Yukon River

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Yukon River
Fleuve Yukon
Der Verlauf des Yukon

Der Verlauf des Yukon

Daten
Gewasserkennzahl US 1416412
Lage Yukon-Territorium , Kanada  /
Alaska , USA
Flusssystem Yukon River
Ursprung Marsh Lake
60° 32′ 29″  N , 134° 30′ 19″  W
Quellhohe 645  m
Mundung Im Yukon-Kuskokwim-Delta in das Beringmeer Koordinaten: 62° 35′ 55″  N , 164° 48′ 0″  W
62° 35′ 55″  N , 164° 48′ 0″  W
Mundungshohe m
Hohenunterschied 645 m
Sohlgefalle 0,2 ‰
Lange 3185 km  mit Nisutlin und Teslin ;
2554 km ohne Nisutlin und Teslin
Einzugsgebiet 854.700 km² [1]
Abfluss [1] MQ
6430 m³/s
Linke Nebenflusse Takhini River , White River , Charley River , Birch Creek , Beaver Creek , Tanana River , Yuki River , Nowitna River , Innoko River , Reindeer River , Khotol River
Rechte Nebenflusse Teslin River , Big Salmon River , Little Salmon River , Pelly River , Stewart River , Klondike River , Porcupine River , Hadweenzic River , Tozitna River , Melozitna River , Chandalar River , Koyukuk River , Nulato River , Atchuelinguk River , Andreafsky River
Durchflossene Seen Lake Laberge
Durchflossene Stauseen Schwatka Lake
Kleinstadte Whitehorse , Carmacks , Dawson , Eagle , Circle , Tanana , Galena , Nulato , Kaltag , Russian Mission , Marshall , Emmonak , Alakanuk
Einzugsgebiet des Yukon Rivers

Einzugsgebiet des Yukon Rivers

Der Yukon im Yukon-Charley Rivers National Preserve

Der Yukon im Yukon-Charley Rivers National Preserve

Yukon, Five Finger Rapids

Yukon, Five Finger Rapids

Blick bei heranziehendem Gewitter vom Midnight Dome auf Dawson und die Mundung des Klondike (von links kommend) in den Yukon

Blick bei heranziehendem Gewitter vom Midnight Dome auf Dawson und die Mundung des Klondike (von links kommend) in den Yukon

Der Yukon River ( franzosisch Fleuve Yukon ) ist ein Strom , der in der kanadischen Provinz British Columbia entspringt und danach das nach ihm benannte Territorium Yukon durchfließt, bevor er im US-Bundesstaat Alaska in das Beringmeer mundet .

Auf Grund seiner Große und seiner Bedeutung wurde der Fluss von den meisten in seinem Flusssystem lebenden indigenen Volkern zumeist als ?Großer Fluss“ oder ?Großer, weiter Fluss“ bezeichnet. [2] Daher ist der Name Yukon nur eine Anglisierung des Gwich'in -Wortes Yu-kun-ah (?Großer Fluss“). Benachbarte First Nations ? wie die Koyukon oder Deg Hit'an ? nannten ihn ebenfalls Yookkene (?Großer, weiter Fluss“) oder Yukkhane (?Großer Fluss“). [3]

Flusssystem Yukon

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Der Yukon ist mit 3120 Kilometer Lange ? gerechnet ab dem Tagish Lake  ? der funftlangste Fluss auf dem nordamerikanischen Kontinent. Jedoch bildet der Nisutlin River zusammen mit dem Teslin River und dem Mittel- und Unterlauf des Yukons einen 3185 Kilometer langen Flusslauf. Dieser entspringt einiges weiter ostlich in den Pelly Mountains , fließt zuerst nach Suden, mundet im Teslin Lake in den Teslin River und fließt dann als Teslin in nordwestliche Richtung, um bei der Ortschaft Hootalinqua in den Yukon einzumunden.

Der Ursprung des Yukons befindet sich im Marsh Lake im westlichen Kanada in den Coast Mountains etwa 200 Kilometer ostlich der Pazifikkuste nahe der Grenze der Provinz British Columbia und dem Territorium Yukon. Dieser wird vom Tagish River , dem Abfluss des Tagish Lakes , gespeist. Das Quellgebiet des Yukon River umfasst eine Reihe großerer Seen, neben dem Tagish Lake zahlen hierzu der Atlin Lake und Lake Bennett .

Etwa 30 Kilometer hinter dem Marsh Lake durchbricht der Yukon den schmalen, etwa zwei Kilometer langen Miles Canyon und wird dahinter im Schwatka Lake aufgestaut. Wie der Vergleich mit historischen Fotos zeigt, ist der Wasserspiegel in dem Canyon dadurch um etwa sechs Meter gestiegen.

Die Staumauer dieses Sees liegt im Suden der Innenstadt von Whitehorse , der Hauptstadt des Territoriums Yukon. In den Fluten des Sees versanken auch die schaumgekronten Stromschnellen, die an wilde weiße Pferde erinnerten und der Stadt ihren Namen gaben. Der Stausee ist nach dem US-Offizier Frederick Schwatka benannt, der 1883 mit einem Floß den Oberlauf des Flusses erkundete. Viele geografische Bezeichnungen mit ursprunglich indianischen Namen wurden von ihm umbenannt und tragen den neuen Namen noch heute. Der Staudamm wurde mit Fischtreppen versehen, um Lachsen den Zugang zu den vom Meer uber 3000 Kilometer entfernten Laichgewassern zu ermoglichen (erfolgreiche Wiederansiedlung beispielsweise am Wolf Creek ).

Die folgenden 740 Flusskilometer, zwischen Whitehorse und Dawson , sind heute vor allem von touristischer Bedeutung. Kanuten legen die landschaftlich reizvolle Strecke unter Ausnutzung der bis zu zehn km/h schnellen Stromung in etwa 14 bis 16 Tagen zuruck ( Wildwasserschwierigkeitsskala stellenweise I bis II bei Hochwasser). Etwa 20 Kilometer nordlich von Whitehorse durchfließt der Yukon den Lake Laberge . Der 65 Kilometer lange und vier Kilometer breite See entstand durch eine Ausweitung des Flusses. Gefurchtet sind hier die starken Fallwinde in Sud-Nord-Richtung, die bis zu zwei Meter hohe Wellen aufkommen lassen. Der anschließende Teilabschnitt bis zur Einmundung des Teslin River ist unter dem Namen Thirty Mile River bekannt. Er ist als Naturdenkmal ( Canadian Heritage River ) ausgewiesen.

Bis Carmacks , mit 391 Einwohnern der großte Ort zwischen Whitehorse und Dawson, munden die von Osten kommenden Nebenflusse Big Salmon River und Little Salmon River in den Yukon. Der Ort ist nach George Carmack , einem der Entdecker der Goldclaims vom Klondike benannt. Wenige Kilometer hinter Carmacks liegen die Five Finger Rapids (?Funf-Finger-Stromschnellen“). Vier Felsen teilen den Strom in funf Finger und stellten fur die Raddampfer im 19. und 20. Jahrhundert ein großes Hindernis dar, das mit Winden und Stahlseilen uberwunden werden musste. Durch Felssprengungen wurde dieses Hindernis entscharft und kann dadurch nun, bei normalen Pegelstanden, auch von Kanuten problemlos uberwunden werden.

In Fort Selkirk einem ehemaligen Handelsposten, mundet der Pelly River in den Yukon. Fort Selkirk wird im Sommer als Fishcamp durch ansassige First Nations genutzt und instand gehalten. Teilweise wurden die Gebaude der Handelsposten restauriert. Weitere bedeutende Zuflusse bis Dawson sind der White River sowie der Stewart River .

In Dawson mundet der durch die Goldfunde von 1896 bekannte Klondike River in den Strom. Auf dem 141. Langengrad liegt die Staatsgrenze von Kanada und den Vereinigten Staaten. Wenige Kilometer stromabwarts liegt Eagle , ein Versorgungszentrum aus der Zeit des Goldrausches, mit heute 150 Einwohnern. Etwa 15 Kilometer hinter dem Ort erreicht der Yukon die Grenze des Naturschutzgebietes Yukon-Charley Rivers National Preserve . Es ist nach dem Zufluss Charley River benannt. Das Yukon Flats National Wildlife Refuge , ein weiteres Naturschutzgebiet, liegt nur 30 Kilometer weiter. Es ist das drittgroßte Naturschutzgebiet der USA. Die Landschaft wird hier eben und der Yukon daher zunehmend breiter.

Im breit aufgefacherten Yukon-Kuskokwim-Delta mundet der Fluss schließlich im Yukon Delta National Wildlife Refuge ins Beringmeer.

Der Lake Laberge wird von vielen Touristen durchquert, die per Kanu auf dem Yukon River unterwegs sind.

Der Yukon wurde bereits von den Ureinwohnern als Transportweg genutzt.

Wahrend des Klondike-Goldrausches kam dem Yukon kurzzeitig eine große Bedeutung als Zufahrts- und Nachschubweg nach Dawson zu, entweder als Teil der Strecke uber den Chilkoot- oder den White Pass ( Dead Horse Pass ), oder mit Schaufelraddampfern von der Mundung her.

Von 1950 bis 1955 wurde der Klondike Highway gebaut, der Whitehorse und Dawson verbindet. Aufgrund der niedrigen Brucken konnten die Heckraddampfer nicht mehr eingesetzt werden und der Flussverkehr wurde eingestellt.

Als Transportweg ist der Yukon heute nur noch von lokaler Bedeutung. Dagegen nimmt die Nutzung als touristische Attraktion zu.

  • Andreas Kieling , Irena Bischoff: Yukon-River-Saga. Im Kanu durch Kanada und Alaska . Heyne, Munchen 2001, 303 S., ISBN 3-453-17818-1
  • Dirk Rohrbach: Yukon ? 3000 Kilometer im Kanu durch Kanada und Alaska . Malik National Geographic, Munchen 2011, 302 S., ISBN 978-3-492-40431-0
  • Wolfgang Bittner : Die Lachsfischer vom Yukon . C. Bertelsmann Verlag, Munchen 1991. Neuausgabe: Laetitia Verlag 2006, ISBN 3-934824-24-2 .
  • Christian Hannig: Yukon ? Kanada. Vom Pazifik durch die Tundra. Mit dem Fahrrad unter dem Sternbild des Großen Baren zu den Inuit, Donat Verlag: Bremen 2013, ISBN 978-3-943425-13-0

Filmdokumentationen

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  • Abenteuer Yukon. Teil 1: Durchs wilde Herz Kanadas & Teil 2: Der lange Weg zum Eismeer . Deutscher TV-Dokumentarfilm von Andreas Kieling in zwei Teilen. ARD 2007, zusammen ca. 90 Minuten.
  • Erlebnis Erde : Flussgiganten (1): Der Yukon, Dokumentarfilm von Jody Bourton, Andrew Murray und Louisa Gilbert (2023) Produktion: British Broadcasting Corporation [4]
Commons : Yukon River  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b USGS: Environmental and Hydrologic Overview of the Yukon River Basin, Alaska and Canada (PDF; 6,5 MB)
  2. YUKON RIVER HYDROLOGY ( Memento des Originals vom 4. Marz 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/trondekheritage.com (PDF; 614 kB)
  3. weitere Namen nordathapaskischsprachiger First Nations fur den Yukon River, die alle ?Großer Fluss“ bedeuten: Taga Shaw ( Southern Tutchone ), Tage Cho ( Northern Tutchone ), Niga-to ( Tanana ); die Han bezeichneten ihn als Chu kon’dek ? ?sprudelndes Wasser Fluss“, die nicht zu den Nordlichen Athapasken zahlenden Central Alaska Yupik (Yupiit) nannten ihn jedoch auch Kuigpak ? ?Großer Fluss“
  4. Erlebnis Erde: Flussgiganten (1): Der Yukon ARD , abgerufen am 18. April 2023