Werner Jacobi
(*
18. Januar
1907
in
Dortmund
; †
5. Marz
1970
in
Koln
) war ein deutscher
Jurist
und
Politiker
der
SPD
.
Werner Jacobi war der Sohn des Politikers
Wilhelm Jacobi
und der
Rosa Jacobi geb. Illfelder
. Nach dem Abitur studierte Jacobi, der
evangelischen
Glaubens war, Rechts- und Staatswissenschaften. Er legte 1931 die juristische Staatsprufung ab und war als Landgerichtsrat tatig. 1933 wurde er von den
Nationalsozialisten
entlassen und lebte als kaufmannischer Angestellter in der Metallindustrie. 1937 wurde er wegen Vorbereitung zum
Hochverrat
verhaftet und spater von 1937 bis 1945 im
Konzentrationslager
interniert
[1]
.
1946 wurde Jacobi Oberburgermeister von
Iserlohn
[1]
.
Von 1946/47 war Jacobi stellvertretender Chefredakteur der ?Westfalischen Rundschau“. Von 1947 bis 1950 arbeitete er als Staatskommissar gegen Korruption und Verwaltung in
Nordrhein-Westfalen
. In dieser Eigenschaft baute er auch die
I-Stelle
, den Vorlaufer des Nordrhein-Westfalischen Landesamtes fur
Verfassungsschutz
auf. Anschließend war er Beigeordneter des
Deutschen Stadtetages
. 1955 kandidierte er fur den Posten des Oberburgermeisters von
Mannheim
, unterlag jedoch gegen den parteilosen
Hans Reschke
. Ab 1956 war er Hauptgeschaftsfuhrer des
Verbandes kommunaler Unternehmen
(VKU).
Jacobi trat 1923 in die SPD ein. Er gehorte zum
Hofgeismarer Kreis
um
Ernst Niekisch
. 1927 war er an der Grundung des
Deutschen Republikanischen Studentenbundes
beteiligt. 1945 beteiligte er sich am Wiederaufbau der SPD und wurde Vorsitzender des kommunalpolitischen Beirates beim SPD-Parteivorstand.
Jacobi war 1947 bis 1950
Abgeordneter
des
Landtages
von
Nordrhein-Westfalen
und 1947/48 Mitglied des
Zonenbeirates
der britischen Besatzungszone.
Er gehorte dem
Deutschen Bundestag
von dessen erster
Wahl 1949
bis zu seinem Tode 1970 an.
1969
gewann er das Direktmandat im Wahlkreis
Iserlohn
, nachdem er vorher stets uber die
Landesliste
der SPD Nordrhein-Westfalen ins Parlament eingezogen war. Er war 1952/53 stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses fur Kommunalpolitik und von 1953 bis 1957 Vorsitzender des Bundestagsausschusses fur Bau- und Bodenrecht. Von 1962 bis 1965 und 1969 bis zu seinem Tode war er stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses fur Wohnungswesen, Stadtebau und Raumordnung.
1945 wurde er
Landrat
des
Kreises Iserlohn
. Von 1946 bis 1949 war er
Oberburgermeister
von
Iserlohn
.
In Iserlohn ist ein Platz in der Innenstadt nach ihm benannt.
Werner Jacobi wurde 1968 mit dem
Großen Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet.
- Rudolf Vierhaus
,
Ludolf Herbst
(Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.):
Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949?2002.
Bd. 1:
A?M.
K. G. Saur, Munchen 2002,
ISBN 3-598-23782-0
, S. 379?380.
- Bernd Faulenbach
,
Stefan Goch
, Gunther Hogl,
Karsten Rudolph
, Uwe Schledorn:
Sozialdemokratie im Wandel : der Bezirk Westliches Westfalen 1893 - 2001
. 4. Auflage. Essen : Klartext, 2001
ISBN 3-89861-062-4
, S. 175?177
- ↑
a
b
Werner Jacobi
. In:
Der Spiegel
.
Nr.
41
, 1947 (
online
).