Wladimir Zeev Jabotinsky
(Mitte der 1930er Jahre)
Jabotinsky in seiner Uniform der Judischen Legion
Zeev Jabotinsky, mit Frau Johanna und Sohn Ari
Zeev Jabotinsky, mit Frau Johanna und Sohn Ari
Wladimir Zeev Jabotinsky
(
hebraisch
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S?'ev Wlad?m?r ?ab???nsq?
,
jiddisch
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Wolf ?ab???nsq?
,
russisch
: Владимир (Зеев) Евгеньевич Жаботинский, [
v???d?i?m??r ??b??t?i?nsk??j
], deutsche Umschrift: Wladimir (Sejew) Jewgenjewitsch Schabotinski, wissenschaftliche Umschrift: Vladimir Evgenevi? (Zeev) ?abotinskij; geboren am 5. Oktober
jul.
/
17. Oktober
1880
greg.
in
Odessa
; gestorben am
4. August
1940
in
Hunter
,
[1]
USA
) war ein russischer
Zionist
und Schriftsteller
aschkenasischer
Abstammung. Er war Grunder der
Judischen Legion
im
Ersten Weltkrieg
sowie der Begrunder des nationalistischen und insbesondere des
revisionistischen Zionismus
. Die von ihm 1923 verwendete Metapher einer ?
Eisernen Mauer aus judischen Bajonetten
“, die zwischen Arabern und Juden errichtet werden musse, charakterisiert nach Meinung der sogenannten
Neuen Historiker
immer noch Elemente israelischer Politik gegenuber der
palastinensischen
Bevolkerung.
Der Sohn einer burgerlichen Familie wurde im traditionellen judischen Sinn erzogen, lernte als Kind
Hebraisch
und studierte den
Tanach
, entfernte sich aber bald vom
orthodoxen Judentum
. Er studierte
Rechtswissenschaft
in
Rom
, wurde anschließend
Journalist
und schrieb unter dem Pseudonym Altalena in Odessa fur verschiedene Zeitungen, zunachst auf
Russisch
, dann auf
Jiddisch
und schließlich auf Hebraisch.
1903, zur Zeit des
Pogroms von Kischinau
, nahm Jabotinsky am sechsten
Zionistenkongress
teil und identifizierte sich bei dieser Gelegenheit vollig mit der Personlichkeit
Theodor Herzls
und dessen Programm des politischen Zionismus. Er entwickelte sich zu einem der beredtesten Sprecher der russischen Juden und zu einem der herausragendsten Redner der damaligen Zeit, der seine Ansprachen gleichermaßen in russischer, hebraischer, deutscher, jiddischer, englischer und franzosischer Sprache halten konnte.
1908 entsandte ihn die
Zionistische Weltorganisation
(WZO) ins
Osmanische Reich
, wo er mit den Behorden verhandelte. 1910 wurde sein Sohn
Eri Jabotinsky
geboren. Jabotinsky war bis 1914 zusammen mit
Sami Hochberg
Chefredakteur der von
Victor Jacobson
, dem damaligen Prasidenten der Zionistischen Weltorganisation
David Wolffsohn
und anderen gegrundeten franzosischsprachigen Istanbuler Tageszeitung
Jeune Turc
, die die damals noch pluralistische
jungturkische Revolution
im Sinne des Zionismus beeinflussen sollte. Eine Zielgruppe waren die im osmanischen Reich hervorragend integrierten
sephardischen Juden
, die damals dem Zionismus indifferent bis ablehnend gegenuberstanden. Zu den Mitarbeitern dieser Tageszeitung gehorte unter anderem der deutsch-russische Revolutionar und Sozialdemokrat
Alexander Helphand-Parvus
. Der
Jeune Turc
unterstutzte die jungturkische Revolution von 1908 in ihrer pluralistischen Anfangsphase, wurde zeitweise vom
deutschen
Auswartigen Amt
mitfinanziert. 1909 besuchte Jabotinsky erstmals
Palastina
. Der deutsche WZO-Funktionar
Richard Lichtheim
stieß 1913 zu den Istanbuler Zionisten, deren Koordination er ubernahm, er wurde im November 1913 von dem deutschen pro-zionistischen sozialdemokratischen Journalisten
Friedrich Schrader
in einem privaten Gesprach vor der
antisemitischen
Haltung der damals aktiven deutschen Militars und Diplomaten um
Hans Humann
und
Hans von Wangenheim
gewarnt.
[2]
1925 sollte Lichtheim der Vertreter von Jabotinskys revisionistischer Bewegung im Deutschen Reich werden. Der
Jeune Turc
wurde 1915 von der 1913 an die Macht gekommenen, ethnisch-nationalistischen und seit 1914 mit Deutschland militarisch verbundeten
Militarjunta
um
Enver Pascha
verboten. Wahrend Jabotinsky Istanbul 1914 verließ, blieb Lichtheim bis 1917 in Konstantinopel, wo es ihm gelang, durch Verhandlungen mit deutschen, turkischen und US-amerikanischen Stellen wahrend des Ersten Weltkrieges dem
Jischuw
ein ahnliches Schicksal wie den
Armeniern
oder den
levantinischen Christen
durch Abkommen mit den Kriegsparteien und US-Hilfslieferungen zu ersparen.
[3]
Bei Ausbruch des
Ersten Weltkrieges
ging Jabotinsky als Korrespondent einer Moskauer Zeitung nach Westeuropa. Bei seinem Treffen mit
Joseph Trumpeldor
in
Alexandria
regte er die Grundung einer
Judischen Legion
an, die unter Fuhrung der Briten das
Land Israel
von der turkischen Herrschaft befreien sollte. Die Briten lehnten diesen Vorschlag zunachst ab, stattdessen wurde eine Hilfseinheit, das sogenannte Zion Mule Corps, innerhalb der
Britischen Armee
, unter Fuhrung des britischen Offiziers
John Henry Patterson
, aufgestellt, das 1915 in der
Schlacht von Gallipoli
im Bereich
Logistik
und Versorgung eingesetzt wurde. Erst 1917 gelang die Aufstellung der Legion, in der Jabotinsky das Kommando uber eine
Kompanie
ubernahm. Zu Ende des Ersten Weltkriegs nahm Jabotinsky im Jordantal selbst an Kampfen teil.
[4]
Jabotinsky hoffte, die Legion auch nach dem Beginn des
britischen Mandats
erhalten zu konnen, konnte sich aber nicht mit den Briten einigen. Nachdem er wahrend der
arabischen Unruhen
1920 daruber hinaus Juden der
Jerusalemer
Altstadt
verteidigt hatte, wurde er verhaftet und zu 15 Jahren
Zwangsarbeit
verurteilt. Hochkommissar
Herbert Louis Samuel
begnadigte ihn jedoch, nachdem er drei Monate im
Gefangnis von
Akko
gesessen hatte.
Am 5. Januar 1921 hielt Jabotinsky in den Berliner
Sophiensalen
einen Vortrag uber ≫Palastina und der judische Staat≪.
Auf Empfehlung
Chaim Weizmanns
wurde Jabotinsky eine Position in der Exekutive der WZO ubertragen, deren Fuhrung 1921 von dem Deutschen
Otto Warburg
auf den Briten Weizmann uberging. Die ?Zionistische Exekutive“, das Fuhrungsgremium der WZO, zog damals von Berlin nach London um. 1922 zeichnete Jabotinsky fur die Annahme von
Churchills
Weißbuch
durch die WZO verantwortlich.
1923 verließ Jabotinsky, enttauscht uber die britische Politik gegenuber dem Zionismus und uber die Versohnungsbereitschaft der zionistischen Fuhrung, die Exekutive. Im selben Jahr grundete er die Jugendbewegung
Betar
und am 30. April 1925 in
Paris
[5]
den
Bund der Zionistischen Revisionisten
(
hebraisch
???? ??????? ??????????????
Brit Hazionim Harevisionistim
),
[6]
der eine Abspaltung vom offiziellen, durch Chaim Weizmann reprasentierten Zionismus darstellte, und neun Mandate fur den Zionistischen Kongress 1927 erhielt. Die großisraelisch orientierten Revisionisten beriefen sich auf die ?ursprunglichen“ Ziele der zionistischen Bewegung und lehnten jegliche Kompromisse mit Arabern in der Frage der judischen Besiedlung Palastinas und der Grundung eines
Judenstaates
ab. Diese Haltung legte er unter anderem schon 1923 in seinem Essay
The Iron Wall
deutlich dar. Die
Revisionistische Partei
rekrutierte ihre in Palastina lebenden Mitglieder vornehmlich aus den Reihen der
vierten Alija
.
[7]
1934: Eine palastinische Betar-Delegation von Motorradfahrern besucht Betar Paris. Sitzend von rechts nach links: Benjamin Lubotsky, Joshua Shmerling, Zeev Jabotinsky, Benjamin Kahana, Moshe Arieli. Stehend von rechts nach links: Arie Tagansky, Gabriel Bakshi, Meir Levin, Yaakov Vardina, Kravetzky, Zeev Katzenelson. Das Bild befindet sich im Archiv des Jabotinsky Institute in Israel
Fur eine Teilnahme am 16.
Zionistenkongress
in Zurich verließ Jabotinsky 1929 Palastina. Aufgrund arabischen Drucks verboten ihm die britischen Behorden, dorthin zuruckzukehren. Seine Unzufriedenheit mit der Politik der zionistischen Fuhrung und ihrer Betonung des Nationalismus sowie des Sozialismus war einerseits eine Reaktion auf die Haltung der Briten zu dieser Politik. Die Politik der zionistischen Fuhrung stand andererseits aber auch im Gegensatz zu seinem Ziel, der Schaffung einer judischen Mehrheit in Israel. Nach dem Erscheinen des Weißbuches von 1930 griff Jabotinsky die Briten scharf an. Er wollte, dass die WZO der Mandatsregierung gegenuber mit mehr Nachdruck ihr Ziel vertrete, einen judischen Staat in Palastina mit judischer Bevolkerungsmehrheit und judischer Armee zu errichten.
1931 stellte sich Jabotinsky auf dem Zionistenkongress in Basel gegen Chaim Weizmann, warf ihm zu starke Zuruckhaltung bei der Durchsetzung der zionistischen Staatsidee vor und forderte die Annahme einer Resolution, die einen judischen Staat zu beiden Seiten des
Jordan
vorsah. Weizmann und die Mehrheit der Delegierten wiesen seine Forderungen als unrealistisch zuruck, woraufhin Jabotinsky mit seinen Anhangern die Versammlung verließ.
[8]
Er kritisierte mit großer Scharfe das
Transferabkommen
Chaim Arlosoroffs
mit der Regierung des Deutschen Reiches im Jahre 1933, das den judischen
Boykott
deutscher Waren unterlief. Kurz nach seiner Deutschlandreise wurde Arlosoroff ermordet. Jabotinsky wurde verhaftet, aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Man vermutete, dass die Angriffe der Revisionisten, besonders der Fraktion der
Brit HaBirionim
, den Mord ausgelost hatten.
[9]
Auch die Beziehung zu
Leon Magnes
, dem Leiter der
Hebraischen Universitat Jerusalem
war getrubt. Jabotinsky zogerte nicht, Magnes im Mai 1929 als
Komiker
zu beschimpfen.
[10]
Jabotinskys Beziehung zu
David Ben-Gurion
blieb hingegen bestehen: 1934 schlossen die beiden einen Vertrag, den die
Histadrut
ablehnte, und infolgedessen blieben die Revisionisten dem Zionistischen Kongress 1935 in
Luzern
fern. Am 12. September des gleichen Jahres grundete Jabotinsky in Wien die ?Neue Zionistische Organisation“, deren Programm sein Ziel eines judischen Staates beiderseits des Jordan wiederholte und eine großangelegte judische Einwanderung mit dem Ziel forderte, die
Judische Diaspora
in Europa aufzulosen und eine starke judische Armee zu grunden. Das Programm sah vor, dass die Kultur des neuen Staates auf judischen Wertvorstellungen basieren sollte, mit Hebraisch als Staatssprache und unter Achtung von Gleichheit und
Autonomie
in kulturellen und religiosen Angelegenheiten fur die arabische Minderheit.
Er versuchte, die Unterstutzung europaischer Regierungen fur die Einwanderung von 1.500.000 osteuropaischen Juden in diesen neuen Staat zu erreichen. Wahrend der
arabischen Aufstande
1936 bis 1939 ubernahm Jabotinsky 1937 das Oberkommando uber die
Irgun
, die Attentate auf Araber und Briten verubte. Im Laufe der 1930er Jahre wurde
Menachem Begin
zu einem seiner wichtigsten Schuler und Anhanger, der Anfang 1944 die Fuhrung von
Irgun
ubernahm (und spater als
israelischer Ministerprasident
amtierte). Anfang 1938 weilte Jabotinsky in Irland und traf durch Vermittlung des judischen IRA-Aktivisten
Robert Briscoe
[11]
in Dublin den Anfuhrer der irischen Nationalbewegung
Eamon de Valera
,
[11]
den er jedoch nicht zu uberzeugen vermochte.
Im Februar 1940 ging Jabotinsky in die USA, um dort fur eine judische Armee zu werben. Im August des gleichen Jahres starb er in der Nahe von New York in einem Sommerlager von
Betar
an einem
Herzinfarkt
. Seine Beerdigung in Israel wurde von Ben Gurion mit der Begrundung abgelehnt: ?Israel braucht nicht tote, sondern lebende Juden, und ich sehe keinen Segen in der Vermehrung von Grabern in Israel“ (in einem Brief vom 7. Mai 1958 an
Joseph Lamm
vom Bezirksgericht Tel-Aviv).
1964 gestattete dann der Ministerprasident Israels,
Levi Eschkol
, die Uberfuhrung seiner sterblichen Uberreste und die seiner Ehefrau sowie deren Bestattung auf dem Nationalfriedhof
Herzlberg
in Jerusalem.
Jabotinsky war auch
Hebraist
. Er grundete 1911 in Odessa einen Verlag fur Literatur in Hebraisch und ubersetzte die zehn Gesange von
Dantes
Inferno
. Sein literarisches Werk besteht aus seiner Autobiographie, Liedern, Gedichten, einigen Theaterstucken, Kurzgeschichten und Novellen, darunter sein 1926 auf Deutsch erschienener Roman
Samson der
Nasiraer
. Er ubersetzte
Chaim Nachman Bialiks
Gedicht
In der Stadt des Schlachtens
aus dem Hebraischen ins Russische, in dem das Pogrom von Kischinau geschildert wird.
Der Historiker
Avi Shlaim
, einer der sogenannten ?
neuen Historiker
“ der israelischen Geschichte, legte 1999 und 2014 in seinem Werk
The Iron Wall: Israel and the Arab World
dar, der Artikel, der zur ?Bibel der
Revisionisten
“ geworden sei, wurde meist missverstanden, von Gegnern des Zionismus ebenso wie von Vertretern des Revisionismus selbst. Jabotinskys Ausfuhrungen zur ?eisernen Wand“ seien auf die damalige Situation bezogen zu verstehen. Langfristiges Ziel, so zeige ein genaues Verstandnis der Artikel, sei fur Jabotinsky die politische Autonomie der Araber innerhalb eines judischen Staates gewesen. Er habe in den Texten die palastinensischen Araber als Nation verstanden, entsprechend habe er ihren Anspruch auf einige, wenn auch begrenzte nationale Rechte (
some national rights, albeit limited ones
) anerkannt, nicht nur auf individuelle Rechte.
[12]
Shlaim vertritt die Auffassung, dass dieses Denken, auch wenn es zunachst von David Ben-Gurion und seinen Kollegen abgelehnt wurde, nach kurzer Zeit von ihm
[13]
und allen zionistischen Fuhrern auch der Labour-Fraktion ubernommen worden und zum leitenden Prinzip geworden sei, das gegen verhandlungswillige Politiker wie
Moshe Sharett
durchgesetzt worden sei. Dabei hatten aber alle Politiker mit der Ausnahme
Rabins
nur den ersten Teil der Strategie Jabotinskys umgesetzt, die Bildung und Verteidigung der Mauer, die Friedensangebote der arabischen Seite seien aber im Interesse einer expansionistischen Politik ignoriert worden. In der Neuauflage von 2014 zieht Shlaim das Fazit, die
Israelischen Verteidigungsstreitkrafte
hatten sich ?in die Polizeigewalt einer brutalen Kolonialmacht verwandelt“.
[14]
Ian Lustick
[15]
stellte 2007 in seiner Analyse dar, die Hauptaussagen der Analyse Jabotinskys seien rasch uber das ganze Spektrum politischer Meinungen hinweg akzeptiert worden, von Jabotinsky bis
David Ben-Gurion
, von
Berl Katznelson
bis
Menachem Begin
und von
Chaim Arlosoroff
bis
Chaim Weizmann
. Er verwies zur Begrundung auf die Darstellungen von
Arthur Ruppin
,
[16]
auf
Mosche Dajans
Zustimmung zu Ruppins Unterstutzung der Politik der Eisernen Mauer
[17]
und auf vertrauliche Mitteilungen Arlosoroffs aus dem Jahre 1932 an Chaim Weizmann.
[18]
Zur Ubereinstimmung von Ben-Gurion und Jabotinsky in der arabischen Frage verwies er auf
Anita Shapiras
historische Darstellung.
[19]
[20]
Ian Lustick analysierte in einem Aufsatz von 1998 fruhe Außerungen zionistischer Politiker und versuchte aufzuzeigen, dass die arabische Frage ihnen ? entgegen der ublichen Darstellungen ? von Anfang an in ihrer Reichweite klar war. Deutlichstes und erhellendstes Zeugnis dafur erschienen ihm die Artikel Jabotinskys. Die ublichen Deutungen, in schroffer Ablehnung wie in verstandnisvoller Verteidigung der Ablehnung von Kompromisslosungen, lehnte Lustick als polemisch ab. Jabotinsky habe sich offen und ehrlich dem Hauptproblem der Staatsgrundung gestellt und zum Ausdruck gebracht, was dann bis in die spaten 80er Jahre das Grundprinzip (rationale) der israelischen Politik werden sollte.
Lustick attestierte der Sicht Jabotinskys, das genaue Spiegelbild der israelischen Haltung zu sein:
Indeed, it is precisely in its mixture of insight and blindness, of shrewdness and naivete about how politics works, that this article mirrors the reality of Zionist Arab policy, of the substantial effectiveness of that policy, and yet of its tragic incompleteness.
[21]
Tatsachlich ist es genau seine Mischung aus Einsicht und Blindheit, Scharfsinn und Naivitat hinsichtlich der Art und Weise wie Politik funktioniert, mit der dieser Artikel die Wirklichkeit der zionistischen Politik gegenuber den Arabern widerspiegelt, der betrachtlichen Wirksamkeit dieser Politik, und doch auch ihrer tragischen Unvollstandigkeit.
Lustick untersuchte die inharente Logik der Strategie Jabotinskys und kam zu dem Schluss, die ersten drei Schritte der Strategie (Aufbau einer rechtlichen und militarischen Mauer, Verteidigung der Mauer, schmerzhafte Niederlagen des Gegners) seien umgesetzt worden, beim vierten Schritt, Verhandlungsbereitschaft gegenuber moderaten Kraften, zum Beispiel nach den Sechstagekrieg, sei Israel stattdessen dem Ziel gefolgt, weitere Gebiete zu beanspruchen. Verhandlungsangebote der Araber seien ausgeschlagen worden. Damit sei Israel von der ursprunglichen Position der Durchsetzung klarer und minimaler Forderungen abgewichen und habe sich zu einer Politik der Maximalforderungen aufgrund der vermeintlichen Uberlegenheit entwickelt, die Jabotinskys Strategie gegenuber kontrar gewesen sei. Ab 1977 hatten sich diese Ziele offen gezeigt.
[22]
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