Wilfried Minks
(*
21. Februar
1930
in
Binai
,
Tschechoslowakei
; †
13. Februar
2018
in
Berlin
)
[1]
war ein
deutscher
Buhnenbildner
und Theaterregisseur.
Minks wuchs in
Bohmen
auf und verließ als funfzehnjahriger Fluchtling nach dem
Zweiten Weltkrieg
mit seinen Eltern die damalige Tschechoslowakei. Die Familie kam nach
Wurzen
in
Sachsen
. Der begabte Maler machte spater eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in
Leipzig
. Nach eineinhalb Semestern wechselte er an die
Berliner Akademie der Bildenden Kunste
und studierte dort 1955 bis 1957.
Vor dem
Mauerbau
1961 war es fur ihn noch moglich, ein Engagement 1959 am
Stadttheater Ulm
anzunehmen, wo
Kurt Hubner
Intendant war und
Peter Zadek
sowie
Peter Palitzsch
inszenierten. Die Begegnung mit Zadek war fur ihn die entscheidende seiner Karriere. Er war fortan engster Mitarbeiter des
Enfant terrible
der deutschen Theaterregisseure.
1962 wechselte der Intendant Hubner zum
Theater Bremen
, und Minks folgte ihm genauso wie Peter Zadek. Und auch hier pragten seine Buhnenbilder die Inszenierungen, so dass sie nach Kritikermeinung selbst einen Teil der Regie darstellten. Man sprach vom ?
Bremer Stil
“ und meinte damit die innovativste Ara des deutschen Nachkriegstheaters.
Fur Minks beinhaltete ?das Buhnenbild einen Großteil dramaturgischen Denkens“, sodass ?der Buhnenbildner fast auch Regisseur ist“. Anfang der 1970er Jahre begann Minks dann auch eine Laufbahn als
Regisseur
. 1972 inszenierte er noch in Bremen
Maria Stuart
von
Friedrich Schiller
und ab 1973 an allen großen Buhnen im deutschsprachigen Raum. 1979/80 realisierte er den Historienfilm
Geburt der Hexe
mit seiner damaligen Ehefrau
Ulla Berkewicz
(im Film als
Ulla Berkevicz
) in der Hauptrolle. 1980/81 war Minks gemeinsam mit dem Regisseur
Johannes Schaaf
fur kurze Zeit Intendant im Direktorium des
Mitbestimmungsmodells
am
Schauspiel Frankfurt
und war danach als freier Regisseur tatig.
Minks arbeitete im Laufe seiner Karriere mit allen großen Regisseuren seiner Zeit zusammen, darunter
Luc Bondy
,
Dieter Dorn
und
Rainer Werner Fassbinder
,
Klaus Michael Gruber
und
Claus Peymann
, sowie
Johannes Schaaf
und
Peter Stein
. Seine Tatigkeit fuhrte ihn auch zu den
Salzburger Festspielen
(1975
Leonce und Lena
von
Georg Buchner
, Regie Schaaf; mit
Klaus Maria Brandauer
u. a.) und an das Wiener
Burgtheater
(Buhnenbilddebut 1988 bei
Der Kaufmann von Venedig
von
William Shakespeare
, Regie Zadek, spater auch als Regisseur am
Akademietheater
, u. a. Urauffuhrung von
Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben
von
Tankred Dorst
, 1992).
Wilfried Minks war seit 1973 Mitglied der
Freien Akademie der Kunste Hamburg
und seit 1994 der
Akademie der Kunste Berlin
. Von 1967 bis 1995 lehrte er als Professor an der
Hochschule fur bildende Kunste Hamburg
.
Minks verstarb eine Woche vor Vollendung seines 88. Lebensjahres und wurde auf dem
Luisenstadtischen Friedhof
beigesetzt.
- ↑
Jeanine Meerapfel:
Akademie der Kunste trauert um Wilfried Minks.
Akademie der Kunste Berlin, 13. Februar 2018,
abgerufen am 13. Februar 2018
.
- ↑
Eberhard Schoener.
Abgerufen am 3. September 2019
(deutsch).