Willi Ludwig August Rinow
(*
28. Februar
1907
in
Berlin
; †
29. Marz
1979
in
Greifswald
) war ein deutscher Mathematiker und Hochschullehrer, der sich mit Differentialgeometrie und Topologie beschaftigte.
Rinow war der Sohn eines Schulhausmeisters und studierte ab 1926 an der
Humboldt-Universitat Berlin
Mathematik und Physik unter anderem bei
Max Planck
,
Ludwig Bieberbach
und
Heinz Hopf
, bei dem er 1931
promoviert
wurde (
Uber Zusammenhange zwischen der Differentialgeometrie im Großen und im Kleinen
, Math. Zeitschrift, Bd. 35, 1932, S. 512).
[1]
Ab 1933 war er Mitarbeiter am Jahrbuch Fortschritte der Mathematik in Berlin. Im Jahr 1937 trat er der
NSDAP
bei.
[2]
1937
habilitierte
er sich in Berlin und war dort danach bis 1950 Dozent. Unterbrochen wurde es durch den
Zweiten Weltkrieg
, in dem er in der
Inspektion 7 Gruppe VI
, also der
kryptanalytischen
Gruppe des
Oberkommandos des Heeres
(OKH) als
Kryptoanalytiker
arbeitete. Am 13. April 1943 ubernahm er im Rang eines
Unteroffiziers
(Uffz.) die stellvertretende Leitung des neuen Referats F (Forschung), einer Gruppe von neun Personen unter der Leitung von
Lt.
Herbert von Denffer
.
[3]
Nach dem Krieg, von 1946 bis 1949, arbeitete er zunachst im
Oberspreewerk
Berlin, einem Hersteller von Rundfunktechnik, bevor er 1950 Professor an der
Universitat Greifswald
wurde. Wahrend seiner Zeit als Hochschullehrer betreute Willi Rinow eine ganze Reihe von Promotionen. Zu seinen Studenten gehorten unter anderem die spateren Hochschullehrer
Gunter Porath
,
Jurgen Eichhorn
, Jurgen Flachsmeyer,
Dietrich Kolzow
,
Frank Terpe
und
Klaus Matthes
.
[4]
1959 war er Direktor des Instituts fur reine Mathematik der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
und Prasident der
Deutschen Mathematiker-Vereinigung
. 1964 erhielt er den
Nationalpreis der DDR
III. Klasse fur Wissenschaft und Technik. 1966 wurde er zum Mitglied der
Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
gewahlt.
[5]
Zusammen mit
Heinrich Grell
und
Karl Maruhn
gab er im
Deutschen Verlag der Wissenschaften
Berlin die Reihe
Hochschulbucher fur Mathematik
heraus. 1972 wurde er emeritiert.
Nach Hopf und Rinow ist der
Satz von Hopf-Rinow
benannt.
- Renate Tobies
:
Biographisches Lexikon in Mathematik promovierter Personen.
2006.
- ↑
Willi Rinow
im
Mathematics Genealogy Project
(englisch)
Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
- ↑
Harry Waibel
:
Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionare in der SBZ/DDR.
Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011,
ISBN 978-3-631-63542-1
, S. 270.
- ↑
Who was Harry Welsch?
cryptocellartales.blogspot
(englisch), abgerufen am 11. September 2018.
- ↑
Mathematics Genealogy Project:
Willi Ludwig August Rinow.
North Dakota State University, 2010,
abgerufen am 21. November 2021
(englisch).
- ↑
Mitgliedseintrag von
Willi Rinow
bei der
Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
, abgerufen am 23. Juni 2016.
Vorsitzende und Prasidenten der Deutschen Mathematiker-Vereinigung