Die Macht der Musik
?Thank you for the music, the songs I’m singing, thanks for all the joy they’re bringing!“ So sangen ABBA 1977 fur ein Millionenpublikum. Im sinfonischen ABBA-Konzert der Styriarte 2024 darf dieser Song so wenig fehlen wie die Freude, die er seit einem halben Jahrhundert verbreitet.
Gleichgultig, ob Handel oder Robert Stolz, Mozart oder Bertl Mutter: Musik dringt direkt zum Herzen und macht jeden Widerstand zwecklos. Das muss auch Alexander der Große in
Handels ?Alexanderfest“
erfahren: Muhelos lenkt ihn der Gesang vom einen Gemutszustand in den nachsten ? eine perfekte Vorlage fur
Alfredo Bernardini
im Eroffnungsabend des Festivals. ?The Power of Music“, der Untertitel des beruhmten Handelstucks, dient den steirischen Festspielen im Sommer 2024 als Motto.?
Die großen Klassik-Saulen im Programm werden von Koryphaen eingerammt:
Jordi Savall
dirigiert
Monteverdis ?Marienvesper“
in Pollau, Alfredo Bernardini spielt Mozarts ?Gran Partita“ in der Helmut List Halle,
Pierre-Laurent Aimard
zelebriert den zweiten Teil des
?Wohltemperirten Claviers“
, Mei-Ann Chen leitet das
Styriarte Youth Orchestra
in der ?Symphonie aus der Neuen Welt“,
Michael Hell
stellt seine Version von
Monteverdis ?Orfeo“
vor. Zwischen diesen Pfeilern bluht ein bunter Garten an einfachen und prachtvollen, entlegenen und vertrauten, einheimischen und fremdlandischen Musikstilen, die alle auf ihre Art beweisen, wie machtig die Kunst der Tone ist.?
Auch im zentralen Ereignis des Festivals geht es um Musik ?mitten im Leben“. Im ersten Teil der
?Attems-Saga“
erzahlen Thomas Hoft, Adrian Schvarzstein und Michael Hofstetter, was passiert, wenn eine Kaiserin kommt und dann doch nicht bleibt ? so geschehen anno 1750, als Maria Theresia den Grazern nur fur wenige Stunden die Ehre gab. Was sich damals ereignet haben konnte zwischen Palais Attems, Alter Aula und Schauspielhaus, erzahlt das Festival mit großer Musik und praller Komik, mit turbulenten Szenen und einer
?Jahreszeiten-Oper“
frei nach Vivaldi.