Wilhelm Ludwig Leopold Freiherr von Berstett, Lithographie von
Friedrich Lieder
, ca. 1830
Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard Freiherr von Berstett
(*
6. Juli
1769
in
Berstett
; †
16. Februar
1837
in
Karlsruhe
) war ein
badischer
Staatsmann und Ministerprasident.
Seine Eltern waren der bayerische Geheime Rat
Phillip Jakob Reinhard von Berstett
(1744?1840)
[1]
und dessen Ehefrau
Caroline Christine von Dettlingen
(1753?1825). Sein Vater war der letzte Stattmeister von Straßburg bayerischer Geheimer Rat.
Berstett besuchte die
Universitat Straßburg
und war von 1785 bis 1791 im Dienste des franzosischen Konigs tatig.
[2]
Anschließend wechselte er nach Osterreich, wo er bis 1804 im Militar diente. Zunachst war er Offizier beim
Kurassierregiment
Mack und danach im
Generalstab
tatig. 1809 erhielt er den Posten des Kammerherrn der Großherzogin
Stephanie von Baden
und wurde 1814 Mitglied der diplomatischen Corps, wo er Geheimrat und Gesandter war. 1815 nahm er als Gesandter Badens in Paris an verschiedenen Konferenzen teil und wurde 1816 zum badischen Gesandten am Bundestag ernannt. Am 15. Juli 1817 wurde er nach
Karlsruhe
zuruckgeholt, ubernahm das Ministerium fur Auswartige Angelegenheiten und wurde 1820 Ministerprasident Badens.
[2]
Als solcher leitete er die nach ihm benannte
Regierung Berstett
. 1818 wirkte er zusammen mit anderen badischen Ministern maßgeblich beim Entwurf einer
Verfassungsurkunde
mit und nahm am
Aachener Kongress
teil, bei dem er zur Anerkennung Badens in Europa beitrug.
[3]
Im Jahre 1819 wurde Berstett vom badischen Großherzog zum Mitglied der Ersten Kammer der
Badischen Standeversammlung
ernannt und eroffnete den ersten Landtag in Karlsruhe.
[4]
Außerdem beteiligte er sich am Karlsbader Kongress und den Wiener Konferenzen von 1820.
1815 wurde Reinhard von Berstett vom Großherzog durch Verleihung des Großkreuzes mit Brillanten des Ordens vom Zahringer Lowen geehrt
[5]
. Am 16. Marz 1821 wurde er zum
Ehrenburger Karlsruhes
[6]
und am 1. Dezember desselben Jahres zum
Ehrenburger Mannheims
ernannt.
Am 13. Februar 1831 wurde Berstett sowohl aus gesundheitlichen Grunden als auch wegen interner Streitigkeiten aus dem Staatsdienst entlassen. Er starb am 16. Februar 1837 in Karlsruhe an den Folgen eines
Schlaganfalls
.
Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau wurde 1799 die Freiin
Anna Schmidtgrabmer von Lustenegg
(1780?1805), die Ehe wurde aber 1803 kinderlos geschieden.
1810 heiratete er dann die Grafin
Augusta von Luxburg
(1788?1861) und hatte mit ihr einen Sohn namens Adrian, der am 14. Juni 1811 geboren wurde.
[1]
Sie war die Schwester des Diplomaten
Friedrich von Luxburg
.
- Anton Ritthaler:
Berstett, Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard Freiherr von.
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955,
ISBN 3-428-00183-4
, S. 148 (
Digitalisat
).
- Harald Stockert:
Reinhard Freiherr von Berstett
. In:
Andrea Hoffend
(Red.),
Ulrich Nieß
, Michael Caroli (Hrsg.):
Die hochste Auszeichnung der Stadt: 42 Mannheimer Ehrenburger im Portrait
. Kleine Schriften des
Stadtarchivs Mannheim
Nr. 18, Mannheim 2002,
ISBN 3-926260-55-6
- Friedrich von Weech
:
Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard von Berstett.
In:
Badische Biographien
.
1. Teil, Heidelberg 1875, S. 75?81 (
Digitalisat
).
- Friedrich von Weech:
Berstett, Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard Freiherr von
.
In:
Allgemeine Deutsche Biographie
(ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 508 f.
- ↑
a
b
Friedrich Cast:
Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden.
Cast, 1845, S. 53f.
- ↑
a
b
Friedrich von Weech
:
Berstett, Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard Freiherr von
.
In:
Allgemeine Deutsche Biographie
(ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 508 f.
- ↑
Otto Wigand
:
Wigand's Conversations-Lexikon.
Band 2, 1846, S. 338.
- ↑
Herrmann Julius Meyer:
Neues Konversations-Lexikon.
Band 3, 1862, S. 298.
- ↑
Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogtums Baden 1834, Seite 50
- ↑
Ehrenburgerinnen und Ehrenburger der Stadt Karlsruhe (1821?1895)
(
Memento
des
Originals
vom 24. November 2010 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.karlsruhe.de
. Webseite der Stadt Karlsruhe, Stand 18. Oktober 2006, abgerufen am 16. Januar 2011.
Prasidenten des Staatsministeriums im Großherzogtum Baden
Außenminister des Großherzogtums Baden (1815?1920)