Werner Oswald

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Werner L. Oswald (* 16. Marz 1904 in Luzern ; † 23. Februar 1979 in Zurich ) war ein Schweizer Chemiker und Unternehmer .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Werner Oswald war der Sohn des Luzerner Rechtsanwalts und Regierungsrats Arthur Oswald . Er besuchte die Sekundarschule in Gais und danach die Kantonsschule Trogen . Nach der Landwirtschaftsschule in Langenthal bildete er sich an der ETH Zurich zum Agraringenieur und gleichzeitig an der Universitat Zurich Philosophie . Er promovierte an beiden Hochschulen. [1]

Oswald besass das Patent der Alkoholgewinnung aus Holzabfallen nach dem Scholler-Verfahren . [1] Er grundete 1936 in Zurich die Holzverzuckerungs AG , kurz Hovag , die 1942 mit Bundeshilfe in Domat/Ems , GR einen Produktionsstandort eroffnete. Oswalds Hovag verarbeitete einheimisches Holz zu Ethanol , das im Zweiten Weltkrieg (1939?1945) dem Treibstoff beigemischt wurde und 30 % des Treibstoffbedarfs der Schweiz deckte. Der Bund subventionierte die Herstellung und stutzte so den Automobil- und den Lkw-Verkehr. 1956 wurde die Fortfuhrung dieser Subventionierung der Hovag in einer nationalen Referendumsabstimmung abgelehnt. [2] [3] Die Hovag spezialisierte sich in der Folge auf die Produktion von Kunstfasern , die bereits Anfang der 1950er Jahre aufgenommen worden war. [1] 1960 erfolgte die Umbenennung in Emser Werke AG ; aus ihr ging 1978 die Ems-Chemie hervor.

Neben Kunstfasern produzierte die Hovag auch ein dem Napalm ahnliches Brandmittel, das unter der Bezeichnung Opalm verkauft wurde. Ausserdem entwickelte die Hovag eine Flussigkeitsrakete . Bei der Entwicklung halfen eine Reihe von Spezialisten aus Deutschland. Viele davon hatten eine Nazi-Vergangenheit, so etwa der Chemiker Heinrich Butefisch , der ehemalige Abteilungsleiter der I.G.-Farben Johann Giesen oder der ehemalige Wehrwirtschaftsfuhrer und Erdolfachmann Ernst Rudolf Fischer . [4]

Werner Oswald starb am 23. Februar 1979 wahrend einer Besprechung.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Wirtschaft und Siedlung im Rheinwald . Zurich 1931. (Diss. phil. II. Univ. Zurich).
  • Beitrage zur Theorie der Elektrokultur . Gebr. Borntraeger, Berlin 1933. ( Angewandte Botanik . Bd. 15, Heft 1). (Diss. techn. Wiss. Techn. Hochschule Zurich).

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c Ulrich Gadient: Dr. Werner L. Oswald . In: Bundner Jahrbuch 22 (1980), S. 149?151. ( Digitalisat in E-Periodica ).
  2. Bundesbeschluss uber Massnahmen zur Starkung der Wirtschaft des Kantons Graubunden durch Gewahrung einer Hilfe an die Holzverzuckerungs-AG. Chronologie. In: admin.ch. Schweizerische Bundeskanzlei, abgerufen am 21. Dezember 2011 .
  3. Volksabstimmung vom 13. Mai 1956. In: admin.ch. Schweizerische Bundeskanzlei, abgerufen am 21. Dezember 2011 .
  4. Regula Bochsler : Nylon und Napalm . Verlag Hier und Jetzt, Zurich 2022, ISBN 978-3-03919-569-5 , S. 548.