Dieser Artikel existiert auch als Audiodatei.

Vogelzug

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
(Weitergeleitet von Zugvogel )
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aufbrechende Ganse an der Muritz
Video zum Vogelzug der Pfuhlschnepfe
Video zum Vogelzug (weltweit)

Als Vogelzug bezeichnet man den alljahrlichen Flug der Zugvogel von ihren Brutgebieten zu ihren Winterquartieren und wieder zuruck. Jahrlich sind weltweit schatzungsweise 50 Milliarden Zugvogel unterwegs, davon etwa funf Milliarden zwischen Europa und Afrika .

Als Zugvogel wird eine Vogelart dann bezeichnet, wenn sie verschiedene Jahreszeiten an unterschiedlichen Orten verbringt. Obligate Zugvogel verlassen immer ungefahr zur selben Zeit und unabhangig von klimatischen Bedingungen ihre Brutgebiete, fliegen auf etwa gleichbleibenden Routen zu ihrem Winterquartier und kehren im darauffolgenden Fruhjahr zuruck.

Das Gegenstuck zum Zugvogel ist der Standvogel . Vogelarten, bei denen nur ein Teil der Populationen zieht, bezeichnet man als Teilzieher . Eine andere Mischform sind Strichvogel : Sie verlassen im Winter ihr Brutgebiet, bleiben aber in denselben Breiten .

Merkmale des Vogelzugs

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Distanzen und Zugwege

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Beispiel fur Mittelstreckenzieher:
Die Brutgebiete liegen in Europa, die Winterquartiere in Zentralafrika. Die Zugwege verlaufen großtenteils uber Land.
Aufenthaltszeiten einiger Zugvogel in Mitteleuropa

Nach der zuruckgelegten Distanz unterscheidet man Kurzstreckenzieher , Mittelstreckenzieher und Langstreckenzieher .

Wie im September 2007 berichtet wurde, hat eine weibliche Pfuhlschnepfe mit der Bezeichnung E7 einen 11.500 Kilometer langen Flug (ohne Hohenberechnung) von Alaska nach Neuseeland nonstop durchgefuhrt. Der Vogel war wie mehrere andere mit einem Sender ausgestattet. [1] Dieses Tier hielt damit, soweit bekannt, den Flugweitenrekord fur Zugvogel. Im Oktober 2020 uberbot ein Artgenosse diesen Rekord und knackte die 12.000-Kilometer-Marke. [2]

Peter Berthold zufolge ziehen die meisten Vogel sowohl in Norddeutschland als auch im Schweizer Mittelland in Hohen unter 1000 Metern. Allerdings wurden in Europa auch schon Schwane beobachtet, die in 8000 bis 8500 Metern flogen. Selbst der Himalaya wird von vielen Zugvogel-Arten uberquert, wobei die Tiere Hohen von 7000 bis 10000 Metern erreichen. [3]

Fluge in der Nacht und am Tag

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der großte Teil des Vogelzugs geschieht nachts. Mit Hilfe von Radar-Ortungen konnte das Verhalten von Zugvogeln beim Trans- Sahara -Zug im Gebiet von Mauretanien beschrieben werden. Die von Schmaljohann et al. (2007) beobachteten, im Herbst von Europa nach Suden und im Fruhjahr wieder nach Norden ziehenden Vogel halten sich zumeist tagsuber auf dem Erdboden auf und ziehen uberwiegend nachts. Die einzeln reisenden Vogel stiegen beim Sonnenuntergang in die Hohe und landeten im Sand, sobald die Sonne aufging. Zuvor hatten einige Forscher angenommen, dass sie in einem 40-stundigen Nonstop-Flug die heißen Wustengebiete der Sahara uberfliegen. [4]

Beobachtungen der Arbeitsgruppe der Schweizerischen Vogelwarte Sempach deuten darauf hin, dass es speziell fur Leichtgewichte wie Fitis , Trauerschnapper und Gartengrasmucke krafteschonender ist, wenn sie die heißen Stunden ruhend am Boden verbringen und nicht in den turbulenten Luftmassen fliegen.

Große und schwere Vogel bevorzugen den Flug am Tag und uber Land und nutzen meist die V-Formation , um Energie zu sparen. [5] [6] [7] [8] [9] Sie lassen sich von den aufgeheizten Luftmassen nach oben tragen und segeln anschließend in die gewunschte Zugrichtung (siehe Thermiksegler ).

Weitere Flugstrategien

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die meisten Arten der Zugvogel ziehen im Breitfrontzug , das heißt breitflachig, solange keine Barrieren (wie Gebirge oder Meere) die Route vorgeben. Wenn Zugvogel auf ihrem Weg an bestimmte Rastplatze gebunden sind, ziehen sie auf Zugstraßen (Schmalfrontzug).

Bei manchen Arten und Populationen sind Hin- und Ruckweg verschieden, siehe Schleifenzug .

Die Ursachen des Vogelzugs

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die biologischen Grundlagen des Vogelzugs konnen sowohl aus okologischer als aus genetischer und physiologischer Sicht erortert werden. Bei der Evolution des Vogelzugs haben diese Aspekte zusammengewirkt.

Okologische Ursachen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wichtigste okologische Ursache des Vogelzugs ist das jahreszeitlich extrem unterschiedliche Nahrungsangebot in den Brutgebieten: Wahrend Insektenfresser zum Beispiel im Umkreis der Ostsee im Fruhjahr und Sommer reichlich Nahrung vorfinden, ist es dort im Winter derart kalt, dass kaum noch Insekten umherfliegen und große Vogelpopulationen daher unter Nahrungsmangel leiden und zugrunde gehen wurden. Umgekehrt versammeln sich in den weiter sudlich gelegenen Winterquartieren derart viele Vogel, dass auch dort die Nahrung zu knapp wird, als dass noch Eier gelegt und die Jungvogel spater mit Nahrung versorgt werden konnten.

Das Ausweichen nach Norden im Sommer hat auch den Vorteil, dass die sehr lange Taghelligkeit die Zeit zur Futtersuche verlangert und so die Aufzucht der Jungen begunstigen kann.

Der kraftezehrende Vogelzug ist insofern gewissermaßen eine ?Notlosung“ (genauer: eine evolutionare Anpassungsleistung ) jener Vogelarten, die grundsatzlich nur in einem relativ warmen Klima uberleben konnen, im Verlauf der Stammesgeschichte aber einen Ausweg gefunden haben, um auch vergleichsweise unwirtliche Gebiete besiedeln zu konnen.

Genetische Ursachen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ob ein Vogel zieht, wohin er zieht, und wann bei ihm die Zugunruhe einsetzt, ist genetisch festgelegt: Sowohl die Flugrichtung als auch die Flugdauer sind angeboren. Dies haben unter anderen Peter Berthold , Eberhard Gwinner sowie Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko experimentell nachgewiesen. So gibt es Vogelarten, bei denen Teil populationen von Norden kommend in sudostlicher Richtung um die Alpen herum fliegen und andere Teilpopulationen in sudwestlicher Richtung. Werden Individuen beider Teilpopulationen miteinander verpaart, wahlen die Nachkommen einen mittleren Weg ? in einzelnen Fallen kurioserweise sogar statt nach Suden nach Norden, in Richtung der Britischen Inseln . Die Verpaarung von Fernziehern mit Kurzstreckenziehern erbrachte vergleichbare intermediare Verhaltensweisen in der Folgegeneration.

Ferner wurden Vogel vom Schlupfen an unter konstanten Bedingungen im Labor handaufgezogen, so dass sie nie Kontakt zu frei lebenden Artgenossen hatten und keine Jahreszeiten kannten. Dennoch zeigten sie die fur Zugvogel typische Zugunruhe , das heißt eine Steigerung von motorischer Aktivitat im Herbst und im Fruhjahr. Allerdings war der Abstand von einer herbstlichen Zugunruhe zur nachsten meist etwas kurzer als ein Jahr. Das bedeutet, dass die Bereitschaft zum Ziehen zwar angeboren ist, der optimale Abflugtermin aber auch durch Umwelteinflusse (zum Beispiel durch Witterungsbedingungen und Futterangebot) zumindest in geringem Maße beeinflusst wird.

Physiologische Ursachen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die genauen physiologischen, speziell die hormonellen Mechanismen, die letztlich zum Einsetzen des Vogelzugs fuhren, sind derzeit Gegenstand intensiver Forschung.

Vogelzug und Evolution

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf welche Weise sich der Vogelzug im Verlauf der Stammesgeschichte der Vogel herausgebildet hat, ist spekulativ, da es keine fossilen Uberlieferungen fur derartige Verhaltensweisen gibt. Nur der Mechanismus ist nachvollziehbar, der den Erhalt der angeborenen Fahigkeit zum Ziehen bewirkt: Ist das Nahrungsangebot am Zielort des saisonalen Vogelzugs gut, dann uberleben dort die meisten der angekommenen Zugvogel. Ist das Nahrungsangebot hingegen unzureichend, so sterben sie. Das heißt: Nur jene Vogel, die dank ihrer Erbanlagen sowohl die richtige Richtung wahlen als auch eine angemessene Flugstrecke, konnen ihre Gene und damit ihr Zugvogelverhalten an die nachste Generation weitergeben.

Der Vogelzug wird also auch heute noch durch die Selektion der am besten angepassten Individuen stabilisiert.

Der Ostatlantische Zugweg [10]

Um sich auf ihrem Zugweg zu orientieren, benutzen die Vogel einen ? inneren Kompass “, aber auch die astronomische Navigation (Stand von Navigationssternen oder Sonnenstand) sowie Landmarken. [11] Meist werden verschiedene Informationen gleichzeitig genutzt. [12]

Trotz der ausgepragten Orientierungsfahigkeit der Zugvogel wird das Ziel nicht immer erreicht. Beispielsweise konnen Witterungseinflusse bewirken, dass die Vogel uber das Ziel hinausschießen ( Zugprolongation ). Wenn sie weit von ihrem Ziel oder der Zugroute abkommen, spricht man von Irrgasten .

Der ?innere Kompass“ ist vermutlich die Folge eines Magnetsinns , genauer: von Magnetfeld- Rezeptoren , [13] [12] [14] mit deren Hilfe die Vogel den Neigungswinkel des Erdmagnetfeldes wahrnehmen konnen. Bei Rotkehlchen befindet sich dieser Rezeptor offenbar im rechten Auge: Deckt man das Auge ab, verlieren sie die Fahigkeit zur Orientierung im Erdmagnetfeld. Bei Haustauben wurde zusatzlich gezeigt, dass sich ein zweiter Magnetsensor in der Haut des Ober schnabels befindet; er konne die Starke des Magnetfeldes messen. [15] [16]

Laut einer Untersuchung aus Oldenburg beeintrachtigt Elektrosmog im Frequenzbereich von zwei Kilohertz bis funf Megahertz den Magnetkompass der Zugvogel. Dieser relativ niedrige Frequenzbereich ist schon bei normalen Haushaltsgeraten vorzufinden. Haben sich die Vogel aus dem Elektrosmog-Areal entfernt, orientieren sie sich wieder problemlos am Magnetfeld der Erde. [17]

Manche Vogel konnen sich anhand des nachtlichen Sternenhimmels orientieren. [12] [18] [19] Schon in den 1970er Jahren wurde dies bei Grasmucken in einem Planetarium nachgewiesen, wobei vor allem die Gesamtrotation des Sternenhimmels beachtet zu werden scheint und weniger bestimmte Veranderungen der Sterne zueinander. Handaufgezogene Indigofinken , die als Jungtiere niemals den Sternenhimmel zu sehen bekamen, waren spater auf dem Zug nicht in der Lage, sich wie ihre frei lebenden Artgenossen zu orientieren ? was als Hinweis dafur angesehen werden kann, dass die astronomische Navigation (?Sternenkompass“) erlernt werden muss. Wurde solchen handaufgezogenen Tieren hingegen in einem Planetarium zwischen dem Fluggewerden und dem ersten Herbstzug ein um den Nordstern rotierender Sternenhimmel dargeboten, zeigten sie ein normal nach Suden hin gerichtetes Zugverhalten.

Den Sonnenstand konnen manche Vogel, so bei Sonnenauf- und -untergang, zur Orientierung heranziehen. [20] Ihre Fahigkeit, UV-Licht wahrzunehmen, [21] konnte die Orientierung am Sonnenstand auch bei diesiger Witterung erleichtern. Es gibt ferner Studien, die darauf hindeuten, dass zumindest einige Vogelarten auch die Polarisationsmuster des Himmels wahrnehmen, die sich ? abhangig vom Stand der Sonne ? im Tagesverlauf andern. [22] [23] Wie verbreitet diese Fahigkeit ist und ob sie beim Vogelzug wirklich genutzt wird, ist aber ungeklart.

Einige Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass auch Landmarken der Orientierung dienen, zum Beispiel der Verlauf von Autobahnen und die Beleuchtung von Großstadten. [24] Daher ist anzunehmen, dass die Lichtverschmutzung und Lasershows bei Großveranstaltungen die Orientierung der Zugvogel storen konnen.

Vogelzug und Stoffwechsel

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
V-Formationen ziehender Kraniche

Um auch große Distanzen ohne Nahrungsaufnahme zurucklegen zu konnen, aktivieren die Zugvogel nicht nur ihre vor Beginn des Vogelzugs angelegten Fettvorrate . Sie greifen sogar auf die Eiweiße ihrer inneren Organe zuruck, so dass auch diese zumindest teilweise dem Stoffwechsel zwecks Energiegewinnung zugefuhrt werden. Bei diesem auch Verbrennung genannten Vorgang wird Wasser freigesetzt, das in erheblichem Maße dazu beitragt, die Aufnahme von Trinkwasser zu verringern.

Bei Grauschnappern wurde in den 1980er Jahren nachgewiesen, dass die Dauer ihrer Zwischenstationen in Oasen der Sahara von den Fettreserven abhangig ist. Gut genahrte Tiere hielten sich dort kurzer auf als weniger gut genahrte. Vergleichbare Ergebnisse brachten auch etliche Laborstudien: Mit wenig Futter versorgte Tiere zeigten eine geringere Zugunruhe als jene Artgenossen, die sich reichlich Fett anfressen konnten.

Erfassung der Flugrouten

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Visuelle Beobachtung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Beobachtungsturm am Jadebusen wahrend der Zugvogeltage
Rastende Vogel am Vareler Hafen

Im Nationalpark Wattenmeer konnen große Schwarme von Zugvogeln auf der Rast im Wattenmeer beobachtet werden. Die Nationalparkverwaltung Niedersachsisches Wattenmeer fuhrt ?Zugvogeltage“ mit einem umfangreichen Programm durch. [25] Am Jadebusen wird zur Vogelbeobachtung ein Turm aufgestellt, auf dem weit reichende Fernrohre zur Verfugung stehen.

Erfassung mit Radar

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nachtliche Fluge entziehen sich der visuellen Beobachtung. Auch der Umstand, dass Vogel gelegentlich in sehr großen Hohen und damit uber den Wolken ziehen, macht eine visuelle Erfassung ohne technische Hilfsmittel unmoglich. Radargerate geben dagegen weitestgehend unabhangig von Sichtverhaltnissen Auskunft uber die Intensitat des Vogelzugs. Der Deutsche Ausschuss zur Verhutung von Vogelschlagen im Luftverkehr (DAVVL e. V.) macht sich diese Technik bereits seit den 1960er-Jahren zur Warnung der Luftfahrer vor verstarktem Vogelaufkommen und damit einhergehender Vogelschlaggefahr zunutze. Je nach Radartyp sind Informationen zu Vogelzugzeiten, -intensitaten, -hohen und raumlichen Verteilungen aus den Radarechos abzulesen. Sie werden zu Warnmeldungen, den so genannten Birdtam , weiterverarbeitet und sind uber die Website des DAVVL einzusehen.

Weitere Methoden

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Auslesen der Ringe von beringten Vogeln ermoglicht Ruckschlusse auf ihr Zugverhalten. Beispielsweise beschaftigt sich die Vogelwarte Helgoland (heutiger Hauptsitz in Wilhelmshaven) als nordwestdeutsche Beringungszentrale seit 1910 schwerpunktmaßig mit der Vogelzugforschung.

Zur genaueren Erfassung von Flugrouten werden großere Vogel mit Satellitensendern , kleine mit Helldunkelgeolokatoren versehen. [26]

Veranderung des Zugverhaltens

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit einigen Jahren lasst sich eine Veranderung des Zugverhaltens vieler Vogelpopulationen feststellen: Immer mehr Vogelarten, die fruher obligatorische Zieher waren, uberwintern inzwischen in Mitteleuropa, beispielsweise Monchsgrasmucke und Zilpzalp . Auch Weißstorche bleiben im Winter vermehrt in Deutschland oder in der Schweiz . Einige Starenpopulationen haben ihre Zugrichtung sogar komplett umgekehrt und ziehen in nordliche Richtungen: in große Stadte, wo sie auch in der kalten Jahreszeit ein ausreichendes Nahrungsangebot vorfinden.

Einige Wissenschaftler bringen diese Entwicklung mit den Folgen der globalen Erwarmung in Zusammenhang, aber auch mit der plattentektonischen Umlenkung des warmen Golfstroms , des kalten Humboldtstroms und anderer Meeresstromungen , mit denen das Nahrungsangebot zusammenhangt. Uber eine langere Zeitspanne hinweg konnte das uns bekannte afrikanisch - eurasische Zugsystem verschwinden.

Wenn Vogel wegen Nahrungsmangel ihr Populationsgebiet aufgeben und sich in weit entfernten Regionen ansiedeln, spricht man von Invasionsvogeln . Weil es dabei nicht um regelmaßige Hin- und Ruckfluge handelt, hat dieses Phanomen nichts mit dem Vogelzug zu tun.

Weiterhin vom Vogelzug zu unterscheiden ist die Dismigration . Das sind Zerstreuungswanderungen vor allem von Jungvogeln, die der Ausweitung des Lebensraums dienen. Die dabei zuruckgelegten Strecken sind viel kurzer als beim Vogelzug ? oft nur wenige Kilometer, hochstens einige hundert Kilometer.

Verwandte Themen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Pfeilstorche waren fur die Erforschung des Vogelzugs im 19. Jahrhundert bedeutsam. Sie hatten bei ihrer Ruckkehr nach Europa einen Pfeil im Korper, der auf eine Jagd in Aquatorialafrika schließen ließ.
  • Der Handflugelindex ermoglicht es, das Zugverhalten ausgestorbener Arten zu rekonstruieren.
  • Die Via Pontica ist eine alte Romerstraße, die mit der Route mancher Zugvogel zusammenfallt.
  • Wanderfische konnen als aquatisches Gegenstuck zu Zugvogeln gesehen werden, da sie zum Laichen ihr Habitat wechseln.
  • Peter Berthold : Vogelzug. Eine aktuelle Gesamtubersicht . Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 6. Aufl. 2008. ISBN 978-3-534-20267-6 .
  • Jonathan Elphick : Atlas des Vogelzugs: Die Wanderung der Vogel auf unserer Erde . Haupt Verlag, 2008. ISBN 978-3-258-07288-3 .
  • Wulf Gatter : Vogelzug und Vogelbestande in Mitteleuropa. 30 Jahre Beobachtung des Tagzugs am Randecker Maar. Aula Verlag, Wiebelsheim 2000, ISBN 3-89104-645-6 .
  • Wulf Gatter: Zugzeiten und Zugmuster im Herbst: Einfluß des Treibhauseffekts auf den Vogelzug? In: Journal fur Ornithologie. Band 133, 1992, S. 427?436, doi:10.1007/BF01640470 .
  • Kathrin Huppop, Ommo Huppop: Atlas zur Vogelberingung auf Helgoland.
    • Teil 1: Zeitliche und regionale Veranderungen der Wiederfundraten und Todesursachen auf Helgoland beringter Vogel (1909 bis 1998). In: Die Vogelwarte. Band 41, 2002, S. 161?180.
    • Teil 2: Phanologie im Fanggarten von 1961 bis 2000. In: Die Vogelwarte. Band 42, 2004, S. 285?343.
    • Teil 3: Veranderungen von Heim- und Wegzugzeiten von 1960 bis 2001. In: Die Vogelwarte. Band 43, 2005, S. 217?248.
    • Teil 4: Fangzahlen im Fanggarten von 1960 bis 2004. In: Die Vogelwarte. Band 45, 2007, S. 145?207.
    • Teil 5: Ringfunde von 1909 bis 2008. In: Die Vogelwarte. Band 47, 2009, S. 189?249.
  • Redaktion Der Falke (Hrsg.): Vogelzug. (= Der Falke. Journal fur Vogelbeobachter , Sonderheft 2013). AULA-Verlag, Wiebelsheim 2013, ISBN 978-3-89104-775-0 .
  • Walther Streffer: Wunder des Vogelzuges. Die großen Wanderungen der Zugvogel und das Geheimnis ihrer Orientierung. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1. Aufl. 2005. ISBN 3-7725-2041-3 .
Commons : Vogelzug  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Schutz von Zugvogeln
  1. Rekord: Vogel flog 11.500 Kilometer nonstop science.orf.at, 11. September 2007.
  2. Schnepfe stellt Flugrekord auf auf www.sueddeutsche.de, abgerufen am 27. Oktober 2020
  3. Peter Berthold : Vogelzug. Eine aktuelle Gesamtubersicht. 6. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, S. 97, ISBN 978-3-534-20267-6 .
  4. Heiko Schmaljohann, Felix Liechti, Bruno Bruderer: Songbird migration across the Sahara: the non-stop hypothesis rejected! In: Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences. Band 274, Nr. 1610, 2007, S. 735?739, doi:10.1098/rspb.2006.0011 , PMC 2197203 (freier Volltext).
  5. Dietrich Hummel: Die Leistungsersparnis beim Verbandsflug. In: Journal fur Ornithologie. Band 114, Nr. 3, 1973, S. 259?282, doi:10.1007/BF01640336
  6. P. B. S. Lissman, C. A. Shollenberger: Formation flight by birds. In: Science . Band 168, 1970, S. 1003?1005.
  7. J. P. Badgerow, F. R. Hainsworth: Energy savings through formation flights? A reexamination of the vee formation. In: Journal of Theoretical Biology. Band 93, Nr. 1, 1981, S. 41?52.
  8. C. J. Cutts, J. R. Speakman: Energy savings in formation flight of pink-footed geese. In: Journal of Experimental Biology. Band 189, Nr. 1, 1994, S. 251?261, Volltext (PDF)
  9. Henri Weimerskirch, Julien Martin, Yannick Clerquin, Peggy Alexandre, Sarka Jiraskova: Energy saving in flight formation. In: Nature . Band 413, Nr. 6857, 2001, S. 697?698. doi : 10.1038/35099670 .
  10. Vgl. Ostatlantischer Zugweg der Kustenvogel Poster des WWF (PDF; 1020 kB)
  11. Pol-Position: Kein Problem fur Zugvogel. Das Navigationssystem der Dachsammer . Auf: wissenschaft.de vom 7. September 2005
  12. a b c Wolfgang Wiltschko , Roswitha Wiltschko : The interaction of stars and magnetic field in the orientation system of night migrating birds. In: Zeitschrift fur Tierpsychologie . Band 37, Nr. 4, 1975, S. 337?355. doi:10.1111/j.1439-0310.1975.tb00885.x .
  13. Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko : Magnetic compass orientation in birds and its physiological basis. In: Naturwissenschaften. Band 89, 2002, S. 445?452, doi:10.1007/s00114-002-0356-5
  14. Christiane Wilzeck et al.: Lateralization of magnetic compass orientation in pigeons. In: Journal of the Royal Society Interface. Band 7 (Suppl 2), 2010, S235?S240, doi: 10.1098/rsif.2009.0436.focus
  15. Henrik Mouritsen und Thorsten Ritz: Magnetoreception and its use in bird navigation. In: Current Opinion in Neurobiology. Band 15, Nr. 4, 2005, S. 406?414, doi:10.1016/j.conb.2005.06.003
  16. zur Ubersicht uber den Magnetsinn siehe: Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko: Review: Magnetic orientation and magnetoreception in birds and other animals. In: Journal of Comparative Physiology A. Band 191, 2005, S. 675?693, doi:10.1007/s00359-005-0627-7 , Volltext (PDF)
  17. Svenja Engels et al.: Anthropogenic electromagnetic noise disrupts magnetic compass orientation in a migratory bird. In: Nature. Band 509, 2014, S. 353?356, doi:10.1038/nature13290
    Elektrosmog stort Orientierung von Zugvogeln. In: idw-online.de vom 7. Mai 2014
  18. E. G. Franz Sauer, Eleonore M. Sauer: Star navigation of nocturnal migrating birds. The 1958 planetarium experiments. In: Cold Spring Harbor Symposia on Quantitative Biology. In: Cold Spring Harbor Laboratory Press , Band 25, 1960, S. 463?473. doi:10.1101/SQB.1960.025.01.048 .
  19. Stephen T. Emlen: The stellar-orientation system of a migratory bird. In: Scientific American. Band 233, Nr. 2, 1975, S. 102?111, Volltext (PDF) ( Memento vom 31. Mai 2013 im Internet Archive )
  20. Frank R. Moore: Sunset and the orientation behaviour of migrating birds. In: Biological Reviews. Band 62, Nr. 1, 1987, S. 65?86. doi : 10.1111/j.1469-185X.1987.tb00626.x
  21. A. T. D. Bennett, I. C. Cuthill: Ultraviolet vision in birds: what is its function? In: Vision Research. Band 34, Nr. 11, 1994, S. 1471?1478. doi : 10.1016/0042-6989(94)90149-X .
  22. Verity J.Greenwood, Emma L. Smith, Stuart C. Church, Julian C. Partridge: Behavioural investigation of polarisation sensitivity in the Japanese quail (Coturnix coturnix japonica) and the European starling (Sturnus vulgaris). In: Journal of Experimental Biology. Band 206, Nr. 18, 2003, S. 3201?3210, doi:10.1242/jeb.00537 , Volltext (PDF) .
  23. Justin Marshall, Thomas W. Cronin: Polarisation vision. In: Current Biology. Band 21, Nr. 3, 2011, S. R101?R105. doi : 10.1016/j.cub.2010.12.012 .
  24. Wolfgang Wiltschko, Roswitha Wiltschko: A theoretical model for migratory orientation and homing in birds. In: Oikos. Band 30, Nr. 2, 1978, S. 177?187, doi:10.2307/3543477 .
  25. Website der ?Zugvogeltage“
  26. Rembert Unterstell: ?Wir sind dann mal weg.“ In: forschung ? Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom 4. Oktober 2013, S. 10?13, doi:10.1002/fors.201390043 . Beitrag uber den Vogelzug beim Steinschmatzer Volltext. ( Memento vom 22. Oktober 2015 im Internet Archive ).