Yogi Adityanath

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Yogi Adityanath, 2017

Mahant Yogi Adityanath ( Hindi ???? ????????? Yog? ?dityan?th ; geboren als Ajay Singh Bisht , ??? ???? ????? ; * 5. Juni 1972 in Panchur, Distrikt Pauri Garhwal , Uttar Pradesh [heute in Uttarakhand ], Indien ) ist ein Hindu-Priester, indischer Politiker und seit dem 19. Marz 2017 der Chief Minister des Bundesstaats Uttar Pradesh.

Biografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Yogi Adityanath wurde unter dem Namen Ajay Singh Bisht in einem Dorf in Uttarakhand, das damals noch Teil des Bundesstaats Uttar Pradesh war, geboren. Er entstammt einer Rajputen -Familie. Seine Schulbildung erhielt er vor Ort und er studierte anschließend an der staatlichen Garhwal University in Srinagar (Uttarakhand), wo er den Grad eines Bachelor of Science ( B. Sc. ) erwarb. [1] Nach seinem Studium schlug er eine religios-meditative Laufbahn ein, wurde Schuler ( Sannyasin ) im Gorakhnath-Tempel in Gorakhpur und nahm den Namen Yogi Adityanath an. Er ist unverheiratet.

Adityanath schloss sich in den 1980er Jahren der Bharatiya Janata Party (BJP) an. 1998 wurde er im Wahlkreis 38-Gorakhpur erstmals in die Lok Sabha gewahlt. Den Wahlkreis konnte er bei den folgenden Wahlen 1999 , 2004 , 2009 und 2014 fur die BJP behaupten. [2] Als Parlamentsabgeordner arbeitete er in verschiedenen Ausschussen mit. 1998?2000 war er Mitglied im Parlamentsausschuss fur Ernahrung, Versorgung der Zivilbevolkerung und Verteilung offentlicher Guter, ab 2004 war er Mitglied in den Ausschussen fur staatliche Versicherungen und fur Auswartiges, 2009 und ab 2014 im Ausschuss fur Transportwesen, Tourismus und Kultur, 2015 im Ausschuss fur offentliche Unternehmen, und ab 2014 Vorsitzender des Komitees fur die Gehalter und Auslagen der Parlamentsabgeordneten. [1]

Ideologischer Hintergrund, politische Ansichten und Aktivitaten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seine ideologische Schulung erhielt Adityanath nicht, wie sonst bei Fuhrungspersonlichkeiten der BJP ublich, durch die Mitgliedschaft im RSS , sondern durch eine gewissermaßen lokale hindunationalistische Schule und Stromung in der Umgebung von Gorakhpur , die durch Digvijay Nath , den Oberpriester ( Mahant ) des Gorakhnath-Tempels in den 1930er/1940er Jahren begrundet worden war. Wahrend Digvijay Nath noch politisch in der Hindu Mahasabha (HMS) aktiv gewesen war, wechselte dessen Schuler und Nachfolger Avaidyanath nach anfanglicher Mitgliedschaft in der HMS ( 1989 wurde er fur die HMS im Wahlkreis 38-Gorakhpur sogar in die Lok Sabha gewahlt) spater zur BJP. Fur die BJP gewann Avaidyanath den Wahlkreis 38-Gorakhpur bei den Wahlen 1991 und 1996 . Avaidyanath wurde zum religios-politischen Mentor Yogi Adityanaths. Seit 1994 war Yogi Adityanath der designierte Nachfolger von Avaidyanath als Oberpriester des Gorakhnath-Tempels und ubernahm formal diese Rolle mit dem Tod Avaidyanaths im Jahr 2014. [3]

Nach seiner ersten Wahl in die Lok Sabha 1998 begrundete Adityanath Hindu Yuva Vahini , eine Hindu-Jugendorganisation, die in den folgenden Jahren mehrfach beschuldigt wurde, an kommunalistischen gewalttatigen Ausschreitungen beteiligt gewesen zu sein. [4] [5] 2007 wurde Adityanath aufgrund kommunalistischer Aktivitaten kurzzeitig inhaftiert. [6]

Zentrale Politikthemen Yogi Adityanaths sind die klassischen Themen der Hindutva -Weltanschauung. Bei Wahlveranstaltungen 2014 forderte er seine Hindu-Zuhorer dazu auf, 100 muslimische Frauen fur jede zum Islam konvertierte Hindu-Frau zu bekehren. 2015 beschuldigte er Mutter Teresa einer ?Konspiration“, mit dem Ziel, Indien zu christianisieren . [7] Er kundigte an, in Uttar Pradesh scharfe Gesetze gegen das Schlachten von heiligen Kuhen zu erlassen. [8] Im Februar 2017 erklarte er, bald mit dem Aufbau des Rama-Tempels in Ayodhya beginnen zu wollen. [9] Yogi Adityanath befurwortete die Prasidentenverfugung 13769 ? zur Verteidigung der Nation vor Einreise auslandischer Terroristen in die USA “ und erklarte, dass die gleiche Vorgehensweise notwendig sei, um Terroraktivitaten in Indien vorzubeugen. [10]

Das Verhaltnis Yogi Adityanaths zur BJP-Fuhrung ist nicht immer spannungsfrei geblieben. Vor Wahlen gab es wiederholt Streit um die Kandidatenauswahl in Purvanchal , dem ostlichen Teil von Uttar Pradesh, in dem Adityanath den großten Einfluss hat. Vor der Parlamentswahl 2007 drohte Adityanath, seine Wunschkandidaten unter dem Banner der Hindu Mahasabha antreten zu lassen, falls sie keine Berucksichtigung bei der BJP-Fuhrung fanden. Dies fand letztlich aber nicht statt. [11]

Nach der Parlamentswahl 2017 in Uttar Pradesh, die die BJP auf breiter Front gewann, gab es im Marz 2017 eine fast zwei Wochen andauernde Ungewissheit, wer der kunftige Chief Minister werden solle. Die BJP hatte ihren Wahlkampf ohne erklarten Spitzenkandidaten, sondern gewissermaßen im Fuhrungsteam bestritten. Am 18. Marz 2017 beschloss eine BJP-Parteiversammlung, dass dieses Amt auf Yogi Adityanath ubertragen werden solle. [12] Am 19. Marz 2017 wurde Adityanath als Chief Minister vereidigt. [13]

Nach einer in Uttar Pradesh stattgefundenen Vergewaltigung einer Dalit durch Angehorige einer scheinbar hoheren Kaste im Herbst 2020, uber die auch im Ausland berichtet wurde, heuerte die Regierung von Yogi Adityanath eine PR-Agentur an, die auslandische Journalisten davon uberzeugen sollte, dass keine Vergewaltigung stattgefunden habe. Außerdem erklarte Adityanath diesbezuglich, die Opposition wolle gewaltsame Ausschreitungen zwischen den Kasten anheizen. Es gabe Hinweise darauf, dass die Aktivisten Geld aus dem Ausland erhielten. [14]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Sixteenth Lok Sabha: Members' Biographical Sketch (Alphabetical). Lok Sabha, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch, Kurzbiografien der Lok Sabha-Mitglieder).
  2. Election Results ? Full Statistical Reports. Indian Election Commission (Indische Wahlkommission), abgerufen am 18. Oktober 2017 (englisch, Wahlergebnisse samtlicher indischer Wahlen zur Lok Sabha und zu den Parlamenten der Bundesstaaten seit der Unabhangigkeit).
  3. Christophe Jaffrelot : The other saffron. The Indian Express, 6. Oktober 2014, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  4. What Happened in Mau. The South Asian, archiviert vom Original am 27. September 2007 ; abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  5. Shahira Naim: Vahini activists set train ablaze. Tribune News Service, archiviert vom Original am 2. April 2007 ; abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  6. 10 facts to know about Yogi Adityanath, the next CM of Uttar Pradesh. India TV News, 18. Marz 2017, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  7. Manmohan Rai: BJP MP Yogi Adityanath accuses Mother Teresa of religious conversion. The Economic Times, 21. Juni 2016, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  8. Will conduct a surgical strike in UP against cow slaughterers, rioters: Yogi. 13. Februar 2017, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  9. Ram temple construction in Ayodhya to start 'soon': Yogi Adityanath. The Times of India, 5. Februar 2017, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  10. BJP's Yogi Adityanath Praises Trump Ban, Compares Western UP To Kashmir. NDTV, 31. Januar 2017, abgerufen am 19. November 2017 (englisch).
  11. Atiq Khan: Yogi's revolt may hit BJP. The Hindu, 28. Marz 2007, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  12. Yogi Adityanath to be next chief minister of Uttar Pradesh. The Times of India, 18. Marz 2017, abgerufen am 18. Marz 2017 (englisch).
  13. Highlights: Yogi Adityanath Sworn In As The New Chief Minister Of Uttar Pradesh. NDTV, 19. Marz 2017, abgerufen am 19. Marz 2017 (englisch).
  14. Laura Hoflinger, DER SPIEGEL: Indien: Regierung wittert nach grausamer Vergewaltigung "internationale Verschworung" - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 10. Oktober 2020 .