Dieser Artikel erklart die
Fotokopie
, wie sie in Kopiergeraten und Laserdruckern Anwendung findet. Fotokopien als fotochemisches Verfahren werden im Artikel
Kontaktkopie
erklart. Kunstlerische Kopiergerate siehe
Pantograf
bzw.
Punktiermaschine
.
Die
Fotokopie
,
Xerografie
oder
Elektrofotografie
ist ein elektrofotografisches Verfahren der Informationsubertragung mit Hilfe von elektrisch geladenem Farbpulver.
In der Alltagssprache wird der Begriff
Kopie
gleichbedeutend verwendet.
Man unterscheidet
direkte
und
indirekte
sowie
nasse
und
trockene
Elektrofotografie. Die Nassverfahren nutzen als Entwickler eine
Suspension
aus einem
aliphatischen
Losungsmittel
mit geringer
Dielektrizitatskonstante
und dem Toner (siehe auch
Nassabzugverfahren
), wahrend das Trockenverfahren ein Pulver verwendet.
Das direkte Verfahren nutzt eine Fotoleitschicht auf dem Trager selbst (zum Beispiel
Zinkoxid
auf Papier); die Entwicklung erfolgt nass mit einer Suspension aus Toner in einer isolierenden Flussigkeit (z. B. Leichtpetroleum) oder auch mit Trockentinte.
Das indirekte Nassverfahren nutzt wie die Xerografiegerate eine fotoempfindliche Trommel; diese wird jedoch mit einer Toner-Suspension benetzt. Der haftende Toner wird direkt von dieser auf das Papier gebracht und muss zum Fixieren nur trocknen.
Das heute ausschließlich gebrauchliche indirekte, trockene Verfahren benutzt fotoempfindliche Trommeln oder Bander, deren Tonerbild nach der Entwicklung in Pulverform auf den Trager (Papier, Kopierfolie) ubertragen und dort thermisch fixiert wird. Das Verfahren arbeitet mit trockenem Toner; es wird daher auch
Xerografie
(griechisch fur ?trocken schreiben“) genannt.
Bei der
Risografie
wird zuerst eine
Matrize
elektrofotografisch belichtet. Durch die dabei entstandenen feinen Locher wird in der Folge die Druckfarbe aufs Papier ubertragen. Das Verfahren erlaubt kostengunstigen Massendruck mit großen Auflagen, hoher Geschwindigkeit mit bis zu 180 Seiten pro Minute im Format DIN A3, im Vollfarbdruck oder mit 16
monochromen
Farben und Papiergewichten im Bereich 40?400 g/m².
[1]
Die Kopien bzw. Drucke sind mit differenzierten, durch
Rasterung
erzeugten
Grauwerten
herstellbar. Risografie zeichnet sich dadurch aus, dass die Farbe ohne Anwendung von Chemikalien oder Hitze aufs Papier gebracht wird. Der okologische Vorteil wird von gunstigen Verbrauchskosten begleitet.
Die
Xerografie
(von
altgriechisch
ξηρ??
x?ros
?trocken“ und
-graphie
) ist ein Verfahren zur Trockenkopie von meist einfarbigen Papiervorlagen (z. B. Akten), das in allen heute gangigen
Kopiergeraten
und
Laserdruckern
eingesetzt wird. Die Ergebnisse dieser
Trockenkopierer
sind denen der
Tintenstrahldrucker
oder Verfahren mit
Thermopapier
(
Thermokopierer
,
Thermodrucker
) hinsichtlich Auflosung, Lichtechtheit und Bestandigkeit uberlegen.
Die Elektrofotografie ist ein von dem Amerikaner
Chester F. Carlson
zusammen mit seinem Assistenten
Otto Kornei
erfundenes Kopierverfahren.
Das Patent wurde am 27. Oktober 1937 angemeldet. Der erste erfolgreiche Versuch fand am 22. Oktober 1938 unter Zuhilfenahme einer mit einem Tuch elektrisch aufgeladenen Metallplatte, Schwefelpuder, staubfeinen
Barlappsporen
und einer Wachsplatte statt. Auf der ersten Fotokopie (Trockenkopie) war ?10.?22.-38 ASTORIA“ zu lesen. Hierbei handelte es sich um das Datum der ersten Fotokopie, den 22. Oktober 1938, und den Ort,
Astoria (New York)
.
Die
Haloid Company
kaufte das Patent 1947 und brachte 1949 den ersten kommerziellen Kopierer auf den Markt. 1961 wurde die Haloid Company auf den Namen
Xerox
umbenannt. In Deutschland wurde die Lizenz an die englische
Rank Group
gegeben, aus der die Firma
Rank Xerox
entstand. Der Name
Xerox Machine
wird in englischsprachigen Landern auch fur das Kopiergerat an sich verwendet.
Das zentrale Element bei der Xerografie ist die Trommel, die mit einer lichtempfindlichen Beschichtung versehen ist, im Folgenden
aktive Schicht
oder
Fotoleiter
genannt. Sie hat die Eigenschaft, im Dunkeln elektrisch nichtleitend zu sein, bei Lichteinfall dagegen Stromleitung zuzulassen. Bis etwa 1975 verwendete man
amorphes
Selen
; heute werden amorphe organische
Halbleiter
, amorphes
Silicium
oder
Arsentriselenid
(As
2
Se
3
) verwendet.
Eine Serie von dunnen
Edelstahl
- oder
Wolframdrahten
wird mittels einer Spannung von in der Regel 5
kV
positiv gegenuber der aktiven Schicht aufgeladen. Durch die hohe Spannung wird die Umgebungsluft
ionisiert
, negative Ionen werden zur positiv geladenen aktiven Schicht gezogen, setzen sich dort ab und laden diese negativ auf, da sie im Dunkeln nicht leitfahig ist. So wird Schicht fur Schicht die Walze negativ geladen.
Die aktive Schicht auf der Walze bzw. dem flexiblen Band wird belichtet:
- Beim Fotokopierer (bzw. Analogkopierer) wird die Vorlage mittels einer starken Lichtquelle (z. B.
Halogenlampe
) beleuchtet. Die Vorlage wird uber ein Objektiv auf die aktive Schicht abgebildet.
- Beim Laserdrucker bzw. digitalen Kopierer wird das reflektierte Licht zunachst durch einen
Zeilensensor
aufgenommen, vergleichbar mit einem
Scanner
. Gegebenenfalls nach einer Bildbearbeitung wird das digitalisierte Druckbild mit einem Laser oder einer LED-Zeile auf den Fotohalbleiter geschrieben (siehe
Laserdrucker
).
Durch den Lichteinfall werden in der aktiven Halbleiterschicht Ladungstrager erzeugt (innerer
fotoelektrischer Effekt
). Die Ladungstrager entladen an den belichteten Stellen die positiven Oberflachenladungen zur elektrisch leitenden Ruckseite (Aluminiumtrommel) ? das latente Bild besteht aus ladungsfreien Zonen.
Der
Toner
wird moglichst gleichmaßig an die belichtete Walze herangebracht, und zwar uberall hin, sowohl an die belichteten als auch an die unbelichteten, geladen gebliebenen Bereiche. Das geschieht mittels einer weiteren, ?Burste“ genannten Walze, die magnetisch ist, wodurch der Toner (Zweikomponenten-Toner enthalten Eisenpartikel, Einkomponententoner sind selbst magnetisch) an ihr haftet, wobei sich die Partikel infolge der magnetischen Feldlinienrichtung wie Borsten aufstellen. Die Tonerpartikel (Durchmesser 3?15 μm) werden an der Kontaktstelle zwischen den beiden Walzen aufgrund
elektrostatischer Anziehung
ubertragen und bleiben an den unbelichteten, also geladenen Stellen der Fotoschicht haften (
Schwarzschreiben
oder
Charged Area Development
). Bei gleichnamiger Ladung des Toners konnen sie auch an den zuvor belichteten, also entladenen Stellen haftenbleiben (
Weißschreiben
oder
Discharged Area Development
).
Bei der sogenannten Jumpentwicklung wird der Toner mit Hilfe einer Walze nur in die Nahe des Fotoleiters transportiert. Den verbleibenden Luftspalt uberspringt (engl.
to jump
) der Toner dann aufgrund der elektrostatischen Anziehung. Der Vorteil dieser Methode gegenuber der Burstenentwicklung ist, dass die Burste den schon entwickelten Toner nicht wieder verwischt und dass die
Bildtrommel
weniger verschleißt.
Einkomponententoner werden bei nahezu allen gunstigen Kartuschensystemen angewendet; die Partikel landen komplett auf der Trommel und dem Trager.
Bei Zweikomponententoner bleibt die magnetische Komponente zuruck; nur die Tonerpartikel werden verbraucht.
Das Tonerbild muss von der Trommel auf das zu bedruckende Medium (Papier oder Kopierfolien) ubertragen werden. Dazu wird eine zweite Ladungsquelle (Trommel oder Band) verwendet, die starker (i. d. R. mit 15 kV) geladen ist als die Trommel und entsprechend den Toner anzieht. Wird der Bedruckstoff an dieser Stelle zwischen beiden hindurchgefuhrt, geht der Toner auf diesen uber.
Um das Bild haltbar zu machen, muss es fixiert werden, d. h. ublicherweise durch zwei geheizte Walzen (bei manchen Geraten auch durch eine Heizkammer ohne Druck) gefuhrt, wodurch die Tonerteilchen schmelzen und sich fest mit dem Bedruckstoff verbinden.
Um zu verhindern, dass der Toner an den Fixierwalzen haften bleibt, sind diese entweder aus einem speziellen Material (z. B. Teflon) oder werden mit einer hauchdunnen Olschicht aus
Fixierol
(i. d. R. Silikonol) uberzogen. Letzteres Verfahren wurde vor allem bei
Vollfarbsystemen
eingesetzt, da es bei diesen Geraten zu einem dicken Farbauftrag kommen kann und man elastische Walzen (Gummi) verwenden muss. Zudem war der Glanz, den das Fixierol hinterlasst, bei einigen Druckerzeugnissen durchaus erwunscht. Bei neueren Geraten wird ein elastischer Kunststoff verwendet, der das Fixierol uberflussig macht. Das bei alteren SW-Geraten eingesetzte Fixieren mittels starker Lichtblitze ist zwar ein ideales beruhrungsloses Verfahren, wird jedoch wegen der fehlenden Eignung fur Farbgerate heute nicht mehr verwendet. Das gelaufigste Verfahren benutzt eine Heizwalze und eine Presswalze. Die Fixiertemperatur betragt zwischen 165 und 190 °C. Die Fixierung ist bestimmend fur die Haltbarkeit der Kopie. Die Lebensdauer der Heizquelle (z. B. eine Halogengluhlampe in Stabform im Inneren einer Walze) kann 50.000 bis 500.000 Kopien betragen.
Nachdem der Toner auf das Medium ubertragen ist, muss die verbliebene Ladung der Trommel vor dem nachsten Laden und Belichten entfernt werden. Das geschieht durch Vollbelichtung (stabformige Lichtquelle) und elektrisches Abstreifen der Ladungen.
Zum Schluss wird die Trommel mit einem Abstreifer oder einer Burste von etwaigen Tonerruckstanden befreit. Der Resttoner wird in einen im Gerat eingebauten Behalter entsorgt. Bei einigen Geraten wird der Toner auch recycelt und dem Entwicklungsprozess wieder zugefuhrt.
Die Anforderungen an die aktive Schicht der Trommel sind recht hoch: Sie muss eine geringe Dunkelleitfahigkeit zusammen mit einer hohen Lichtempfindlichkeit aufweisen. Bei der Belichtung muss sie kurzzeitig im Bereich geringer lateraler Abstande eine hohe Leitfahigkeit aufweisen, sonst ginge die Auflosung bzw. Scharfe verloren. Sie muss mechanisch stabil sein und die Einflusse von Ultraviolettstrahlung und Ionen bzw.
Radikalen
ertragen.
Trommeln konnen aus verschiedenen Materialien hergestellt werden; ublich sind
OPC
(
Organic Photo Conductor
, engl. fur organischer Fotoleiter) oder a-Si (
amorphes Silizium
). Die Lebensdauer dieser Trommeln ist jedoch begrenzt. Die Hersteller geben eine ungefahre Anzahl der moglichen Abzuge an. Wahrend OPC-Trommeln, die hauptsachlich in Burogeraten verwendet werden, eine Lebensdauer von 25.000 bis 60.000 Seiten aufweisen, sind fur a-Si-Trommeln Lebensdauern von einer Million bis zu funf Millionen Seiten moglich, wodurch sie sich fur große Anlagen eignen, wie sie zum Beispiel Telekommunikationsfirmen zum Drucken ihrer Rechnungen verwenden.
Die Anzahl der Abzuge ist jedoch nur ein Idealwert ? das Alter und vor allem die Nutzungsart sind ebenfalls entscheidend: Wird ein Kopierer oder Laserdrucker nur bei Bedarf eingeschaltet und werden dabei nur wenige Drucke getatigt, so sinkt die Anzahl der moglichen Kopien. Abrasive Fullstoffe im Papier oder andere mechanische Beschadigungen (z. B. beim Herausziehen verklemmter Seiten) konnen die fotoempfindliche Schicht dauerhaft aufrauen oder zerkratzen.
Xerografien sind im Gegensatz zu Tintenstrahl- oder Thermodrucken sehr dauerhaft und vor allem lichtecht. Der Toner haftet jedoch nur oberflachlich und kann wieder vom Trager entfernt werden. Manchmal geschieht das im Laufe der Jahre von selbst. Der Toner kann sich auch an Knickstellen ablosen. Inzwischen gibt es Polymertoner mit feineren und gleichmaßiger geformten Partikeln. Dieser platzt an den Falzkanten nicht mehr ab.
Beidseitig bedruckte Papiere konnen aneinander haften; in Klarsichthullen bleibt manchmal ein Teil des Toners haften.
Verschiedene Gutachten bescheinigen den Xerografien bzw. Laserdruckern eine Archivfestigkeit von uber funfzig Jahren.
Nasskopien
halten angeblich langer als Xerografien ? bei diesen inzwischen nicht mehr gebrauchlichen Erzeugnissen haben sich keine Lebensdauerbeschrankungen feststellen lassen.
Aufgrund der optischen Abtastung der Vorlage sind die Abbildungsqualitat und die Auflosung des Zeilensensors bzw. der Trommel entscheidend fur die Auflosung.
Im Bereich von Grauwerten mit unter zehn Prozent Farbdeckung zeigen selbst hochwertige Gerate Schwachen in Form von Rauschen oder sogenannten
Schmutzeffekten
.
Die Homogenitat, die Graduierung sowie die Farbtreue sind in den letzten Jahren verbessert worden, anderen Reproduktionsverfahren jedoch unterlegen.
Vor allem bei Farbsystemen setzen die verwendeten Farbpigmente Grenzen, da die verschiedenfarbigen Toner alle den gleichen hohen Anforderungen genugen mussen, die nicht unbedingt mit einem guten Druckergebnis vereinbar sind.
Bei Digitalisierung ist es moglich, Halbtonbilder so aufzubereiten, dass wie bei anderen Druckverfahren feinstrukturierte Flachen gedruckt werden. So konnen auf Kosten der Auflosung Flachen mit geringer Farbdeckung sicherer gelingen.
Xerografische Kopiergerate benutzen ebenso wie
Laserdrucker
Trockentoner
, der ein schwarzes Farbpigment
Ruß
und bei bestimmten Sorten Schwermetalle wie
Blei
und
Cadmium
enthalt, mithin also gesundheitsschadlich sein kann.
Das Problem dabei ist nicht nur die Tonerzusammensetzung, sondern auch seine (erwunschte) Feinheit. Das Tonerpulver hat zwar Partikelgroßen oberhalb des lungengangigen
Feinstaubes
, lagert sich aber dennoch in den Bronchien ab, da es nicht einfach durch Abhusten wieder entfernt werden kann: Toner verandert bereits bei Korpertemperatur seinen Zustand und verklebt unter Umstanden mit den Schleimhauten. Tonerschadstoffe konnen damit dauerhaft und direkt auf die Schleimhaute, insbesondere der Atemwege oder auf die Haut wirken.
Toner wird nicht nur eingeatmet, sondern durch Kontaminationen auch unbeabsichtigt geschluckt. Besonders Beschaftigte im Bereich des Service, Refill und Recycling sind naturgemaß uber lange Zeit den Schadstoffen ausgesetzt.
Die zur Ladungserzeugung eingesetzten
Koronaentladungen
(Korona-Draht) erzeugen
Ozon
: Im Bereich der hohen Feldstarken wird die Umgebungsluft ionisiert, wobei u. a. Ozon entsteht. Ozon ist gesundheitsschadlich und erzeugt seinerseits ebenfalls schadliche freie Radikale aus anderen Stoffen. Die meisten solcher Gerate haben jedoch Ozonfilter aus
Aktivkohle
, welche einen großen Teil der Schadstoffe entfernen.
Komplett ozonfrei arbeiten Druckwerke, die die Bildtrommel mit Hilfe einer Ladungsrolle laden. Diese steht in direktem Kontakt mit der Bildtrommel; es ist keine Koronaentladung erforderlich und somit entsteht kein Ozon.
Das Anfertigen von Kopien bestimmter Urkunden oder gultiger
Geldscheine
ist bei Strafandrohung verboten. Die Hersteller haben teilweise Funktionen implementiert, die solche Kopien unterbinden oder erschweren, dazu gehort u. a. die Erkennung der
EURion-Konstellation
.
Nachdem die Bilddaten fur den Druck aufbereitet wurden (
RIP
), werden sie noch einmal auf bestimmte
Muster
hin untersucht, wie sie nur auf Geldscheinen oder bestimmten Urkunden verwendet werden. Wird ein solches Muster entdeckt, gibt es verschiedene Moglichkeiten zu reagieren. Viele Gerate drucken anstatt der Kopie eine schwarze Flache, verfalschen die Farben oder uberziehen das Dokument mit dem deutlichen Aufdruck ?Kopie“. Andere Gerate tauschen einen Geratefehler vor und verlangen nach dem Kundendienst.
Eindeutige Identifizierbarkeit (Zuordnung jeder Kopie zum benutzten Kopiergerat)
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Einige Hersteller von Kopiergeraten hinterlegen elektronische Kennungen (z. B. den
Machine Identification Code
) auf den Kopien. Das geschieht beispielsweise, indem ein definiertes Bitmuster weitraumig verteilt in der Farbe Gelb bei Farbgeraten und bei Schwarz-Weiß-Geraten als schwache Tonung auf den Trager aufgebracht wird.
Bei einem Hersteller ist die Seriennummer des Gerates auf der Ruckseite der Glasplatte nahezu unsichtbar eingeatzt und wird bei jedem Kopiervorgang mit erfasst.
Diese Maßnahmen ermoglichen Herstellern und Ermittlungsbehorden, auf das Kopiergerat selbst, den Standort und evtl. sogar auf die die Kopie anfertigende Person zu schließen.
Datenschutzer
sehen darin verfassungsmaßig garantierte Grundrechte gefahrdet (z. B. durch die einfache Moglichkeit zur Aufdeckung von Presseinformanten).
Fotokopiergerate sind sehr zuverlassig, jedoch nicht wartungsfrei. Aufgrund des feinen Tonerpulvers ist ein Großteil der Ausfalle auch heute noch auf Verschmutzungen zuruckzufuhren. Technisch bedingt sind die Gerate nicht vollstandig hermetisch abgeschlossen, so dass sich oft Tonerpulver auf der Belichtereinheit niederschlagt.
Das Transportsystem eines Kopierers besteht aus
Gummi
-Walzen, welche altern konnen und dann entweder regeneriert oder ausgetauscht werden.
Kopierer konnen in analoge und digitale Kopierer eingeteilt werden. Bis etwa Mitte der 1980er Jahre wurden ausschließlich analoge Kopierer hergestellt. Seit dieser Zeit werden immer mehr digitale Kopierer entwickelt. Der analoge Kopierer ist etwa seit dem Jahr 2000 von digitalen Kopierern verdrangt worden; analoge Kopierer werden inzwischen nicht mehr hergestellt. Ausnahmen hiervon sind kleine A4-Kopierer fur den personlichen Bedarf mit einer Geschwindigkeit von ca. vier A4-Kopien pro Minute. Diese werden von einigen Herstellern weiterhin produziert (Stand: April 2011).
In analogen Kopierern erfolgt die Entwicklung der Trommel direkt vom Original uber ein Objektiv und Spiegel; das Abbild der Vorlage wird optisch auf der Trommel abgebildet. Belichtung und Entwicklung laufen synchron in einem Gerat. Der digitale Kopierer besteht dagegen aus zwei getrennten Einheiten, dem
Scanner
und dem Druckwerk. In der Regel werden diese Einheiten jedoch wie bei einem analogen Kopierer in einem Gerat untergebracht. Bei einem digitalen Kopierer wird die Vorlage mit dem Scanner digitalisiert und in einem Speicher (
RAM
oder auch
Festplatte
) zwischengespeichert. Das hier gespeicherte Bild der Vorlage wird anschließend elektronisch an das Druckwerk (Laserdruckwerk) ubertragen und ausgedruckt.
Ein Vorteil der Digitaltechnik liegt darin, dass Seiten aus dem Zwischenspeicher mehrfach kopiert werden konnen, ohne dass die Vorlage erneut belichtet werden muss. Zudem konnen neben dem reinen Kopieren zusatzliche Funktionen wie Drucken, Faxen, Scannen und das elektronische Versenden der Vorlagen per
E-Mail
oder in Netzwerkverzeichnisse angeboten werden. Ein weiterer Vorteil ist die Moglichkeit der Zwischenbearbeitung einer Kopie im Gerat. Die hier am haufigsten eingesetzte Funktion ist die Kantenscharfung fur Schriften, die das bei analogen Systemen bekannte Problem der Randunscharfen eliminiert und insbesondere bei Schriftstucken eine erhebliche Verbesserung der Qualitat bedeutet.
Der wichtigste Vorteil ist jedoch die kompaktere und preisgunstigere Bauweise, da keine Optiken, Blenden und Spiegel im verschmutzungsgefahrdeten Bereich zwischen Belichtereinheit und Trommel sein mussen. Die Abtastung muss uberdies nicht zeitsynchron zur Entwicklung laufen.
Die digitale Kopiertechnik kann Halbtonwiedergaben sicherer machen, indem statt einer Flache mikroskopisch kleine Strukturen gedruckt werden. Das sowie die moglicherweise nicht ausreichend genaue Digitalisierung und die Kantenscharfung kann bei Halbtonvorlagen unerwunscht bzw. storend sein.
Insbesondere fur den professionellen Einsatz gedachte Kopierer verfugen in der Regel uber eine Vielzahl von Zusatzfunktionen, meist in Form von Anbauten:
- Der
automatische Vorlageneinzug
(ADF,
Automatic Document Feeder
) ermoglicht das automatische Kopieren von Vorlagen mit mehreren Seiten. Der Originaleinzug positioniert eine Seite auf dem Vorlagenglas, wo sie belichtet wird. Anschließend wird die Seite vom Vorlagenglas entfernt und die nachste Seite der Vorlage vom Originaleinzug auf dem Vorlagenglas positioniert. Originaleinzuge mit Originalwendung (RADF,
Recirculating Automatic Document Feeder
) konnen auch die Ruckseite einer Seite der Vorlage automatisch auf dem Vorlagenglas positionieren. Ein alternatives Verfahren fuhrt die vom ADF eingezogenen Seiten an einer feststehenden Scanzeile vorbei, wo das Original im Vorbeiziehen eingelesen wird. Etwa seit 2005 werden sogenannte Dual-Scan-Vorlagenwechsler hergestellt, die eine separate integrierte Scanzeile fur die Ruckseite des Blattes haben und somit zusammen mit der feststehenden Scanzeile sowohl die Vorder- als auch die Ruckseite eines Blattes in einem Durchgang (ohne mechanische Wendung) einlesen konnen. Fur eine zuverlassige Funktion ist eine regelmaßige Wartung des ADF notwendig. So besteht das Pad zum Separieren der Seiten meist aus
Gummi
und Kork. Dieses Trenngummi altert. Wird es nicht gereinigt und regeneriert oder ausgetauscht, sind Einzugsfehler die Folge.
- Die
Duplexeinheit
ermoglicht das automatische Bedrucken der Ruckseite der Kopien. Damit kann der Papierverbrauch gegenuber dem einseitigen Kopieren halbiert werden.
- Papiervorrat:
Papier wird in Kassetten und Magazinen vorgehalten.
- In Kassetten konnen normalerweise
Papiergroßen
von DIN A5 bis DIN A3 oder A3+ bzw. SRA3 (Uberformat) vorgehalten werden. Die Kassetten werden als Universalkassetten bezeichnet, wenn sie sich auf die verschiedenen Papierformate einstellen lassen. Die Kapazitat einer Kassette liegt bei ca. 500 bis 1000 Blatt Papier.
- Papiermagazine sind normalerweise fur das
A4-Format
vorgesehen. Bei Produktionssystemen sind auch Magazine fur DIN A3 verfugbar. In der Regel lassen sich Magazine nicht auf ein anderes Papierformat einstellen. Die Kapazitat eines Magazins liegt bei ca. 2.500 bis zu 4.000 Seiten.
- Finisher und Sorter
dienen zur Aufnahme der fertigen Kopien oder Drucke. Bei digitalen Kopierern wird die Ausgabeeinheit als Finisher bezeichnet, bei analogen Kopierern als Sorter. In Finishern und Sortern werden die Kopien automatisch nach Dokumenten und Seiten sortiert abgelegt. Bei vielen Finishern und Sortern konnen die sortierten Stapel auch geheftet und/oder gelocht werden; die Kopiensatze durfen dabei bis zu 50 oder 100 Seiten umfassen. Des Weiteren konnen Finisher mehrseitige Broschuren erstellen. Dafur werden die fertig gedruckten Seiten in der Mitte gefalzt und zweifach mit Draht geheftet. Mogliche Formate sind DIN-A5-Broschuren (halbe DIN-A4-Seite) und DIN-A4-Broschuren (halbe DIN-A3-Seite).
- Die
Lochereinheit
ermoglicht das Lochen der Kopien. Die Kopien werden einzeln gelocht, so dass es keine Beschrankung bei der Seitenzahl (bzw. Starke) eines Kopiensatzes gibt. Die Lochereinheit kann bei vielen Kopierermodellen zwischen den verschiedenen Standards umgeschaltet werden, so dass die Lochung nach ISO-Standard 838 und nach der 4-Loch-Erweiterung des ISO-Standards 838 moglich ist. Die schwedische Lochung wird in der Regel in einer separaten Lochereinheit angeboten, die kein Umschalten zu den vorab genannten Standards ermoglicht.
- Die
Druckfunktion
ermoglicht das Drucken von Dokumenten von einem Computerarbeitsplatz im Netzwerk oder von einem Datentrager aus.
- Die
Scanfunktion
ermoglicht das Speichern der abgetasteten Vorlage im Netzwerk, auf einem Datentrager oder das direkte Versenden per
E-Mail
.
- Die
Faxfunktion
arbeitet wie ein herkommliches Faxgerat. Dokumente werden uber das Vorlagenglas eingelesen und uber einen Telefonanschluss an die Gegenstelle ubertragen. Es konnen auch Faxe empfangen und ausgedruckt werden. Weiterhin konnen empfangene Faxe direkt an verschiedene Ziele wie z. B. E-Mail-Adressen oder Verzeichnisse in Netzwerken weitergeleitet werden.
- Hauffe, K./ Othmar Helwich [Hrsg];
ELEKTROPHOTOGRAPHIE.
[Photographische Korrespondenz; 8. Sonderheft]. Darmstadt, Helwich, 1967.
- R. Schaffert:
Electrophotography.
Focal Press, 1975.
ISBN 978-0-240-50781-1
- R. Hoffmann:
Modeling and Simulation of an Electrostatic Image Transfer.
Shaker-Verlag, 2004,
ISBN 3-8322-3427-6
.
- ↑
FAQ auf risoprint.de
(
Memento
vom 19. August 2013 im
Internet Archive
)