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Wort

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(Weitergeleitet von Worter )
Worter auf einer Hauswand in Dresden , in Sachsen . Einige Worter sind sich ahnlich, wie ?will“ und ?still“. Das ergibt einen Reim.

Ein Wort ist ein Teil einer Sprache . Man kann das Wort von anderen Wortern trennen: Wenn man einen Satz aufschreibt, lasst man zwischen den Wortern ein Leerzeichen. Wenn man spricht, lasst man zwischen den Wortern keine Pause, sondern nur zwischen langeren Satzteilen. Das Erkennen der einzelnen Worter ist fur viele Grundschuler sehr schwierig.

Jedes Wort hat eine Bedeutung. Wer ?Tisch“ sagt, meint ein anderes Ding, als wenn er ?Stuhl“ sagt. Zahlreiche Worter haben mehrere Bedeutungen. Man sagt: Sie sind mehrdeutig, wie zum Beispiel das Wort ?Schale“. In einer Schale konnen Fruchte liegen, man kann aber auch die Schale von der Frucht schalen. Im Spiel ? Teekesselchen “ zum Beispiel muss man mehrdeutige Worter erraten.

?Wort“ heißt auf Lateinisch ?verbum“. Dies erscheint in vielen Fremdwortern, die mit Sprache zu tun haben. ?Verbal“ bedeutet zum Beispiel, dass etwas mit Worten gesagt wird.

Was sind Wortarten?

Worter teilt man in verschiedene Gruppen ein. In der Grundschule ist das wichtig fur die Groß- und Kleinschreibung. Auch wer eine Fremdsprache erlernt, muss sich mit Wortarten auskennen, oder wer uber die Grammatik nachdenkt.

Es gibt zwei Gruppen von Wortarten. Die eine Gruppe schart sich um das Nomen , die andere Gruppe um das Verb . Insgesamt gibt es zehn Wortarten. Diese feine Unterteilung wird jedoch erst in den hoheren Schulstufen gelehrt.

Nomen sind beispielsweise ?Annemarie“, ? Computer “ und ? Spanien “. Im Deutschen schreibt man solche Worter groß. Mit einem Nomen verweist man auf einen Menschen, ein Tier , ein Ding, ein Ereignis, ein Gefuhl und vieles andere.

Nomen haben meist einen Begleiter: der, die, das, ein oder eine. In der Fachsprache nennt man die Begleiter ?Artikel“. Sie geben das Geschlecht des Nomens an: mannlich, weiblich oder sachlich. Inhaltlich ist das nicht immer logisch. ? Mond “ ist mannlich, auf Franzosisch ist er weiblich. ? Madchen “ ist sachlich, obwohl ein Madchen doch keine Sache ist. ?Sache“ hingegen ist weiblich, nicht etwa sachlich.

Nomen kann man durch ein Adjektiv genauer beschreiben: ?der neue Computer“ oder ?die besten Fußballspieler“. Manchmal braucht es noch eine Praposition : ?auf dem Bett“, ?vor der Tur“ und andere. Man kann Nomen aber auch durch Pronomen ersetzen: ?Der Gartner schneidet die Hecke“ heißt verkurzt: ?Er schneidet die Hecke“. Das geht allerdings nur, wenn klar ist, wer mit ?er“ gemeint ist.

Die zweite Gruppe von Wortarten schart sich um die Verben: ?laufen“, ?schlafen“, ?leben“ oder ?nachdenken“ sind Beispiele. Ein Verb kann man durch ein Adverb genauer beschreiben: ?Sie lauft schnell“, ?er schlaft tief“, ?er lebt langer“ sind Beispiele dafur.

Ubrig bleiben noch drei Wortarten, welche in der Grundschule oft einfach zu einer ?Restgruppe“ zusammengefasst werden. Es sind Bindeworter wie ?und“, Zahlworter wie ?drei, funf, sieben“ und Ausrufeworter wie ?Hilfe!“. Auf Latein heißen sie Konjunktion, Numerale und Interjektion.

Wie viele Worter gibt es?

Dieses Bild stammt aus dem Jahr 1952. Die Leute arbeiten am Deutschen Worterbuch. Dafur mussen sie viele Bucher lesen , in denen sie weitere Worter finden.
Die alteste Zeitung aus Luxemburg , die es heute noch gibt: Sie nennt sich ?Luxemburger Wort“.

Die meisten Kinder konnen mit drei Jahren schon recht gut sprechen. Dann kennen sie etwa 300 bis 400 Worter. Erwachsene kennen mehrere Tausend Worter. Damit kommt man gut durch den Alltag. Wenn man eine fremde Sprache lernt, reichen schon Tausend oder zweitausend Worter, damit man das meiste versteht.

Einige Menschen beherrschen ihre Sprache besonders gut, etwa Schriftsteller und Journalisten . Der beruhmte deutsche Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe soll 90.000 Worter gekannt haben. Jedenfalls kommen so viele verschiedene Worter in seinen Werken vor.

Allerdings ist es nicht ganz einfach, Worter zu zahlen. Ein Wort kann auf verschiedene Arten auftreten: Das Wort ?Haus“ gibt es auch in der Mehrzahl und heißt dann ?Hauser“. Sprachwissenschaftler zahlen das aber nur als ein Wort. Der Fachausdruck heißt ?Lexem“. Haus, Hauser, des Hauses, im Hause und so weiter kann man als verschiedene Worter zahlen, aber es ist nur ein Lexem. ?Haus“ und ?des Hauses“ meinen namlich dieselbe Sache. Der Unterschied ist nur, wie die Worter im Satz auftauchen.

Es ist auch schwierig zu sagen, wie viele Worter die deutsche Sprache hat. In kleineren Worterbuchern stehen etwa 30.000 Worter. Der Duden fur die Rechtschreibung hat 125.000 Stichworter. Besonders gute, dicke Worterbucher haben mehrere Hunderttausend Worter.

Die Bruder Grimm haben ein Worterbuch begonnen, das alle Worter der deutschen Sprache aufzeichnen sollte. Das sollte auch Worter aus der Vergangenheit einschließen, also Worter, die man heute nicht mehr gebraucht. Sprachwissenschaftler haben an diesem Deutschen Worterbuch uber 120 Jahre lang gearbeitet. Darin stehen nun etwa 450.000 Worter.

Allerdings kann man in einer Sprache auch ein Fremdwort verwenden. Zum Beispiel sagen manche Leute auf Deutsch gern ?easy“, wenn etwas leichtfallt. Wenn viele Menschen solche Worter gebrauchen, muss man sie auch kennen. Außerdem gibt es Fachworter, die Worter, die bestimmte Handwerker oder Wissenschaftler verwenden. ?Blutkreislauf“ ist ein Fachwort aus der Medizin.

Außerdem kann man aus Wortern neue Worter bilden. Aus ?rollen“ und ?Schuh“ wird ?Rollschuh“. Das ist nicht nur irgendein Schuh, der irgendwie was mit ?Rollen“ zu tun hat. Gemeint ist eine bestimmte Art von Schuh, es handelt sich also um ein neues Wort mit einer eigenen Bedeutung. Die Zahl der moglichen Worter wird dadurch mehr oder weniger unendlich.

Ist die Mehrzahl ?Worte“ oder ?Worter“?

Die Mehrzahl von Wort lautet Worter. Es gibt aber auch noch eine andere Mehrzahlform: Worte. Die verwendet man, wenn man nicht wirklich einzelne Worter meint, sondern mehr die Aussage dahinter. Wenn es heißt: ?Deine Worte haben mir gefallen“, dann denkt man mehr an die Rede insgesamt.

Außerdem findet man ?Worte“ oft in Sprichwortern oder feststehenden Redewendungen: ?Sie macht nicht viele Worte“ bedeutet, dass sie nicht viel redet, sondern schnell handelt. ?Das sind große Worte“ sagt man uber jemanden, der viel verspricht.




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