Wladimir Semjonowitsch Antonow

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Wladimir Semjonowitsch Antonow ( russisch Владимир Семёнович Антонов ; * 28. Juni 1909 ; † 9. Mai 1993 in Moskau ) war ein sowjetischer Generalmajor der von 1928 bis 1964 in der Roten bzw. Sowjetarmee diente. Er war 1943 bis 1945 Kommandant der 301. Schutzendivision und war an der Schlacht um Berlin beteiligt, wo er unter anderem den Fuhrerbunker einnahm. [1] Am 6. April 1945 wurde er mit dem Titel Held der Sowjetunion geehrt.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Antonow wurde 1909 an einer Bahnstation im heutigen Distrikt Atkarsk in die Familie eines Eisenbahnarbeiters geboren. Er arbeitete in einem Holzlager des Distrikt Atkarsk im Dienst des Komitees des Komsomol . Im November 1928 wurde er zum Militardienst bei der Komsomol verpflichtet. 1924 leitete er eine Pionierabteilung der Stadt Atkarsk und diente dann bei den Truppen der Geheimpolizei (OGPU). Zuerst wurde er zu den GPU-Grenztruppen geschickt und diente bei der 21. Jampoler-Grenzdivision. Im November 1929 wurde er in das 6. GPU-Kavallerieregiment nach Charkiw verlegt, in dem er Leier der Regimentsschule, dann 1931 Zugkommandant des Regimentes wurde. 1937 diente er im 5. motorisierten ?Don“-Regiment des NKWD . 1937 bis 1940 absolvierte er die Frunse-Militarakademie der Roten Armee. Ab 1940 diente er im unabhangigen 1. motorisierten ?Bialystoker“ Schutzen-Regiment des NKWD in Kaunas in der Lettischen SSR . Er diente dort als Stabschef, von Mai bis Juni 1941 vorubergehend auch als Kommandeur.

Ab dem Tag der deutschen Invasion, dem 22. Juni 1941, nahm Antonow mit seinem NKWD-Regiment im Rucken der Nordwestfront an den schweren Abwehrschlachten im Raum Kaunas und Polozk teil. Anfang August 1941 trat er in die Rote Armee uber und diente bei der 29. Armee im 912. Schutzenregiment der 243. Schutzendivision. Ein Militargericht der 29. Armee verurteilte ihn am 1. September 1941 wegen schlechter Truppenfuhrung zu 5 Jahren Arbeitslager, das Urteil wurde aber wegen hervorragender Tapferkeit wieder aufgehoben. Am 16. September wurde er zum Stabschef einer gemischten motorisierten Schutzenbrigade der 29. Armee ernannt und nahm an der Kalininer Verteidigungsoperation und spater an der Ruckeroberung von Kalinin teil. Durch die Entscheidung des Militargerichts vom 9. Dezember 1941 wurde sein Strafregister wegen seines bewiesenen Mutes in diesen Kampfen entfernt. Im November 1941 wurde er bei der 31. Armee zum Kommandeur des 916. Schutzenregiments der 247. Schutzendivision ernannt und nahm an der Schlacht um Moskau teil. Im Februar 1942 wurde er schwer verwundet. Nach der Behandlung im Marz 1942 wurde er zum Kommandeur der im Militarbezirk Moskau aufgestellten 162. Kadetten-Schutzenbrigade ernannt, aus der im April 1942 die regulare 256. Schutzen-Brigade gebildet wurde. Im August 1942 kam seine Brigade an die Transkaukasische Front und nahm bei der Schlacht um den Kaukasus an der Mosdok-Malgobeker Operation teil. Im November 1942 wurde er zum stellvertretenden Befehlshaber der selbststandigen 84. Marine-Brigade ernannt. Als die Gegenoffensive der Nordkaukasischen Front am 1. Januar 1943 begann, zeigte er neuerlich hervorragende Fuhrungsleistung, wofur sein neu angelegtes Strafregister durch ein Dekret des Militarrates der Nordkaukasus-Front am 23. Januar neuerlich entfernt wurde. Ab Mai 1943 befehligte er die 19. Schutzen-, dann die 34. Marine-Schutzen-Brigade an der Nordkaukasusfront und nahm an der Befreiung des Kuban-Gebietes teil. Am 14. August 1943 wurde Wladimir Antonow zum Kommandeur der 301. Schutzen-Division ernannt, deren dritte Formation neu aufgestellt worden war, und fuhrte die Division bis zum Ende des Krieges. Die Division wurde an die 5. Stoßarmee der Sudfront (seit Oktober 1943 4. Ukrainische Front ) ubertragen und nahm an den Operationen von Donbass, Melitopol, Nikopol-Kriwoj Rog, teil. Im Marz 1944 wurde die Division zur 57. Armee der 3. Ukrainischen Front versetzt, die sich in Offensivoperationen von Odessa und Jassy-Kischinew auszeichnete. Am 14. Januar 1945 brachen seine Truppen an der Weichselfront durch und schlug zahlreiche deutsche Gegenangriffe zuruck. Das Prasidium des obersten Sowjets der UdSSR verlieh ihm am 6. April 1945 fur geschickte Fuhrung der Division und die Verteidigung des Bruckenkopfes von Magnuszew den Titel des Helden der Sowjetunion samt Verleihung eines Leninordens und der Medaille des Goldenen Sternes. Von Mitte April bis Mai 1945 nahm seine Division im Rahmen der Berliner Operation am Angriff uber Karlshorst auf das Stadtzentrum teil. Durch Dekret Nr. 1683 des Rates der Volksvertreter der UdSSR erhielt Antonow am 11. Juli 1945 den Rang des Generalmajors .

Nach dem Krieg befehligte Antonow weiterhin in der Sowjetarmee seine alte Division. Ab Dezember 1946 war er Leiter des Trainingsdepartmentss der kombinierten Einheiten der 8. Gardearmee bei der Gruppe der sowjetischen Besatzungskrafte in Deutschland. 1950 absolvierte er die Hohere Woroschilow Generalstabsakademie und wurde zum Leiter der Abteilung fur Militar- und Korpertraining im Hauptquartier des Militarbezirks Turkestan ernannt. Im November 1954 wurde er stellvertretender Kommandant des 79. Schutzenkorps (im Marz 1955 umbenannt in 23. Schutzenkorps). Ab Juni 1955 war er stellvertretender Chef des kombinierten Trainingsdepartments der 3. Armee. Ab Januar 1958 war er Leiter der Militarabteilung des zentralasiatischen Polytechnischen Instituts der Stadt Taschkent . Im November 1964 wurde Antonow aus der Armee verabschiedet, er lebte zuletzt in Moskau, wo er am 9. Mai 1993 verstarb.

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Hitlers Hollenfahrt . In: Der Spiegel . 9. April 1995, ISSN   2195-1349 ( spiegel.de [abgerufen am 7. April 2023]).