Briefmarkentrennung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
(Weitergeleitet von Zahnung )
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unter Briefmarkentrennung versteht man in der Philatelie die verschiedenen Moglichkeiten, eine Briefmarke von einer oder mehreren anderen Briefmarken zu trennen, die nach der Herstellung mit ihr zusammenhangen. Man unterscheidet zwischen unperforierten, gezahnten und durchstochenen Briefmarken.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die erste Briefmarke der Welt , die in Großbritannien am 1. Mai 1840 ausgegeben wurde, hatte noch keine Zahnung. Der Postbeamte musste sie noch mit einer Schere aus dem Bogen schneiden. Dies war eine muhevolle Arbeit. Trotzdem wurden die ersten Briefmarkenausgaben anderer Staaten ebenfalls ohne Zahnung verausgabt. Der Brite Henry Archer dachte jedoch uber eine bessere Trennungsmoglichkeit als mit der Schere nach. Zunachst konstruierte er eine Durchstichmaschine. Diese funktionierte durch die Verwendung kleiner Messer, die eng nebeneinander saßen und in das Briefmarkenpapier zwischen den Marken in regelmaßigen Abstanden kleine Schnitte ritzten. Die ersten durchstochenen Briefmarken der Welt erschienen 1848 versuchsweise an den Postschaltern . Henry Archer war jedoch noch nicht vollends mit seiner Maschine zufrieden. Er verbesserte sie immer mehr und ersetzte die feinen Messer bald durch Lochstifte. Dieses neue System der Briefmarkentrennung fand bald auch bei den Postbeamten großen Anklang. Nachdem die ersten gezahnten Briefmarken in Großbritannien verausgabt worden waren, folgten zahlreiche andere Postverwaltungen mit dieser Innovation nach.

Ohne Perforation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alle Briefmarken, die weder einen Durchstich noch eine Zahnung besitzen, nennt man in der Philatelie unperforiert . Der Philatelist unterscheidet auch hier zwei verschiedene Arten von unperforierten Briefmarken, da es zwei verschiedene Grunde fur sie geben kann.

Geschnitten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Osterreichische Briefmarke aus der Zwischenkriegszeit in gezahnter und geschnittener Erhaltung, da zu wenig Zahnungsmaschinen vorhanden waren

Als geschnitten bezeichnet man alle Briefmarken, die beabsichtigt ohne Perforation von der jeweiligen Postverwaltung ausgegeben wurden.

Die ersten Briefmarken der Welt konnten alle nur in geschnittener Ausfuhrung ausgeliefert werden, da es zu ihrem Ausgabezeitpunkt noch keine Moglichkeit zur Perforation gab. Die Ausgabe geschnittener Briefmarken in spateren Zeiten ist jedoch auf andere Ursachen zuruckzufuhren: In Krisenzeiten wird zur Kostenersparnis mitunter auf die Perforation der Briefmarken verzichtet. Auch eine zu große Nachfrage nach bestimmten Briefmarken kann dazu fuhren, dass eine Postverwaltung gezwungen ist, die Bogen unperforiert an die Schalter auszuliefern. Schließlich geben einige Postverwaltungen geschnittene Ausgaben in kleiner Auflage zusatzlich zu den gezahnten Normalausgaben aus (z. B. Ungarn und Ruanda ).

Im Gegensatz zu perforierten Briefmarken, bei denen die Perforation bei allen Briefmarken gleich sein soll, unterscheidet der Philatelist bei geschnittenen Briefmarken mehrere Qualitatsstufen. Hier kommt es namlich auf die Genauigkeit des Postbeamten an, mit der er die Briefmarken aus dem Bogen mit seiner Schere trennte. Demnach klassifiziert man:

  • Uberrandige Briefmarken (Der weiße Rand ist an allen Seiten der Briefmarke in Ubergroße vorhanden, teilweise sieht man schon den Rand der Nachbarmarken).
  • Breitrandige Briefmarken (Die Rander sind meist uberdurchschnittlich groß; mehr als die Halfte des Zwischenraums zwischen den Briefmarken im Bogen ist vorhanden).
  • Vollrandige Briefmarken (Der Rand ist an allen Seiten in der Halfte der Große des Briefmarkenzwischenraums vorhanden).
  • Engrandige Briefmarken (Der Rand der Briefmarke ist nur noch minimal vorhanden).
  • Lupenrandige Briefmarken (Der Rand lasst sich wortwortlich nur noch mit Hilfe einer Lupe erahnen).
  • Angeschnitte Briefmarken (Ein Teil der Briefmarke wurde beim Trennen weggeschnitten).

Die meisten Philatelisten bevorzugen vollrandige Briefmarken fur ihre Sammlungen. An ihrem Wert orientiert sich auch der Katalogpreis zahlreicher Briefmarkenkataloge . Fur die Qualitatsstufen daruber werden oft viel hohere Betrage bezahlt. Vor allem uberrandige Briefmarke sind sehr beliebt. Exemplare niedrigerer Qualitatsstufen werden nur von sehr wertvollen Briefmarken gesammelt. Ansonsten dienen sie oft als Luckenfuller oder Platzhalter .

Bei manchen Ausgaben ist es jedoch schwer, halbwegs schone Schnitte zu finden, da der Abstand zwischen den Briefmarken im Bogen nur hauchdunn war. Solche Briefmarken findet man beispielsweise von Baden und der Thurn-und-Taxis-Post .

Ungezahnt und undurchstochen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als ungezahnte und undurchstochene Briefmarken bezeichnet der Philatelist Briefmarken, die zwar furs Perforieren vorgesehen waren, diesem Vorgang jedoch entgangen sind. Ungezahnte Briefmarken lassen sich demnach optisch nicht von geschnittenen unterscheiden.

Diese Besonderheit kann durch verschiedene Arten entstehen. Manchmal passiert es, dass noch ungezahnte Bogen versehentlich auf die Stapel fur bereits perforierte Briefmarken gelegt werden. Eine andere Ursache fur die Entstehung von ungezahnten Briefmarken konnte die Zahnungs- bzw. Durchstichmaschine selbst bieten. Manchmal passiert es namlich, dass der unterste (oder mehrere) Briefmarkenbogen ungezahnt bleibt.

Des Weiteren existieren so genannte Teilzahnungen . Das sind Briefmarkenbogen, bei denen nur ein Teil der Briefmarken ungezahnt ist. In solchen Bogen findet man auch einseitig oder dreiseitig ungezahnte Briefmarken. Es gibt ebenfalls verschiedene Ursachen fur die Entstehung von Teilzahnungen. Teilzahnungen konnen beispielsweise entstehen, wenn die Zahnungsmaschine zu fruh angehalten wird, das heißt noch nicht mit dem Zahnungsvorgang fertig war. Wenn Bogen sehr ungenau in eine Perforierungsmaschine eingelegt werden, kann es ebenfalls dazu kommen, dass die oberste oder die unterste Zeile ungezahnt bleibt.

Versehentlich ungezahnt gebliebene Briefmarken sind nur selten zu finden. Aus diesem Grund sind sie jedoch auch sehr beliebt bei entsprechend spezialisierten Philatelisten. Fast alle ungezahnten Briefmarken und Teilzahnungen werden vor der Auslieferung entdeckt und zuruckbehalten.

Immer wieder kommt es vor, dass ungezahnte Briefmarken aus der Makulatur gestohlen werden und dann auf dem Markt landen. Solche Briefmarken sind jedoch philatelistisch wertlos.

Durchstich [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Vergleich: Gezahnt (oben) und durchstochen (Mitte und unten)
Schlechter Sagezahndurchstich einer deutschen Inflationsmarke

Der Durchstich ist die alteste Perforationsart fur Briefmarken. Er kommt jedoch, wie die unperforierten Briefmarken, nicht nur in den Anfangsjahren der Postwertzeichen vor, sondern auch in Krisenzeiten.

Der Durchstich erfolgt durch kleine Messer, die verschiedene Formen haben konnen. Diese stechen in regelmaßigen Abstanden kleine Schnitte in das Papier zwischen den Briefmarken, sodass nur schmale Papierbrucken stehen blieben. Durch die Vielzahl verschiedener Messerformen kommen Durchstiche in unterschiedlichen Erscheinungen vor. Man unterscheidet folgende Arten:

  • Bogendurchstich
  • Liniendurchstich
  • Punktdurchstich
  • Sagezahndurchstich
  • Wellendurchstich
  • Zickzackdurchstich
  • Zungendurchstich

Briefmarken mit Durchstich werden beim Trennen oftmals beschadigt, besonders bei schwer zu reißendem Briefmarkenpapier. Deshalb erwies sich der Durchstich nicht als ideales Perforationsmittel, obwohl er viel billiger und einfacher herzustellen ist als die Zahnung.

Eine Besonderheit, die man beim Durchstich findet, ist der farbige Durchstich , beispielsweise bei den ersten Briefmarken von Thurn und Taxis. Dieser entsteht, wenn der Durchstich bereits beim Druck der Briefmarken durch farbige Linien vorgezeichnet wird.

Zahnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Optische Unterschiede einer Bogenzahnung (links) und einer Linienzahnung (rechts)

Die Zahnung ist die modernste Art der Perforation von Briefmarken. In den ersten Jahren ihrer Geschichte wurde sie manchmal noch schlecht ausgefuhrt; heute ist sie jedoch in der ganzen Welt verbreitet und zu einer charakteristischen Eigenschaft der Briefmarke geworden.

Die Zahnung funktioniert nach einem ahnlichen Prinzip wie der Durchstich, nur stanzen hier Lochstifte in regelmaßigen Abstanden kleine Locher in die Briefmarkenzwischenraume. Die Lochstifte sind auf der Zahnungsleiste befestigt. Man unterscheidet insgesamt drei verschiedene Arten.

Linienzahnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Linienzahnung in einem Briefmarkenheft der USA

Die Linienzahnung ist die alteste Art, Briefmarken zu zahnen. Der Bogen wird zunachst in einer Richtung gezahnt (z. B. waagrecht). Danach wird er um 90 Grad gedreht und die anderen Briefmarkenzwischenraume (in diesem Fall die senkrechten) gezahnt. Da diese Art sehr ungenau ist, variiert der Abstand zwischen den einzelnen Zeilen oft, wodurch Briefmarken leicht voneinander abweichender Formate entstehen. Die Ecken der einzelnen Briefmarken sind naturgemaß unregelmaßig. Dies ist das charakteristische Erkennungsmerkmal der Linienzahnung.

Linienzahnung
Zunachst wird der Bogen senkrecht, dann waagrecht gezahnt. Dadurch, dass die Zahnungen an den Kreuzungspunkten zufallig zusammenfallen, entstehen die charakteristischen unregelmaßigen Ecken der Linienzahnung.

Kammzahnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine weitere Moglichkeit Briefmarken zu zahnen ist die Kammzahnung. Bei ihr unterscheidet man zwei Arten der Anordnung der Lochstifte.

Bei der einfachen Kammzahnung werden in einem Arbeitsgang alle Marken einer Reihe auf drei Seiten gezahnt (oben oder unten, links und rechts). Die Ecken der einzelnen Briefmarken sind daher regelmaßig. Eine Sonderform der einfachen Kammzahnung ist die Doppelkammzahnung . Bei ihr werden gleich zwei Zeilen auf einmal nach diesem Schema gezahnt.

Einfache Kammzahnung
Die dreiseitige Zahnung der Briefmarken erfolgt Zeile fur Zeile. Dadurch erganzt die folgende jeweils die fehlende Seite der vorangegangenen Zeile. Bei diesem System sind die Ecken der Briefmarken regelmaßig.

Die Kreuzkammzahnung funktioniert nach einem ahnlichen System wie die einfache Kammzahnung. Hier werden die Briefmarken allerdings H-formig Zeile fur Zeile gezahnt, das heißt die Lochstifte sind in der gesamten waagrechten Lange des Bogens vorhanden sowie jeweils bis zu den beiden halben Markenhohen der angrenzenden Briefmarken. Bei dieser Zahnungsart fallen die Ecken der Briefmarke ebenfalls regelmaßig aus. Ein optischer Unterschied zur einfachen oder Doppelkammzahnung ist somit nicht gegeben.

Kreuzkammzahnung
Die H-formige Zahnung der Briefmarken erfolgt ebenfalls Zeile fur Zeile. Dadurch erganzen sich auch hier die jeweiligen Zeilen zu einer durchgehenden Zahnung. Die Ecken der Briefmarken sind somit regelmaßig.

Bogenzahnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Bogenzahnung ist heute von allen Zahnungsarten die wohl am haufigsten genutzte Methode. Der gesamte Bogen wird hier in einem Arbeitsgang gezahnt. Die Bogenzahnung lasst sich daher optisch nicht von der Kammzahnung unterscheiden, da auch hier die Ecken regelmaßig sind.

Bogenzahnung
Die Zahnung des gesamten Bogens erfolgt in einem Arbeitsvorgang.

Eine Sonderform der Bogenzahnung ist die Block- bzw. Kastenzahnung , die man bei Briefmarkenblocks findet. Hier wird naturlich ebenfalls der gesamte Block in einem Arbeitsgang gezahnt, wobei jedoch die Blockrander ublicherweise ohne Zahnung bleiben.

Stanzung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vergleich Zahnung/Stanzung

Neben der klassischen Zahnung kommt seit einigen Jahren, bei der Deutschen Post AG seit dem 12. Mai 2000 mit der Michelnummer 2114 (identisch zu 2113 mit klassischer Zahnung), insbesondere bei den selbstklebenden Briefmarken auch das Stanzen vor. Hier wird ein der Zahnung sehr ahnliches Muster verwendet, jedoch ist zumeist die "Zahnung" selbst, im Vergleich zur klassischen Zahnung, mit weniger Zahnen pro Zentimeter ausgefuhrt. Bei einer normalen Zahnung heutiger Briefmarken liegt die Zahl der Zahne im Bereich von etwa 13 bis 14 Zahnen pro zwei Zentimeter, bei der wellenformigen Stanzung liegt die Zahl der Zahne in der Regel bei circa 10 bis 11 pro zwei Zentimeter.

Zahnungsgrad [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Große und die Anzahl der Zahnungslocher sowie der Zahnungsspitzen variieren auf einer bestimmten Lange verschiedener Zahnungen. Der Zahnungsgrad beziehungsweise die Zahnungszahl einer Briefmarke gibt dies an. International gibt man die Anzahl der Zahnungsspitzen hochgerechnet auf 2 cm an. Bogenzahnung 10 beispielsweise wurde bedeuten, dass auf allen vier Seiten der Briefmarke hochgerechnet auf 2 cm 10 Zahnungslocher vorkommen. Den Zahnungsgrad einer Briefmarke kann man mit Hilfe eines Zahnungsschlussels bestimmen. In Deutschland sind seit vielen Jahren Zahnungsgrade um etwa 14 ublich, wobei es auch vereinzelte Ausgaben mit Zahnungsgraden von etwa 11 gab. In anderen Landern sind auch heute noch Zahnungsgrade zwischen 10 und 11 ublich. Je hoher ein Zahnungsgrad ist, desto leichter lassen sich die Briefmarken voneinander trennen. Von daher sind sowohl ?kurze“ Zahne, d. h. ein Zahn einer Marke ist unverhaltnismaßig verkurzt, als auch andere Beschadigungen der Marke ? beides mindert den Sammlerwert ?, bei einem hoheren Zahnungsgrad seltener.

Insbesondere bei Rollenmarken der Sammelgebiete Bund und Berlin kommen aus herstellungstechnischen Grunden in der seitlichen Zahnung ganz oben oder ganz unten gelegentlich spitze und breite Ausgleichszahne vor. Diese in Rollenmarken-Nachschlagewerken aufgefuhrten Ausgleichszahne werden beim Feststellen des Zahnungsmaßes außen vor gelassen.

Mischzahnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mischzahnung 12 ½ : 10 ½ des osterreichischen 2-Heller-Wertes von 1899

Mischzahnung ist eine spezielle Zahnungsform der Linienzahnung. Sie kommt vor, wenn eine Briefmarke nicht auf allen vier Seiten den gleichen Zahnungsgrad aufweist. Manchmal kommt es vor, dass ein Bogen bei der Linienzahnung waagrecht anders gezahnt wird als senkrecht. Sehr selten findet man vier verschiedene Zahnungsgrade auf allen vier Seiten.

Um den Zahnungsgrad einer Mischzahnung auszudrucken nennt man zunachst die waagrechte und dann die senkrechte Zahnungszahl. Linienzahnung 10 ½ : 13 bedeutet beispielsweise, dass die waagrechte Zahnung hochgerechnet auf 2 cm 10 ½ Zahnungslocher aufweist, die senkrechte jedoch 13.

Mischzahnungen sind meist viel seltener als "normale Zahnungen". Sie entstehen beispielsweise, wenn zunachst großere Mengen von Bogen waagerecht gezahnt werden, dann jedoch aus Zeitgrunden nicht mehr alle mit derselben Zahnungsmaschine senkrecht gezahnt werden konnen. In diesem Fall verwendet man eine andere Zahnungsmaschine, die nicht selten einen anderen Zahnungsgrad besitzt.

Zahnungsgute [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dadurch, dass die Zahnungen im Gegensatz zum Durchstich meist regelmaßig erfolgen, kann man hohere Qualitatsanspruche an sie stellen. Besonders wichtig fur den Sammler ist eine einwandfreie Zahnung und ein zentriertes Markenbild. Manchmal kommt es vor, dass durch ungenaues Einlegen der Bogen in die Zahnungsmaschine das Markenbild mehr oder weniger stark verschoben ist. Dies kann in Extremfallen zu Verzahnungen fuhren. Auch zahlreich andere Zahnungsarten konnen entstehen.

Private Zahnungen und Durchstiche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Privat gezahnte osterreichische Zeitungsmarke aus dem Jahre 1920

Viele geschnittene Ausgaben, die etwa 30 Jahre nach den ersten Briefmarken verausgabt wurden, wurden oftmals von privater Seite, wie Firmen, selbst gezahnt oder durchstochen. Dies geschah, um sich die Trennung der Briefmarken voneinander zu erleichtern. In den meisten Fallen waren diese privaten Zahnungen von guter Qualitat. Durchstiche kamen nur sehr selten zur Verwendung.

Da es sich bei diesen Zahnungen oder Durchstichen nicht um amtliche handelt, werden sie von den meisten Briefmarkenkatalogen nur pauschal bewertet.

Besonders haufig findet man private Zahnungen bei den osterreichischen Zeitungsmarken . Diese wurden selbst 70 Jahre nach der Einfuhrung 1851 nur geschnitten verausgabt, da sie nur in ganzen Bogen an die Zeitungsverlage verkauft wurden. Die osterreichische Post wollte so durch das Weglassen der Perforation ein wenig Geld sparen.

Falschungen und Reparaturen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ahnlich wie bei gefalzten Briefmarken, wo durch das Entfernen des Briefmarkenfalzes und durch ein Verstreichen der Gummierung ein postfrischer Zustand vorgetauscht werden soll, gibt es auch bei Zahnungen solche Reparaturen und Falschungen.

Oft werden Briefmarken mit schlechter, beschadigter Zahnung nachgezahnt . Dies bedeutet, dass die Zahnung repariert wird und fur den ungeubten Sammler wie eine unbehandelte Zahnung aussieht. Es gibt jedoch auch Falle, wo man durch Anbringung eines anderen Zahnungsgrades als des ursprunglich vorhandenen seltene Mischzahnungen herstellen mochte. Manchmal werden sogar Ganzfalschungen oder Ausschnitte aus Ganzsachen nachgezahnt, um so seltene Zahnungen nachzuahmen.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]