OLG setzte Mindesthaftdauer fest

Die 1954 in Stuttgart geborene Haule (fruher Haule-Frimpong) gehorte der dritten Generation der RAF an und wurde 1986 in einem Russelsheimer Eiscafe festgenommen. Wegen der Beteiligung an der Ermordung eines amerikanischen Soldaten im August 1985 in Wiesbaden und am Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Air Base der US-Luftwaffe wurde sie zu lebenslanger Haft verurteilt.

2006 hatte sie einen Antrag auf Haftentlassung auf Bewahrung gestellt, den das OLG Frankfurt aber ablehnte. Allerdings legte das Gericht die Mindesthaftdauer auf 21 Jahre fest, die jetzt verbußt sind.

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Noch zwei Ex-RAF-Terroristen im Gefangnis

Neben Christian Klar und Birgit Hogefeld war Haule das letzte ehemalige RAF-Mitglied, das noch im Gefangnis war. Ende Marz war die fruhere Top-Terroristin Brigitte Mohnhaupt nach 24 Jahren Haft freigekommen. Auch sie hatte einen Antrag gestellt, den Rest ihrer Strafe zur Bewahrung auszusetzen. Ein Gnadengesuch Christian Klars hatte Bundesprasident Horst Kohler im Mai abgelehnt.

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