Westgalizien

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Dritte Polnische Teilung: Westgalizien ist hellrot dargestellt

Westgalizien (auch Neugalizien ) wurde der Teil des Konigreichs Polen genannt, der mit der Dritten Polnischen Teilung 1795 an Osterreich gekommen war und mit dem Kronland Galizien , das seit der Ersten Teilung Polens 1772 osterreichisch war, vereinigt wurde.

Der Name West galizien ist ein wenig irrefuhrend, da es im Norden an das bisherige Kronland anschloss. Es lag an der oberen Weichsel und wurde im Westen von der Pilica und im Norden und Osten vom Bug begrenzt. Es umfasste damit etwa den Norden der historischen Landschaft Kleinpolen . Westgalizien war 52.000 km² groß und hatte 1,3 Millionen Einwohner. Seine wichtigsten Stadte waren Krakau , Lublin und Kielce . Praga mit dem ostlichen Vorland Warschaus lagen jedoch im Teilungsgebiet Preußens .

Das Konigreich Galizien: Westgalizien ist gelb und grun dargestellt

Bereits wahrend des Ko?ciuszko-Aufstandes drangen 1794 osterreichische Truppen in das Gebiet rund um Lublin ein, um etwaige Anspruche vor allem gegenuber Preußen, das auf den Erwerb Krakaus spekulierte, deutlich zu machen. Nach Verhandlungen mit dem Teilungspartner Russland und als Ausgleich fur den Verlust Belgiens bekam Osterreich in den Vertragen vom 3. Januar 1795 und 24. Oktober 1795 das Territorium mit 47.000 km² zugesprochen. Im Januar 1796 konnte dann auch schließlich das bis dahin von preußischen Truppen besetzte Krakau ubernommen werden, die endgultige Teilung konnte endlich durch eine Konvention, die am 26. Januar 1797 in Sankt Petersburg zum Abschluss kam, beschlossen werden. [1]

Von 1797 bis 1803 unterstand dieses Gebiet der K.k. bevollmachtigten Einrichtungscommission in Westgalizien (auch K.k. bevollmachtigte westgalizische Hofcommission ) [2] , die ihren Sitz in Krakau hatte und das Gebiet in folgende Kreise unterteilte:

  1. Kreis Biała
  2. Kreis Chełm
  3. Kreis Jozefow
  4. Kreis Kielce
  5. Kreis Ko?skie
  6. Kreis Krakau
  7. Kreis Lublin
  8. Kreis Łukow (Kreisverwaltung in Radzy? Podlaski )
  9. Kreis Mi?sk (Kreisverwaltung in Wi?zowna )
  10. Kreis Radom
  11. Kreis Sandomierz (Kreisverwaltung ab 1798 in Opatow )
  12. Kreis Siedlce

Im Marz 1803 wurde das Territorium in das Kronland Galizien unter einem gemeinsamen Gouverneur eingegliedert, dabei wurde die Anzahl der Kreise auf folgende sechs reduziert:

  • Kreis Kielce, Kreis Krakau, Kreis Lublin, Kreis Radom, Kreis Siedlce und Kreis Włodawa (Kreisverwaltung in Biała Podlaska). [1]

Nach dem Frieden von Tilsit 1807 wurde aus ehemals polnischen Teilen Preußens das Herzogtum Warschau gebildet. Ein Osterreichischer Feldzug gegen das Herzogtum Warschau 1809 wahrend des Funften Koalitionskriegs hatte die Folge, dass Westgalizien und die Stadt Zamo?? mitsamt dem gleichnamigen Kreis im Frieden von Schonbrunn dem Herzogtum zugeschlagen wurden.

Das Gebiet kam 1815 durch den Wiener Kongress mit Ausnahme Krakaus zu ? Kongresspolen “ und damit indirekt zu Russland .

[3]

  • Tadeusz Mencel: Galicja Zachodnia (1795?1809) , Lublin 1976
  1. a b Rudolf A. Mark : Galizien unter osterreichischer Herrschaft , Herder-Verlag, Marburg 1994, Seite 3
  2. Jan Fellerer: Mehrsprachigkeit im galizischen Verwaltungswesen (1772?1914) , Bohlau-Verlag, Wien 2005, Seite 36
  3. [1]