Zadar

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Zadar
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Zadar (Kroatien)
Zadar (Kroatien)
Basisdaten
Staat : Kroatien   Kroatien
Koordinaten: 44° 7′  N , 15° 14′  O Koordinaten: 44° 7′ 13″  N , 15° 13′ 50″  O
Gespanschaft : Flagge der Gespanschaft Zadar  Zadar
Hohe : m. i. J.
Flache : 194  km²
Einwohner : 70.131 (31. Dezember 2021)
Bevolkerungsdichte : 362 Einwohner je km²
Telefonvorwahl : (+385) 023
Postleitzahl : 23 000
Kfz-Kennzeichen : ZD
Bootskennzeichen : ZD
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2019)
Gemeindeart : Stadt
Gliederung : 15 Stadtteile
Burgermeister : Branko Duki? ( HDZ )
Koalitionspartner : HSP AS, HSU, HRAST, REFORMISTI
Postanschrift : Narodni trg 1
23 000 Zadar
Website :
Sonstiges
Schutzpatron : Hl. Simeon (Sv. ?imun),
Hl. Chrysogonus
(Sv. Kr?evan),
Hl. Anastasia
(Sv. Sto?ija),
Hl. Zoilus (Sv. Zoilo)
Stadtfest : 24. November (Chrysogonus),
15. Januar (Anastasia)

Ansicht von Zadar

Die Stadt Zadar [ ?zadar ] ( italienisch Zara ) liegt an der kroatischen Adriakuste in Norddalmatien . Zadar ist eine Hafenstadt und ein Seebad an der Adria mit 75.062 Einwohnern (2011).

Die Stadt ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Zadar ( kroatisch Zadarska ?upanija ), Sitz des katholischen Erzbistums Zadar . Seit 2003 ist sie auch Sitz einer Universitat .

Stadtbild und -gliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zum Stadtgebiet von Zadar zahlen die 14 Dorfer Babindub , Brgulje , Crno , Ist , Ko?ino , Mali I? , Molat , Olib , Petr?ane , Premuda , Rava , Silba , Veli I? und Zapuntel .

Klima [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Klima ist mediterran. Zadar hat 881 mm Niederschlag im Jahresdurchschnitt. Selbst im trockensten Monat Juli kommt es zu Niederschlagen. Der Unterschied zwischen dem trockensten und dem feuchtesten Monat liegt bei 77 mm. Mit 7 Sonnenstunden im Tagesdurchschnitt hat die Stadt ein sonniges Klima. Der Juli ist mit 23,9 °C der heißeste und sonnigste Monat des Jahres. Der Januar ist mit 7,3 °C der kalteste. Die durchschnittliche Jahrestemperatur betragt 14,9 °C. Das Klima wird nach der Koppen und Geiger Klimaklassifikation als Csa eingestuft.

Zadar (1971?2000)
Klimadiagramm
J F M A M J J A S O N D
 
 
73
 
11
4
 
 
63
 
11
4
 
 
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14
6
 
 
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17
9
 
 
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21
14
 
 
54
 
25
17
 
 
30
 
28
19
 
 
50
 
28
19
 
 
104
 
24
16
 
 
107
 
20
13
 
 
106
 
15
8
 
 
95
 
12
6
_ Temperatur (°C)    _ Niederschlag (mm)
Quelle: http://klima.hr/k1/k1_2/zadar.pdf
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Zadar (1971?2000)
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 10,8 11,3 13,6 16,6 21,3 25,2 28,2 28,2 24,3 20,0 15,1 11,9 ? 18,9
Mittl. Tagesmin. (°C) 4,3 4,3 6,3 9,3 13,5 17,0 19,3 19,3 16,0 12,5 8,3 5,5 ? 11,3
Niederschlag ( mm ) 73 63 64 70 65 54 30 50 104 107 106 95 Σ 881
Sonnenstunden ( h/d ) 3,7 5,2 6,0 6,9 8,9 10,1 11,3 10,4 8,2 5,9 4,1 3,5 ? 7
Wassertemperatur (°C) 10,8 10,1 10,9 13,3 16,8 20,3 22,6 22,8 21,1 18,7 15,8 12,7 ? 16,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
10,8
4,3
11,3
4,3
13,6
6,3
16,6
9,3
21,3
13,5
25,2
17,0
28,2
19,3
28,2
19,3
24,3
16,0
20,0
12,5
15,1
8,3
11,9
5,5
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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  Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zadar ist sehr gut an das kroatische Straßennetz angebunden. Die Europastraße 65 (zugleich kroatische Nationalstraße 8 , Dr?avna cesta D8 ) fuhrt durch den ostlichen Teil der Stadt und sichert eine Verbindung mit Kustenstadten wie Rijeka , ?ibenik oder Split . Zadar ist auch an die Nationalstraße 424 angeschlossen, die den Hafen Zadar-Ga?enica mit der Autobahn A1 verbindet. Daruber hinaus ist Zadar auch uber die Ausfahrten Posedarije , Zadar centar und Zadar istok an die Autobahn A1 angeschlossen.

Die Stadt verfugt außerdem uber einen Fahrhafen, von dem aus Verbindungen auf die vorgelagerten Inseln oder auch nach Italien angeboten werden. Der Flughafen Zadar ist der internationale Flughafen der Stadt. Neben regionalen Zielen werden von dort auch andere europaische Stadte angeflogen.

Der Eisenbahnverkehr ist seit 1967 Endpunkt der Bahnstrecke Knin?Zadar . Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen wird kein Reisezugsverkehr angeboten. [1]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Antike [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Romische Inschrift, die Augustus als Initiator der Festungswerke nennt [2]

Zadar war schon in illyrischer Zeit eine Siedlung und Haupthandelsort Liburniens . In romischen Quellen wird es als Iader oder Iadera (im Deutschen auch Jadera ), bei Konstantinos Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert als Diadora bezeichnet.

Uberreste des romischen Forums

Im 2. Jahrhundert v. Chr. nutzten die Romer das Gebiet der Liburner. Nach 59 v. Chr. war Iadera romisches Municipium , ab 48 v. Chr. eine Kolonie romischer Burger. Diese bauten ein Kapitol , Befestigungsanlagen, Thermen und einen Aquadukt .

Nach dem Niedergang des Westromischen Reiches wurde Iadera Hauptstadt des byzantinischen Themas Dalmatien .

Die Stadt wurde weder von Awaren noch wahrend der Landnahme der Sudslawen ab dem 7. Jahrhundert zerstort. Allerdings sorgten Erdbeben und auch der Verfall urbanen Lebens fur das Ansteigen der Siedlungsschicht seit romischer Zeit um etwa einen Meter. Die Grundstruktur der Stadt blieb weitgehend erhalten.

Spatestens im 4. Jahrhundert bestand eine Kirchenorganisation. An der Sudostseite des romischen Forums entstand eine Kathedrale, dazu der Bischofspalast und ein Baptisterium . Aus dem 9. Jahrhundert stammt die vorromanische Rotunde der Trinitatiskirche, aus dem 10. Jahrhundert die Kirche Sv. Donat .

Frankenreich, Byzanz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kirche St. Donatus (9. Jahrhundert)

Bis 925 war die Stadt das kirchliche Zentrum des byzantinischen Dalmatien. Dessen Herrschaft wurde durch die frankische Herrschaft unterbrochen. 805 erschienen der dux Paulus und der Bischof Donatus von Zara , wie die Stadt nun genannt wurde, am Hof Karls des Großen in Diedenhofen. Von 872/873 bis 971 war Zara die Residenzstadt des byzantinischen Oberbefehlshabers des Themas Dalmatien. Noch im 11. Jahrhundert trugen die Prioren der Stadt byzantinische Titel.

Infolge der Plunderungen durch Seerauber begab sich Zara um 1000 kurzfristig unter den Schutz der Republik Venedig . 1018 stellte sich die Stadt erneut unter deren Schutz.

Kroatien (1069), Venedig, Ungarn (bis 1409) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zara, in der Sprache der inzwischen dort gleichfalls siedelnden Kroaten Zadar genannt, war im Mittelalter die bedeutendste Stadt an der Ostkuste der Adria. Sie bewahrte den urbanen Raum des antiken Iader, aber auch eine wechselnde Dominanz uber das Umland sowie die Inseln. Vor allem auf Pag wurde Meersalz gewonnen und Land- und Viehwirtschaft betrieben. Auf dieser wirtschaftlichen Grundlage gelang schon in byzantinischer Zeit der Aufstieg einiger Familien, wie der Madier.

In der Zeit der Kommune (13.?15. Jahrhundert) war die Stadtgesellschaft in nobiles und populus geteilt; auch hier wurde der Rat das Entscheidungsorgan des Patriziats, eben jener nobiles . Zugleich gelangten auch Familien des besagten populus zu Vermogen und Einfluss. Spatestens seit dem fruhen 13. Jahrhundert behinderte Venedig im eigenen Interesse den okonomischen Aufstieg und die kommunale Entwicklung. Nachdem 1358 die venezianische Herrschaft fur ein halbes Jahrhundert unterbrochen worden war, wurde Zara zum Zentrum des Handels mit dem Binnenland, etwa mit Blei und Silber aus Bosnien , aber auch dem Adriaraum, letzteres auf Grundlage der zahlreichen Salinen an der Kuste. Auch nach der Wiedererrichtung der venezianischen Herrschaft ab 1409 setzte sich dieser Aufschwung fort, jedoch unter Zurucksetzung bei staatlichen Monopolen Venedigs, wie etwa dem Salzhandel . Ab 1468 setzte mit den osmanischen Einfallen ein Niedergang des Handels mit dem Hinterland ein, der nach 1573 zum Erliegen kam.

Im Jahr 1069 kam Zara-Zadar erstmals (?) unter Konig Petar Kre?imir IV. zu Kroatien. 1102 kamen Kroatien und damit auch die Kustenstadt durch ein Abkommen ( Pacta conventa ) in Personalunion zu Ungarn. 1116 kam die Stadt erneut unter die Herrschaft der Republik Venedig . Hier siegten 1118 die Scharen des ungarisch-kroatischen Konigs Stephan II. uber die Venezianer. Ordelafo Faliero , der Doge Venedigs , fand bei dieser Gelegenheit seinen Tod vor der Stadt.

1154 wurde Zara zum Erzbistum erhoben, und damit Zentrum einer ausgedehnten Kirchenprovinz, das die ehemals venezianischen Bistumer an der Ostkuste der Adria umfasste. Doch wurde der Erzbischof schon 1155 dem Patriarchen von Grado unterstellt.

1177 begrußten die Einwohner den durchreisenden Papst Alexander III. ?mit slawischen Gesangen“, was wohl den Gebrauch der kroatisch-kirchenslawischen Liturgie einschließt. 1181 unterstellte sich die Stadt gegen Gewahrung von Autonomierechten dem Konig von Ungarn.

Eroberung von Zadar 1202 , Gemalde des venezianischen Kunstlers Jacopo Tintoretto (1518?1594)

1202 wurde sie von den Venezianern mit Hilfe eines vorrangig franzosischen Kreuzfahrerheers erobert . Entsprechend dem Unterwerfungsvertrag von 1205 mussten Comes und Erzbischof zukunftig aus Venedig kommen.

Im Fruhjahr 1242 wurde der venezianische Comes Giovanni Michiel mit seinen Leuten aus Zara vertrieben. Die Stadt wandte sich vergeblich an Kaiser Friedrich II. um Hilfe. Daraufhin suchte sie Unterstutzung bei Bela IV. von Ungarn. Am 5. Juli 1242 gelang den Venezianern nach zweimonatiger Belagerung die Eroberung der Stadt, die die Ungarn schon aufgegeben hatten. 1243 wurde ein Kastell fur die Besatzung errichtet (ein weiteres entstand nach der Ruckgewinnung Dalmatiens im Jahr 1409). Am 6. Oktober 1247 ließ Venedig einen Vertrag von der Bevolkerung beeiden.

1310 rebellierte Zara-Zadar erneut, doch die Gesandten der Stadt mussten im September 1313 einen neuen Unterwerfungsvertrag anerkennen, nachdem dort der Magnat Mladen II. ?ubi? geherrscht hatte. Im August 1345 begann ein neuer Aufstand, der nun die Herrschaft Venedigs uber Dalmatien ins Wanken brachte. Zwar unterlagen die Ungarn am 1. Juli 1346 unter den Mauern von Zara und die Stadt musste sich ergeben. Die entsprechende Urkunde wurde am 15. Dezember 1346 ausgefertigt. In diesem Zusammenhang entstand die Cronica Iadretina , ein Propagandawerk, das die angeblich guten Beziehungen zwischen Zara und Venedig aufzeigen sollte ? in lateinischen Texten erschien im Ubrigen immer noch der romische Name. Die Gegenseite verfasste die knappe Obsidio Iadrensis , so dass die Perspektiven der Sieger, aber auch der Besiegten in einer Edition einander gegenubergestellt werden konnten. Zugleich relativiert diese Quelle die durchweg positive Darstellung der venezianischen Herrschaft, die aber schon allein deshalb in Zweifel gezogen worden ist, weil die Stadt 1358 bis 1409 schon wieder verloren war. [3]

Infolge der Belagerung von 1345?1346 gelangte die Stadt in den Besitz des ungarisch-kroatischen Konigs Ludwig I. Im Frieden von Zadar von 1358 trat Venedig ganz Dalmatien ab. Nach Ludwigs Tod herrschte Konig Sigismund , danach Ladislaus von Neapel , Pratendent der ungarischen Krone, uber Dalmatien. Dieser verkaufte im Jahre 1409 seine Rechte auf Dalmatien fur 100.000 Dukaten an Venedig, wodurch Zara-Zadar wieder in dessen Hoheitsbereich kam.

Ergebnisse des Friedens von Zadar , 1358
  •  Konigreich Kroatien
  •  Konigreich Ungarn
  •  Banschaft Bosnien
  •  Herzogtum Osterreich
  •  Patriarchat von Aquileia
  •  Republik Venedig
  •  Republik Ragusa
  •  Serbisches Reich
  • Venedig (1409?1797) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Darstellung Zadars (Zara) mit seinem Umland aus dem Jahr 1530 ( Holzschnitt )

    Es begann nun die Sicherung der Stadt, da die Venezianer ihren politischen und wirtschaftlichen Schutz ubernahmen. Als die Osmanen zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Hinterland eroberten, wurde die Stadt von den Venezianern zu einer starken Festung ausgebaut, die den venezianischen Handel an der Adria sicherte und als Verwaltungszentrum fur die venezianischen Besitztumer in Dalmatien diente. Die venezianische Festung wurde 2017 als Teil des Eintrags ? Venezianisches Verteidigungssystem des 16. bis 17. Jahrhunderts “ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Die Stadt war bis 1797 die Hauptstadt der venezianischen Doppelprovinz Dalmazia e Albania .

    Die mittelalterliche Befestigung, die den fruhneuzeitlichen Anforderungen nicht mehr genugte, wurde im 16. Jahrhundert ersetzt.

    Osterreich (1797?1805), Frankreich (1805?1813) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Nach dem Fall Venedigs 1797 kam Zadar, das die ortsansassigen Italiener weiterhin Zara nannten, an Osterreich . Letzteres musste die Stadt 1805 an das Franzosische Kaiserreich abtreten, das sie zu den illyrischen Provinzen schlug. Zur Zeit der franzosischen Herrschaft erschien in der Stadt die erste Zeitung in kroatischer Sprache , der Kraljski Dalmatin (1806?1810).

    Osterreich (1813?1918) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Im Dezember 1813 kam Zadar nach einer sechstagigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Osterreich, in dessen Besitz es bis 1918 blieb. Es war Hauptstadt des Konigreichs Dalmatien , das eines der osterreichischen Kronlander war. In der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts war Zadar ein Zentrum der kroatischen kulturellen und nationalen Wiedergeburtsbewegung in Dalmatien, die eigentlich eine erstmalige Nationenbildung darstellte, bei der sich bestimmte Begrifflichkeiten erst herausgebildet haben. Hier erschienen ab 1838 das Srpsko-dalmatinski Magazin und ab 1844 die Literaturzeitschrift Zora dalmatinska . Ab 1862 wurde zweimal wochentlich die Zeitung Il Nazionale herausgegeben, einmal in der Woche mit der Beilage Prilog k Narodnom listu in kroatischer Sprache. Es handelte sich dabei um die Zeitung der Narodnjaci ( deutsch etwa ?die Nationalen“), die fur einen Zusammenschluss Dalmatiens mit dem Konigreich Kroatien und Slawonien pladierten. Im selben Jahr wurde in Zadar die Matica dalmatinska , ein slawischer Kulturverein nach dem Vorbild der Matica srpska und Matica hrvatska , gegrundet. 1863 wurde in der Stadt die Slavjanska ?itaonica eroffnet, ein Lesesaal , der auch Tagungsort der Narodnjaci im dalmatinischen Landtag (sabor) war. [4]

    Karte von Zadar (Zara) aus dem Jahr 1920

    Bis zum Ersten Weltkrieg war Zadar Garnisonsstadt der k.u.k. Armee . Stationiert waren dort 1914 der Stab sowie das I. und III. Bataillon des Landwehr - Infanterie - Regiments Nr. 23.

    Italienisches Territorium Zara (1920?1947)

    Italien (1920?1945/47) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Zadar, nun in offiziellen Dokumenten wieder Zara genannt, durch den Grenzvertrag von Rapallo (1920) an Italien . Wahrend des Zweiten Weltkriegs war die Kustenstadt Ziel alliierter Luftangriffe, die schwere Schaden an den historischen Statten verursachten.

    Jugoslawien, Burgerkrieg, Kroatien (1947?) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1945/47 wurde die Stadt Teil der Teilrepublik Kroatien innerhalb Jugoslawiens . [5] Die großteils italienischsprachige Bevolkerung verließ daraufhin, meist unfreiwillig, fast vollstandig die Stadt Richtung Italien (siehe Foibe-Massaker ).

    Seit 1991 ist Zadar Teil der Republik Kroatien und entwickelt sich immer mehr zu einem der wichtigsten Adria-Seehafen. Neben vielen anderen Ordensgemeinschaften ist in Zadar auch der Orden der Karmelitinnen vertreten.

    1991 griff die Jugoslawische Volksarmee im Zuge des Kroatienkrieges Zadar aus der Luft und mit Artillerie an und verursachte auch an Kulturgutern umfangreiche Schaden. Die Stadt konnte anschließend nur mit großen Anstrengungen gegen die uberwiegend serbischen Truppen verteidigt werden. Der Verkehr mit Zagreb konnte ausschließlich uber die Insel Pag aufrechterhalten werden. Die Belagerung der Stadt dauerte bis zum 22. Januar 1993, als die kroatische Armee die Verbindung von Zadar und der Umgebung Maslenicas mit Zagreb wiederherstellte. 1995 wurde schließlich durch die Operation Oluja im gesamten Hinterland die staatliche Gebietshoheit wiederhergestellt.

    Kulturerbe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Panorama der Altstadt von Zadar
    Romische Saule am Petra-Zorani?a-Platz

    Zadar, auf einer schmalen Landzunge am Adriatischen Meer und am Kanal von Zadar gelegen, wird vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. Die Stadt war bis 1873 eine Festung. Sie hat einen großen Hafen , vier Tore (darunter das Marinetor mit einem eingesetzten Stuck eines romischen Triumphbogens und die nach dem Entwurf von Sanmicheli erbaute Porta di Terraferma). Der uberwiegende Teil der Altstadt ist venezianischen Baustils. Unter den Platzen sind der Herrenplatz mit Hauptwachtgebaude und die Gradska Stra?a (mit der Stadtbibliothek) sowie der Brunnenplatz mit antiker korinthischer Saule nennenswert. Eine solche ziert auch den Simeonsplatz . Von zentraler Bedeutung fur die Geschichte der Stadt ist das Staatsarchiv Zadar mit seinen Archivalien, die bis ins fruhe 10. Jahrhundert zuruckreichen.

    Kirche des heiligen Chrysogonus ( Sveti Kr?evan )

    Kulturhistorisch bedeutende Kirchen sind:

    • Die Domkirche der heiligen Anastasia (kroat. Sveti Sto?ija ) wurde vom 12. bis zum 13. Jahrhundert erbaut, wobei die Apsis einer Vorgangerkirche des 9. Jahrhunderts erhalten blieb. Die mit Blendarkaden und zwei Rosetten geschmuckte Fassade bietet drei spatromanische Portale. Im Tympanon des Hauptportals ist das Relief ?Muttergottes mit Kind und Heiligen“ von 1324 zu sehen. Neben der dreischiffigen Basilika wurde im 14. Jahrhundert der freistehende Glockenturm errichtet. Das Innere beherbergt den Marmor sarkophag der Heiligen Anastasia aus dem 9. Jahrhundert, Freskenfragmente des 13. Jahrhunderts, ein fruh gotisches Ziborium von 1332, romanische Steintafeln und Marmorbanke, einen Flugelaltar und geschnitztes Chorgestuhl aus dem 15. Jahrhundert, ein rundes Baptisterium und wertvolle Gemalde. Unter dem Altarraum wurde im 12. Jahrhundert die Krypta errichtet.
    • Die Kirche Sankt Donatus ( Crkva svetoga Donata ) wurde im 9. Jahrhundert erbaut.
    • Sankt Chrysogonus ( Sveti Kr?evan ) wurde 1175 anstelle einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert als dreischiffige Basilika mit drei durch Blendarkaden und Ziergalerien gegliederten Apsiden errichtet. Hier wurde 1403 Ladislaus von Neapel zum ungarisch-kroatischen Konig gekront. Die Saulen im Inneren tragen antike Kapitelle . In den Seitenapsiden haben sich teilweise Fresken aus dem 13.?14. Jahrhundert erhalten.
    • Die erste Marienkirche (Sveti Marije) wurde schon 1091 als Teil des Benediktinerinnenklosters geweiht. Der heutige Bau geht auf das 16. Jahrhundert zuruck und ist durch Stilelemente der Gotik und der Renaissance gekennzeichnet. Die Innenausstattung ist barock mit reichen Stuckaturen und einer Madonnenstatue aus dem 15. Jahrhundert. Im ersten Geschoss des romanischen Glockenturms befindet sich eine Kapelle mit Freskenresten des 12. Jahrhunderts.
    • Die ehemalige Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit soll als alteste der Stadt der Sage nach aus den Trummern eines Junotempels im 9. Jahrhundert erbaut worden sein. Sie ist jetzt Antikenmuseum.
    • Die Franziskanerkirche wurde 1283 im gotischen Stil errichtet, aber vor allem im 18. Jahrhundert umgebaut. Die einschiffige Kirche enthalt wertvolle Gemalde. In der Schatzkammer befindet sich ein bemaltes romanisches Kruzifix des 12. Jahrhunderts. Der Renaissance-Kreuzgang wurde 1556 gebaut.
    • Die Simeonskirche (Sv. ?imun) aus dem 16. und 17. Jahrhundert birgt den kunstvollen Reliquienschrein des heiligen Simeon .
    • Die orthodoxe Eliaskirche wurde 1773 im Spatbarockstil errichtet. im Inneren werden Ikonen aus dem 16.?18. Jahrhundert aufbewahrt.
    Das Landtor (Porta Terraferma) von 1543 und die Maritime High School
    Nahansicht des venezianischen Markuslowen in der Porta Terraferma
    Zadar
    Strand Kolovare

    Sonstige bemerkenswerte Bauwerke sind:

    • das romische Forum,
    • der ehemalige Palast der Prioren,
    • der erzbischofliche Palast,
    • das Arsenal sowie
    • die ?funf Brunnen“ und der angrenzende ?Turm des Stadtkommandanten“: Der Platz entstand 1574 uber einer Zisterne. Die Brunnen versorgten bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt mit Wasser.

    Tourismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Im Marz 1902 eroffnete das erste Hotel der Stadt, das Hotel Bristol (heute Hotel Zagreb ). In der Umgebung von Zadar befinden sich funf Nationalparks: der Nationalpark Krka , der Nationalpark Paklenica , der Nationalpark Nordlicher Velebit , Nationalpark Kornaten und der Nationalpark Plitvicer Seen .

    Stadtepartnerschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Partnerstadte [6]
    Stadt Land seit
    Dundee Vereinigtes Konigreich   Schottland, Vereinigtes Konigreich 2014
    Furstenfeldbruck Deutschland   Bayern, Deutschland 1989
    Banska Bystrica Slowakei   Slowakei 1995
    Iquique Chile   Chile 2003
    Padua Italien   Venetien, Italien 2003
    Reggio nell’Emilia Italien   Emilia-Romagna, Italien 1972
    Romans-sur-Isere Frankreich   Auvergne-Rhone-Alpes, Frankreich 1985
    Szekesfehervar Ungarn   Ungarn 1997

    Sport [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Der lokale Sport ist besonders durch Basketball gepragt: Der KK Zadar nahm in der Vergangenheit auch an europaischen Turnieren teil. Neben dem KK Zadar spielt auch der kleinere Verein KK Borik in der ersten kroatischen Liga. Die Mehrzweckhalle Dvorana Kre?imira ?osi?a , die anlasslich der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009 errichtet wurde, dient dem KK Zadar als Heimspielstatte.

    Weiterhin gibt es zwei Radsportvereine, namlich den BK Zadar und den BK Donat. Beide haben sich dem Straßenrennen verschrieben und kummern sich aktiv um jungere Radsportler. Traditionell veranstalten der BK Zadar das ?1. Mai Straßenrennen“ und der BK Donat die z. T. touristischen Radtouren Plitvice-Zadar (Fruhsommer) und Knin-Zadar (5. August).

    Der stadtische Fußballverein HNK Zadar spielte in der Saison 2022/23 in der 4. Kroatischen Liga (3. NL - Jug).

    Kunstinstallationen im offentlichen Raum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Meeresorgel von Zadar
    Solar-Kunstinstallation

    Seit Juli 2005 gibt es am Hafen eine vom Architekten Nikola Ba?i? geschaffene Meeresorgel , die durch die Wellenbewegung Musik erzeugt. Durch die Meereswellen wird Luft in die Orgelpfeifen gepresst, wodurch je nach Wellengeschwindigkeit und Pfeifengroße verschiedene Tone erzeugt werden. [7]

    In unmittelbarer Nahe hierzu installierte derselbe Architekt 2008 einen 22 Meter großen Kreis aus 300 mehrschichtigen, begehbaren Glasplatten. Darunterliegende Solarzellen fangen das Sonnenlicht ein, womit zum Sonnenuntergang bunte Lichtspiele erzeugt werden.

    Wappen und Stadtheilige [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Das Wappen zeigt St. Chrysogonus (sveti Kr?evan) ; als Stadtheilige gilt jedoch heute die hl. Anastasia (sveta Sto?ija) . Der Text des Liedes ?Zadar Grad u moru“ nennt außerdem den hl. Bischof Donat , den hl. ?imeon , den hl. Franz von Assisi (sveti Frane) sowie die Muttergottes .

    Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Wappen von Zadar auf dem einst von der Marinesektion des k.u.k. Kriegsministeriums genutzten Amtsgebaude Marxergasse 2 in Wien . Im amtlichen Gebrauch der k.u.k. Marine wurden die Namen in italienischer Sprache verwendet.

    Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Commons : Zadar  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikivoyage: Zadar  ? Reisefuhrer
    Wiktionary: Zadar  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen

    Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    • Ciril M. Ivekovi?: Zara . (= Dalmatiens Bau- und Kunstdenkmale; 6), Verlag von Anton Schroll & Co. , Wien (ca.) 1927. [8]
    • Stjepan Krasi?: Liber almi studii S. Dominici Iadrae (1684-1790). Material for the history of higher education in Croatia. Univ. of Zadar , Zadar 2008, ISBN 978-953-7237-44-8 .
    • Tea Mayhew: Dalmatia between Ottoman and Venetian Rule. Contado di Zara 1645?1718 . Viella, Rom 2008.
    • Franz N. Mehling (Hrsg.): Knaurs Kulturfuhrer: Jugoslawien . Droemer Knaur Munchen/Zurich 1984, S. 420?24, ISBN 3-426-26135-9 .
    • Tomislav Raukar: Zadar II: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie ?eljko Rapani?, Ludwig Steinhoff: Zadar I: Stadtgeschichte . in: Lexikon des Mittelalters , Bd. IX, 1999, Sp. 438?440.
    • Stephan Sander-Faes: Urban Elites of Zadar. Dalmatia and the Venetian Commonwealth, 1540?1569 . Viella, Rom 2013. ( academia.edu )

    Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1. Timetable
    2. Marietta Horster : Bauinschriften romischer Kaiser: Untersuchungen zu Inschriftenpraxis und Bautatigkeit in Stadten des westlichen Imperium Romanum in der Zeit des Prinzipats , Franz Steiner, Stuttgart 2001, S. 395.
    3. Gherardo Ortalli , Ornella Pittarello (Hrsg.): Cronica Jadretina. Venezia ? Zara, 1345?1346 , Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti , Venedig 2014.
    4. Antoni Cetnarowicz: Die Nationalbewegung in Dalmatien im 19. Jahrhundert. Vom ?Slawentum“ zur modernen kroatischen und serbischen Nationalidee. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57418-8 , S. 23 u. 73.
    5. Friedensvertrag mit Italien , Artikel 11.
    6. Povelje o prijateljstvu ? Medunarodna suradnja ? Grad Zadar ? Gradska uprava. Abgerufen am 28. September 2015 .
    7. ZADAR Meeresorgel , auf www.lotos-croatia.com , abgerufen am 24. Dezember 2010.
    8. OBV : bibliografischer Nachweis .