Werner Veigel
(*
9. November
1928
in
Den Haag
,
Niederlande
; †
2. Mai
1995
in
Hamburg
) war ein deutscher
Nachrichtensprecher
und
Radiomoderator
.
Veigel kam als Sohn eines deutschen Kaufmanns in Den Haag zur Welt. Nach seinem
Abitur
absolvierte er eine kaufmannische Lehre in einem Reiseburo. Als
Radio Hilversum
1950 einen Sprecher suchte, bewarb sich Veigel ? nicht zuletzt aufgrund seiner guten
Niederlandischkenntnisse
? mit Erfolg. Im Februar 1954 wechselte er zum
NWDR
, fur den er als Ansager und Nachrichtensprecher tatig war. Ab 1961 arbeitete er auch als Sprecher und Moderator beim Fernsehen, unter anderem fur die
Berichte vom Tage
.
1966 wurde er Sprecher der
Tagesschau
, vom 11. September 1987 bis zum 24. Januar 1995 war er als Nachfolger von
Karl-Heinz Kopcke
Chefsprecher. Er galt als vorbildhaft, was die Fehlerlosigkeit seiner Betonung, Prasentation und Aussprache betraf. Er kommentierte fur die
ARD
den
Eurovision Song Contest 1975
,
1976
,
1977
und
1978
. 1980 spielte er sich selbst in
Udo Lindenbergs
Kinofilm
Panische Zeiten
. 1985 sprach Veigel die Samples fur die deutschsprachige Version des von
Paul Hardcastle
produzierten Dance-Hit
19
ein. Er hatte mehrere Gastauftritte bei
Heinz Schenk
in der Sendung
Zum Blauen Bock
.
Seine letzte Tagesschau sprach Veigel am 6. Dezember 1994. Kurz darauf wurde bei ihm ein inoperabler
Hirntumor
diagnostiziert, woraufhin er auf Anraten seiner Arzte seine Tatigkeit als Nachrichtensprecher aufgeben musste. Bevor Veigel am 25. Januar 1995 offiziell von
Dagmar Berghoff
als Chefsprecher der Tagesschau abgelost wurde, war er in dieser Funktion noch fur die Erstellung der Dienstplane aller Sprecher zustandig.
Im Februar 1995 bekannte er sich in einem
Stern
-Interview zu seiner
Homosexualitat
. Seit 1955 hatte er mit seinem Partner zusammengelebt. Gleichzeitig gab Veigel an, kein großer Anhanger der
gleichgeschlechtlichen Ehe
zu sein, sich dennoch fur ein Antidiskriminierungsgesetz einzusetzen, wonach ?niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Religion, seiner Hautfarbe oder sexuellen Praferenz benachteiligt werden“ durfe.
[1]
Werner Veigel erlag seinem
Krebsleiden
am 2. Mai 1995 im Alter von 66 Jahren. Seine letzte Ruhestatte befindet sich auf dem
Friedhof Ohlsdorf
(Grab-Nr. M26/82) in Hamburg.
[2]
- Dagmar Berghoff, Wilhelm Wieben, Werner Veigel:
Rezepte und Geschichten aus 2000 Plattenkisten.
Kuhle L. Verlag, Braunschweig 1987,
ISBN 3-88589-009-7
.
- ↑
Herdis Luke:
Am Dienstag abend erlag der ehemalige Chefsprecher Werner Veigel einem Krebsleiden: Er war Gesicht und Stimme der Tagesschau
. In:
Berliner Zeitung
. (
berliner-zeitung.de
[abgerufen am 20. Oktober 2018]).
- ↑
Sonstige 34.
Abgerufen am 20. Oktober 2018
.