Werner Schulze
(*
13. September
1890
in
Tappenbeck
bei
Gifhorn
; †
17. Januar
1993
in
Celle
) war ein
deutscher
Agrarwissenschaftler
.
Schulze absolvierte an der
Friedrich-Schiller-Universitat Jena
ein Landwirtschaftsstudium und wurde 1911 Mitglied der Akademischen landwirtschaftlichen Verbindung Agraria, des spateren
NSC-Corps Agraria Jena
.
[1]
1921 erwarb er mit der Dissertation
Ein Beitrag zur Methode der Sortenprufung unter besonderer Berucksichtigung der
von Rumker
'schen Vorschlage
den
Doktorgrad
der Philosophie. Im Anschluss war er mehrere Jahre als technischer Leiter und wissenschaftlicher Assistent bei einer Saatzuchtfirma tatig.
Ab 1929 stand er der in
Rostock
ansassigen Abteilung fur Acker- und Pflanzenbau an der Landwirtschaftskammer fur
Mecklenburg-Schwerin
vor, bis er 1937 in die Hauptabteilung II des
Reichsnahrstandes
versetzt wurde. Dort wurde Schulze 1938 zum Oberlandwirtschaftsrat
[2]
und im Juli 1939 zum Reichslandwirtschaftsrat ernannt
[3]
und ubernahm die Fuhrung der Ackerbauabteilung. Im Jahre
1944
wurde er zum Professor der
Universitat Rostock
berufen.
Nach dem
Zweiten Weltkrieg
gehorte er zu den federfuhrenden Begrundern der Forschungsanstalt fur Landwirtschaft (FAL) in
Braunschweig-Volkenrode
. Zwischen 1948 und 1952 war er Direktor des FAL-Instituts fur Pflanzenbau und Saatguterzeugung, dem heutigen Institut fur Pflanzenbau, das unter seiner Leitung zum Zentrum der deutschen
Kartoffelforschung
aufstieg.
Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben blieb Schulze dem Pflanzenbau erhalten. Das neu gegrundete
Deutsche Maiskomitee
wahlte ihn 1956 zu seinem Vorsitzenden. Die 1985 von ihm ins Leben gerufene ?Professor Werner Schulze-Stiftung zur Forderung der Pflanzenbauwissenschaften“ kummert sich um den wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Gebiet des Pflanzenbaus.
Wahrend seiner Zeit an der Landwirtschaftskammer veroffentlichte er gemeinsam mit
Werner Suckow
Der Zuckerrubenbau in Mecklenburg unter besonderer Berucksichtigung der Ergebnisse 7jahriger Versuche der Arbeitsgemeinschaft fur Zuckerrubenbau
(Rostock 1934), außerdem erschienen verschiedene Broschuren fur die landwirtschaftliche Praxis, darunter
Ratgeber fur den Landbau in Mecklenburg
(Rostock 1937).
Am FAL-Institut entstand unter Mitwirkung mehrerer Mitarbeiter die Schrift
Die Keimstimmung der Kartoffel und ihre Bedeutung fur die Zuchtung und Pflanzguterzeugung
(Hannover 1951, Schriftenreihe der Forschungsanstalt Braunschweig-Volkenrode, Heft 3), die den Kartoffelanbau nachhaltig beeinflusste. Zum
Handbuch der Landwirtschaft
(Berlin und Hamburg 1952) steuerte Schulze das Kapitel
Saat- und Pflanzgut
(S. 490?548) bei.
- Prof. Dr. Werner Schulze 100 Jahre.
In:
Landbauforschung Volkenrode.
Jg. 40, Heft 3, 1990, vor S. 189
- Professor Dr. Werner Schulze.
In:
Bundesforschungsanstalt fur Landwirtschaft Braunschweig-Volkenrode (FAL). Mitteilungen und Informationen.
Nr. 1/1993, S. 16?17.
- Prof. Dr. Werner Schulze im 103. Lebensjahr verstorben.
In:
Mais.
Jg. 21., Heft 1, 1993, S. 63.
- ↑
Professor Dr. Werner Schulze Agronomiae Hallensis zu Gottingen 100 Jahre
. In:
Die Wachenburg
? Nachrichten fur Weinheimer Corpsstudenten
, 38. Jahrgang, 1990, Heft 3, S. 49?50
- ↑
Catalogus Professorum Rostochiensium, ?Schulze, Werner“,
https://cpr.uni-rostock.de/resolve/id/cpr_person_00003378
; abgerufen am 17. Mai 2020
- ↑
Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar, ?Die Professoren der Universitat Rostock im Dritten Reich: Ein biographisches Lexikon“, Walter de Gruyter, 14.02.2012 - 503 Seiten, S. 377,
https://books.google.de/books?id=0Jph7zhQTMUC&pg=PA377&lpg=PA377
; abgerufen am 15. Mai 2020