Yvonne Farrell

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Yvonne Farrell (2015)

Yvonne Farrell (geboren 1951 in Tullamore ) ist eine irische Architektin . Sie ist zusammen mit Shelley McNamara Mitbegrunderin des Architekturburos Grafton Architects . Gemeinsam haben sie im Jahr 2020 den Pritzker-Architektur-Preis erhalten. [1] [2]

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ausbildung und Lehrtatigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Yvonne Farrell absolvierte ein Architekturstudium am University College Dublin (UCD) , wo sie 1974 ihren Abschluss machte.

Ab 1976 lehrte sie als Dozentin im Fachgebiet Architektur des University College Dublin. Neben ihrer Lehrtatigkeit hielt Farrell zahlreiche Vortrage an europaischen und amerikanischen Architekturschulen. Sie ist Grundungsmitglied der Gruppe 91 , die in den 1990er-Jahren fur die Erneuerung des Stadtteils Temple Bar in Dublin verantwortlich war.

Grafton Architects [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zusammen mit Shelley McNamara grundete sie 1978 das Architekturburo Grafton Architects in Dublin. Seitdem entwarfen die Architektinnen gemeinsam zahlreiche Gebaude und Komplexe, vielfach preisgekront. Sie arbeiten haufig mit Beton und großen Sichtbetonflachen , mit harten Ziegelflachen und offengelegten Konstruktionen. ?So deuteten sie beispielsweise die Funktion von Balkonen oder Treppenhausern um: Diese dienten fortan nicht mehr dem isolierten Verweilen zuhause oder dem hastigen Hoch- und Runtergehen, sondern der Kommunikation und dem gemeinschaftlichen Verweilen“, berichtet der Architekturkritiker Nikolaus Bernau anlasslich der Auszeichnung mit dem Pritzker-Architektur-Preis. [3]

In ihren Entwurfen widmen sie sich der Frage, wie offentlicher Raum funktioniert. Ihre Bauten stehen einerseits in der Tradition der Nachkriegsmoderne, andererseits fur ?offene Begegnungsarchitektur‘. [3]

Einem großeren Publikum wurden Shelley McNamara und ihre Partnerin als Kuratorinnen der Architektur-Biennale Venedig 2018 bekannt. Mit dem Motto Freiraum beschworen sie die ?Freigebigkeit des Geistes, als Mut zu einem neuen Denken, zugleich als Sinn fur Menschlichkeit und Grundlage der Architektur“. [4] Sie luden u. a. Maurus Schifferli , Angela Deuber , Francesca Torzo , David Chipperfield , SANAA , Lacaton & Vassal , Paulo Mendes da Rocha , Rafael Moneo , Toyo Ito , Eduardo Souto de Moura und Aurelio Galfetti ein.

Sie ?kreieren Raume, die gleichzeitig respektvoll und neu sind“, begrundete die Hyatt-Stiftung 2020 die Auszeichnung der Architektinnen mit dem als Nobelpreis der Architektur bezeichneten Pritzker-Preis. [3] [4]

Yvonne Farrell ist gewahltes Mitglied von Aosdana , einer bedeutenden irischen Kunstorganisation. [5]

Lehrtatigkeit (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bauwerke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 2000: Wohnanlage North King Street Housing, Dublin
  • 2003: Gemeinschaftsschule, North Kildare
  • 2006: Milford Schule, Donegal
  • 2006: Erweiterungsbau der Fakultat Maschinenbau, Dublin
  • 2007: Gebaude der Finanzverwaltung, Dublin
  • 2008: Adamstown Library and Civic Center, Dublin
  • 2013: Gebaude fur die Medizinische Fakultat der University of Limerick
  • 2015: Universitatscampus Universidad de Ingenieria y Tecnologia, Lima ( Peru ) [6]
  • 2016: Paul Marshall Building ? London School of Economics
  • 2019: Universite Toulouse 1
  • 2019: Institut Mines Telecom, Paris

Auszeichnungen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alle Auszeichnungen und Preise gemeinsam mit Shelley McNamara

Publikation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Yvonne Farrell, Shelley McNamara: Dialogue and Translation. Grafton Architects. Columbia Books on Architecture and the City, Bethesda 2014, ISBN 978-1-941332-01-6 (engl.).

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Julie Sinclair Eakin: Yvonne Farrell & Shelley McNamara . In: Jan Cigliano Hartman (Hrsg.): The women who changed architecture . Beverly Willis Architecture Foundation / Princeton Architectural Press, New York 2022, ISBN 978-1-61689-871-7 , S. 182?185.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Wojciech Czaja : Irische Architektinnen McNamara und Farrell erhalten Pritzker-Preis. In: derStandard.at. 3. Marz 2020, abgerufen am 4. Marz 2020 .
  2. Pritzker-Preis fur Yvonne Farrell und Shelley McNamara. In: ZEIT online. 4. Marz 2020, abgerufen am 4. Marz 2020 .
  3. a b c Offene Begegnungsarchitektur. Pritzker-Preis fur Farrell und McNamara. In: Deutschlandfunk Kultur. 3. Marz 2020, abgerufen am 4. Marz 2020 .
  4. a b Hochster Architektur-Preis geht an zwei irische Architektinnen. In: Bayerischer Rundfunk. 4. Marz 2020, abgerufen am 4. Marz 2020 .
  5. Portrat bei Aosdana, abgerufen am 5. Marz 2020.
  6. Stanislaus von Moos: In die Wolken gebaut. In: Neue Zurcher Zeitung. 10. Februar 2017, abgerufen am 4. Marz 2020 .