Blaye
ist eine
franzosische
Stadt
im
Departement
Gironde
. Sie liegt am ostlichen Ufer der
Gironde
nahe der sudlich und flussaufwarts gelegenen Stadt
Bordeaux
mit deren wichtigem Hafen. Zum Schutz dieses Hafens wurde in Blaye im 17. Jahrhundert eine
Zitadelle
errichtet.
Im Stadtgebiet nordlich vom Flusshafen Saugeron befindet sich die Zitadelle Blaye aus dem 17. Jahrhundert, die als Wehranlage einen fruhen romischen Ursprung besitzt. Im Jahr 1652 begann unter Leitung des Feldmarschalls und Ingenieurs
Blaise Francois Pagan
(° 1604 ? † 1665) ein erster Festungsausbau. An gleicher Stelle wurde unter dem Ingenieur
Francois Ferry
(° 1649 ? † 1701) von 1680 und 1689 die gut erhaltene Zitadelle errichtet, wobei die Arbeiten unter der Kontrolle des Festungsbaumeisters
Sebastien Le Prestre de Vauban
(° 1633 ? † 1707) gestanden hatten. Die Zitadelle Blaye gehort zusammen mit
Fort Pate
(auf der gleichnamigen Gironde-Insel) und
Fort Medoc
seit 7. Juli 2008 unter dem Begriff ?Verrou Vauban“ zum
UNESCO-Welterbe
. Vgl. auch
Festungsanlagen von Vauban
.
Das Gelande der historischen Wehranlagen erhebt sich am Ostufer der
Gironde
auf einer felsigen Anhohe von 45 m uber dem Fluss und erstreckt sich uber annahernd 40 ha nordwestlich des Zentrums von Blaye. Diese exponierte Lage machten sich bereits die Romer mit dem 'Castrum Blavia' zunutze.
In spateren Epochen ließ der merowingische Konig von Aquitanien namens Charibert II. eine Burg zum Nutzen seiner Herrschaft errichten. Es lasst sich keine Uberlieferung finden, wie der spatere Herr von Blaye, Wulgrin Rudel, an die Herrschaft uber das Territorium gelangte und die merowingischen Besitzstande ubernahm. Er beseitigte merowingische Bauten und ließ im 12. Jahrhundert auf der Anhohe uber der Gironde eine erste mittelalterliche Burganlage errichten, die noch als Ruine "Chateau des Rudel" erhalten ist.
Einige Bauwerke dieser Burg, die auf das 12. Jh. zuruckgeht, wurden ob ihres guten Zustandes spater noch vom Feldmarschall Francois de Pagan fur den ersten großeren Festungsausbau genutzt. "Chateau des Rudel" diente spater im 17. Jahrhundert auch noch dem Ausbau zur Zitadelle durch den Ingenieur Francois Ferry unter der Fuhrung des Generals und Marschalls von Frankreich, Sebastien Le Prestre de Vauban, seines Zeichens Festungsbaumeister unter
Konig Ludwig XIV.
Vauban war es, der in seiner Ergebenheit fur seinen Konig den Ausbau von Blaye zu einer damals neuzeitlichen Festung vorschlug.
Demnach wurde eine Zitadelle zum Schutz des Hafens von Bordeaux geplant und ab 1680 uber mehrere Jahre errichtet. Der Zitadellenkomplex besteht hauptsachlich aus vier
Bastionen
und drei
Demi-lunen
, vervollstandigt durch ausgedehnte
Courtinen
. Der Komplex wurde erst neun Jahre spater 1689 fertiggestellt.
Die Bastionen der Festungsanlage sind wie folgt benannt worden: Bastion des Cones, Bastion du Chateau, Bastion du Port und Bastion Saint-Romain.
Die Zugange zur Zitadelle uber ortsfeste Brucken wurden erst im spaten 18. Jahrhundert geschaffen.
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Durchgang Demi-lune vor Porte Dauphine
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Zitadelle Blaye: Porte Dauphine
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Zitadelle Blaye: Porte de Liverneuf (13. Jh.)
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Ruinen des Chateau des Rudel (12. Jh.) von Suden
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Ansicht Ruinen Chateau des Rudel aus Sudwest
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West-Ansicht Ruinen Chateau des Rudel mit Porte de Liverneuf
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Nordareal der Zitadelle mit Gironde
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Sudwestliche Festungsanlage parallel zur Gironde
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Platz zwischen Allee de la Poudrieres und Rue des Minimes
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Avenue du 144 Eme Regiment d’Infanterie
- Zitadelle Blaye (Festungsanlage, ab 17. Jh.)
- Chateau des Rudel (Ruine, 12. Jh.)
- Porte de Liverneuf (Torgebaude, 13.. Jh.)
- Turm de l’Eguillette (15. Jh.)
- Henri Stierlin:
Die großen Zitadellen und Festungen
, 2006,
ISBN 978-3-8296-0237-2
- Anne Blanchard:
Vauban.
Paris 1996,
ISBN 2-213-59684-0
.
- Jean-Denis G.G. Lepage:
Vauban and the french military under Louis XIV
, Jefferson (North Carolina)/London 2010.
- Reginald Blomfield:
Sebastien le Prestre de Vauban, 1633?1707
, London, 1938.