William Fox (Produzent)

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William Fox (1921)

William Fox , als Wilhelm Fuchs , [1] nach anderen Quellen als Vilmos Fried (* 1. Januar 1879 in Tolcsva in Osterreich-Ungarn ; † 8. Mai 1952 in New York ) war ein Filmproduzent . Er war Grunder der Fox Film Corporation , aus der spater das Unternehmen 20th Century Fox hervorging.

Aktie der Fox Film Corporation, ausgestellt auf und original signiert von William Fox als Präsident, ausgestellt 1925
Historische Aktie uber 437 Shares der Fox Film Corporation, ausgestellt auf und original signiert von William Fox als Prasident, datiert am 11. Juni 1925

William Fox wurde als Wilhelm Fuchs als eines von 13 Kindern einer ungarischsprachigen judischen Familie in Tolcsva geboren. [1] Seine Eltern waren Michael Fried und Hannah Fuchs. [2] Die Familie emigrierte nach New York City, als er noch im Kindesalter war. Mit elf Jahren verließ er die Schule, um seine Eltern zu unterstutzen. Nach einem wenig erfolgreichen Versuch, in der Textilbranche eine Karriere aufzubauen, kaufte sich Fox 1904 sein erstes Lichtspielhaus, die damals noch Penny Arcade oder Nickelodeon hießen. Das Publikum konnte sich dort kurze Filmstreifen ansehen, die selten mehr als funf bis zehn Minuten dauerten. Aus diesen Anfangen entwickelte sich rasch eine Kette von 15 Hausern, vorwiegend in Manhattan und Brooklyn. Fox erkannte rasch, dass mit dem Vertrieb von Filmen eine hohere Gewinnmarge zu erzielen war als mit dem Vorfuhren und grundete die The Greater New York Rental Company . 1914 kam zu seinem Kino- und Verleihunternehmen auch noch eine Filmproduktionsgesellschaft hinzu, die er in jenem Jahr grundete. Dazu mietete Fox ein Studio in Fort Lee an, einer Vorstadt westlich von New York im Bundesstaat New Jersey, die damals das Zentrum der noch an der Ostkuste beheimateten US-Filmindustrie war.

1915 grundete er die Fox Film Corporation , in der er seine drei Unternehmen der Kino-, Verleih- und Produktionsbranche zusammenfasste. Im selben Jahr machte er aus Theda Bara den ersten Vamp und damit das erste Sexsymbol des Kinos. Dank des uberragenden finanziellen Erfolgs von A Fool There Was , einem der fruhen abendfullenden Spielfilme, stieg die Firma rasch zu einem prosperierenden Unternehmen auf. 1919 zog das Unternehmen schließlich nach Hollywood, das sich in jenen Jahren zur machtigsten Filmmetropole der Welt entwickelte. 1921 wehrte er erfolgreich den Versuch der Patent Company ab, seine Unternehmen aufzukaufen.

Bis Ende der 20er-Jahre erhohte sich die Leistung seines Unternehmens auf etwa 50 neue Filme jahrlich und uber 250 Kinos. [1] Einer der großten kunstlerischen Erfolge war der Film Sunrise , bei dem Friedrich Wilhelm Murnau Regie fuhrte. Fox machte zudem aus der Hauptdarstellerin des Streifens Janet Gaynor sowie Charles Farrell nach dem Erfolg von Das Gluck in der Mansarde unter der Regie von Frank Borzage ab 1927 eines der popularsten Traumpaare der Kinos, deren Erfolg mit Greta Garbo und John Gilbert sowie dem Team Ronald Colman / Vilma Banky konkurrierte. Die renommierteren Regisseure des Studios wie Murnau oder Borzage erhielten fur Hollywood-Verhaltnisse große kunstlerische Freiheiten.

William Fox versuchte in den spaten 1920er Jahren, eine monopolartige Stellung in der Filmindustrie aufzubauen. Anfang 1929 war er sich mit den Anteilseignern der Loew’s, Inc. , der Muttergesellschaft von MGM , uber den Kauf der Aktienmehrheit einig. Doch ein schwerer Verkehrsunfall, der Fox Mitte des Jahres fur zwei Monate komplett an das Krankenbett fesselte sowie die Weltwirtschaftskrise verhinderten die Umsetzung der Vereinbarung. Die Aktien der Fox Film Corporation fielen nach dem Borsencrash innerhalb von zwei Tagen von 119 auf einen US-Dollar. William Fox war ruiniert und musste 1930 seine Firma fur 18 Millionen Dollar an ein Konsortium von Bankiers verkaufen. Die Fox Film Corporation wurde 1935 mit 20th Century Pictures zur 20th Century Fox fusioniert. Endlose Rechtsstreitigkeiten mit seinen Glaubigern zwangen William Fox dazu, 1936 den Bankrott zu erklaren. 1941 wurde er zu einem Jahr Gefangnis wegen versuchter Bestechung eines Richters verurteilt. Am Ende schaffte es Fox, seine gesamten Schulden zuruckzuzahlen, und lebte die restlichen Jahre seines Lebens in einigem Wohlstand dank etlicher Patente, die er noch hielt, insbesondere an verschiedenen Tonfilmsystemen wie dem Tri-Ergon Verfahren.

Der Autor Upton Sinclair schilderte 1933 den dramatischen Fall des Moguls in der Reportage Upton Sinclair Presents William Fox .

  • Vanda Krefft: The man who made the movies : the meteoric rise and tragic fall of William Fox , New York : Harper, 2017, ISBN 978-0-06-113606-1

Einzelnachweise

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  1. a b c Rudolf Ulrich (Hrsg.): Osterreicher in Hollywood. Neuauflage, Verlag Filmarchiv Austria, Wien 2004, ISBN 3-901932-29-1 , S. 136
  2. Hungarian Roots: William Fox, The Man Who Forgot To Sleep And Founded 20th Century Fox. Hungary Today , 10. Juni 2016, abgerufen am 25. Juli 2018 (englisch).