Eine
Zugsimulation
ist die
Simulation
der Fahrt eines
Zuges
oder eines anderen streckengebundenen
Fahrzeuges
der
Eisenbahn
. Zugsimulationen werden in der Industrie und ahnlich wie die
virtuelle Modelleisenbahn
auch im Unterhaltungsbereich eingesetzt.
Zugsimulationen dienen der Ausbildung von
Lokfuhrern
parallel zur Praxis im
Fuhrerstand
und werden in der Forschung und Entwicklung von Triebfahrzeugen der Industrie eingesetzt.
Das Verhalten von
Eisenbahnfahrzeugen
hangt maßgeblich von den Umweltbedingungen ab, insbesondere dem Aufbau der
Schienen
und der
Streckenfuhrung
. Diese werden uber die Fahrwerke auf das Fahrzeug weitergegeben und haben damit Einfluss auf dessen
Beladungsfahigkeit
,
Steigungsfahigkeit
und Geschwindigkeit. Speziell fur die Bahnverwaltungen mit einem hohen Anteil an Gebirgsstrecken stellen sich in Bezug auf die Langsdynamik von Eisenbahnzugen folgende Fragen:
- Welche Langsdruckkrafte entstehen beim Anfahren und Bremsen?
- Welchen Einfluss hat eine ungleichmaßige Beladung der Waggons auf die Langsdruckkrafte und die Entgleisungssicherheit?
- Welchen Einfluss hat der Einsatz nachschiebender Lokomotiven auf die Langsdruckkrafte?
- Wie wirken sich enge Bogenradien, Steigungen und Neigungswechsel auf die Entgleisungssicherheit aus?
- Wie beeinflussen Seitenpuffer oder Mittelpufferkupplungen die Entgleisungssicherheit?
Dieser Artikel oder Absatz stellt die
Situation in Deutschland
dar. Bitte hilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern.
Die
Deutsche Bahn
richtete fur Ausbildungszwecke ab 1996 an bundesweit 12 Standorten Simulatorzentren ein. Die Simulatoren konnen die Erstausbildung auf einer bestimmten Baureihe unterstutzen und dienen zu jahrlichen Uberprufungsfahrten jedes Triebfahrzeugfuhrers. Eine noch zu Zeiten der
Deutschen Bundesbahn
erstellte Studie ermittelte als Hauptvorteile der Ausbildung mit Simulatoren unter anderem, dass gezielt bestimmte Situationen trainiert werden konnen und zwei Drittel aller Ausbildungsfahrten auf echten
Lokomotiven
eingespart werden konnten.
Im Einzelnen wurden beschafft:
- 1 Simulator Baureihe
401
/
402
(Fulda)
- 10 Simulatoren Baureihe
101
/
145
/
152
(Hamburg, Berlin, Magdeburg, Hagen, Leipzig, Koln, Mainz, Nurnberg, Saarbrucken, Munchen)
- 1 Simulator Baureihe
403
/
406
/
411
/
415
(Fulda)
- 1 Simulator Baureihe
412
(Fulda)
[1]
- 2 Simulatoren Baureihe
423
/
424
/
425
/
426
(Munchen und ehemals Fulda; um Platz zu machen fur einen zukunftigen Simulator der Baureihe
412
wurde der Fuldaer Simulator im Juni 2015 an einen neuen Standort in Karlsruhe verbracht)
- 1 Simulator
Baureihe 481
(Berlin)
- 1 Simulator Baureihe
112
/
143
(Hamburg)
- 1 Simulator Baureihe
612
(Fulda)
- 1 Simulator Baureihe
628
(Potsdam)
- 1 Simulator Baureihe
408
(Fulda)
Bei den DB-Simulatoren handelt es sich um Vollsimulatoren, die den kompletten
Fuhrerstand
einschließlich der Fuhrerstandsruckwand mit allen Schaltelementen nachbilden und uber ein
Hexapod
-basiertes Bewegungssystem verfugen. Eine Computerkonsole bildet Bedienelemente ab, die sich im Maschinenraum des
Triebfahrzeugs
befinden, und ermoglicht das Trainieren von Storungsbehebung. Die Simulatoren gehoren heute zum Unternehmensbereich
DB Training
. Sie werden außer von den Konzerngesellschaften der Deutschen Bahn auch von anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen und zur Offentlichkeitsarbeit genutzt. Die Simulatoren in Koln und Leipzig wurden im Jahr 2003 zur Ausbildung auf Loks der Baureihen 185 und 189 umgebaut. Der Simulator BR 628 wurde im Jahr 2005 an die DB Akademie in Potsdam verkauft.
Außerhalb des Anbieters DB Training hat sich der beweglich gelagerte Vollsimulator am Markt nicht durchgesetzt.
Teilsimulatoren mit Nachbildung des kompletten Fuhrerstands (ohne Ruckwand) werden von der
Norddeutschen Eisenbahnfachschule
eingesetzt. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Baureihen:
Andere deutsche Bildungsanbieter im Bahnbereich setzen auf gunstigere Teilsimulatoren, die nur den Fuhrertisch nachbilden und teilweise auch transportabel sind.
Zugsimulationen wurden auch fur handelsubliche
Personal Computer
entwickelt, die primar Unterhaltungszwecken dienen und zu den
Computerspielen
zahlen.
Die Computerspiele dienen primar dem Unterhaltungszweck und mussen daher nur bedingt alle Fahreigenschaften eines Zuges nachbilden. Im Vergleich mit anderen Computerspielen die die
Eisenbahn
thematisieren, sind die Zugsimulationen jedoch oft realitatsnah gestaltet, und bilden in der Regel existierende Strecken nach. Sie werden haufig zur spielerischen Erganzung des Betriebs von
Modelleisenbahnen
verwendet.
Bekannte und verbreitete Zugsimulatoren sind:
Ebenfalls zu den Eisenbahnsimulationen gezahlt werden konnen
Stellwerksimulationen
wie
StellwerkSim
, bei denen nicht das Steuern eines Zuges, sondern die Bedienung eines
Stellwerks
im Vordergrund steht.
- ↑
ICE4 steht zum Uben in Fulda | Deutsche Bahn AG.
Abgerufen am 20. Juli 2019
(deutsch).
- ↑
Norddeutsche Eisenbahnfachschule betreibt weltweit ersten Simulator fur die EURODUAL von Stadler | NEF GmbH.
Abgerufen am 15. Januar 2024
(deutsch).
- ↑
Norddeutsche Eisenbahnfachschule nimmt neuen Siemens-Vectron-Simulator (Baureihe BR-193) in Betrieb | NEF GmbH.
Abgerufen am 15. Januar 2024
(deutsch).