Wolfgang Krege

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Wolfgang Krege (* 1. Februar 1939 in Berlin ; † 13. April 2005 in Stuttgart ) war ein deutscher Autor und Ubersetzer . Er arbeitete unter anderem fur den Klett-Cotta Verlag in Stuttgart.

Leben und Werk [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wolfgang Krege wurde in Berlin geboren, wo er auch aufwuchs. Anfang der 1960er-Jahre begann er ein Philosophiestudium an der Freien Universitat Berlin . Anschließend arbeitete er als Lexikon redakteur , Werbetexter und Verlagslektor . Seit 1970 war er als Ubersetzer tatig, wobei er zunachst mit Sachbuchern begann.

Durch seine Ubersetzung von J. R. R. Tolkiens Buch Das Silmarillion wurde er in den 1970er-Jahren einer großeren Leserschaft bekannt. [1] In den 1990ern ubersetzte er den Hobbit neu. [1] Im Vergleich zur fruheren Ubersetzung von Walter Scherf , in der die meisten der in die Handlung eingebetteten Lieder und Gedichte ausgelassen oder gekurzt waren und die zudem Illustrationen des als Kinderbuch-Illustrator bekannt gewordenen Klaus Ensikat enthielt, spricht Kreges Fassung eher ein erwachsenes Publikum an. Ein weiterer Unterschied liegt in der mangelnden Nahe zum Original: Kreges Fassung hat die Tendenz, witziger und origineller sein zu wollen als das Original. Dabei wird mancher Satz in einer Weise wiedergegeben, die auch nicht mehr als freie Ubersetzung gelten kann, sondern eindeutig Neudichtung ist. Naher am Original befindet sich Krege jedoch bei den Namen der Orte. Wo Bruchtal in Walter Scherfs Version noch unubersetzt ?Rivendell“ blieb, hat Krege alle Namen in Hinblick auf den Herrn der Ringe vereinheitlicht und ubersetzt.

Kreges Neu-Ubersetzung des Herrn der Ringe ist unter Fans sehr umstritten. [2] Die neue deutsche Ubersetzung aus dem Jahr 2000 versucht starker als die alte (von Margaret Carroux ), den zwischen den verschiedenen Figuren der Handlung stark wechselnden Sprachstil auch im Deutschen wiederzugeben. [3] In der alten Ubersetzung ist der deutsche Stil durchgehend ziemlich einheitlich ? gemaßigt altmodisch, laut einigen Kritikern sogar kunstlich ?volkstumelnd“; im Original findet man dagegen Sprachebenen vom ausgesprochenen ?Bibelstil“ des 16. Jahrhunderts bis hin zum landlichen und stadtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er -Jahre, also der Zeit der Abfassung. Krege versuchte dies im Deutschen zu imitieren, legte aber das Deutsch der 1990er statt der 1940er als Bezugspunkt fest. So ubersetzte er die von Samweis Gamdschie im englischen Original vielbenutzte Anrede ?Master Frodo“ mit ?Chef“. Seit 2012 wird Kreges Ubersetzung von Klett-Cotta in einer uberarbeiteten Version vertrieben, die einige umstrittene Punkte von Kreges Ubersetzung (wie die Anrede ?Chef“) ersetzt hat. [4]

In der Ubersetzung von Wolfgang Krege sind die Anhange bis auf einen erstmals vollstandig.

Wolfgang Krege war auch fur ? ebenfalls umstrittene ? Neuubersetzungen von Anthony Burgess A Clockwork Orange sowie weiterer Werke von Burgess verantwortlich. Daneben war Krege der deutsche Standard-Ubersetzer der Bucher Amelie Nothombs .

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Autor [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Ubersetzer [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Wolfgang Krege Biographie, Bucher, Informationen. In: klett-cotta.de. Abgerufen am 13. November 2015 .
  2. Thorsten Werner: Gewinnspiel: Die Gefahrten ? Das Horbuch. Deutsche Tolkien Gesellschaft, 4. August 2008, abgerufen am 9. Marz 2011 : ?Fur das Horbuch wurde die intensiv diskutierte Ubersetzung von Wolfgang Krege verwendet.“
  3. Rudiger Sturm: Neue Tolkien-Ubersetzung: Dalli Dalli in Mittelerde. In: Spiegel Online . 3. November 2000, abgerufen am 13. November 2015 .
  4. Der Herr der Ringe ? Drei Ubersetzungen aus der Sicht eines langjahrigen Fans ? Hobbit Presse Blog. Abgerufen am 19. Juni 2020 .
  5. Hobbit, Shades of Grey und Co.: Die Bucher hinter den Blockbustern. In: n24.de. 9. Dezember 2014, abgerufen am 13. November 2015 .