Whitemarsh Benjamin Seabrook
(*
30. Juni
1793
auf
Edisto Island
,
South Carolina
; †
16. April
1855
auf der Plantage Strawberry Hill im
Distrikt Beaufort
, South Carolina) war ein
US-amerikanischer
Pflanzer
und
Politiker
der
Demokratischen Partei
, der von 1848 bis 1850
Gouverneur
des
Bundesstaates
South Carolina war.
Seabrook wurde auf der Plantage seiner Familie geboren. Nach der Grundschule besuchte er bis 1812 das
College of New Jersey
, aus dem spater die
Princeton University
hervorging. Anschließend studierte er Jura, widmete sich dann aber seinen Baumwollplantagen im Distrikt Colleton. 1815 heiratete er Margaret Wilkinson Hamilton. Seabrook pladierte fur eine wissenschaftlich betriebene und diversifizierte Landwirtschaft, eine Bewegung, die ab 1915 immer popularer wurde. Sie organisierte sich in von den Pflanzern dominierten landwirtschaftlichen Gesellschaften,
[1]
denen auch Seabrook angehorte. Er fungierte 1839 als Grundungsvorsitzender der
Dachorganisation
South Carolina Agricultural Society
.
[1]
Seabrook publizierte zur Landwirtschaft, forderte eine bessere landwirtschaftliche Ausbildung
[2]
und verteidigte die
Sklaverei
. In zwei 1834 veroffentlichten Schriften kritisierte er zum einen
presbyterianische
Reformer der Sklavenwirtschaft, zum anderen ganz generell den
Abolitionismus
.
[3]
Von 1814 bis 1829 war Seabrook Abgeordneter im
Reprasentantenhaus von South Carolina
; bis 1834 gehorte er danach dem
Staatssenat
an. Nebenbei fungierte er von 1829 bis 1837 auch als Kurator des
South Carolina College
. Außerdem war er Beauftragter der Regierung fur die offentlichen Schulen in South Carolina. Zwischen 1834 und 1836 war er
Vizegouverneur
unter Gouverneur
George McDuffie
.
Im Jahr 1848 wurde Seabrook von den Mitgliedern der
General Assembly
zum neuen
Gouverneur von South Carolina
gewahlt. Als Gouverneur kummerte er sich um die Verbesserung des Bildungssystems. Er forderte, dass auch die unteren und mittleren Schichten der weißen Bevolkerung eine bessere Ausbildung bekommen sollten. Bis dahin waren diese Gesellschaftsschichten bildungspolitisch eher unterdurchschnittlich versorgt gewesen. Zur Finanzierung entsprechender Reformen erhohte er die Steuern. Seine Amtszeit war, genau wie die seines Vorgangers
David Johnson
, von dem Streit um die
Sklaverei
uberschattet. Nachdem die Bundesregierung in
Washington, D.C.
ein Verbot der Sklaverei in den von
Mexiko
erworbenen Gebieten in Betracht zog, wurden in einigen
Sudstaaten
bereits Konvente abgehalten, die uber das weitere Vorgehen und eine eventuelle Abspaltung von der Union beraten sollten. Die Krise wurde durch den
Kompromiss von 1850
, den Senator
Henry Clay
einbrachte, vorubergehend beigelegt. Allerdings schwelte der Konflikt unter der Oberflache weiter und er sollte nur zehn Jahre spater zum
Burgerkrieg
fuhren.
Seabrooks Amtszeit endete im Dezember 1850. Die Verfassung erlaubte keine zwei zusammenhangenden Amtsperioden und daher durfte er nicht wiedergewahlt werden. In der Folge engagierte er sich fur die Sache der Sudstaaten und wurde 1852 Mitglied der
Southern Rights Convention
, eines Kongresses, der sich fur die Interessen des Sudens einsetzte. Nach seinem Tod im April 1855 wurde der Ex-Gouverneur auf seiner Plantage beigesetzt. Er war mit Margaret Wilkinson Hamilton verheiratet, mit der er sieben Kinder hatte.
- History of the Cotton Plant
- A concise view of the critical situation, and future prospects of the slave-holding states, in relation to their coloured population
, 1825, (
online bei dlxs.library.cornell.edu
)
- ↑
a
b
Drew Gilpin Faust:
The Rhetoric and Ritual of Agriculture in Antebellum South Carolina
. In:
The Journal of Southern History
.
Band
45
,
Nr.
4
, November 1979,
S.
560
ff
.,
doi
:
10.2307/2207713
,
JSTOR
:
44370777
(englisch).
- ↑
Cameron Shirley:
Cultivating capitalism: Sea Island Cotton, planter identity, and Atlantic connections in Antebellum Beaufort County, South Carolina
. 7. Mai 2015,
S.
50
f
. (
jmu.edu
[abgerufen am 18. Oktober 2022]).
- ↑
Larry Tise:
Proslavery: A History of the Defense of Slavery in America, 1701-1840.
University of Geogia Press, 1987,
S.
316
f
.