Zeitschrift fur Bauwesen
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Beschreibung
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Fachzeitschrift fur Bauingenieure und Architekten
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Verlag
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Ernst & Sohn, Berlin
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Erstausgabe
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1851
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Artikelarchiv
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Zentral- und Landesbibliothek Berlin
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ZDB
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201063-x
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Die
Zeitschrift fur Bauwesen
(Abkurzung:
ZfBw
) war eine in deutscher Sprache erscheinende
Fachzeitschrift
fur
Bauwesen
und
Architektur
. Sie erschien erstmals 1851,
[1]
von 1924 bis 1927 getrennt in einen
Hochbau
- und einen
Ingenieurbau
-Teil. 1931 wurde die
Zeitschrift fur Bauwesen
mit dem
Zentralblatt der Bauverwaltung
vereinigt. Beide Zeitschriften erschienen im
Verlag Wilhelm Ernst & Sohn
in Berlin, der mit diesen beiden Titeln die damals fuhrenden Fachzeitschriften fur Bauingenieure im Programm hatte. Die
Zeitschrift fur Bauwesen
hatte Ende des 19. Jahrhunderts eine Auflage von 13.000, das
Zentralblatt der Bauverwaltung
von 5.000 Exemplaren.
[2]
Inhalte der
Zeitschrift fur Bauwesen
bildeten u. a. amtliche Mitteilungen, Vorstellungen von Neubauten im Hoch- und Ingenieursbau. Der Schwerpunkt der vorgestellten Bauten lag bei Verkehrsbauten und offentlichen Gebauden. Die Zeitschrift erschien mit unterschiedlicher Frequenz, mindestens jedoch vierteljahrlich. Die meisten Jahrgange haben zwolf Hefte, dazu kam neben dem Inhaltsverzeichnis noch ein
Atlas
mit Kupferstichen und Farbtafeln, der aufwendige Illustrationen ? lange Jahre vorrangig von
Otto Ebel
erstellt ? zu den Artikeln zusammenfasste.
Herausgeber war erst das preußische
Ministerium der offentlichen Arbeiten
und nach dem
Ersten Weltkrieg
das preußische Finanzministerium. Geleitet wurde die Zeitschrift u. a. von:
Karl Hinckeldeyn
,
Oskar Hossfeld
und
Johann Wilhelm Schwedler
gehorten zu den langjahrigen Redakteuren.
Nach der
Reichsgrundung
1871 schien die Erhebung und Veroffentlichung einer einheitlichen, landesweiten Statistik des offentlichen Bauwesens erstmals moglich. Der 1871 gegrundete Dachverband
Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine
(VDAI) forderte ab 1876 die Einfuhrung einer solchen Statistik. Die kommunale Bauverwaltung Berlins fuhrte erste Versuche dazu aus, deren Ergebnisse Stadtbaurat
Hermann Blankenstein
1879 und 1880 im
Wochenblatt fur Architekten und Ingenieure
(
ZDB
-ID
161379-0
) veroffentlichte. Im Auftrag des VDAI publizierte der Eisenbahn-Bauingenieur
Wilhelm Housselle
1881 dann eine
Denkschrift
zur Baustatistik. Am 10. Februar 1881 erließ der Minister der offentlichen Arbeiten
Albert von Maybach
einen
Runderlass
, mit dem alle koniglichen Regierungen bzw.
Landdrosteien
angewiesen wurden, jahresweise statistische Angaben uber die im abgelaufenen Jahr auf ihrem Gebiet vollendeten Hoch- und Wasserbauten an das Ministerium zu melden. Dabei sollten nur Neubauten mit einer Bausumme ab 10.000
Mark
erfasst werden. Neben der ab 1881 verpflichtenden jahrlichen Meldung sollten auch die Bauten seit Reichsgrundung nacherfasst und gemeldet werden, um bessere Zeitreihen zu erhalten. Unmittelbar nach der Reichsgrundung war durch die franzosischen
Reparations-Zahlungen
eine
Hochkonjunktur
ausgelost worden, die zwar schon 1873 durch die
Grunderkrise
beendet wurde, aber eine nicht zu uberblickende Menge von Bauprojekten hervorgebracht hatte.
Die Ergebnisse der Statistik wurden ab 1884 als Beilagen zur
Zeitschrift fur Bauwesen
veroffentlicht. Die Veroffentlichung geschah in 14 Hauptgruppen:
[3]
- I.
Kirchen
, meist geteilt in Langhaus-Kirchen bzw. Kirchen mit mehreren Schiffen oder mit Kreuzgewolbe
- II. Pfarrhauser, mit dem durch das
Zolibat
bedingt unterschiedlichen Raumbedarf geteilt in evangelische und katholische Pfarrhauser
- III. Elementarschulen nebst Dienstwohnungen fur Lehrer
- IV. Gymnasien, Realschulen und sonstige Schulgebaude der Sekundarbildung nebst Dienstwohnungen fur Lehrer
- V.
Seminare
fur die Lehrerbildung
- VI. Turnhallen
- VII. Universitatsbauten
- VIII. Wissenschaftliche und kunstlerische Institute, Sammlungen, Museen
- IX. Technische Lehranstalten und Fachschulen
- X. Hospitaler und Krankenhauser
- XI. Ministerial- und Regierungs-Gebaude
- XII. Gerichtsgebaude ohne Gefangnisse
- XIII. Gefangnisse und Strafanstalten
- XIV. Steueramtsgebaude
- XV. Wohngebaude fur Forster
- XVI.
Domanenbauten
, insbesondere Wohngebaude fur Pachter, Wirtschaftsgebaude und Stallungen
- XVII.
Gestutsbauten
- XVIII. Hochbauten aus dem Ressort der Wasserbau-Verwaltung, wie Leuchtturme und Beamtenwohngebaude
Die Statistik fur jede dieser Hauptgruppen wurde in einer oder mehreren Tabellen veroffentlicht. In der Haupttabelle gab es pro Bauwerk eine Zeile, wobei immer Name und Zweck des Bauwerks, Ort und Regierungsbezirk des Standorts, Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung sowie die Kosten angegeben wurden. Dazu kamen die wichtigsten Abmessungen, kurze Angaben zu verwendeten Baumaterialien und Nutzungskennziffern wie die Anzahl der Schulplatze, welche die Errechnung von bezogenen Kosten ermoglichte. Typische Kennziffern wie Kosten pro Quadratmeter bebauter Grundflache oder Kosten pro Kubikmeter umbautem Raum wurden direkt in der Tabelle angegeben. Diese Kosten beinhalten keine Grundstuckskosten. Bei vielen Bauwerken findet sich in der Haupttabelle ein Grundriss im Maßstab 1:1000. Gleichartige Bauten (Typenbauten) wurden untereinander aufgefuhrt, um Wiederholungen des Grundrisses zu vermeiden. In besonderen Tabellen wurde neben der Haupttabelle u. a. eine Statistik der Bautatigkeit fur Regierungsbezirke und ein Vergleich von bezogenen Kosten dargestellt.
Die Statistik wurde bis 1918 erhoben und nach Aufbereitung letztmals 1920 veroffentlicht. Sie deckt somit im Zeitraum 1871?1918 alle wesentlichen Staatsbauten im Hoch- und Wasserbau des Deutschen Reiches ab.
- ↑
v. d. Heydt:
Verfugung … die ?Zeitschrift fur Bauwesen“ betreffend, vom 11. April 1851
. In:
Zeitschrift fur Bauwesen
.
Nr.
1
, 1851,
Sp.
3
(
zlb.de
–
Amtliche Mittheilungen
? Der Minister fur Handel, Gewerbe und offentliche Arbeiten).
- ↑
Heinz Sarkowski:
Der Springer-Verlag. Stationen seiner Geschichte
. Teil 1:
1842?1945
. Springer, Berlin 1992,
ISBN 3-540-55221-9
, S. 196 f.
- ↑
Karl Friedrich Endell, Walter Frommann:
Statistische Nachweisungen betreffend die in den Jahren 1871 bis einschl. 1880 vollendeten und abgerechneten Preußischen Staatsbauten
. In: Beilage zur
Zeitschrift fur Bauwesen
. 33. Jahrgang (1883),
urn
:
nbn:de:kobv:109-opus-88886
, S. 1.