Karte aus Shepherds
Historical Atlas:
Karolingisches
und
byzantinisches Reich
sowie das
Kalifat
um 814
William Robert Shepherd
(geboren am
12. Juni
1871
in
Charleston
,
South Carolina
; gestorben am
7. Juni
1934
in
Berlin
) war ein
amerikanischer
Historiker
und
Geschichtskartograph
.
William Robert Shepherd studierte an der
Universitat Columbia
, an der er 1893 einen Masterabschluss machte und 1896 mit einer Dissertation uber das koloniale
Pennsylvania
bei
Herbert L. Osgood
zum
Ph.D.
promoviert
wurde. Fur seine mit der Dissertation erbrachte Leistung erhielt er eine Preis-Dozentur. Im Anschluss setzte Shepherd seine Studien an der
Friedrich-Wilhelms-Universitat
in Berlin und in
Madrid
fort. Im Jahr 1902 in die Vereinigten Staaten zuruckgekehrt, wurde er
Lecturer
an der Universitat Columbia. Im Auftrag der
Carnegie Institution of Washington
und initiiert durch
John Franklin Jameson
erschloss er 1905 Archivmaterialien zur Geschichte Amerikas in Spanien. Fur die
Hispanic Society of America
und andere Institutionen reiste er 1907 nach
Buenos Aires
, um Museen und Bibliotheken zu besuchen.
Nach dem Ende des
Ersten Weltkriegs
hielt er im Rahmen einer ausgedehnten Europareise Vortrage an den
Universitaten von Madrid
,
Cambridge
,
London
,
Manchester
,
Durham
,
Edinburgh
, Berlin und
Wien
. In Wien wurde er 1924 der erste amerikanische Gastprofessor nach dem Krieg und erhielt in
Osterreich
die
Goldene Medaille fur Verdienste um die Republik Osterreich
. Im selben Jahr wurde er
Seth Low
-Professor fur Geschichte an der Universitat Columbia und lehrte dort bis zu seinem Tod wahrend einer Vortragsreise 1934 in Berlin.
Shepherds Forschungsschwerpunkte galten zwei Bereichen: der Geschichte
Lateinamerikas
und der Geschichte der
europaischen Expansion
. Sein Engagement und seine Kenntnisse auf diesen Gebieten fuhrten ihn in verschiedene Positionen. 1908/09 war er Delegierter der Vereinigten Staaten beim ersten
panamerikanischen
Wissenschaftskongress in
Santiago de Chile
, 1910 war er Sekretar der US-amerikanischen Delegation bei der vierten Internationalen Konferenz der amerikanischen Staaten in
Buenos Aires
. In den Jahren 1915 und 1920 nahm er an den panamerikanischen Finanzkonferenzen teil.
William Robert Shepherd war Mitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften und Akademien ? unter anderem der spanischen
Real Academia de la Historia
? und erhielt zahlreiche Ehrungen. So war er
Komtur
des
Orden de Isabel la Catolica
und
Ehrendoktor
der
Universitat von Chile
(1910), die ihn auch zum Ehrenprofessor ernannte, der
Universitat von South Carolina
(1930) und der Universitat Madrid (1934).
Trotz seiner Leistungen und der erhaltenen Ehrungen ist mit seinem Namen heute nurmehr ein Werk verbunden: der 1911 publizierte und 1923 sowie 1926 neu aufgelegte
Historical Atlas
.
- History of Proprietary Government in Pennsylvania
(=
Columbia Studies in the Social Sciences.
Band 6). Columbia University, New York City 1896 (
Digitalisat
).
- Guide to the Materials for the History of the United States in Spanish Archives.
Carnegie Institution of Washington, Washington, D.C. 1907 (
Digitalisat
).
- Historical Atlas.
Henry Holt and Company, New York City 1911 (
Digitalisat
).
- Latin America.
Henry Holt and Company, New York City 1914 (
Digitalisat
).
- The Hispanic Nations of the New World. A Chronicle of Our Southern Neighbors.
Yale University Press, New Haven 1919 (
Digitalisat
).
- The story of New Amsterdam.
Knopf, New York City 1926 (
Digitalisat
).
- Helen Delpar:
Looking South. The Evolution of Latin Americanist Scholarship in the United States, 1850?1975.
The University of Alabama Press, Tuscaloosa, Ala. 2008,
ISBN 0817354646
, S. 35 f.
- Cyrus H. Peak:
William Robert Shepherd.
In:
The Open Court.
Band 48, 1934, S. 193?195 (
PDF
).