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G
J
M
S
Z
Abakus
Zylinder(hut)
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P: von Pachulke bis Pyrrhussieg
Pachulke, umg. ungehobelter Mensch [tschech. pacholek Knecht, Bursche ] Pa|chụl|ke, der; n, n [aus dem Slaw., vgl. poln. pachołek = Knecht] (landsch. salopp abwertend): Ungehobelter Bursche; grober, ungeschlachter Mensch. Im Mittelalter wurden im polnischen Raum die von der Stadt bezahlten Soldner ›pacholkowie‹ genannt. Spater als verachtliche Bezeichnung fur die in Lehndiensten stehenden Bauern.
Knecht, Bursche
Historischer Begriff fur eine vornehmlich fur Knaben eingerichtete Erziehungsanstalt mit in der Regel sehr hohen Anspruchen. Das Padagogium der Franckeschen Stiftungen zu Halle wurde 1695 als Erziehungs- und Bildungsanstalt fur Kinder aus dem Adel und dem reichen Burgertum gegrundet. Michael Malsch, 8/2020
frz. Edelknabe ) bezeichnet: an europaischen Hofen im Mittelalter und bis um 1918 einen jungen Adligen im furstlichen Dienst, auch Schildknappe, heute einen Hotelburschen, Hoteldiener in betresster, uniformartiger Bekleidung.
Edelknabe
Salopp, auch jugendsprachlich, veraltend: alles in Ordnung, alles okay; wird nur in den feststehenden Wendungen als Aussage und Frage verwendet: alles paletti und nix paletti. Das Wort ist seit dem 20. Jahrhundert belegt, seine Herkunft bisher ungeklart. Weder Erklarungen aus dem Italienischen noch aus dem Hebraischen konnen einen plausiblen Weg ins Deutsche namhaft machen.
(nordd.): Babusche: Dann schlurft Fritz … auf Puschen ins Schlafzimmer; Schuhzeug fur zu Haus.
Vertreter der Pandektistik, eine funfteilig aufgebaute wissenschaftliche Rechtssystematik des deutschen Privatrechts des 19. Jahrhunderts. Michael Malsch, 8/2020
Ein etwas altertumliches Wort fur eine Vereinbarung, einen Vertrag oder ein Bundnis. Im Kalten Krieg war die Welt durch zwei Pakte geteilt: den Warschauer Pakt, in dem die Staaten des Ostblocks sich 1955 in der Hauptstadt Polens zusammengeschlossen hatten (der offizielle kommunistische Name war Warschauer Vertragsorganisation) und die 1949 gegrundete Nato (North Atlantic Treaty Organisation), die auf Deutsch oft Nordatlantikpakt genannt wurde. Heute kann man einen Pakt eigentlich nur noch mit dem Teufel abschließen. Wenn das Wort fur andere Vertrage benutzt wird, steckt meistens die Absicht dahinter, die Vertragspartner zu satanisieren. Die Zeit schrieb in den Neunzigern etwa von einem Pakt Bertelsmann/Kirch/Telekom und von einem Pakt, den Bill Gates ? damals der Gottseibeiuns der Computerbranche ? gegen seine Konkurrenten Sun und Netscape einfadelte.
Zeit
Pakt Bertelsmann/Kirch/Telekom
In Schilderungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges und Berichten uber dessen Folgen ist haufig von Panjepferden und den von ihnen gezogenen Panjewagen bzw. auch von Panjeschlitten die Rede. Zum Helden eines Buches wurde ein Panjepferd in dem Erlebnisbericht Iwan, das Panjepferd von Heinz Buchholz (* 1931). Buchholz schildert hier seine Erlebnisse auf der Flucht vor der Roten Armee im Jahr 1944 aus Ostpreußen.
Vier Panzerfaust 30 , aufgenommen im Militarmuseum Helsinki Foto: Balcer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons Die Panzerfaust (auch Panzerabwehrrohr) ist eine deutsche reaktive Panzerbuchse aus dem Zweiten Weltkrieg. Die in großen Stuckzahlen produzierte Waffe wurde fur die Panzerabwehr konstruiert. Durch ihre große Bekanntheit und die plakative Wirkung der Bezeichnung wurde die Panzerfaust ein Synonym fur den gesamten Waffentyp.
Panzerfaust 30
Der Paletot ist ein eleganter Stadt-Gehrock aus Anzugstoff. Er ist praktisch ein auf Mantellange verlangertes Sakko und wird uber dem Jackett getragen.
Der Ausspruch Pappenheimer geht auf Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim, General im Dreißigjahrigen Krieg zuruck.
Pappenheimer
Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim war ein außerst gebildeter Mensch. Er galt zwar als impulsiv und draufgangerisch, doch zugleich auch als furchtlos und zuverlassig. Seine Charakterzuge ließen sich leicht mit dem Selbstverstandnis der Kurassiere in Einklang bringen. Einen Teil der Verwundungen, die er in der Schlacht am Weißen Berg empfangen hatte, zog sich Pappenheim im Gesicht zu, so dass er in weiterer Folge von seinen Soldaten den Spitznamen Schrammenheinrich oder auch Schrammhans erhielt. Im Verlauf des Krieges folgten bei Gefechten weitere Gesichtsnarben, da Pappenheim stets mit offenem Helmvisier zu kampfen pflegte.
Schrammenheinrich
Schrammhans
Die Entschlossenheit seines Kurassierregiments wurde redensartlich festgehalten: Ich kenne meine Pappenheimer! Dieser Ausspruch war ursprunglich positiv gemeint. Einer vom Regiment Pappenheimer zu sein, stand damals fur unbedingten Mut, Treue und Tapferkeit. Heute ist die Bezeichnung Pappenheimer eher mit der augenzwinkernden Einsicht in menschliche Unzulanglichkeiten verbunden.
Ich kenne meine Pappenheimer!
Friedrich Schiller verwendete diesen Satz abgewandelt in seinem Drama Wallensteins Tod. Er lasst den Feldherrn Wallenstein sagen: Daran erkenn' ich meine Pappenheimer. Wallenstein sagt dies zu einer Delegation der Pappenheimer Kurassiere, die ihn daruber befragen, ob das im Heer umgehende Gerucht uber Verhandlungen mit dem schwedischen Kriegsgegner der Wahrheit entspricht, was einem Verrat gleichgekommen ware. Wallenstein zeigt sich daruber geruhrt, dass die Pappenheimer keinen kursierenden Geruchten Glauben schenken wollen, sondern nur von ihm selbst die Wahrheit zu erfahren hoffen.
Daran erkenn' ich meine Pappenheimer.
Eine Banknote ist ein Wertpapier, das im alltaglichen Zahlungsverkehr genutzt wird. Umgangssprachlich werden Banknoten aufgrund ihrer Beschaffenheit als Papiergeld bezeichnet.
Ein Paradekissen ist ein zur Zierde auf dem eigentlichen Kopfkissen liegendes, großeres Kissen mit Stickereien oder anderen Verzierungen. Wenn das Paradekissen auch nur selten im modernen Alltag Verwendung findet, ist der Begriff vielen durch folgenden Abzahlreim bekannt: Peter hat ins Bett geschissen, gerade aufs Paradekissen, Mutter hat's gesehen und du musst gehen. Begriff eingesandt: Margot Bintig, 11.12.2017
Peter hat ins Bett geschissen, gerade aufs Paradekissen, Mutter hat's gesehen und du musst gehen.
Eine Paraphe (mittelfrz. Abwandlung von gr. παραγρ?φειν [paragraphein] "hinzuschreiben"; siehe auch Paragraph) ist ein auf wenige Zeichen (Initialen) verkurztes Namenszeichen oder ein Namensstempel. Solch ein Kurzel weist (im Gegensatz zur Unterschrift) in der Regel nicht genug Merkmale auf, um als sicheres Authentifizierungsmerkmal dienen zu konnen. Bei Vertragen, die aus mehreren Blattern bestehen, werden die einzelnen Blatter von denjenigen, die den Vertrag insgesamt unterzeichnen, mit ihrer Paraphe abgezeichnet (paraphiert), damit keine Blatter nachtraglich ausgetauscht werden konnen. Auch das vorlaufige Festlegen eines Vertragstextes wird als Paraphierung bezeichnet, da hierbei die Vertragsparteien auf dem Vertragstext mit ihren Paraphen unterzeichnen. Volkerrechtliche Vertrage werden in der Regel zunachst durch Regierungsvertreter der beteiligten Lander paraphiert, bevor sie durch Ratifikation in Kraft gesetzt werden. Quelle: Wikipedia.org
von (franz. Para|pluie = Regen, Para|sol = Sonne). Bezeichnung fur einen Regenschirm , einen Schirm aus einer Plane, Stoff oder Plastik.
Von franz. Parasol = Sonne, Parapluie = Regen. Bezeichnung fur einen Sonnenschirm , auch fur einen Pilz, den gemeinen Riesenschirmling oder Parasolpilz. PARASOL ist ein franzosischer Erdbeobachtungssatellit. Er tragt das Instrument POLDER, das die Strahlungseigenschaften und die mikroskopische Zusammensetzung der Wolken und Schwebeteilchen untersucht.
Die Trauerrede (auch Grabrede oder Leichenrede, veraltet Parentation) ist ein wichtiger Bestandteil der weltlichen Bestattung. Trauerreden konnen von den Hinterbliebenen selbst oder von Freunden oder Bekannten verfasst und vorgetragen werden. Michael Malsch, 8/2020
Zwei Parkometer Foto: Es wird JuergenG als Autor angenommen, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=691380 Veraltete Bezeichnung fur ein Gerat an einem Fahrzeugstellplatz, das je nach eingeworfener Geldmenge die Restparkdauer anzeigte. Auch Parkuhr oder Parkzeituhr genannt. Heute durch zentral aufgestellt elektronische Gerate mit Drucker fur das Parkticket. Die Preise fur kurzes Parken wurden von den Stadten als gute Einnahmequelle erkannt und drastisch nach oben korrigiert. Annalog zu den Parkuhren, die man auch scherzhaft als Groschengrab bezeichnete, mussten diese Parkautomaten heute Eurograb heißen.
Groschengrab
Eurograb
Parlieren bezeichnet die schwere Kunst leichter, bisweilen oberflachlicher Konversation. Dieser Begriff fur den Small Talk wurde zunachst aus dem franzosischen parler (reden, sprechen) zu gleichbedeutend mittelhochdeutsch parlieren entlehnt, hielt sich allerdings nicht lange. Im 16. Jahrhundert wurde ein zweiter, erfolgreicher Versuch gestartet, parlieren hieß nun sowohl Franzosisch reden auch aus gewahlt reden. Quelle: Duden
Franzosisch reden
gewahlt
Eine Parochie ist der Amtsbezirk eines Pfarrers, das heißt ein Pfarrbezirk oder Pfarrei. Sie ist der unterste, kirchliche Verwaltungs- und Seelsorgebezirk mit einem eigenen Pfarrer einer Kirche, die nach dem Parochialprinzip organisiert ist. Zur Parochie konnen auch Filialkirchen gehoren.
Redefreiheit. Der Begriff wurde von Michel Foucault verwendet, um das Konzept eines Diskurses zu beschreiben, in dem man offen und wahrhaftig seine eigene Meinung und seine Ideen ausspricht, ohne rhetorische Elemente, manipulative Rede oder Generalisierungen zu verwenden. Michael Malsch, 8/2020
Pascha, Paschafest auch Passa, Passah oder Pascha; ein altes Wort fur Ostern .
Ostern
Ein in Ostpreußen gebrauchlicher Begriff fur das Mischen von Spielkarten. Ursprungleich bezeichnet der Begriff ein Wurfelspiel; paschen => mit Wurfeln spielen. Die Zeit verpaschen => die Zeit mit Wurfeln verbringen.
Ein Pascher ist jemand, der heimlich etwas beiseite schafft, um es zu entwenden; ein Schmuggler zum Beispiel.
Die Paspel, seltener der Paspel, von frz. passe-poil: was uber die Franse hinausgeht , besonders in Osterreich und der Schweiz maskulin in der originalen Schreibweise Passepoil mit der entsprechenden Aussprache [pas?po?al], auch Bordierung oder Vorstoß genannt, ist ein schmaler, wulstiger Nahtbesatz an Kleidungsstucken. Ursprunglich war der oder die Paspel ein Verstarkungsstreifen an militarischer Kleidung. Seit dem 19. Jahrhundert dient die Kantenpaspel vorwiegend als Dekor. Paspeln betonen die Kontur und den Schnitt des Kleidungsstuckes.
was uber die Franse hinausgeht
Das bzw. der Pasquill (italienisch: kleiner Pasquino , auch: die Pasquinate) ist eine Schmah- oder Spottschrift, die verfasst wird, um eine bestimmte Person zu verleumden oder in ihrer Ehre zu verletzen. Eine bildliche Darstellung, die diesen Zielen dient, kann ebenfalls die Bezeichnung Pasquill tragen. Der Pasquillant, der Verfasser dieser Schrift, publiziert anonym oder wahlt ein Pseudonym.
kleiner Pasquino
In der fruhen Neuzeit, als die Begriffe Flugblatt und Flugschrift noch nicht existierten, wurden auch diese als Pasquill bezeichnet, wenn sie durch eine tendenziose Darstellung Meinungen beeinflussen sollten.
Ein dort in der Nahe wohnender Hirte, der ortliche Pastor. Michael Malsch, 8/2020
Foto: Paternoster im Hamburger Bieberhaus - (Flickr CC BY 2.0 (andreasdantz)) Paternoster (v.lat.: pater noster unser Vater) ist der Anfang des Herrengebets Matthaus 6,9, das Kurzwort fur Paternosterwerk im Bergwerk, der Paternosteraufzug mit mehreren vorn offenen Kabinen (offizielle Bezeichnung: Umlaufaufzug).
Parterre (franzosisch par terre = zu ebener Erde) bezeichnet in der Architektur das Erdgeschoss, also das zu ebener Erde liegende Geschoss eines Gebaudes. In der Deutschschweiz, Osterreich und Deutschland wird der Begriff neben Erdgeschoss regelmaßig in der Umgangssprache verwendet.
Das Wort Patschen ist ein osterreichischer Ausdruck und bezeichnet einen Hausschuh, oder einen Reifendefekt bei einem Autoreifen (In Deutschland Platten ).
Patten sind Unterschuhe aus Metall, die im Mittelalter als Schutz unter den normalen Schuhen getragen wurden. Trippen sind das Aquivalent aus Holz. Das Wort lebt fort in dem geflugelten Ausspruch sich auf die Patten machen ...
sich auf die Patten machen ...
Lehrer (umgangssprachlich, von Arschpauker) siehe auch Steißtrommler .
Paukenhund Bild: Postkarte - Robert Albinus: Konigsberg Lexikon. Wurzburg 2002 - Zwei Paukenhunde des Konigsberger Infanterie-Regiments 43 Paukenhunde waren Zughunde der Pauke, die einem Regiment der Preußischen Armee im Deutschen Krieg zugefallen war.
Lesen Sie dazu von Hilde Heimerl: Auf den Hund gekommen
Auf den Hund gekommen
Pauperismus (von lateinisch pauper arm ) bezeichnet die Verelendung großer Bevolkerungsteile unmittelbar vor der Industrialisierung bzw. das fur die damaligen Eliten noch unerklarbare Phanomen zunehmender Verarmung der Arbeiterschicht (englisch Labouring Poor).
arm
Mittelhochdeutsch p?n, p?n(e), althochdeutsch p?n, von spatlateinisch p?na → la Hollenstrafe , das uber lateinisch poena → la Buße, Strafe auf gleichbedeutend griechisch ποιν? (poine) → grc zuruckgeht. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[
Hollenstrafe
Buße, Strafe
Der Strafende, Qualende, Folterer ist ein Peiniger.
Pelerine im Katalog von Stuckenbrok, Einbek Eine Pelerine (auch Pellerine oder Pelarine, von frz. pelerine Pilgerin ) ist ein kurzer Schulterumhang, der einem Cape ahnelt und uber dem Mantel getragen wird. Die Urform der Pelerine ist der in den Alpenlandern beliebte Wetterfleck (oder Kotze) aus Loden oder ahnlichem Material.
Pilgerin
Wetterfleck
Pennal ist eine veraltete Bezeichnung aus der Schulersprache fur eine weiterfuhrende Schule. Das Wort kommt von lateinisch penna, Feder (das Wort steht osterreichisch auch fur Federkasten, Etui fur Schreibmaterial). Schuler eines Pennals (insbesondere Gymnasiasten) werden Pennaler genannt. Im 17. Jahrhundert wurde der Begriff auch fur erstsemestrige Studenten verwendet.
Feder
Heute wird der Ausdruck kaum mehr gebraucht. Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts wird stattdessen der Schultyp genannt (Volksschule, Gymnasium). Indirekt lebte die Bezeichnung in Umgangssprache und Schulersprache noch bis Ende der 1970er Jahre als Penne weiter, was heute als veraltend gilt.
Penne
Stoffmuster von kleinen, manchmal hahnentrittahnlichen, hell und dunkel abwechselnden Karos. Verwendung findet das Muster bei der Pepitahose oder Kochhose, einem berufstypischen Kleidungsstuck fur Kuche und Backstube.
Daraus entstand in den 1950er Jahren ein Endlosgedicht: Pepita hat ein Rockchen an, das reicht ihr bis zum Knie. Und wenn sie es noch hoher zieht, dann sieht man ihr - Pepita hat ein Rockchen an, das reicht ihr bis zum Knie. Und wenn sie es …
Abschnitt aus der Bibel, der fur die Lesung im Gottesdienst bestimmt ist. Michael Malsch, 8/2020
Unheilvoll, verderblich; aus dem franzosischen pernicieux, das aus dem lateinischen perniciosus, zu pernicies ( das Verderben ). Michael Malsch, 8/2020
das Verderben
Veraltete Bezeichnung fur das Pendel einer Uhr (von lat. pendere hangen ).
hangen
Ein Bahnsteig (in der Schweiz, fruher auch in Osterreich und Deutschland ublich: der/das Perron) ist eine befestigte Plattform, die parallel und mit geringem Abstand zu einem Eisenbahngleis angelegt ist, um bei Zugen das Ein- und Aussteigen zu erleichtern.
Drei Breitschwanz- und ein Persianermantel (USA, 1938) Das Karakulfell oder Persianerfell ist das Fell des Lamms des Karakulschafs. Es unterscheidet sich von anderen Lammfellen durch seine besonders gelockte oder moirierte Behaarung. Das Fell wird fur Pelzzwecke genutzt.
Nachdem es damit gelungen war, das Fell glanzend tiefschwarz und auch das bisher durchscheinende weiße Leder schwarz zu farben, gehorte der Persianer zu den begehrtesten Fellarten seiner Zeit. Dies traf spater vor allem auf die Bundesrepublik zu, so dass er dann als klassischer deutscher Pelz galt, bis er in den 1970er Jahren vom Nerz abgelost wurde. Der Persianermantel war das Statussymbol in Westdeutschland, vor allem alterer Frauen, im sogenannten Wirtschaftswunder der 1950er bis 1960er Jahre.
deutscher
Eine Persiflage (von franzosisch persifler [p??si?fle], verspotten, lacherlich machen ) ist eine geistreiche, nachahmende und oft auch kritische Verspottung eines Genres, eines kunstlerischen Werks oder einer bestimmten Geisteshaltung allgemein. Verwendung findet der Begriff hauptsachlich in der darstellenden und bildenden Kunst, speziell in der Literatur und im Journalismus.
verspotten, lacherlich machen
Nach dem Zweiten Weltkrieg: ein Karton (oft mit einem Werbe-Aufdruck des vielgenutzten Waschmittels: Persil ) fur den Transport der eigenen Habseligkeiten.
Einen Persilschein zu besitzen oder zu erhalten, bedeutet eine weitreichende Erlaubnis, einen Freibrief, um einem lukrativen Geschaft oder einem zuvor moralisch oder rechtlich angezweifelten Interesse nachgehen zu konnen.
Der Begriff Persilschein erfuhr insbesondere wahrend der Entnazifizierungsphase einen Bedeutungswandel. Mutmaßliche nationalsozialistische Straftater konnten durch Aussagen von Opfern oder ehemaligen Gegnern entlastet werden und erhielten somit einen positiven bzw. guten Leumund und genugten auf dem Meldebogen der Alliierten den Anforderungen des Entnazifizierungsgesetzes.
Umgangssprachlich kann man sagen, dass die betroffene Person vom Vorwurf einer nationalsozialistischen Gesinnung reingewaschen wurde (wobei hier Reinheit fur Unschuld steht). Ihr wurde eine weiße Weste attestiert und sie durfte nun wieder eine Wohnung beantragen oder ein Geschaft eroffnen. Im Laufe des Jahres 1948 ließ das Interesse der Amerikaner an einer konsequenten Entnazifizierung spurbar nach, da der Kalte Krieg mit dem Ostblock mehr und mehr in das Blickfeld ruckte. Es wurden Schnellverfahren eingefuhrt, um diese Angelegenheiten zum Abschluss zu bringen. Dies fuhrte zu vielen fragwurdigen Urteilen. (Siehe auch 131er).
reingewaschen
weiße Weste
Das Gesetz zur Regelung der Rechtsverhaltnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen war ein Bundesgesetz zur Ausfuhrung des Regelungsauftrags in Art.?131 GG aus dem Jahr 1951. Es regelte die Rechtsverhaltnisse von Beamten in der 1949 gegrundeten Bundesrepublik Deutschland, die vor dem 8. Mai 1945 in das Beamtenverhaltnis berufen worden und danach ausgeschieden waren, ohne seitdem wiederverwendet oder versorgt worden zu sein.
131er wurde umgangssprachlich der durch das Gesetz begunstigte Personenkreis genannt. Zu den verdrangten Angehorigen des offentlichen Dienstes und aufgeloster Dienststellen gehorten gem. § 1 bis 4 des Gesetzes u.?a. Beamte, Hochschullehrer und Richter aus den Vertreibungsgebieten, Beamte in nicht mehr existierenden Verwaltungen und Berufssoldaten sowie alle Personen, die wegen ihrer Betatigung im Deutschen Reich 1933 bis 1945 nach dem Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus zunachst nicht oder nicht ihrer fruheren Stellung entsprechend verwendet wurden und keine entsprechende Versorgung mehr erhielten.
verdrangten Angehorigen des offentlichen Dienstes und aufgeloster Dienststellen
Art. 131 GG verlangte eine bundesgesetzliche Regelung zugunsten derjenigen Beamten, die seit dem 8. Mai 1945 "aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Grunden" ausgeschieden und bisher nicht oder nicht ihrer fruheren Stellung entsprechend verwendet wurden, keine entsprechende Versorgung mehr erhielten und auch kein Auskommen in einem privatwirtschaftlichen Arbeitsverhaltnis gefunden hatten.
Das betraf vornehmlich die Vertriebenen und die Angehorigen aufgeloster Dienststellen. Aber auch bei weiterbestehenden Behorden in den westlichen Besatzungszonen sind viele Angehorige des offentlichen Dienstes, die auf Grund von Anordnungen der Militarregierungen zum Zwecke der politischen Uberprufung von ihrem Amt oder Arbeitsplatz entfernt wurden, nicht wieder im offentlichen Dienst verwendet worden. Nicht erfasst wurden dagegen die Amtstrager der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbande, schon deshalb nicht, weil sie selbst nach der nationalsozialistischen Gesetzgebung nicht als Beamte im staatsrechtlichen Sinne gewertet wurden, die NSDAP auch keine Korperschaft des offentlichen Rechts im uberkommenen Sinne war, sie nicht der Staatsaufsicht unterstand und ihre Amtstrager keine offentlichen Bediensteten waren. Nicht erfasst wurden schließlich auch die Personen, die nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vor dem 8. Mai 1945 ihre Beamtenstellung verloren hatten.
offentlichen Bediensteten
Bund, Lander und Gemeinden sowie Bundesbahn und Bundespost wurden verpflichtet, mindestens 20?% ihrer Planstellen mit 131ern zu besetzen.
Siehe Wikipedia.org
Personage (franz., spr. -?sch'), soviel wie Person, Personlichkeit, gewohnlich mit spottischem Unterton.
Pesel (suddithmarsisch Pisel, altfriesisch pisel, mhd phiesel heizbares Frauengemach, Werkgaden, aus mlat pisales frz poêle poile Ofen, Stube) ist eigentlich der am Hinterende des dithmarsischen Bauernhauses, dem Eingang der Grotdel, gegenuberliegende Saal, gewohnlich ohne Ofen und mit einer Tur zum Garten. Pesel ist nach anderen Quellen die Bezeichnung fur die Gute Stube der Geesthardenhauser und des Haubargs. Diese Form des Bauernhofs ist hauptsachlich im Norden und an der Westkuste Schleswig-Holsteins, auf den Inseln und auf den Halligen verbreitet. Quelle: Wikipedia.de
In Ostpreußen sagte man pesern und meinte damit zundeln, mit dem Feuer spielen, anbrennen, flammen, glimmen .
pesern
zundeln, mit dem Feuer spielen, anbrennen, flammen, glimmen
Ein Peterwagen ist umgangssprachlich zumindest im Hamburger Raum ein Funkstreifenwagen der Polizei. Der Name entstand ab1956, als man einen Rufnamen fur die Funkbasis und die Streifenwagen suchte. Angelehnt an die Signalflagge Blauer Peter wurde der Name Peter fur die hamburger Funkleitstelle und die Fahrzeuge vergeben. In der Bevolkerung wurde daraus bald der Name Peterwagen .
Blauer Peter
Peter
Peterwagen
Petticoat der 1950er Jahre Bildquelle: Von Tranquil Garden - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3790828 Ein Petticoat (Franzosisch petit = klein und Englisch coat = Umhang, Mantel) ist ein bauschig-weiter Unterrock aus versteiften Perlon- und Nylon-Stoffen mit ruschen- und spitzenverzierten Stufen, der in den 1950er Jahren unter langen, weiten und taillenbetonten Rocken zu deren Formunterstutzung getragen wurde. Werbetext: Petticoat. Wunderbar bauschig fur schwingende Rocke. Der Vorlaufer war sicher die Krinoline bzw. der Reifrock des 19. Jahrhunderts.
petit
coat
Petticoat. Wunderbar bauschig fur schwingende Rocke.
Lesen Sie auch den Bericht aus der Nachkriegszeit: Regina und die Seerosen von Hartmut Kennhofer.
Regina und die Seerosen
Verweser. Laut Adelung bezeichnete man als Verweser eine Person, welche etwas verweset, die Aufsicht uber dasselbe hat. In diesem Verstande war Furweser und Verweser so viel, als ein Vormund. Verweser wurden in der Geschichte als Regenten, die das Amt eines monarchischen Staatsoberhauptes provisorisch ausubten, eingesetzt. Diese Position wurde haufig mit dem Begriff Reichsverweser umschrieben. Die Funktion und den Begriff des Amtsverwesers gibt es schon seit Anfang des 16. Jahrhunderts.
eine Person, welche etwas verweset, die Aufsicht uber dasselbe hat. In diesem Verstande war Furweser und Verweser so viel, als ein Vormund.
Pfebe, lat. Pepo, ist die alte, nicht mehr gebrauchliche Bezeichnung fur Kurbis, Melone und Gurke.
Bei Adelung heißt es: Dieses Wort, welches im Oberdeutschen am gangbarsten ist, lautet daselbst im gemeinen Leben auch Babe, Babene; im Lat. Pepo, im Griech. πεπων. Im Schwed. heißt die Gurke mit dem eingeschalteten m Pumpa, im Engl. Pompion. Im Wallis. ist Pompa ein großer Apfel. Es ist kein Zweifel, daß mit diesem Worte nicht auf die runde oft langliche Gestalt der Frucht gesehen werden sollte, daher es ein Geschlechtsverwandter von 1 Pfaff, Feisel, Faba, Wiepe, Papula u. s. f. ist, S. 1 Pfaff und das folgende.
Als Pfeffersacke wurden zunachst spottisch der Hanse angehorende Handler bezeichnet, aber auch Nurnberger Kaufleute oder die Kaufleute der Vereenigde Oostindische Compagnie. Das Wort ist zunachst vereinzelt im 16./17. Jahrhundert nachweisbar und wird dann spater, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, allgemein als verachtliche Bezeichnung fur einen reichen Kaufmann gebraucht. Diese Bezeichnung entstand, weil der Wohlstand einiger von ihnen auf dem Handel mit Gewurzen aus ubersee beruhte, fur die im Mittelalter zusammenfassend der Begriff Pfeffer stand. Bis heute wird Pfeffersack teilweise abfallig fur reiche, rucksichtslos nur auf Geld und Macht bedachte Menschen verwendet.
Pfeffer
Pfeffersack
1 Pfennig der Deutschen Mark (Bundesrepublik Deutschland) Der Pfennig (Abkurzung Pf, Pfg oder Dpf, Symbol ?) war eine deutsche Wahrungseinheit, die seit Karl dem Großen bis zur Einfuhrung des Euro als Bargeld 2002 Bestand hatte. Er wurde im Lauf der Jahrhunderte zum niedrigsten Scheidemunzen-Nominal.
Lesen Sie von Ilse Krause: Der Pfennigdieb und von Helga Ramm: Pfennige fur Brautschuhe
Der Pfennigdieb
Pfennige fur Brautschuhe
Der Fuchs war aber auch ein kupfernes, rotliche schimmerndes 3 Pfennigstuck, welches in der ersten Halfte des 17. Jahrhunderts in Westfalen, besonders in Munster, Hamm und Soest und seit 1750 auch in Dusseldorf, und zwar hier im Wert eines 1/4 Stubers, ebenso von 1764 bis 1767 im kurkolnischen, gepragt wurde. Es wurde in diesem Zusammenhang gerechnet auf Heller und Fuchs (genau und spitz abgerechnet), daher wohl auch der Pfennigfuchser .
Heller und Fuchs
Pfennigfuchser
Bei Pferdeapfeln handelt es sich um den Mist der Pferde. Die einzelnen Kotballen besitzen annahernd die Große und Form eines Apfels.
einfache Madchen- /Frauenfrisur, urspr. von: Der Teufel trug seine langen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, damit sie nicht ins Feuer gerieten und verbrannten.
Der Begriff Pferdestarke (PS) geht auf James Watt, den Erfinder der Dampfmaschine zuruck, ihm zu Ehren wird die Leistung in Watt, bzw. Kilowatt gemessen. Beide Einheiten werden verwendet, um Leistung zu beschreiben.
Pferdestarke
Mit der Pferdestarke wollte James Watt eine anschauliche Maßeinheit finden, um die Leistungsfahigkeit von Dampfmaschinen zu beschreiben. Die ? zumindest die Variante mit separatem Kondensator ? hatte Watt namlich 1769 erfunden. Ein PS entspricht der Leistung, die ein Arbeitspferd erbringen wurde. Fur eine Dampfmaschine mit 12 PS waren also 12 Arbeitspferde notig gewesen, um die Leistung der Maschine zu ersetzen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Motorisierung dazu fuhrte, dass hunderttausende von Arbeitspferden den Weg zum Schlachthof antreten mussten und viele alte Pferderassen heute nahezu ausgestorben sind.
Bei der Umrechnung entspricht 1 PS = 0,98632 KW.
Nordeutsches Brauchtum; wer am Pfingstsonntag am langsten schlaft, wird Pfingstbock genannt und den ganzen Tag mit dem Namen Pfingstbock gerufen.
Pfingstbock
Siehe Bericht von Anneliese Hamann 1941: Pfingstbrauche .
Pfingstbrauche
Pendant zu Arbeitsdienst, wurde am 4. September 1939 eingefuhrt: Junge Frauen mussten nach der Schule ein Jahr lang in einem (meist fremden) Haushalt oder in der Landwirtschaft arbeiten.
Die Pfrunde (von mittellateinisch praebenda fur Unterhalt abgeleitet), Plural Pfrunden, auch Prabende, historisch auch Pfrund (in der Schweiz) oder Proven (in Norddeutschland) genannt, bezeichnet ursprunglich eine Schenkung. Spater bezeichnet es das Einkommen aus einem weltlichen oder kirchlichen Amt, insbesondere die durch eine naturliche oder juristische Person gewahrte Verkostigung oder Zahlung von Unterhalt.
Unterhalt
Pfrundner nannte man auch Pensionare in Spitalern, die sich durch Einbringen eines Legats eine dauernde Unterkunft und Pflege gesichert hatten.
Pfuhl bezeichnet:
feuriger Pfuhl
Ein großeres mit Federn gefulltes Ruhekussen, besonders als Bettunterkissen oder etwas an Stelle desselben Vertretendes; synekdochisch auch das Bett, das Lager (Pfuhl heißen in dem Bette diejenigen schmahlen und langen Kissen, so zu denen Haupten und Fußen geleget werden. Siehe>: Amaranthes frauenzimmerlex. 1479
P artei g enosse in der DDR und im Dritten Reich .
DDR
Dritten Reich
Als Phalanx (gr. φ?λανξ phalanx fur Baumstamm , Walze , Rolle oder Schlachtreihe ; der Plural des Wortes lautet Phalangen) wird eine dichtgeschlossene, lineare Kampfformation schwerbewaffneter Infanterie mit mehreren Gliedern bezeichnet. Der Begriff bezieht sich vor allem auf die im antiken Griechenland ubliche Schlachtformation, in der die Hopliten eine Wand aus Schilden bildeten, wobei die rechte Seite jedes Schwerbewaffneten durch den Schild des Nachbarn gedeckt wurde.
Baumstamm
Walze
Rolle
Schlachtreihe
Heute wird der veraltete Begriff Phalanx gelegentlich noch fur eine geschlossende Front des Widerstands verwendet.
(hebraisch fur der Abgesonderte ) waren eine theol. Ausrichtung im antiken Judentum, Umgspr. fur Heuchler, oder ein warmes alkoholisches Getrank.
Die Philipponen (auch Philipper, Filiponen, Philippowzy, Filippowzy) sind eine Richtung der priesterlosen Altorthodoxen, die auf einen russischen Monch namens Philipp zuruckgeht.
Die Philipponen galten als die radikalste Gruppe unter den altorthodoxen Raskolniki, da sie den Eid, die Ehe und das Gebet fur den Zaren ablehnten und in ihrem Radikalismus bis zur Selbstverbrennung gingen. In der (deutschen) Literatur wird allerdings oft nicht klar unterschieden zwischen diesen russischen Philipponen und den weniger radikalen Richtungen wie z. B. den Pomorzy (heute bestehend als Altorthodoxe Pomorische Kirche) und den Fedossejewzy in Polen und Ostpreußen.
Letztere siedelten vorwiegend in Masuren, wo sie ganze Dorfer bzw. geschlossene Siedlungen grundeten. Von den preußischen Behorden wurden 1823 die Philipponen auch freundlich aufgenommen und am Dusssee (polnisch Jezioro Du?) bei Eckertsdorf (polnisch Wojnowo) angesiedelt, wo sich noch heute eines ihrer Kloster befindet. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts naherten sich ihre religiosen Ansichten denen der Pomorzy.
Gegrundet wurde die Religionsgemeinschaft von dem Nowgoroder Strelizen Photius (* 1675), der Monch wurde und als solcher Philipp hieß. Ihm zufolge gab es nur einen Zaren, namlich den Zaren im Himmel, und nur eine Hierarchie, namlich die Hierarchie der Engel. Fur solche Lehren zeigte sich die irdische Zarin Elisabeth wenig aufgeschlossen. Die daher bald einsetzende Verfolgung (zunachst in Form verdoppelter Steuer) trieb die Anhanger Philipps in die Wildnis oder in das Exil ? und in den religiosen Extremismus, zumal Philipp lehrte: ?Nur die Selbstentleibung ist der Weg zur Seligkeit. Nur das Feuer kann die Seelen von den Flecken dieser dem Antichrist verfallenen Welt reinigen.“ Konsequent legte der Prophet selbst Feuer, als sich ein von solchen Worten begeisterter Vater mit seiner Familie zwecks Seelenrettung in einer Holzhutte den Flammen uberantwortete. Das Beispiel machte Schule, und es kam zu einer Epidemie von Selbstverbrennungen. Sobald Soldaten der Zarin anruckten, legten die Philipponen an sich Feuer: so verbrannten in der Umgebung Kargopols, dem Zentrum der Gemeinschaft, 240, anderen Orts 400, in Nischni Nowgorod 600 und im Distrikt Olonez 3000 Anhanger. Auch Philipp war unter den Opfern.
Phthisis, Phthise gr. phthisis von phthiô schwinde, Schwindsucht, die durch Tuberkulose herbeigefuhrte allgemeine Abnahme; bes. Lungentuberkulose, s. d. Phthisis atra lat. schwarz, der Kohlenarbeiter. Phthisis florida galoppierende Schwindsucht, schneller Verlauf der chronischen Lungen-Phthisis unter hohem anhaltenden Fieber. Phthisis bronchialis Bronchialdrusentuberkulose, s. d. Phthisis calculosa Phthisis mit Aushusten verkalkter kasiger Teilchen.
Die Naturheilkunde, fruher auch Physiatrie genannt, ist eine Heilkunde, die vor allem auf diatetischen und physikalischen Heilmitteln beruht, auf eine naturgemaße Lebensweise besonderen Wert legt und weitgehend auf Arzneimittel verzichtet. Der Begriff Naturheilkunde bezeichnet somit ein Spektrum verschiedener Naturheilverfahren, die sich keiner technologischen Hilfsmittel bedienen und die korpereigenen Fahigkeiten zur Selbstheilung (Spontanheilung) aktivieren sollen.
Die Piassava (Piassave, Para grass, Monkey grass) ist eine starke, außerst haltbare Pflanzenfaser, die aus Brasilien und Venezuela nach Europa gebracht wird und von der Strickpalme, Attalea funifera (Mart.), stammt. In den Ursprungslandern fertigt man aus der Piassava Matten, Seile und Taue. Seit ca. 1890 verarbeitet man die Faser in großen Mengen zu fast unverwustlichen Straßenbesen (Piassavabesen), Straßenkehrmaschinen, groben Bursten etc. Vorschlag: Bernd Herzog, 2018
Dreieckige Milchtute, Picasso-Euter Die dreieckige Milchtute wurde nach der kubistischen Phase des Malers Pablo Picasso so spottisch genannt. Die Kartonverpackung in der Form eines Tetraedersdes des schwedischen Herstellers Tetra-Pack™ kamen am 18.Mai 1951 auf den Markt und wurden mit Milch und Fruchtsaften gefullt.
Soldaten des Ersten Weltkriegs mit Pickelhauben Die Pickelhaube (amtlich seinerzeit: Helm mit Spitze ) war eine zunachst rein militarische, dann auch polizeiliche Kopfbedeckung, die erstmals ab 1843 in der preußischen Armee eingesetzt und spater auch von anderen Landern ubernommen wurde. Die Pickelhaube blieb nach dem Weltkrieg teilweise noch bei Polizei und Feuerwehr in Gebrauch. In den 1920er Jahren wurde sie haufig von Weltkriegsoffizieren und Kriegervereinsmitgliedern bei Veteranentreffen, Beerdigungen und ahnlichen Gelegenheiten getragen. Auch Reichsprasident Hindenburg trug diese Kopfbedeckung bei manchen offiziellen Anlassen noch, z. B. am "Tag von Potsdam".
Helm mit Spitze
Siehe auch: Zeittafel der Machtubernahme 1933 / Tag von Potsdam
Wortlich aus dem Italienischen ubersetzt schon auf den Gipfel (Punkt) gebracht (Picco = Gipfel, bello = schon). In den 1950er Jahren wurde der Begriff aus dem ersten Urlaub nach dem Zweiten Weltkrieg in Italien und von den italienischen Gastarbeitern nach Deutschland gebracht. Heute steht der Begriff fur: Tadellos in Ordnung, meisterhaft, sehr gut, tadellos, ausgezeichnet.
schon auf den Gipfel (Punkt) gebracht
Picobello wurde in den folgenden durch Synonyme wie Spitze , tipptopp oder kurz Top verdrangt.
Spitze
tipptopp
Top
Manchen Geschaft hat sich mit diesem Namen geschmuckt, vor allem Reinigungen und Reinigungsbetriebe.
(Ruhrpottslang) Piesel - dumme, einfaltige Person; keine starke Abwertung, noch schwacher als Damel ; Piesepampel - Steigerung von Piesel ; will besonders das Negative in den menschlich-sozialen Eigenschaften einer Person herausstellen ( Son Piesepampel wie dich kannze noch nichma en irgendson Pipifax pumpen. )
Damel
Piesepampel
Piesel
Son Piesepampel wie dich kannze noch nichma en irgendson Pipifax pumpen.
Der sogenannte Pillenknick ist eine Theorie zur Erklarung des markanten Abfalls der Geburtenraten in vielen Industrienationen ab der zweiten Halfte der 1960er Jahre. Der Knick, welcher sich in der Geburtenkurve zeigt, ist vor allem deshalb so stark, da es zuvor eine Baby-Boomer-Phase mit deutlich erhohten Geburtenzahlen gab, eine Phase, die je nach Land zwischen 1945 und 1955 begann und in der ersten Halfte der 1960er den Hohepunkt hatte. Da der Geburtenruckgang in etwa mit der Verbreitung der Antibabypille zusammenfallt, wurde diese Verhutungsmethode fur den Geburtenruckgang verantwortlich gemacht. Eine neuere Analyse bezweifelt diese These jedoch, weil der Geburtenruckgang in den USA bereits zehn Jahre fruher als in Deutschland einsetzte und es unter anderem auch in Japan einen deutlichen Geburtenruckgang gab, wo die Pille kaum eine Rolle gespielt habe.
Als Pilzkopf wurde die Frisur bezeichnet, die die Mitglieder der Rockgruppe The Beatles in den fruhen 1960er Jahren trugen. Analog dazu bezeichnete man die Beatles im deutschsprachigen Raum auch als die Pilzkopfe . Im englischsprachigen Raum sprach man von mop-top oder moptop , wegen der Ahnlichkeit zu einem Wischmopp.
Pilzkopfe
mop-top
moptop
Der Pimpf
Mit der Bedeutung kleiner Furz war Pimpf zunachst ein Scheltwort, wurde aber um 1920 zur scherzhaften Bezeichnung der jungsten Angehorigen in der Jugendbewegung. Auch der Wirbel an der Gitarre, mit dem die Saite gespannt wird, wurde in der Jugendbewegung als Pimpf bezeichnet. Ein kleines Teil, das jedoch fur das Instrument sehr wichtig ist. Auf altere Kameraden angewandt, behielt das Wort Pimpf seine milde abwertende Bedeutung.
kleiner Furz
In absichtlicher Aufwertung der Nebenbedeutung wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 die Mitglieder des Deutschen Jungvolks (10- bis 14-jahrige Jungen) offiziell Pimpfe genannt und hatten sich auch selbst als Pimpf zu bezeichnen.
Der Kneifer (auch Klemmer, Pince-Nez oder Zwicker) ist die seitenbugellose Nasen-Klemm-Brille vom zweiten Viertel des 19. bis zum fruhen 20. Jahrhundert (um 1840?um 1940). Sie waren eine modernere Variante der mittelalterlichen Klemmbrillen und wurden parallel zu den bereits erfundenen Ohrenbrillen (Brillen mit Seitenbugeln) verwendet. Kneifer waren in ganz Europa und den USA, in allen Gesellschaftsschichten und geschlechterubergreifend, außerst beliebt. Diese damals modernen Klemmer hatten eine hoch elastische Federspange zwischen den Glasern und seitliche Nasenauflagen, oft mit Kork bzw. Lederauflage. Die federnde Verbindung zwischen den Glasern sorgte nicht nur fur einen guten Sitz auf der Nase, sondern man konnte auch, fur besonders kleine Etuis, die Glaser ubereinander falten.
Ein feiner Pinkel, ein vornehm tuender Mensch. Der Berliner Dialekt bezeichnet einen feinen Pinkel ebenfalls als Graf Koks . ahnlich scherzhaft-vulgare Namen haben andere Vertreter des Berliner Adels : z. B. Graf Rotz von der Popelsburg sowie Lord (oder Graf) Kacke . In Norddeutschland, besonders in der Gegend um Bremen und Oldenburg, bezeichnet Pinkel die zu Grunkohl gegebene geraucherte Grutzwurst oder Bregenwurst.
feinen Pinkel
Graf Koks
Berliner Adels
Graf Rotz von der Popelsburg
Lord (oder Graf) Kacke
Pinokel (auch Pinockel, Pinoppel, Pinopel oder Pinorpel) ist eine umgangssprachliche und mundartliche, vornehmlich in Ostwestfalen, Lipperland und Norddeutschland verbreitete Bezeichnung fur einen kleinen nadelahnlichen Gegenstand. Das Wort ist vermutlich eine freie Eindeutschung des englischen Begriffs Pin fur Nadel oder Stift.
Pipapo ist ein Wort (eine Triplikation) der Umgangssprache und wird hauptsachlich in Verbindungen wie mit allem Pipapo in der Bedeutung mit allem, was dazugehort , mit allem Drum und Dran als ein zusammenfassender Platzhalter verwendet, wenn man nicht alle gemeinten Einzelheiten aufzahlen mochte (Beispiel: Es gibt ein Festessen mit allem Pipapo ). Vorschlag eingesandt von Frau Susanne Nies, 31.7.2017
mit allem Pipapo
mit allem, was dazugehort
mit allem Drum und Dran
Es gibt ein Festessen mit allem Pipapo
Pipifax - Ruhrpottjargon; (ahnlich: Pillepopp ) Unsinn, Mist; nicht sehr ernst gemeint; wenn problembehaftet, dann nicht so stark wie Sperenzkes ( Son Pippifax von Pinnoreck hau ich mit mein Mottek rappzapp platt. )
Pillepopp
Sperenzkes
Son Pippifax von Pinnoreck hau ich mit mein Mottek rappzapp platt.
Ein Pissoir ist ein furs Stehpinkeln von Mannern vorgesehener Ort. Ein Pissoir kann sowohl ein eigenstandiges Gebaude als auch eine Abteilung einer Mannertoilette sein. Gelegentlich wird falschlicherweise auch das Urinal selbst als Pissoir bezeichnet. Quelle: Wikipedia.de
Von Jugendlichen in den 1960er Jahren gefurchtete Kurzhaarfrisur. Eine, die Spott ausloste, weil es so aussah, als hatte der Frisor (oder Vater, bzw. Mutter) einen umgedrehten Nachttopf als Schablone fur die Frisur verwendet. Siehe auch: Eine haarige Geschichte
Kindermund fur: Wasserpfutze. Auch kline Gewasser (Teiche) werden gelegentlich als Pitsche bezeichnet.
Pitsche
[lat., zu: placere, → pladieren] (bildungsspr. veraltet): es gefallt, wird genehmigt, die Bekundung eines Einverstandnisses.
Als Plaid (Scots Wolltuch, Decke , daher gal. plaide mit gleicher Bedeutung; im nordamerikanischen Englisch auch kariert ) bezeichnet man relativ dunne, haufig gemusterte Wolldecken. Plaids sind oft aus hochwertigen Schurwollen gefertigt, beispielsweise aus Alpaka-Wolle.
Wolltuch, Decke
kariert
Als Alltagsgesprach (Plauderei, auch Smalltalk oder Geplankel, im Dialekt unter anderem Schwatzen, Quatschen, Plauschen, Plaudern, Plausch) bezeichnet man ein Gesprach, das spontan, zufallig, locker und in einem umgangssprachlichen Ton gefuhrt wird, in dem es sich zumeist um Themen der privaten Lebenssphare handelt.
Gebrauchliche Bezeichnung fur Nachkriegsfahrzeuge von DKW oder Borgward. In Anlehnung wurde der Trabant als Rennpappe bezeichnet.
Rennpappe
Plaste waren im Sprachgebrauch der DDR Kunstoffe, selten Technopolymere, im Westen umgangssprachlich Plastik. So werden Werkstoffe bezeichnet, die hauptsachlich aus Makromolekulen bestehen. Die Abgrenzung zum West-Begriff Plastik war dabei beabsichtig.
Plastik
Eine Plastiktute (auch Plastiktragetasche oder Kunststofftute; in Osterreich: Sackerl, Plastiksackerl oder Nylonsackerl, in der Schweiz (Plastik-)Sackli, in Ostdeutschland haufig Plastetute oder Plastebeutel , in Suddeutschland Plastikgug) ist eine Tute oder ein Beutel aus Kunststofffolie, meist aus Polyethylen oder Polypropylen. Fur eine herkommliche ca. 20 g schwere Plastiktute werden 40 g Erdol benotigt.
Als Plastron bezeichnet man die breite (weiße) Krawatte, einen Brustlatz bei Frauentrachten und den, meist abzeichenfarbigen Brustbesatz der Ulanenuniform, ahnlich einer Rabatte. Die breite Krawatte, auch Krawattenschal, Ascot, Ascotkrawatte oder englisch day cravat (Tageskrawatte) genannt ist einer der Vorlaufer der heutigen Langbinderkrawatte.
Großwohnhauser in der DDR aus Fertigelementen, einstmals als Errungenschaft des real existierenden Sozialismus gefeiert, heute zum Großstadtslum verwahrlost.
Der Ausdruck Plattenbau war bis 1900 ein selten verwendeter Fachbegriff in biologischen Publikationen, um den Bau von Kleinstlebenwesen wie der Amobe Trinema Dujardin oder die Zellstruktur von Pflanzen zu beschreiben. Im heutigen Sinne kommt er in Schriften zur Reform des Bauens in den Zwanzigerjahren auf. Ab der 1950er Jahre bezeichnet man so Großwohnhauser in der DDR aus Fertigelementen. (Siehe Platte)
Plattenbau
Platten sind die traditionell kiellosen, weitgehend kastenformigen holzernen Arbeitsschiffe, die im Alpen-Donauraum fur die verschiedensten Anwendungen genutzt werden (auch Plattl, im inneren Salzkammergut Fua (Fuhre) genannt). Die Platten zeichnen sich durch ihre unverwechselbare Spitze nach vorne aus, die man Gransel oder Gansing nennt. Neben der traditionellen Fua gibt es noch den Mutzen , eine groß dimensionierte Platte von ca. 20 Meter Lange und einer Breite, die einer ganzen Musikkapelle mit Instrumenten Platz bietet. Der Mutzen wird in Hallstatt auch als Altarschiff fur die traditionelle Fronleichnamsprozession auf dem See eingesetzt. Siehe Wikipedia.org
Gransel
Gansing
Mutzen
Platten, abgeleitet von platt und dem mndd. pletten fur platt machen oder glatt machen , auf Hochdeutsch Bugeln der Wasche mit dem Bugeleisen. Zu Großmutters Zeiten war ein Waschtag eine Tortur fur alle Beteiligten. Nachdem die Wasche endlich sauber, trocken, gestreckt, zusammengelegt und moglicherweise auch in der Sonne gebleicht war, ging die Muhe mit dem Platten weiter. Das Platteisen wurde dabei auf der Herdplatte der Kochmaschine, auch Kuchenhexe genannt, erhitzt. Es gab aber auch die gusseisernen Ungetume, die mit Kohle befeuert wurden, oder die etwas leichtern, mit Spritus befeuerten Platteisen, wie sie im Verkaufskatalog von August Stuckenbrok 1912 angeboten wurden. Die Wasche wurde vor dem Platten entweder mit Wasser besprenkelt, oder durch ein feuchtes Leinentuch vor dem Verbrennen geschutzt. Vorschlag von Michael Malsch
platt machen
glatt machen
Kuchenhexe
Als Schallplattenspieler, auch kurz Plattenspieler (englisch: Phonograph bzw. Turntable), wird ein elektrisches Gerat zum Abspielen von Schallplatten bezeichnet. Plattenspieler stellen ein elektrisches Analogsignal bereit, welches mittels eines Verstarkers und Lautsprechers wiedergegeben wird. Bis in die 1980er Jahre waren Plattenspieler eine der Standardkomponenten von Stereoanlagen, da aufgezeichnete Musik fast nur auf Schallplatte erhaltlich war. Mit dem Siegeszug der Compact Disc in den 1980er Jahren verloren sie massiv an Bedeutung.
Ein Plebiszit (von lateinisch plebiscitum Volksbeschluss , von plebs (Genitiv plebis) einfaches Volk und scitum Beschluss ) ist: eine von oben (von der Regierung) angesetzte Volksabstimmung oder Volksbefragung.
Volksbeschluss
einfaches Volk
Beschluss
In den 1930er Jahren war die Volksabstimmung ein beliebtes Instrument, um Entscheidungen, die von dert Nazi-Regierung bereits getroffen wurden, nachtraglich vom Volk absegnen zu lassen. So beispielsweise der Anschluss Osterreichs an das Dritte Reich, wodurch es zu Großdeutschland wurde. Auch die anschließende Zerschlagung der Tschechoslowakei und die Schaffung der Protektorate Bohmen und Mahren wurden durch pseudodemokratische Plebisziten nachtraglich duch das Volk legitimiert.
Anschluss
Großdeutschland
Das Grundgesetz der Bundesrepublik sieht aufgrund dieser negativen Erfahrungen aus der Nazizeit keine Volksabstimmungen vor. Gemaß Artikel 20 des Grundgesetz (GG) ubt das Volk die von ihm ausgehende Gewalt durch Wahlen und Abstimmungen aus. Im Gegensatz zu Wahlen fehlen jedoch fur Abstimmungen die zugehorigen Gesetze und Ausfuhrungsbestimmungen. Der Artikel 76, der die Gesetzgebungsverfahren beschreibt, kennt keine direkte Mitwirkung des Volks. Außerdem sieht das Grundgesetz Abstimmungen nur fur eine Neugliederung des Bundesgebietes vor. Eine weitere Erwahnung gibt es in Artikel 146, der das Ende der Gultigkeit des Grundgesetzes fur den Fall einer durch das Volk beschlossenen Verfassung feststellt. Dies interpretierte das Bundesverfassungsgericht im Umkehrschluss so, dass auf Bundesebene ausschließlich Abstimmungen zu diesem Themenfeld zulassig sind. Die Erganzung der Bundesrepublik durch die funf Lander der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik wurde nicht als Neugliederung des Bundesgebiets angesehen. Sie geschah daher ohne eine entsprechende Abstimmung. Fur die alltagliche Bundespolitik ist das Plebiszit in Deutschland damit praktisch bedeutungslos.
Studentische Fechtwaffe, seit den 1920er Jahren auch die Bezeichnung fur einen Sabel, westfalisch fur dunne Flussigkeit (ahnlich wie Plorre ).
dunne Flussigkeit
Plorre
Woina plenni ist die russische Bezeichnung fur Kriegsgefangener , deren Kurzform Plenni wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in den Sprachgebrauch der Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Spatheimkehrer ubernommen.
Woina plenni
Kriegsgefangener
Plenni
zusgez. aus mniederd. polietsch = politisch in der ubertragenen Bed. staatskundig, weltklug, pfiffig. In Hamburg bedeutet plitsch so viel wie clever, schlau oder intelligent.
plitsch
Der ostmitteldeutsche Ausdruck Plinsen, Flinsen oder sachsisch nur Blinsen (slaw. bliny , ukrainisch mlynzi ) bezeichnet runde Eierkuchen.
bliny
mlynzi
fades, dunnes Getrank, oder dunne Suppe (westfalisch)
Plumeau (abgeleitet von frz.: plume = Feder), Bettdecke, kann aber auch einen Staubwedel aus Federn oder den Federbusch (etwa auf Soldatenhelmen) bedeuten. Plumeaus, Bettdecken, Federbetten oder auch Ballon- oder Oberbetten genannt, eignen sich besonders fur den Schlaf im ungeheizten Schlafzimmer. Quelle: Wikipedia.de
Der Begriff Plumpe leitet sich vom nahegelegenen Luisenbad im Gesundbrunnen ab und bezeichnet die ehemalige Wettkampfstatte des Berliner Fußballvereins Hertha BSC.
Siehe auch: blumerant . Bedeutung: mir ist schwindelig oder unwohl. Herkunft: Plumerant stammt von bleu mourant (frz.) sterbendes Blau, das auf die bleiche Gesichtsfarbe bei Schwindelanfallen anspielt.
Plumpsklo ist der umgangssprachliche Begriff fur eine Toilette ohne Wasserspulung (Trockentoilette), bei der der Kot samt Urin in einen Kasten oder eine Grube fallt (plumpst) und dort verbleibt, bis die Grube beziehungsweise der Kasten gefullt ist und der Inhalt entsorgt wird.
Plunder (ursprunglich niederdeutsch oder niederlandisch, im Hochdeutschen seit dem 14. Jh. bezeugt) bezeichnet: Allgemein billige, wertlose, unnutze Dinge, Gerumpel, Kram
nennt der Seemann seine Segel, aber auch sein Zeug, seine Kleidung. Ein Nusterplunn ist ein Taschentusch.
Plusch (eigentlich frz. peluche [p?ly?]) ist ein Gewebe oder ein Gewirk mit einem sehr weichen Griff. Als Gewebe wird Plusch ahnlich hergestellt wie Samt. Im Gegensatz zu diesem hat Plusch einen wesentlich hoheren, dafur aber weniger dichten Faserflor (bis zu mehreren Zentimetern Hohe). Bei gewirktem Scherplusch oder Nickiplusch wird in normale Strickware ein extra Faden eingebunden, der an der Warenoberflache kleine Schlingen bildet. Werden die Schlingen zerschnitten, entsteht durch die vielen kleinen, aus dem Stoff hangenden Fadchen eine samtartige Oberflache. Der zusatzliche Faden kann ganzflachig oder gemustert eingebunden sein (zum Beispiel Frottee).
Wegen ihres pluschigen Hinterteils wird die Hummel in Norddeutschland auf Plattduutsch als Pluschmors bezeichnet.
Pluschmors
Als Pocketkamera bezeichnet man in der Fotografie eine Kamera, die in die Hosentasche (Pocket) passt.
Den Eigennamen Pocketfilm (Typ 110) verwendet ein 1972 von Kodak eingefuhrtes System, das mit Filmkassetten arbeitete.
Ende der 1950er-Jahre kamen bereits Fotokameras fur 16-mm-Schmalfilm auf; beispielsweise Edixa 16 oder Rollei 16, das Versandhaus Quelle bot die Minolta 16 fur 99?DM an. Dennoch fanden diese Modelle keine weite Verbreitung, woran der umstandliche Filmwechsel seinen Anteil hatte, handelte es sich doch um offene Spulen, die bei unachtsamer Handhabung leicht belichtet werden konnten.
Poem (von gr. poi?ma, poiesis Erschaffung, poi?o ich mache ) ist ein bildungssprachlich veraltetes Synonym fur ein (langeres) Gedicht. Im Deutschen wird der Begriff heute meist abschatzig gebraucht, im Gegensatz dazu ist poem im Englischen bzw. poeme im Franzosischen neutrale Bezeichnung fur ein Gedicht oder Versdichtung allgemein.
Erschaffung,
ich mache
In der russischen (und auch in der bulgarischen) Literatur bezeichnet Poem (russisch поэ?ма) ein umfangreiches, oft mehrteiliges oder als Zyklus angelegtes dichterisches Werk mit lyrischen und epischen Elementen. Eine verbindliche metrische Struktur weist das Poem nicht auf. Kennzeichnend ist das Auftreten eines lyrischen Subjekts, das seine Gefuhle und Werturteile zum epischen Geschehen unmittelbar zum Ausdruck bringt.
Die Gattung des Poems entstand ab dem Klassizismus. Als fruhes Beispiel gilt Michail Lomonossows Pjotr Weliki von 1760/1761. Ihre Blutezeit erlebte sie in der Romantik in den Werken von Alexander Puschkin und Michail Lermontow. Siehe Wikipedia.org
Das Poesiealbum, in der Kurzform auch Poesie genannt, ist ein fest eingebundenes, oftmals quadratisches Buch im Format von etwa 16 cm × 16 cm mit weißen Seiten, in das Zitate in Form von Reimen und Versen (Zweizeiler, Vierzeiler usw.) eingetragen werden konnen. Zeichnungen, Ornamente, Bilder und Fotos dekorieren die Zitate oft noch. Das Poesiealbum erinnert ? wie das Tagebuch ? an Menschen, mit denen der Lebensweg oder Lebensabschnitte wie Schule, Ausbildung oder Studium geteilt wurde. Durch die Beziehung zwischen dem Besitzer des Albums und den Eintragenden wird das Poesiealbum zum Dokument einer bestehenden oder gewesenen personlichen Beziehung.
Ein typischer Eintrag eines Mitschulers in mein Poesiealbum lautete: Wenn Du dereinst als Großpapa mit Großmama im Lehnstuhl sitzt, dann denke oft mit treuem Blick an Deinen Mitschuler Claus XXX zuruck.
Die Idee fur ein Poesiealbum entstand im 16. Jahrhundert. Insbesondere Studenten fuhrten ein Freundschaftsalbum, auch Stammbuch (Album Amicorum) genannt, eine fruhe Form des Poesiealbums oder Freundschaftsbuches. Es entstand wahrend der Reformation, als es Mode wurde, Autographe beruhmter Reformatoren zu sammeln.
In einem Stammbuch versicherten sich zwei oder mehrere Personen ihrer Freundschaft, indem sie sich gegenseitig ein Blatt in einem Album ausfullten. Dies geschah meist zu besonderen Anlassen, etwa bei Festen oder beim Weggang vom Studienort. Diese Eintragung konnte ? etwa bei einem Wiedersehen oder aus Anlass eines Festes ? wiederholt werden. Auf diese Weise hatten die Besitzer der Stammbucher bis an ihr Lebensende eine Erinnerung an ihre Jugendfreunde.
Die Poggen quaken im Teich. Gemeint sind die Frosche, der Ausdruck war in Ostpreußen und im Niederdeutschen gelaufig.
Der Begriff (der oder das) Pogrom steht fur die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehoren oder aber von den Tatern einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeordnet werden. Im Regelfall handelt es sich dabei um ethnische, politische oder religiose Minderheiten, z. B. Mitglieder einer bestimmten Partei oder Religionsgemeinschaft. Fruher verwendete man den Begriff nur, um durch Antisemitismus ausgeloste Ausschreitungen gegen Juden (Judenpogrome) zu benennen; der Sprachgebrauch hat sich seither aber ausgeweitet. Der Begriff Pogrom stammt von dem russischen погром [p??grom] und bedeutet Verwustung , Zerstorung , Krawall . Das zugehorige Verb ist громить [gr??m?it?] fur demolieren , zerstoren , herruhrend von dem Substantiv гром (grom Donner ). Er ist im Zusammenhang mit Ubergriffen auf Juden im Russland der 1880er Jahre aufgekommen.
Verwustung
Zerstorung
Krawall
demolieren
zerstoren
Donner
Polaroid ist eine traditionsreiche Marke aus dem Bereich der Fotografie, die vor allem durch Sofortbildkameras internationale Popularitat erlangte und somit zum Gattungsnamen fur Sofortbildfotografie wurde.
Citoen 2 CV (Ente) mit Aufschrift Polente Polente steht fur die gaunersprachliche Abwandlung von Polizei im 19. Jahrhundert. Gemeint war damit die Behorde, nicht die Beamten. Im Rotwelschen konnte die lautahnliche Ausgangsform das gaunersprachliches Polent fur Burg, Schloß, Sitz der Obrigkeit, der Behorde als Ursprung angesehen werden, hervorgegangen aus jiddischen paltin fur Burg, Palast .
Polente
Polizei
Burg, Schloß, Sitz der Obrigkeit, der Behorde
paltin
Burg, Palast
Ich erinnere mich, in den 1970er Jahren in Hamburg-Eppendorf einen Citroen 2 CV in grun-weiß fahren gesehen zu haben, mit der Turaufschrift Polente .
ein kurzer Pfahl aus Holz oder Metall zum Festbinden eines Schiffes mit Tauen am Kai. Man unterscheidet Hafenpoller, Belegpoller und Schiffspoller.
Kaulquappe, oder auch ein Seemann, der den Aquator noch nicht uberquert hat, bei der Zeremonie einer Aquatortaufe.
In der DDR waren Polikliniken selbststandige staatliche ambulante Kliniken mit mindestens vier verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Sie waren, mit Ausnahme einiger Universitatspolikliniken, nicht mit Krankenhausern verbunden und waren die uberwiegende Organisationsform ambulanter arztlicher Behandlung in der DDR. Die Polikliniken hatten in baulicher Hinsicht haufig klinikahnliche Strukturen, waren aber meist nicht an ein Krankenhaus angeschlossen. Kleinere oder spezialisierte Einrichtungen (teilweise auch in Betrieben) wurden Ambulatorium, Landambulatorium oder Landambulanz genannt.
Nach der Wiedervereinigung wurde zunachst ihre Stilllegung zugunsten von Einzelpraxen niedergelassener Arzte gesetzlich verordnet, teilweise blieben aber die Facharzte auch in den alten Gebauden, so dass es jetzt mancherorts mehrere organisatorisch getrennte Arztpraxen unter einem Dach gibt. Diese Einrichtungen werden meist Arztehaus genannt.
Arztehaus
Die aktuelle Gesundheitsdiskussion verwendet den Begriff Poliklinik in Erinnerung an die Einrichtungen der DDR fur das Konzept von fachubergreifenden Praxen, in denen großtenteils angestellte Arzte verschiedener Fachrichtung fur die ambulante Versorgung der Patienten zustandig sind.
Poliklinik
Polikliniken im engeren Sinn gab und gibt es in der Bundesrepublik aber als Einrichtungen von Universitatskliniken zum Zwecke der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung. Daneben sind Praxiskliniken, Medizinische Versorgungszentren sowie verschiedene Formen von Ambulanzen in Krankenhausern moglich.
Vorteile: Teure Apparate (z.?B. Rontgengerate) und Raume (z.?B. OP) und teilweise Personal werden gemeinsam genutzt, die Verwaltung ist zentral und die angestellten Arzte erhalten ein festes Gehalt. Dadurch werden geringere Kosten fur die Krankenkassen erwartet, die daher haufig fur die Einrichtung von Polikliniken oder ahnlichen Modellen (Medizinische Versorgungszentren, s.?u.) politisch eintreten. Patienten haben bei Weiterbehandlungen und Uberweisungen innerhalb der Poliklinik keinen Zeitverlust und keine langen Geh- oder Fahrtstrecken. Die festen Gehalter der Arzte verringern den Anreiz dafur, dass die Arzte Behandlungsmethoden nach Aspekten der Gewinnmaximierung statt nach medizinischen Aspekten auswahlen.
Nachteile: Polikliniken konnen nur an zentralen Orten eingerichtet werden. Viele Patienten mussen also weite Wege zurucklegen, deren Anfahrtskosten in keiner Gesundheitsstatistik auftauchen und trotzdem erheblich sind. Wegen ihrer Große erfordern die Polikliniken eine hauptamtliche Verwaltung. Die Entkoppelung der Gehalter der angestellten Arzte vom Umsatz kann die Motivation zu Mehrarbeit und Innovation verringern. Auch kann es zu langen Wartezeiten fur die Patienten kommen.
Die Pomade ist ein wohlriechendes Fett oder Salbe, besonders fur die Kosmetik und Korperpflege.
fettig, olig, schleimiges Getue
Pomochel der, ein in Preußen ublicher Name des Dorsches, Gadus Callarias Linn.; auch der Pomuchel. Dieses Wort ist wahrscheinlich slavonischen Ursprungs.
Den Pomuchel kennt an der kaschubischen Kuste auch heute noch jedes Kind. So wird hier namlich der Dorsch genannt, der bereits vor Jahrhunderten einer der beliebtesten Speisefische in diesem Teil Pommerns war.
Dorschkopf, Fischkopf, du oller Pomuchelskopp , war in Ostpreußen eine ubliche Bezeichnung fur einen missmutigen, missgelaunten Menschen.
du oller Pomuchelskopp
Die Rohrkolben (Typha), regional auch als Kanonenputzer, Lampenputzer oder Schlotfeger auch Schmackedutsche, Bumskeule, Pompesel, Bullerbesen etc. bezeichnet, sind eine der beiden Gattungen der Familie der Rohrkolbengewachse (Typhaceae) innerhalb der Ordnung der Sußgrasartigen (Poales). Sie sind Wasser- und Sumpfpflanzen, welche in Feuchtgebieten dichte Bestande entwickeln konnen. Besonderes Kennzeichen der Rohrkolben ist der auffallend zweiteilige Blutenstand aus einem rein weiblichblutigen und daruber befindlichem rein mannlichblutigen Kolben.
Das Romanes-Wort Porajmos (auch Porrajmos, deutsch: das Verschlingen q>) bezeichnet den Volkermord an den europaischen Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Er bildet einen Hohepunkt der langen Geschichte von Diskriminierung und Verfolgung. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Nach unterschiedlichen Schatzungen liegt sie innerhalb einer großen Spannbreite, ist jedoch sechsstellig.
das Verschlingen
1.) Portefeuilles, sind Brieftaschen und Aktenmappen aus Leder, Kunststoffen oder Textilien. Der Handwerker, der Portefeuilles herstellt, wird Feintaschner oder Portefeuiller genannt. 2.) Auch das Ressort eines Ministers wurde fruher Portefeuille genannt. Im 19. Jahrhundert sind die klassischen Ressorts (Portefeuilles) entstanden: Finanzen, auswartige Angelegenheiten, Kriegs- oder Heerwesen bzw. spater Landesverteidigung, innere Angelegenheiten, Justiz, Handel und Wirtschaft. Daneben findet sich auch der Minister ohne Portefeuille (Minister ohne Geschaftsbereich). 3.) Im Finanzwesen bezeichnet der Begriff eine Sammlung von Objekten eines bestimmten Typs. Heutige Bezeichnung: Portfolio .
Portfolio
ugs. fur Haarknoten auf dem Kopf, auch Dutt genannt.
Dutt
Das Entgelt oder Porto (Plural: Portos oder Porti; ursprunglich von lat.: porto ich trage , ubernommen aus dem Italienischen) ist der Preis der Dienstleistung. Bei offentlich-rechtlichen Postbetrieben wird der Begriff Postgebuhren genutzt. Die Bezahlung dieser Entgelte erfolgt durch den Kauf und das Aufkleben von Briefmarken, durch einen Aufdruck mit speziellen Stempelmaschinen oder per elektronischer Briefmarke . Dieser Vorgang wurde als frankieren oder freimachen bezeichnet.
ich trage
Briefmarke
Posamenten (aus dem franzosischen passement) sind Besatzartikel, die keine eigenstandige Funktion besitzen, sondern lediglich als Schmuckelemente auf andere textile Endprodukte wie Kleidung, Polstermobel, Lampenschirme, Vorhange und andere Heimtextilien appliziert werden.
Als Posament zahlen Zierbander, gewebte Borten, Fransenborten, Kordeln, Quasten, Volants, Spitzen aller Art, kunstvoll besponnene Zierknopfe und Ahnliches..
Hergestellt werden Posamenten vom Posamentierer (auch Posamentier und Posamenter; fruher auch Possementierer, Bortenwirker, Bandbereiter, Bandweber, Besatzmacher, Bramelmacher, Breiser, Breisler, Gorler, Gorlnaher, Gurtelwirker, Knopfelmacher, Quastenmacher, Schleiermacher, Schnurmacher, Tressenwirker; franzosisch passementier) in Handarbeit und mit Seilmaschinen, Flechtmaschinen oder Wirkmaschinen. Die Blutezeit des Berufsstandes war im 19. Jahrhundert. Wenige kleine Fabriken und Manufakturen arbeiten heute noch in Handarbeit und mit historischen Maschinen. Der Posamentierstuhl gleicht im Wesentlichen einem Webstuhl, ist aber kleiner, weil er nur fur schmale Waren bestimmt ist, und mit besonderen Vorrichtungen zur Herstellung von Mustern, oft auch mit dem Jacquard-Mechanismus versehen.
Blender, Wichtigtuer; jemand, der sich standig in Szene setzt, von gleichbedeutend franzosisch poseur ?entlehnt.
Die Postanweisung ist ein Zahlungsmittel mit dem Zweck, einen bei einer Postanstalt durch Bareinzahlung verfugbaren Geldbetrag an einen bestimmten Zahlungsempfanger auszuzahlen. Als Formular wurde ein in Kartenform hergestellter Vordruck verwendet. Er war vom Absender auszufullen, der Empfanger bescheinigte den Empfang des Geldes. Ein kleiner Abschnitt der Karte diente dem Absender zu kleinen Bezugnahmen; dieser Abschnitt durfte erst ab dem 1. Juli 1866 abgetrennt werden. Weitere Anderungen folgten. Vom 1. Oktober 1883 an wurde der Reichsbankgiroverkehr mit dem Postanweisungsdienst verbunden. Nun konnten die Betrage auch auf das Girokonto ubermittelt werden.
Postkarten sind meist rechteckige Karten, in der Regel aus Karton, die als offen lesbare Mitteilungen per Post verschickt werden. Die Postgebuhren sind teilweise immer noch niedriger als fur einen Brief. Nachdem in den USA bereits im Jahr 1861 private Karten gesetzlich zugelassen worden waren, wurden sie postamtlich zum ersten Mal am 1. Oktober 1869 in Osterreich-Ungarn mit der Bezeichnung Correspondenzkarte eingefuhrt. Zunachst konnten Postkarten national und international lediglich auf Basis zweiseitiger Abkommen verschickt werden. Ab 1878 konnten sie in die meisten Lander der Erde international verschickt werden. Eine Ansichtskarte ist eine Postkarte mit einem Bilddruck oder Foto auf der Ruckseite. Die Ansichtskarte wird manchmal nicht ganz korrekt als Bildpostkarte bezeichnet, da es zudem eine eigenstandige Form der Postkarten mit diesem Namen gibt.
Correspondenzkarte
Ein Postmietbehalter war eine am 1. April 1955 von der Deutschen Post der DDR eingefuhrte Verpackung fur Postsendungen aus stabilem Karton mit abnehmbarem Deckel in unterschiedlichen Großen, der in den Postamtern zum Versenden von Paketen gegen ein Pfand von 50 Pfennigen geliehen werden konnte. Das Pfand erhielt jeder zuruck, der einen PMB auf dem Postamt abgab.
Zum Tag der Briefmarke 2009 gab es in Radebeul einen Sonderstempel, auf dem ein Postmietbehalter Typ C2 abgebildet war.
Postminister waren Bundes- bzw. Reichsminister, die sich mit den Belangen der Bundes- bzw. Reichspost befassten. Das Amt des Postministers ging aus dem Amt des Generalpostmeisters des Konigreiches Preußen hervor, der ab 1867 in Personalunion auch Generalpostdirektor des Norddeutschen Bundes war. Er war jedoch kein Minister im eigentlichen Sinne, da nur der Bundeskanzler ministerielle Verantwortung trug.
Der letzte Postminister der Bundesrepublik Deutschland war Wolfgang Botsch (CSU). Er war von 1993 bis 1997 letzter Bundesminister fur Post und Telekommunikation.
Der letzte Minister fur Post- und Fernmeldewesen der DDR war Emil Schnell (SPD) vom 12. April 1990 bis 20. August 1990.
Potemkinsche Dorfer Bild: Ehemalige Schlossbrauerei in Kolin: Nur die zum Elbeufer sichtbare Seite wurde renoviert. By -jkb- (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons Als Potemkinsches Dorf ? teilweise auch in der Schreibweise Potjomkinsches Dorf ? wird eine Siedlung (Dorf, Stadtteil oder eine Stadt) bezeichnet, die sich in ihren Schauseiten attraktiv herausgeputzt zeigt und jenseits davon marode oder schabig, also falls eine schlecht funktionierende Siedlung den Charakter einer Kulissenstadt hat.
Allgemeiner werden gut aussehende Objekte bezeichnet, die tatsachlich schlechten Zustand verbergen. Es wirkt ausgearbeitet und beeindruckend, doch es fehlt ihm an Substanz.
gut aussehende
Die Redewendung geht zuruck auf eine Erzahlung uber den russischen Feldmarschall Reichsfurst Grigori Alexandrowitsch Potjomkin, die nicht den historischen Gegebenheiten entspricht. Potjomkin, Gouverneur und Militarreformer, der sich unter Zarin Katharina II. um die Entwicklung Neurusslands bemuhte, habe nach dieser Legende vor dem Besuch seiner Herrscherin im neu eroberten Neurussland im Jahr 1787 entlang der Wegstrecke Dorfer aus bemalten Kulissen zum Schein errichten lassen, um das wahre Gesicht der Gegend zu verbergen.
Franzosischer Herkunft, poussade → fur (Liebelei, Liebchen), poussage → fur (Flirt, Liebeswerbung) → jemanden umschmeicheln, jemandem den Hof machen, ernsthaft flirten, schmusen
Poussieren ? war fruher ein gangiges Wort, bei uns sagte man rumpoussieren . Das fing beim Handchenhalten an und endete mit der offiziellen Verlobung. Auch die Briefchen: Willst du mit mir gehen? Dann kreuze JA oder NEIN an gehorten dazu.
rumpoussieren
Willst du mit mir gehen? Dann kreuze JA oder NEIN an
Heute geht es uber das Internet. Ein bekannter Internet-Partnervermittler behauptet: Alle elf Minuten verliebt sich ein Single uber unsere Plattform. Margot Bintig, 6/2017
Alle elf Minuten verliebt sich ein Single uber unsere Plattform.
Mittelscheitel, in den 50ger Jahren scherzhaft als Popo-Scheitel bezeichnet.
Popo-Scheitel
Reprasentativ gestaltetes Buch, speziell Werk im historistischen Design des 19. Jahrhunderts. Fur Prachtausgaben sind eine reiche Buchausstattung (goldgepragte Einbanddecke, Goldschnitt, Rotdruck) und Buchschmuck (Rahmen, Leisten, Vignetten, Initialen) sowie Illustrationen charakteristisch. Michael Malsch, 8/2020
Laienprediger, Altestenprediger, Hilfsprediger. Pradikanten sind Absolventen einer speziellen theologischen Unterrichtung. Sie bearbeiten vorliegende oder verfassen selbstandig eigene Predigten und durfen innerhalb der evangelisch-landeskirchlichen Gemeinden frei verkundigen. Ihr Dienst ist prinzipiell ehrenamtlicher Natur. Fruher war fur sie eher die Bezeichnung Lektor gebrauchlich. Michael Malsch, 8/2020
Ein Praludium, auch Praeludium (lat. praeludium, Vorspiel) bzw. Prélude (frz.), Preludio (ital.), ist ein Instrumentalwerk mit eroffnendem oder hinfuhrendem Charakter.
Ein einleitendes Wort im liturgischen Teil des Gottesdienstes, das zu einer Bibellesung hinfuhrt und diese einleitet. Dabei wird der zu lesende Bibeltext in seinem Kontext verortet oder es werden wichtige Vorinformationen zum Verstandnis des Bibeltextes gegeben. Michael Malsch, 8/2020
(lat. fur Vorzubereitender ) Jugendlicher wahrend des ersten Unterrichtsjahrs der Konfirmandenunterrichts. Michael Malsch, 8/2020
Vorzubereitender
Eine Praparandenanstalt, teilweise auch als Praparandie bezeichnet, war vom 18. bis ins fruhe 20. Jahrhundert hinein die untere Stufe der Volksschullehrerausbildung. Sie bereitete auf den Besuch der Lehrerseminare vor. Daher auch die Bezeichnung Praparand (lat. ein Vorzubereitender) fur die Schuler dieser Einrichtung. Die Ausbildung begann unmittelbar nach dem Ende der Volks- beziehungsweise der Mittelschule.
Veraltet fur Volksschullehrer; Sehr beherzigungswerth ist die Aeußerung, daß der Praparandenbildner nicht allein seinen Zogling unterrichten, sondern auch erziehen muß.
Preziosen, Pretiosen >Pl. < [lat.="" pretium="Preis," wert;="" pretiosus="kostbar]:" kostbarkeiten,="" schmuck.="" der="" begriff="" pretiosen="" bezeichnet="" ganz="" allgemein="" kostbarkeiten="" und="" im="" speziellen="" schmuck.="" er="" wird="" synonym="" zu="" den="" begriffen="" geschmeide="" oder="" kleinod="" verwandt.="">Der Begriff wurde von Frau Eva Schade vorgeschlagen .
Mit dem Preußenschlag (auch als Staatsstreich in Preußen bezeichnet) wurde am 20. Juli 1932 durch eine erste Notverordnung des Reichsprasidenten die geschaftsfuhrende und legale Regierung des Freistaates Preußen durch den Reichskanzler Franz von Papen als Reichskommissar ersetzt. Eine zweite Verordnung vom selben Tag ubertrug dem Reichswehrminister die vollziehende Gewalt in Preußen und schrankte die Grundrechte ein.
So ging die Staatsgewalt im von der Preußenkoalition unter dem Sozialdemokraten Otto Braun gefuhrten großten Land des Deutschen Reiches auf die Reichsregierung von Franz von Papen uber. Alle zivilgesellschaftlichen wie auch staatlichen Moglichkeiten des Protests oder Widerstands waren durch den Reichsprasidenten Paul von Hindenburg fur illegal erklart worden.
Folgen des Preußenschlages waren die Schwachung der foderalistischen Verfassung der Weimarer Republik und die Erleichterung der spateren Zentralisierung des Reiches unter Adolf Hitler. Hauptergebnis war jedoch die Ausschaltung des letzten moglichen Widerstandes des großten deutschen Staates gegen Papens Politik der Errichtung eines ?Neuen Staates“. Hitlers Weg zur Macht wurde so entscheidend erleichtert. Motive und Chancen der Ereignisse werden unter Historikern kontrovers diskutiert.
Prieche (Priche), soviel wie Emporkirche (Empore); in manchen Gegenden Bezeichnung fur abgeteilte, architektonisch bevorzugt behandelte, besondere Platze auf der Empore oder unten im Kirchenraum, sogen. Betstuben, wie sie namentlich im 17. und 18. Jahrh. ublich waren und heute noch vielfach als Patronatsstuhle, Sitze fur die Pfarrersfamilie etc. in Gebrauch sind. Quelle: Meyers Konversationslexikon
Kautabak (auch Priem) ist laut Tabaksteuergesetz vom 13. Dezember 1979 (BGBl. I, S. 2118) Tabak in Rollen, Stangen, Streifen, Wurfeln oder Platten, der so zubereitet ist, dass er sich nicht zum Rauchen, sondern zum Kauen eignet . Quelle: Wikipedia.de
Tabak in Rollen, Stangen, Streifen, Wurfeln oder Platten, der so zubereitet ist, dass er sich nicht zum Rauchen, sondern zum Kauen eignet
Primat (von lateinisch primus, der Erste, erster ) bezeichnet etwas, das an erster Stelle steht, meist etwas Vorrangiges: Papstprimat, Vorrangstellung des Papstes in der romisch-katholischen Kirche, das kirchliche Amt eines Primas (Religion) oder dessen Amtszeit, Primat der Politik, Vorrangstellung der Politik, Primat der Okonomie, Vorrangstellung der Wirtschaft. Primaten (Singular: der Primat) Ordnung der hoheren Saugetiere in der Biologie, zu der die Menschen gehoren. Quelle: Wikipedia.org
der Erste, erster
Offizielle Bezeichnung des besten Abiturienten eines Jahrgangs in Gymnasien. Sie galt bis in die 1930er Jahre hinein. Michael Malsch, 8/2020
Ein im Krieg erbeutetes, beschlagnahmtes feindliches oder auch neutrales Handelsschiff oder Handelsgut. .
Bei Schiffen unter feindlicher Flagge ist die so genannte Aufbringung (Ubernahme der Befehlsgewalt uber das Schiff), Einbringung (Verbringung in einen eigenen Hafen) und Einziehung von Schiff und Ladung zulassig.
In Deutschland gilt die Prisenordnung vom 28. August 1939. Sie wurde im Gegensatz zu ihrem Vorlaufer, der Verordnung vom 30. September 1909, als Gesetz beschlossen, behielt jedoch die Bezeichnung Prisenordnung bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie nicht außer Kraft gesetzt und gilt weiter fur die Deutsche Marine, 1964 mit redaktionellen Bearbeitungen inhaltlich unverandert umgesetzt im standigen Befehl der Flotte Nr. 10.
Prisenordnung
Die Prisenordnung war die Legitimation fur die Versenkung von Handelsschiffen durch die Besatzung des Panzerschiffs ≫Admiral Graf Spee≪, das 1939 im Rio de la Plata durch Selbstversenkung unterging.
Lesen Sie den Zeitzeugenbericht von Ernesto Potthoff: Internierung in Argentinien .
Internierung in Argentinien
Ladeflache eines Kleinlasters, beim Militar eine Art transportables Bett, ein Feldbett.
Bildungssprachlich, lat.: Im ganz privaten Bereich, nicht offiziell, nicht offentlich.
Ein Privatissimum ist eine Lehrveranstaltung fur einen vom Dozenten ausgewahlten, gegebenenfalls von ihm eingeladenen Teilnehmerkreis. Diese findet in zwangloserer Form statt, meist nicht im Horsaalbereich einer Universitat, sondern in Raumlichkeiten eines Lehrstuhls oder, wie es fruher die Regel war, in der Privatwohnung des Dozenten.
Privet, n. das heimliche Gemach, der Abtritt; mhd. privete, privet, private, privat, aus altfranz. priveit, mlat. priveta, privata, eine veraltete Bezeichnung fur die Toilette. Siehe: Worterbuch der Gebruder Grimm
Abgeleitet von lat. procrastinare = verschieben [auf den nachsten Tag], auf die lange Bank schieben, auf Eis legen.
Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!
(gr. fur Vorwort , wortlich vorher Gesagtes als substantiviertes Partizip Prasens Passiv Neutrum von prolegein vorher sagen ) Allgemein: Vorwort, Einleitung, Vorbemerkung, speziell zu wissenschaftlichen Darstellungen, in denen die Terminologie (Begriffswelt), die Namen und die Einteilung des Gegenstandes klargestellt und eingefuhrt werden. Michael Malsch, 8/2020
Vorwort
vorher Gesagtes
vorher sagen
Das Proletariat (von lateinisch proles die Nachkommenschaft ) bezeichnete im antiken Rom die gesellschaftliche Schicht der landlosen und lohnabhangigen besitzlosen, aber nicht versklavten Burger im Stadtstaat, die nicht steuer- und wehrpflichtig waren.
die Nachkommenschaft
Aus dem Lateinischen ubernommen, taucht der Begriff im 19. Jahrhundert zuerst in England, spater auch in anderen europaischen Landern auf, wird jedoch erst seit der Franzosischen Revolution zogernd als Bezeichnung konkret auf den damaligen Vierten Stand (richtiger: auf die unterstandischen, keinem der drei Stande angehorigen Schichten) bezogen.
Um 1820 spricht Henri de Saint-Simon zum ersten Mal von der Klasse der Proletarier. Seit 1830 wird der Begriff zur Bezeichnung der pauperisierten Unterschichten verwendet, die als Gefahr fur die soziale und politische Stabilitat angesehen werden. Dies tut z. B. Lorenz von Stein, der die Gefahr im Bedurfnis der eigentums- und bildungslosen Proletarier sieht, nicht ganz ohne jene Guter zu bleiben, die der Personlichkeit erst ihren Wert verleihen.
nicht ganz ohne jene Guter zu bleiben, die der Personlichkeit erst ihren Wert verleihen.
Etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts findet der Begriff vorzugsweise Anwendung auf die infolge der Industriellen Revolution entstandene Industriearbeiterschaft. Nach Karl Marx sind Proletarier doppelt freie Lohnarbeiter, Menschen, die nichts anderes besitzen als ihre Arbeitskraft, die also allein durch den Verkauf ihrer Arbeitskraft ihren uberwiegenden Lebensunterhalt erzielen konnen.
Eine Spaziermeile. Promenaden befinden sich oftmals in Großstadtzentren, sowie an Kusten (Strandpromenade).
ist eine ugs. Bezeichnung fur Hunde, die sich uber viele Jahre hinweg auf der Straße unkontrolliert vermehrt haben, im Gegensatz zum Mischlingshund. Die Promenadenmischung ist keine Hunderasse.
Straße
Person, welche einen Doktortitel anstrebt; jemand, der seine Doktorarbeit erstellt. Michael Malsch, 8/2020
Provenienz (von lateinisch provenire herkommen ) bezeichnet allgemein die Herkunft einer Person oder Sache. Besondere Bedeutung hat der Begriff als Bezeichnung der Herkunft von Kunstwerken und Kulturgutern, ihrer Erforschung widmet sich die Provenienzforschung. Der Begriff ist auch als Herkunftsangabe von Waren gelaufig, meist im Sinne einer Qualitatsangabe.
herkommen
Prostemahlzeitsgesicht, n., feistes, volles Gesicht. Man schreibt es Pastoren und Pralaten zu. (Aus Ostpreußen) Quelle: Preußisches Worterbuch
Offentliche Veranstaltung an Universitaten. Dagegen Auditorium: geschlossene akademische Vorlesung. Michael Malsch, 8/2020
Wurde in der Bundesrepublik der Anglizimus Popcorn verwendet, war im Sprachgebrauch der DDR Puffmais verbreitet.
Popcorn
Puffmais
Zur Herstellung von Popcorn ist nur eine spezielle Maissorte (Zea mays subsp. mays convar. microsperma (Koern.) Asch. et Graebn.) geeignet, namlich Puffmais (engl. flint corn). Puffmais hat eine sehr dunne, harte und etwas glasige Schale. Nach der Herstellung von Popcorn bleiben oft Teile dieser Schale an dem Endprodukt haften. Eine Handvoll Korner ergibt eine große Schussel Popcorn.
eine Fluidenergiemaschine zum Bewegen oder Fordern von Flussigkeiten und Gasen, (ugs. auch das menschliche Herz).
Bauernmadchen mit zwei Pumpernickelbroten 1919 Auch Bompernickel, Bumpernickel oder Pompernickel genannt, ist ein westphalisches Hausbrot (Vollkornbrot) aus Roggenschrot, das sich lange halt und als typisch deutsches Brot gilt. Der Name soll laut der Oekonomische Encyklopadie von J. G. Krunitz daher stammen, dass es dem zarten und des weißen Brots gewohnten Magen eines franzosischen Edelmanns nicht zutraglich zu sein schien; daher gab er das Bompernickel gleich weiter an sein Pferd, das Nicol hieß, mit diesen Worten weg: Ce pain est bon pour Nicol ; dieses Brod ist gut fur Nickeln, daher hat hernach das Brot den Nahmen Bompernickel bekommen.
Ce pain est bon pour Nicol
Bompernickel
Weiter heißt es bei Krunitz: Es giebt eine uberaus nahrhafte und wiederhaltende Kost, und laßt sich besonders zu frischer Maibutter, einem guten westphalischen Schinken, oder hollandischen Kase, mit Appetit speisen; jedoch ist nicht zu leugnen, daß man dazu einen westphalischen Magen und robusten Leib mitbringen musse.
Es giebt eine uberaus nahrhafte und wiederhaltende Kost, und laßt sich besonders zu frischer Maibutter, einem guten westphalischen Schinken, oder hollandischen Kase, mit Appetit speisen; jedoch ist nicht zu leugnen, daß man dazu einen westphalischen Magen und robusten Leib mitbringen musse.
Nach einer anderen Deutung soll das Wort Pumpernickel auch furzender Nikolaus bedeuten und ursprunglich ein Schimpfwort fur einen groben Flegel gewesen sein. Pumper bezeichnet im Sauerland eine Flatulenz, in diesem Zusammenhang durfte dies ein Verweis auf die blahungsfordernde Wirkung von Vollkornbrot sein. Nickel ist ahnlich wie bei der Etymologie von Kobalt eine Bezeichnung eines arglistigen Geistes oder Kobolds und steht ubertragen fur Eigenbrotler oder komischer Kauz.
furzender Nikolaus
Als Punktlichkeit bezeichnet man das prazise Einhalten eines vereinbarten Zeitpunkts oder Termins. Das gilt fur personliche Vereinbarungen wie auch fur Verkehrsmittel. Punktlichkeit wird in postindustriellen Gesellschaften mit Verlasslichkeit und Hoflichkeit verbunden. Sie galt in der Vergangenheit und gilt auch heute noch neben Fleiß und Sparsamkeit als sogenannte burgerliche Tugend. Bei Verkehrsmitteln wird die Einhaltung des Fahrplans oder Flugplans als Punktlichkeit bezeichnet.
Punktlichkeit demonstriert Alltagstauglichkeit. Man zeigt damit, dass man mit Voraussicht handelt und in der Lage ist, Unerwartetes einzuplanen. Wer es schafft, erfolgreiches Zeitmanagement zu betreiben, dem wird deshalb auch eher Kompetenz in anderen Lebensbereichen zugeschrieben.
Das Gegenteil, die Unpunktlich, oder sogar ein regelmaßiges Zuspatkommen, ist gelebte Arroganz, Missachtung des Gegenuber, oder einfach nur unhoflig.
Pupillen ist ein alter Ausdruck fur Minderjahrige und/oder Unmundige, die unter Vormundschaft stehen, auch Mundel, Pflichtbefohlene oder Pflegekind genannt. Die Behorden haben teilweise auch die Vormundschaft von Erwachsenen bearbeitet. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen von pupilli.
Nach altem Romischen Recht waren Pupillen Knaben unter 14 und Madchen unter 12 Jahren, welche zur rechtsgultigen Vollziehung von Rechtsgeschaften der Mitwirkung eines Vormundes (Tutor) bedurften. Der Begriff wird meist im Plural verwendet. Die Singularformen sind: Pupill : Maskulinum, Pupille : Maskulinum, Femininum, vereinzelt: Pupillin : Femininum.
Pupill
Pupille
Pupillin
In der deutschen Rechtssprache kann der Begriff pupillen derzeit bis 1496 zu einer Quelle aus Brussel zuruckverfolgt werden, 1530 findet er sich in einer bayrischen Quelle und 1573 in einer niederosterreichischen. Im Josephinischen Gesetzbuch von 1787 wird nur mehr von Vormundschaft und Waisen gesprochen und somit sinkt die Verwendungshaufigkeit in Osterreich Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts stark. In den Deutschen Staaten sinkt die Verwendung um die Zeit der Grundung des Norddeutschen Bundes (1867) oder etwas davor. Das Meyers-Lexikon von 1905 merkt an, dass es sich um eine fruhere Bezeichnung handelt.
Lappen, Stoffrest, der beim Spielen mit Puppen verwendet wird, oder kleine Stofffetzen fur kleine Madchen.
Bildungssprachlich veraltet: Von Storendem befreien, saubern; reinigen, lautern. Medizinisch: Abfuhren, ein Abfuhrmittel anwenden, auch mit dem Zweck sich innerlich zu reinigen. Bei der Rechtsprechung, veraltet, reflexiv: Durch einen Eid eine Behauptung entkraften, sich durch einen Eid von einer Beschuldigung reinigen.
aus dem Lateinischen. Purus heißt auf deutsch rein . Ein Purist ist somit ein Vertreter der reinen Lehre .
Schuhzeug fur zu Haus, Hausschuhe.
Der Ausruf Pustekuchen bedeutet soviel wie von wegen . Der Begriff kommt aus dem Jiddischen wo die Redewendung Ja cochem, aber nicht lamdon verwendet wird.
Pustekuchen
mundartlich fur Frisor (alte Schreibweise: Friseur) … ich geh heut' zum Putzbudel …, oder: … warst du beim Putzbudel? Und was ist der von Beruf?
Ein Modist oder eine Modistin - auch Putzmacher(in) genannt - ist fur die letzte Formgebung und den Aufputz eines Hutes zustandig.
Rut ut de Puuch! Wer fruhmorgens verschlafen im Bett liegt und diesen Ruf hort, dem wird die klare Aufforderung nicht entgehen: Nun aber raus aus den Federn! Das Wort Puuch steht fur das Bett, es kann auch fur das Bettzeug gebraucht werden, und zwar sowohl in einem neutralen als auch in einem abfalligen Sinn: In so'n ole Puuch magst du liggen? Nur im ostlichen Teil des niederdeutschen Sprachraums ist Puuch bekannt. Diese Verbreitung gibt einen Hinweis darauf, dass es sich ursprunglich um ein slawisches Wort handelt. So kennt man im Polnischen und im Tschechischen puch fur "Flaum". Zunachst bedeutete Puuch also Daune oder Feder , was wiederum die Mehrzahl in alteren plattdeutschen Texten erklart, etwa: He is al ut de Puuchen. In einigen Regionen hat man das slawische Wort auch lautlich dem Plattdeutschen angepasst; sonstiges ch entspricht hier ja dem k. Analog dazu ist Puuk entstanden. Se liggt noch in de Puuk. De kann nich vor Klock teihn ut de Puuch kamen, heißt es vom Langschlafer, oder auch: De is eenfach nich ut de Puuch to kriegen . Autor: Die Welt; Reinhard Goltz 13.10.2008
Daune
De is eenfach nich ut de Puuch to kriegen
[post scriptum]: Nachsatz in handschriftlichen Briefen. Auch fur die nicht mehr gebrauchliche Leistungsangabe in Pferdestarken; 1PS = 0,735499KW.
Ein Pyrrhussieg ist ein zu teuer erkaufter Erfolg. Im ursprunglichen Sinne geht der Sieger aus dem Konflikt ahnlich geschwacht hervor wie ein Besiegter und kann auf dem Sieg nicht aufbauen. Der Ausdruck geht auf Konig Pyrrhos I. von Epirus zuruck. Dieser soll nach seinem Sieg uber die Romer in der Schlacht bei Asculum in Suditalien 279 v. Chr. einem Vertrauten gesagt haben: Wenn wir die Romer in einer weiteren Schlacht besiegen, werden wir ganzlich verloren sein! , haufig zitiert in der verknappten, aphoristischen Form Noch so ein Sieg, und wir sind verloren! In dieser Schlacht musste er erhebliche Verluste hinnehmen, so dass seine Armee auf Jahre hinaus geschwacht war und schließlich den Pyrrhischen Krieg verlor. Eine ahnliche Bedeutung hat auch der Kadmeische Sieg . Im heutigen Sprachgebrauch wird Pyrrhussieg uberwiegend im ubertragenen Sinn genutzt. Ein Beispiel fur einen Pyrrhussieg ist das Unternehmen Bodenplatte . Das Unternehmen Bodenplatte war ein Luftangriff durch Jagdflugzeuge der deutschen Luftwaffe auf Flugplatze der Alliierten in den Niederlanden, Belgien und Frankreich am 1. Januar 1945. Die Luftwaffe plante, bei diesem Angriff 17 feindliche Frontflugplatze auf einen Schlag zu zerstoren. Wahrend tatsachlich einige hundert alliierte Flugzeuge zerstort oder beschadigt wurden, fielen primar die hohen eigenen Verluste, vor allem an erfahrenen Piloten, ins Gewicht und beschleunigten den Niedergang der Luftwaffe wesentlich.
Wenn wir die Romer in einer weiteren Schlacht besiegen, werden wir ganzlich verloren sein!
Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!
Kadmeische Sieg
Pyrrhussieg
Unternehmen Bodenplatte