Logo des HD-
Simulcasts
vom 30. April 2012 bis zum 30. September 2016
ZDFkultur
(auch
ZDF Kultur
) war ein aus dem
ZDFtheaterkanal
entstandener, von 2011 bis 2016 existierender Fernsehkanal des
ZDF
und Teil des digitalen Fernsehprogramm-Angebots
ZDFvision
. Der Sendebetrieb wurde am 7. Mai 2011 aufgenommen und am 30. September 2016, 24:00 Uhr zugunsten des Onlineangebots
Funk
eingestellt.
Anfang 2019 wurde der Sender ZDFkultur als digitales Angebot wiederbelebt.
ZDFkultur ersetzte am 7. Mai 2011 den ZDFtheaterkanal und sendete ganztagig ein Programm, das sich an die Zielgruppe der 20- bis 40-Jahrigen richtete.
[2]
Im Sommer 2008 wurden die Plane fur die Umwandlung des Theaterkanals in den Kulturkanal vorgestellt.
[3]
[4]
Am 22. Februar 2013 wurde bekannt, dass ZDF-Intendant
Thomas Bellut
ZDFkultur, zumindest ?in seiner derzeitigen Form“, einstellen will. Bis zur Einstellung sollten so schnell wie moglich nur noch Wiederholungen ausgestrahlt werden.
[5]
[6]
[7]
[8]
Am 8. Marz 2013 stimmte der Fernsehrat des Senders dem Vorschlag von Intendant Thomas Bellut zu.
[9]
Am 17. Oktober 2014 wurde auf der
Ministerprasidentenkonferenz
in Potsdam beschlossen, dass der Sender des ZDF ebenso eingestellt werden soll, wie
EinsPlus
von der ARD.
Logo von ZDFkultur
Wahrend im
Rundfunkstaatsvertrag
vom 1. April 2015 noch keine Einstellung des Senders, dafur aber seine ordnungsgemaße Weiterfinanzierung erwahnt wurde, unterzeichneten die Ministerprasidenten der Bundeslander in der ersten Dezemberwoche 2015 einen neuen Rundfunkstaatsvertrag, der dem ?jungen Angebot“ nun mehr Spielraum im Onlinebereich eroffnete.
[10]
Am 15. August 2016 wurde dann die Einstellung von ZDFkultur innerhalb von anderthalb Monaten, d. h. fur den 30. September des Jahres bestatigt.
[11]
Stattdessen gibt es seit dem 1. Oktober 2016 im Internet
funk
, das ?Junge Angebot von ARD und ZDF“.
[12]
[13]
Am 13. Februar 2019 wurde ZDFkultur als Unterbereich der
ZDF Mediathek
wiederbelebt. Unter der Marke werden die Kulturinhalte der Sender ZDF,
3sat
und
arte
gebundelt.
[14]
[15]
Der Netzsender betreibt den
Instagram
-Kanal
Around the Word
, der sich mit der Vielfalt von
Sprache
beschaftigt.
[16]
Im Programm sollten zum Sendestart die Themenbereiche
Musik
,
Darstellende Kunste
,
Filmkultur
,
Netzkultur
und
Gaming
abgedeckt werden.
[17]
Kernstuck war eine dreimal taglich ausgestrahlte sechsstundige Programmschiene.
[18]
Die Programmplanung endete am 30. September 2016.
Ebenso wurden einige Programmpunkte des ZDFtheaterkanals ubernommen, wie beispielsweise: die BBC-Popshow
Later with Jools Holland
,
auch das Musikmagazin
on Tape
und die Talkshow
TV Noir
. Dazu kamen eigenproduzierte Konzertreihen wie
Berlin live, London live
sowie die Unplugged-Reihe
zdf@bauhaus
. Ab 20 Uhr pragten das Popkulturformat
Der Marker
das Senderimage mit wechselnden Moderatoren, unter anderem mit
Rainer Maria Jilg
und
Nina Sonnenberg
.
[19]
Ab 18. Juni 2011 zeigte der Sender in einer Kooperation die Festivals von
Hurricane
,
Glastonbury
,
Roskilde
und
Wacken
live.
[20]
Ebenfalls liefen die aktuellen Staffeln der
Konspirativen Kuchenkonzerte
ab August 2011 freitags um 22 Uhr. 2012 strahlte der Sender die erste Staffel der Religionssatire
Gotter wie wir
aus, was fur vergleichsweise hohe Einschaltquoten sorgte.
[21]
Tagsuber wurden bis zur Einstellung unter dem Motto
KULT
altere Sendungen und Serien aus dem ZDF-Archiv wiederholt. Darunter beispielsweise Spielshows wie
Dalli Dalli
, Musiksendungen wie die
ZDF-Hitparade
,
disco
oder die
Starparade
sowie Serien wie
Der Bastian
,
Forsthaus Falkenau
,
Hotel Paradies
,
Unser Lehrer Doktor Specht
und
Lukas
. Das Abendprogramm am Montag bot noch ausreichend Platz fur Wiederholungen von Show-Produktionen mit langerer Spielzeit, wie
Melodien fur Millionen
,
Musik liegt in der Luft
,
Showpalast
oder Sonderausgaben der ZDF-Hitparade.
Das Spielfilmprogramm von ZDFkultur bestand bis zum Schluss aus einer Reihe von deutschen Free-TV-Premieren aus dem Bereich von von der Filmkritik gelobten Arthouse- und Independentfilmen und der Wiederholung anspruchsvoller Filmklassiker und Kultfilme, die bis dahin oft Jahrzehnte nicht im Free-TV zu sehen gewesen waren. Zu den deutschen Free-TV-Premieren zahlten u. a.
Dogtooth
(2009),
Adams Apfel
(2005),
Buffalo ’66
(1998),
Amer
(2009),
Jimmy P. ? Psychotherapie eines Indianers
(2013),
Excision
(2012) von Richard Bates, jr., oder
Ich und du und alle, die wir kennen
(2005) von
Miranda July
. Zu den von ZDFkultur erstmals wieder gezeigten Filmklassikern gehorten z. B.
Five Easy Pieces ? Ein Mann sucht sich selbst
(1970),
Walkabout
(1971),
Alice in den Stadten
(1974),
Film ohne Titel
(1948),
Valerie ? Eine Woche voller Wunder
(1970),
Die Stunde des Wolfs
(1968),
Das schwarze Loch
(1979),
Dark Star ? Finsterer Stern
(1974) oder
Zardoz
(1974).
Die Entscheidung, einen Retro-Prasentationsrahmen als kunstliche Bildmaskierung auszusenden, ?der an einen Fernseher aus den 70er und 80er Jahren“ erinnern solle, sorgte fur herbe Kritik verargerter Zuschauer in Onlineforen sowie Social-Media-Plattformen; per Petitionen und Beschwerdebriefen vor allem von Besitzern von Breitbildfernsehern, auf denen sich der gewunschte Effekt nicht einstellte. Ein Sprecher des ZDF rechtfertigte den Retro-Prasentationsrahmen anfangs als ?Teil eines Gesamtdesignkonzepts“ damit, den ?Zuschauern die Betrachtungswirklichkeit damaliger TV-Gerate simulieren zu wollen, die neben der rohrenbedingten Wolbung noch eine verhaltnismaßig große Bildmaskierung an den Randern (
Safe Action Area
) hatten“.
[22]
Zum 1. Januar 2014 wurde der Rahmen im Zuge der Umstellung auf ein reines Schleifen- und Wiederholungsprogramm nach fast drei Jahren nicht abklingender Beschwerden ohne offizielle Begrundung wieder abgeschafft.
[23]
ZDFkultur war taglich 24 Stunden lang uber Satellit und Kabel im
ZDFvision
-Paket empfangbar. Zudem wurde es uber IPTV und Streamingdienste wie
Zattoo
verbreitet.
Seit dem 30. April 2012 wurde ZDFkultur in
HD-720p
ausgestrahlt.
[24]
Das Programm wurde anfangs lediglich von 576i hochskaliert, da ZDFkultur damals keine HD-fahige Sendeabwicklung besaß. Seit Mitte Mai 2015 wurde das Programm in nativer HD-Qualitat gesendet.
- ↑
Zuschaueranteile.
KEK-online.de
, 2015,
abgerufen am 18. Marz 2016
.
- ↑
ZDF.Kultur: Das Zweite will junger werden.
(
Memento
vom 27. Dezember 2011 im
Internet Archive
) auf:
meedia.de
, 4. Mai 2011.
- ↑
Michael Hanfeld:
ZDF plant Kulturkanal: Darf’s etwas mehr sein?
In:
Frankfurter Allgemeine Zeitung
.
10. Juni 2008,
abgerufen am 15. Oktober 2010
.
- ↑
ZDF will sein Senderrepertoire aufstocken.
kress.de
, 2. September 2008,
abgerufen am 15. Oktober 2010
.
- ↑
unternehmen.zdf.de
- ↑
DWDL.de: So schnell wie moglich: Bellut will ZDFkultur einstellen
- ↑
kress.de: Intendant Bellut will ZDFkultur abschaffen
- ↑
digitalfernsehen.de: Sparmaßnahmen: ZDF-Intendant Bellut will ZDFkultur einstellen
- ↑
Homepage ZDF-Fernsehrat Presse und Publikationen Pressemitteilungen zum Unternehmen 2013 vom 8. Marz 2013
Perspektive der ZDF-Programmfamilie
, abgerufen am 9. Marz 2013.
- ↑
Jugendkanal von ARD und ZDF-Vorbereitungen laufen an.
digitalfernsehen.de
- ↑
DWDL.de: ZDFkultur: Ende September ist endgultig Schluss
; 15. August 2016
- ↑
Alexander Krei:
EinsPlus muss neuem Online-Jugendkanal weichen.
DWDL.de vom 17. Oktober 2014.
- ↑
Endlich jung: Viele Chancen und ein neuer Zombie?
DWDL.de
- ↑
Timo Niemeier:
Comeback im Digitalen: Das kann das neue ZDFkultur.
In:
DWDL.de.
12. Februar 2019,
abgerufen am 29. November 2020
.
- ↑
Christian Meier:
Das ZDF lasst seinen toten Kultursender im Netz auferstehen.
In:
Welt.de.
13. Februar 2019,
abgerufen am 29. November 2020
.
- ↑
Philipp Bovermann:
Die ganze Affenbande brullt.
In:
Suddeutsche Zeitung
, 19. Januar 2022, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑
Alexander Krei:
Popkultur und Spiel: ZDFkultur startet 2011.
DWDL.de
, 15. Oktober 2010,
abgerufen am 15. Oktober 2010
.
- ↑
Programmschema von zdf.kultur.
23. Marz 2011 auf
DWDL.de
- ↑
TV Today.
Heft 8/11, S. 17.
- ↑
TV Today.
Heft 8/11, S. 17.
- ↑
≪Gotter wie wir≫ mit gottlichen Quoten
Quotenmeter.de, abgerufen am 6. November 2012.
- ↑
ZDFkultur: Ein gruner Rahmen verargert Zuschauer
DWDL.de vom 11. Mai 2011.
- ↑
wunschliste.de
- ↑
Astra-Transponderdaten fur neue ZDF HD-Sender ab 30. April 2012 stehen fest
auf infosat.de vom 6. Dezember 2011, abgerufen am 24. Januar 2013.