Die Stadt
Zadar
[
?zadar
] (
italienisch
Zara
) liegt an der kroatischen Adriakuste in
Norddalmatien
. Zadar ist eine Hafenstadt und ein Seebad an der
Adria
mit 75.062 Einwohnern (2011).
Die Stadt ist Verwaltungssitz der
Gespanschaft Zadar
(
kroatisch
Zadarska ?upanija
), Sitz des
katholischen
Erzbistums Zadar
. Seit 2003 ist sie auch Sitz
einer Universitat
.
Zum Stadtgebiet von Zadar zahlen die 14 Dorfer
Babindub
,
Brgulje
,
Crno
,
Ist
,
Ko?ino
,
Mali I?
,
Molat
,
Olib
,
Petr?ane
,
Premuda
,
Rava
,
Silba
,
Veli I?
und
Zapuntel
.
Das
Klima
ist mediterran. Zadar hat 881 mm
Niederschlag
im Jahresdurchschnitt. Selbst im trockensten Monat Juli kommt es zu Niederschlagen. Der Unterschied zwischen dem trockensten und dem feuchtesten Monat liegt bei 77 mm. Mit 7
Sonnenstunden
im Tagesdurchschnitt hat die Stadt ein sonniges Klima. Der Juli ist mit 23,9 °C der heißeste und sonnigste Monat des Jahres. Der Januar ist mit 7,3 °C der kalteste. Die durchschnittliche Jahrestemperatur betragt 14,9 °C. Das Klima wird nach der
Koppen und Geiger Klimaklassifikation
als Csa eingestuft.
Zadar (1971?2000)
|
Klimadiagramm
|
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Zadar (1971?2000)
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
10,8
|
11,3
|
13,6
|
16,6
|
21,3
|
25,2
|
28,2
|
28,2
|
24,3
|
20,0
|
15,1
|
11,9
|
?
|
18,9
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
4,3
|
4,3
|
6,3
|
9,3
|
13,5
|
17,0
|
19,3
|
19,3
|
16,0
|
12,5
|
8,3
|
5,5
|
?
|
11,3
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
73
|
63
|
64
|
70
|
65
|
54
|
30
|
50
|
104
|
107
|
106
|
95
|
Σ
|
881
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
3,7
|
5,2
|
6,0
|
6,9
|
8,9
|
10,1
|
11,3
|
10,4
|
8,2
|
5,9
|
4,1
|
3,5
|
?
|
7
|
|
Wassertemperatur
(°C)
|
10,8
|
10,1
|
10,9
|
13,3
|
16,8
|
20,3
|
22,6
|
22,8
|
21,1
|
18,7
|
15,8
|
12,7
|
?
|
16,4
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
73
|
63
|
64
|
70
|
65
|
54
|
30
|
50
|
104
|
107
|
106
|
95
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
Zadar ist sehr gut an das kroatische
Straßennetz
angebunden. Die
Europastraße 65
(zugleich kroatische
Nationalstraße 8
,
Dr?avna cesta D8
) fuhrt durch den ostlichen Teil der Stadt und sichert eine Verbindung mit Kustenstadten wie
Rijeka
,
?ibenik
oder
Split
. Zadar ist auch an die
Nationalstraße 424
angeschlossen, die den Hafen Zadar-Ga?enica mit der
Autobahn A1
verbindet. Daruber hinaus ist Zadar auch uber die Ausfahrten
Posedarije
,
Zadar centar
und
Zadar istok
an die Autobahn A1 angeschlossen.
Die Stadt verfugt außerdem uber einen Fahrhafen, von dem aus Verbindungen auf die vorgelagerten Inseln oder auch nach Italien angeboten werden. Der
Flughafen Zadar
ist der internationale Flughafen der Stadt. Neben regionalen Zielen werden von dort auch andere europaische Stadte angeflogen.
Der Eisenbahnverkehr ist seit 1967 Endpunkt der
Bahnstrecke Knin?Zadar
. Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen wird kein Reisezugsverkehr angeboten.
[1]
Zadar war schon in
illyrischer
Zeit eine Siedlung und Haupthandelsort
Liburniens
. In romischen Quellen wird es als
Iader
oder
Iadera
(im Deutschen auch
Jadera
), bei
Konstantinos Porphyrogennetos
im 10. Jahrhundert als
Diadora
bezeichnet.
Im 2. Jahrhundert v. Chr. nutzten die
Romer
das Gebiet der Liburner. Nach 59 v. Chr. war
Iadera
romisches
Municipium
, ab 48 v. Chr. eine Kolonie romischer Burger. Diese bauten ein
Kapitol
, Befestigungsanlagen,
Thermen
und einen
Aquadukt
.
Nach dem Niedergang des
Westromischen Reiches
wurde
Iadera
Hauptstadt des
byzantinischen
Themas
Dalmatien
.
Die Stadt wurde weder von
Awaren
noch wahrend der
Landnahme der Sudslawen
ab dem 7. Jahrhundert zerstort. Allerdings sorgten Erdbeben und auch der Verfall urbanen Lebens fur das Ansteigen der Siedlungsschicht seit romischer Zeit um etwa einen Meter. Die Grundstruktur der Stadt blieb weitgehend erhalten.
Spatestens im 4. Jahrhundert bestand eine Kirchenorganisation. An der Sudostseite des romischen Forums entstand eine Kathedrale, dazu der Bischofspalast und ein
Baptisterium
. Aus dem 9. Jahrhundert stammt die vorromanische Rotunde der Trinitatiskirche, aus dem 10. Jahrhundert die
Kirche Sv. Donat
.
Bis 925 war die Stadt das kirchliche Zentrum des byzantinischen Dalmatien. Dessen Herrschaft wurde durch die
frankische
Herrschaft unterbrochen. 805 erschienen der
dux
Paulus und der Bischof
Donatus von Zara
, wie die Stadt nun genannt wurde, am Hof
Karls des Großen
in Diedenhofen. Von 872/873 bis 971 war Zara die Residenzstadt des byzantinischen Oberbefehlshabers des
Themas
Dalmatien. Noch im 11. Jahrhundert trugen die Prioren der Stadt byzantinische Titel.
Infolge der Plunderungen durch Seerauber begab sich Zara um 1000 kurzfristig unter den Schutz der
Republik Venedig
. 1018 stellte sich die Stadt erneut unter deren Schutz.
Zara, in der Sprache der inzwischen dort gleichfalls siedelnden Kroaten Zadar genannt, war im Mittelalter die bedeutendste Stadt an der Ostkuste der Adria. Sie bewahrte den urbanen Raum des antiken Iader, aber auch eine wechselnde Dominanz uber das Umland sowie die Inseln. Vor allem auf
Pag
wurde
Meersalz
gewonnen und Land- und Viehwirtschaft betrieben. Auf dieser wirtschaftlichen Grundlage gelang schon in byzantinischer Zeit der Aufstieg einiger Familien, wie der Madier.
In der Zeit der Kommune (13.?15. Jahrhundert) war die Stadtgesellschaft in
nobiles
und
populus
geteilt; auch hier wurde der Rat das Entscheidungsorgan des Patriziats, eben jener
nobiles
. Zugleich gelangten auch Familien des besagten
populus
zu Vermogen und Einfluss. Spatestens seit dem fruhen 13. Jahrhundert behinderte Venedig im eigenen Interesse den okonomischen Aufstieg und die kommunale Entwicklung. Nachdem 1358 die venezianische Herrschaft fur ein halbes Jahrhundert unterbrochen worden war, wurde Zara zum Zentrum des Handels mit dem Binnenland, etwa mit Blei und Silber aus
Bosnien
, aber auch dem Adriaraum, letzteres auf Grundlage der zahlreichen
Salinen
an der Kuste. Auch nach der Wiedererrichtung der venezianischen Herrschaft ab 1409 setzte sich dieser Aufschwung fort, jedoch unter Zurucksetzung bei staatlichen Monopolen Venedigs, wie etwa dem
Salzhandel
. Ab 1468 setzte mit den osmanischen Einfallen ein Niedergang des Handels mit dem Hinterland ein, der nach 1573 zum Erliegen kam.
Im Jahr 1069 kam Zara-Zadar erstmals (?) unter Konig
Petar Kre?imir IV.
zu Kroatien. 1102 kamen Kroatien und damit auch die Kustenstadt durch ein Abkommen (
Pacta conventa
) in
Personalunion
zu Ungarn. 1116 kam die Stadt erneut unter die Herrschaft der
Republik Venedig
. Hier siegten 1118 die Scharen des ungarisch-kroatischen Konigs
Stephan II.
uber die Venezianer.
Ordelafo Faliero
, der
Doge Venedigs
, fand bei dieser Gelegenheit seinen Tod vor der Stadt.
1154 wurde Zara zum
Erzbistum
erhoben, und damit Zentrum einer ausgedehnten Kirchenprovinz, das die ehemals venezianischen Bistumer an der Ostkuste der Adria umfasste. Doch wurde der Erzbischof schon 1155 dem
Patriarchen von Grado
unterstellt.
1177 begrußten die Einwohner den durchreisenden Papst
Alexander III.
?mit slawischen Gesangen“, was wohl den Gebrauch der kroatisch-kirchenslawischen
Liturgie
einschließt. 1181 unterstellte sich die Stadt gegen Gewahrung von Autonomierechten dem Konig von Ungarn.
1202 wurde sie von den Venezianern mit Hilfe eines vorrangig
franzosischen Kreuzfahrerheers
erobert
. Entsprechend dem Unterwerfungsvertrag von 1205 mussten
Comes
und Erzbischof zukunftig aus Venedig kommen.
Im Fruhjahr 1242 wurde der venezianische
Comes
Giovanni Michiel mit seinen Leuten aus Zara vertrieben. Die Stadt wandte sich vergeblich an Kaiser
Friedrich II.
um Hilfe. Daraufhin suchte sie Unterstutzung bei
Bela IV.
von Ungarn. Am 5. Juli 1242 gelang den Venezianern nach zweimonatiger Belagerung die Eroberung der Stadt, die die Ungarn schon aufgegeben hatten. 1243 wurde ein Kastell fur die Besatzung errichtet (ein weiteres entstand nach der Ruckgewinnung Dalmatiens im Jahr 1409). Am 6. Oktober 1247 ließ Venedig einen Vertrag von der Bevolkerung beeiden.
1310 rebellierte Zara-Zadar erneut, doch die Gesandten der Stadt mussten im September 1313 einen neuen Unterwerfungsvertrag anerkennen, nachdem dort der Magnat
Mladen II. ?ubi?
geherrscht hatte. Im August 1345 begann ein neuer Aufstand, der nun die Herrschaft Venedigs uber Dalmatien ins Wanken brachte. Zwar unterlagen die Ungarn am 1. Juli 1346 unter den Mauern von Zara und die Stadt musste sich ergeben. Die entsprechende Urkunde wurde am 15. Dezember 1346 ausgefertigt. In diesem Zusammenhang entstand die
Cronica Iadretina
, ein Propagandawerk, das die angeblich guten Beziehungen zwischen Zara und Venedig aufzeigen sollte ? in lateinischen Texten erschien im Ubrigen immer noch der romische Name. Die Gegenseite verfasste die knappe
Obsidio Iadrensis
, so dass die Perspektiven der Sieger, aber auch der Besiegten in einer Edition einander gegenubergestellt werden konnten. Zugleich relativiert diese Quelle die durchweg positive Darstellung der venezianischen Herrschaft, die aber schon allein deshalb in Zweifel gezogen worden ist, weil die Stadt 1358 bis 1409 schon wieder verloren war.
[3]
Infolge der
Belagerung von 1345?1346
gelangte die Stadt in den Besitz des ungarisch-kroatischen Konigs
Ludwig I.
Im
Frieden von Zadar
von 1358 trat Venedig ganz Dalmatien ab. Nach Ludwigs Tod herrschte Konig
Sigismund
, danach
Ladislaus von Neapel
,
Pratendent
der ungarischen Krone, uber Dalmatien. Dieser verkaufte im Jahre 1409 seine Rechte auf Dalmatien fur 100.000
Dukaten
an Venedig, wodurch Zara-Zadar wieder in dessen Hoheitsbereich kam.
Es begann nun die Sicherung der Stadt, da die Venezianer ihren politischen und wirtschaftlichen Schutz ubernahmen. Als die
Osmanen
zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Hinterland eroberten, wurde die Stadt von den Venezianern zu einer starken Festung ausgebaut, die den venezianischen Handel an der Adria sicherte und als Verwaltungszentrum fur die venezianischen Besitztumer in Dalmatien diente. Die venezianische Festung wurde 2017 als Teil des Eintrags ?
Venezianisches Verteidigungssystem des 16. bis 17. Jahrhunderts
“ in die Liste des
UNESCO-Welterbes
aufgenommen. Die Stadt war bis 1797 die Hauptstadt der venezianischen Doppelprovinz
Dalmazia e Albania
.
Die mittelalterliche Befestigung, die den fruhneuzeitlichen Anforderungen nicht mehr genugte, wurde im 16. Jahrhundert ersetzt.
Nach dem Fall Venedigs 1797 kam Zadar, das die ortsansassigen Italiener weiterhin Zara nannten, an
Osterreich
. Letzteres musste die Stadt 1805 an das
Franzosische Kaiserreich
abtreten, das sie zu den
illyrischen Provinzen
schlug. Zur Zeit der franzosischen Herrschaft erschien in der Stadt die erste Zeitung in
kroatischer Sprache
, der
Kraljski Dalmatin
(1806?1810).
Im Dezember 1813 kam Zadar nach einer sechstagigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Osterreich, in dessen Besitz es bis 1918 blieb. Es war Hauptstadt des
Konigreichs Dalmatien
, das eines der osterreichischen
Kronlander
war. In der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts war Zadar ein Zentrum der kroatischen kulturellen und nationalen Wiedergeburtsbewegung in Dalmatien, die eigentlich eine erstmalige
Nationenbildung
darstellte, bei der sich bestimmte Begrifflichkeiten erst herausgebildet haben. Hier erschienen ab 1838 das
Srpsko-dalmatinski Magazin
und ab 1844 die Literaturzeitschrift
Zora dalmatinska
. Ab 1862 wurde zweimal wochentlich die Zeitung
Il Nazionale
herausgegeben, einmal in der Woche mit der Beilage
Prilog k Narodnom listu
in kroatischer Sprache. Es handelte sich dabei um die Zeitung der
Narodnjaci
(
deutsch
etwa ?die Nationalen“), die fur einen Zusammenschluss Dalmatiens mit dem
Konigreich Kroatien und Slawonien
pladierten. Im selben Jahr wurde in Zadar die
Matica dalmatinska
, ein slawischer Kulturverein nach dem Vorbild der
Matica srpska
und
Matica hrvatska
, gegrundet. 1863 wurde in der Stadt die
Slavjanska ?itaonica
eroffnet, ein
Lesesaal
, der auch Tagungsort der Narodnjaci im
dalmatinischen Landtag
(sabor)
war.
[4]
Bis zum
Ersten Weltkrieg
war Zadar
Garnisonsstadt
der
k.u.k. Armee
. Stationiert waren dort 1914 der Stab sowie das I. und III.
Bataillon
des
Landwehr
-
Infanterie
-
Regiments
Nr. 23.
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Zadar, nun in offiziellen Dokumenten wieder Zara genannt, durch den
Grenzvertrag von Rapallo
(1920) an
Italien
. Wahrend des Zweiten Weltkriegs war die Kustenstadt Ziel alliierter Luftangriffe, die schwere Schaden an den historischen Statten verursachten.
1945/47 wurde die Stadt Teil der Teilrepublik Kroatien innerhalb
Jugoslawiens
.
[5]
Die großteils italienischsprachige Bevolkerung verließ daraufhin, meist unfreiwillig, fast vollstandig die Stadt Richtung Italien (siehe
Foibe-Massaker
).
Seit 1991 ist Zadar Teil der Republik Kroatien und entwickelt sich immer mehr zu einem der wichtigsten Adria-Seehafen. Neben vielen anderen Ordensgemeinschaften ist in Zadar auch der Orden der
Karmelitinnen
vertreten.
1991 griff die
Jugoslawische Volksarmee
im Zuge des
Kroatienkrieges
Zadar aus der
Luft
und mit
Artillerie
an und verursachte auch an Kulturgutern umfangreiche Schaden. Die Stadt konnte anschließend nur mit großen Anstrengungen gegen die uberwiegend serbischen Truppen verteidigt werden. Der Verkehr mit
Zagreb
konnte ausschließlich uber die Insel
Pag
aufrechterhalten werden. Die Belagerung der Stadt dauerte bis zum 22. Januar 1993, als die kroatische Armee die Verbindung von Zadar und der Umgebung
Maslenicas
mit Zagreb wiederherstellte. 1995 wurde schließlich durch die
Operation Oluja
im gesamten Hinterland die staatliche Gebietshoheit wiederhergestellt.
Panorama der Altstadt von Zadar
Zadar, auf einer schmalen Landzunge am Adriatischen Meer und am
Kanal von Zadar
gelegen, wird vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. Die Stadt war bis 1873 eine Festung. Sie hat einen großen
Hafen
, vier Tore (darunter das Marinetor mit einem eingesetzten Stuck eines romischen Triumphbogens und die nach dem Entwurf von
Sanmicheli
erbaute Porta di Terraferma). Der uberwiegende Teil der Altstadt ist venezianischen Baustils. Unter den Platzen sind der Herrenplatz mit Hauptwachtgebaude und die Gradska Stra?a (mit der Stadtbibliothek) sowie der Brunnenplatz mit antiker korinthischer Saule nennenswert. Eine solche ziert auch den
Simeonsplatz
. Von zentraler Bedeutung fur die Geschichte der Stadt ist das
Staatsarchiv Zadar
mit seinen Archivalien, die bis ins fruhe 10. Jahrhundert zuruckreichen.
Kulturhistorisch bedeutende Kirchen sind:
- Die
Domkirche der heiligen Anastasia
(kroat.
Sveti Sto?ija
) wurde vom 12. bis zum 13. Jahrhundert erbaut, wobei die
Apsis
einer Vorgangerkirche des 9. Jahrhunderts erhalten blieb. Die mit
Blendarkaden
und zwei
Rosetten
geschmuckte Fassade bietet drei
spatromanische
Portale. Im
Tympanon
des Hauptportals ist das
Relief
?Muttergottes mit Kind und Heiligen“ von 1324 zu sehen. Neben der
dreischiffigen
Basilika
wurde im 14. Jahrhundert der freistehende Glockenturm errichtet. Das Innere beherbergt den Marmor
sarkophag
der Heiligen Anastasia aus dem 9. Jahrhundert,
Freskenfragmente
des 13. Jahrhunderts, ein fruh
gotisches
Ziborium
von 1332, romanische Steintafeln und Marmorbanke, einen Flugelaltar und geschnitztes Chorgestuhl aus dem 15. Jahrhundert, ein rundes
Baptisterium
und wertvolle Gemalde. Unter dem Altarraum wurde im 12. Jahrhundert die
Krypta
errichtet.
- Die
Kirche Sankt Donatus
(
Crkva svetoga Donata
) wurde im 9. Jahrhundert erbaut.
- Sankt
Chrysogonus
(
Sveti Kr?evan
) wurde 1175 anstelle einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert als dreischiffige Basilika mit drei durch Blendarkaden und Ziergalerien gegliederten Apsiden errichtet. Hier wurde 1403 Ladislaus von Neapel zum ungarisch-kroatischen Konig gekront. Die Saulen im Inneren tragen
antike
Kapitelle
. In den Seitenapsiden haben sich teilweise Fresken aus dem 13.?14. Jahrhundert erhalten.
- Die erste Marienkirche
(Sveti Marije)
wurde schon 1091 als Teil des
Benediktinerinnenklosters
geweiht. Der heutige Bau geht auf das 16. Jahrhundert zuruck und ist durch Stilelemente der Gotik und der
Renaissance
gekennzeichnet. Die Innenausstattung ist
barock
mit reichen
Stuckaturen
und einer Madonnenstatue aus dem 15. Jahrhundert. Im ersten Geschoss des romanischen Glockenturms befindet sich eine Kapelle mit Freskenresten des 12. Jahrhunderts.
- Die ehemalige Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit soll als alteste der Stadt der Sage nach aus den Trummern eines Junotempels im
9. Jahrhundert
erbaut worden sein. Sie ist jetzt Antikenmuseum.
- Die Franziskanerkirche wurde 1283 im gotischen Stil errichtet, aber vor allem im 18. Jahrhundert umgebaut. Die einschiffige Kirche enthalt wertvolle Gemalde. In der Schatzkammer befindet sich ein bemaltes romanisches
Kruzifix
des 12. Jahrhunderts. Der Renaissance-Kreuzgang wurde 1556 gebaut.
- Die Simeonskirche
(Sv. ?imun)
aus dem 16. und 17. Jahrhundert birgt den kunstvollen Reliquienschrein des heiligen
Simeon
.
- Die
orthodoxe
Eliaskirche wurde 1773 im Spatbarockstil errichtet. im Inneren werden
Ikonen
aus dem 16.?18. Jahrhundert aufbewahrt.
Sonstige bemerkenswerte Bauwerke sind:
- das romische Forum,
- der ehemalige Palast der Prioren,
- der erzbischofliche Palast,
- das Arsenal sowie
- die ?funf Brunnen“ und der angrenzende ?Turm des Stadtkommandanten“: Der Platz entstand 1574 uber einer Zisterne. Die Brunnen versorgten bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt mit Wasser.
Im Marz 1902 eroffnete das erste Hotel der Stadt, das
Hotel Bristol
(heute
Hotel Zagreb
).
In der Umgebung von Zadar befinden sich funf Nationalparks: der
Nationalpark Krka
, der
Nationalpark Paklenica
, der
Nationalpark Nordlicher Velebit
,
Nationalpark Kornaten
und der
Nationalpark Plitvicer Seen
.
Der lokale Sport ist besonders durch
Basketball
gepragt: Der
KK Zadar
nahm in der Vergangenheit auch an europaischen Turnieren teil. Neben dem KK Zadar spielt auch der kleinere Verein
KK Borik
in der ersten kroatischen Liga. Die Mehrzweckhalle
Dvorana Kre?imira ?osi?a
, die anlasslich der
Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009
errichtet wurde, dient dem KK Zadar als Heimspielstatte.
Weiterhin gibt es zwei Radsportvereine, namlich den BK Zadar und den BK Donat. Beide haben sich dem
Straßenrennen
verschrieben und kummern sich aktiv um jungere Radsportler. Traditionell veranstalten der BK Zadar das ?1. Mai Straßenrennen“ und der BK Donat die z. T. touristischen Radtouren Plitvice-Zadar (Fruhsommer) und Knin-Zadar (5. August).
Der stadtische Fußballverein HNK Zadar spielte in der Saison 2022/23 in der 4. Kroatischen Liga (3. NL - Jug).
Seit Juli 2005 gibt es am Hafen eine vom Architekten Nikola Ba?i? geschaffene
Meeresorgel
, die durch die Wellenbewegung Musik erzeugt. Durch die Meereswellen wird Luft in die Orgelpfeifen gepresst, wodurch je nach Wellengeschwindigkeit und Pfeifengroße verschiedene Tone erzeugt werden.
[7]
In unmittelbarer Nahe hierzu installierte derselbe Architekt 2008 einen 22 Meter großen Kreis aus 300 mehrschichtigen, begehbaren Glasplatten. Darunterliegende Solarzellen fangen das Sonnenlicht ein, womit zum Sonnenuntergang bunte Lichtspiele erzeugt werden.
Das Wappen zeigt St. Chrysogonus
(sveti Kr?evan)
; als Stadtheilige gilt jedoch heute die hl. Anastasia
(sveta Sto?ija)
. Der Text des Liedes ?Zadar Grad u moru“ nennt außerdem den
hl. Bischof Donat
, den
hl. ?imeon
, den hl.
Franz von Assisi
(sveti Frane)
sowie die
Muttergottes
.
- Ciril M. Ivekovi?:
Zara
. (= Dalmatiens Bau- und Kunstdenkmale; 6),
Verlag von Anton Schroll & Co.
, Wien (ca.) 1927.
[8]
- Stjepan Krasi?:
Liber almi studii S. Dominici Iadrae (1684-1790). Material for the history of higher education in Croatia. Univ. of Zadar
, Zadar 2008,
ISBN 978-953-7237-44-8
.
- Tea Mayhew:
Dalmatia between Ottoman and Venetian Rule. Contado di Zara 1645?1718
. Viella, Rom 2008.
- Franz N. Mehling (Hrsg.):
Knaurs Kulturfuhrer: Jugoslawien
.
Droemer Knaur
Munchen/Zurich 1984, S. 420?24,
ISBN 3-426-26135-9
.
- Tomislav Raukar:
Zadar II: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
sowie ?eljko Rapani?, Ludwig Steinhoff:
Zadar I: Stadtgeschichte
. in:
Lexikon des Mittelalters
, Bd. IX, 1999, Sp. 438?440.
- Stephan Sander-Faes:
Urban Elites of Zadar. Dalmatia and the Venetian Commonwealth, 1540?1569
. Viella, Rom 2013. (
academia.edu
)
- ↑
Timetable
- ↑
Marietta Horster
:
Bauinschriften romischer Kaiser: Untersuchungen zu Inschriftenpraxis und Bautatigkeit in Stadten des westlichen Imperium Romanum in der Zeit des Prinzipats
, Franz Steiner, Stuttgart 2001, S. 395.
- ↑
Gherardo Ortalli
, Ornella Pittarello (Hrsg.):
Cronica Jadretina. Venezia ? Zara, 1345?1346
,
Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti
, Venedig 2014.
- ↑
Antoni Cetnarowicz:
Die Nationalbewegung in Dalmatien im 19. Jahrhundert. Vom ?Slawentum“ zur modernen kroatischen und serbischen Nationalidee.
Peter Lang, Frankfurt am Main 2008,
ISBN 978-3-631-57418-8
, S. 23 u. 73.
- ↑
Friedensvertrag mit Italien
, Artikel 11.
- ↑
Povelje o prijateljstvu ? Medunarodna suradnja ? Grad Zadar ? Gradska uprava.
Abgerufen am 28. September 2015
.
- ↑
ZADAR Meeresorgel
, auf
www.lotos-croatia.com
, abgerufen am 24. Dezember 2010.
- ↑
OBV
:
bibliografischer Nachweis
.
Stadtteile der Stadt
Zadar