Zusatzqualifikation

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Als Zusatzqualifikationen werden Kenntnisse und Fahigkeiten bezeichnet, die uber die regularen Inhalte der Berufsausbildung hinausgehen.

Grundlagen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Jugendliche erwerben Zusatzqualifikationen meist parallel zur dualen Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule , oder direkt im Anschluss daran. Fur Menschen, die schon im Berufsleben stehen, bieten sich berufsbegleitende Weiterbildung oder Bildungskarenz an. Arbeitnehmer verbessern dadurch ihre Arbeitsmarkt- und Karrierechancen und spezialisieren sich bereits wahrend der Ausbildung, oder aus dem Berufserfordernissen heraus.

Betriebe erhohen durch hochwertige Ausbildungsangebote ihre Attraktivitat fur leistungsbereite Jugendliche, bilden zielgenau qualifizierte Nachwuchskrafte aus und eroffnen attraktive Karrieremoglichkeiten im Betrieb. Angeboten werden Zusatzqualifikationen von berufsbildenden Schule , berufsstandische Korperschaften , Bildungstragern und auch von den Ausbildungsbetrieben selbst.

Kodifizierte Zusatzqualifikationen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit 2005 konnen mit der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes in Ausbildungsordnungen auch kodifizierte Zusatzqualifikationen eingebettet werden (vgl. § 5 Abs. 2 und § 49 Abs. 1 BBiG ). Der Auszubildende kann dabei in der Regel eine nicht gewahlte Wahlqualifikation als Zusatzqualifikation wahlen und dort zusatzlich neben seiner Abschlussprufung gepruft werden. Beispiel: Der Musikfachhandler wird in einer der drei Wahlqualifikationseinheiten Musikinstrumente , Musikalien oder Tontrager ausgebildet. [1] Leistungsstarke Auszubildende konnen nun zwei Wahlqualifikationseinheiten erlernen. Die eine Wahlqualifikationseinheit ist Inhalt der regularen Abschlussprufung , die zweite Wahlqualifikationseinheit wird als Zusatzqualifikation gepruft. [2]

Im Jahr 2011 werden mit den novellierten Ausbildungsberufen Medientechnologe Druck und Medientechnologe Siebdruck zwei weitere Ausbildungsberufe verordnet, die ebenfalls kodifizierte Zusatzqualifikationen anbieten. Beide Ausbildungsordnungen sehen modulare Abschnitte in Form von Wahlqualifikationseinheiten (WQs) vor. In diesen WQs erlernt der Auszubildende eine Drucktechnik, die auch Inhalt der Abschlussprufung ist. Leistungsstarke Jugendliche konnen wahrend der Ausbildung eine weitere Drucktechnik erlernen und diese separat prufen lassen. Der Medientechnologe Siebdruck kann beispielsweise in seiner regularen Abschlussprufung im Bogensiebdruck gepruft werden und als Zusatzqualifikation den Tampondruck oder den Großformatigen Digitaldruck wahlen. [3] [4]

Weitere Beispiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zusatzqualifikationen sind daruber hinaus fur Auszubildende aller allgemeinen Schulabschlusse und in kaufmannischen, handwerklichen sowie technischen Berufen moglich. Besonders attraktive Zusatzqualifikationen sind:

Deutschland [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bundesweit gibt es etwa 2.200 Zusatzqualifikationen mit uber 70.000 Auszubildenden, die diese Moglichkeiten nutzen (Stand: Oktober 2005) [5] . Voraussetzung zum Erwerb einer Zusatzqualifikation ist ein Ausbildungsvertrag in einem anerkannten Ausbildungsberuf.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. BIBB / Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen. In: BIBB - Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen. 20. August 2021, abgerufen am 21. August 2021 .
  2. Archivlink ( Memento vom 22. September 2011 im Internet Archive ) Artikel zum Musikfachhandler in der BWP Ausgabe 3/2009. Abgerufen am 11. Oktober 2010
  3. Ausbildung als Medientechnologe Siebdruck - Infos und freie Platze. 1. August 2011, abgerufen am 21. August 2021 .
  4. BIBB / Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen. In: BIBB - Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen. 20. August 2021, abgerufen am 21. August 2021 .
  5. Informationen zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Zusatzqualifikationen ( Memento vom 4. September 2011 im Internet Archive )