Wenzel (Troppau-Ratibor)

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Wenzel von Ratibor (auch: Wenzel I. [1] von Ratibor und Jagerndorf ; tschechisch: Vaclav IV. Ratibo?sky ; * um 1405 ; † 29. Oktober 1456 ) war 1424?1437 gemeinsam mit seinem Bruder Nikolaus V. Herzog von Troppau-Ratibor und Jagerndorf und ab 1437 bis zu seinem Tod alleiniger Herzog von Ratibor. Er entstammte dem Familienzweig Troppau-Ratibor der Troppauer P?emysliden .

Seine Eltern waren Johann II. ?der Eiserne“ sowie Helene von Litauen, eine Nichte des polnischen Konigs Władysław II. Jagiełło . Zusammen mit seinem Vater und weiteren schlesischen Fursten kampfte Wenzel im sogenannten Hungerkrieg , der vier Jahre nach der Schlacht bei Tannenberg 1414 zwischen dem Deutschen Orden und Polen gefuhrt und im Oktober des Jahres durch einen Waffenstillstand beendet wurde, auf polnischer Seite.

Obwohl Wenzel und sein alterer Bruder Nikolaus V. beim Tod des Vaters 1424 vermutlich schon volljahrig waren, ubernahm ihre Mutter Helene von Litauen wahrscheinlich bis 1428 die Regentschaft uber deren Erbe. Außerdem titulierte sie bis 1449 als Herrin von Pleß , das ihr vermutlich als Leibgedinge zugewiesen worden war. Wenzel und sein Bruder Nikolaus V. regierten uber die ererbten Gebiete bis 1437 gemeinsam. Bei der 1437 erfolgten Teilung erhielt Wenzel, der im selben Jahr heiratete, das Herzogtum Ratibor, wahrend sein Bruder Nikolaus V. Jagerndorf, Freudenthal , Rybnik , Pleß und Bauerwitz nahm.

Nachdem Ende 1437 der bohmische Landtag mehrheitlich den Habsburger Albrecht II. zum Nachfolger des bohmischen Konigs Sigismund wahlte und eine Minderheit den noch nicht elfjahrigen Kasimir , Sohn des polnischen Konigs Władysław III. , uberfiel im September 1438 ein polnisches Heer verwustend Oppelner und Ratiborer Gebiete. Daraufhin erklarte sich Wenzel von Ratibor sowie Wenzel I. von Zator und dessen Bruder Primislaus/Przemko III. von Tost und Johann IV. von Auschwitz zu einer bedingten Anerkennung des elfjahrigen Kasimir bereit. Allerdings huldigten im November 1438 alle schlesischen Fursten und Stande in Breslau dem gewahlten Konig Albrecht II. [2]

Nach dem Tod seines Bruders Nikolaus V. 1452 ubernahm Wenzel von Ratibor die Vormundschaft uber dessen minderjahrige Sohne Johann IV. d. A. und Wenzel von Rybnik . Trotzdem ubte ihre Stiefmutter Barbara Rockenberg bis 1464 die Regentschaft uber Ratibor, Jagerndorf, Freudenthal und Rybnik aus. Von 1452 bis 1462 war sie Herrin von Pleß, das ihr vermutlich als Leibgedinge zustand.

Wenzel von Ratibor starb 1456. Sein Leichnam wurde in der Kirche des Ratiborer Dominikanerklosters beigesetzt.

In Dezember 1444 oder in Januar 1445 [3] vermahlte sich Wenzel von Ratibor mit Margareta von Szamotuły († 1464), einer Tochter des Meseritzer Kastelans Vinzenz von Szamotuły. Der Ehe entstammten die Kinder

  1. Johann III. d. J. († 1493), ? um 1478 Magdalena († 1501), Tochter des Oppelner Herzogs Nikolaus I.
  2. Katharina († um 1480), ? Włodko/Władisław von Danaborz († 1467)
  3. Helena († um 1480), ? Jan von Ostrorog († 1501), Palatin von Posen
  4. Anna († um 1480)

Einzelnachweise

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  1. Die Zahlung wird in den Quellen unterschiedlich angegeben, da haufig nicht zwischen den Linien Troppau und Troppau-Ratibor unterschieden wird.
  2. Rudolf ?a?ek: D?jiny Slezska v datech , S. 104.
  3. Jerzy Sperka: "Koligacje rodzinne Przemy?lidow opawskich linii raciborskiej z mo?nowładztwem Krolestwa Polskiego do pocz?tku XVI wieku". ?redniowiecze Polskie i Powszechne. Bd. 11 (15). 2019. S. 190.