Die
Weltausstellung 1897
in
Brussel
(
fr:
Exposition Internationale de Bruxelles
) war die zwolfte vom
Bureau International des Expositions
(BIE) anerkannte
Weltausstellung
. Sie fand zwischen dem 10. Mai 1897 und dem 8. November 1897 statt. 27 Lander und 10.668 Aussteller nahmen daran teil. Die Ausstellung verzeichnete 7,8 Millionen Besucher.
Die Weltausstellung fand im
Jubelpark
(
fr:
Parc du Cinquantenaire
) auf einer Flache von 36
Hektar
statt.
Konig Leopold II
nutzte die Gelegenheit um im Rahmen der Weltausstellung in
Tervuren
auf einer Flache von 96 Hektar zusatzlich eine
Kolonialausstellung
zum
Freistaat Kongo
durchzufuhren. Der Freistaat Kongo war damals personlicher Besitz des Konigs.
Die beiden Ausstellungsgelande wurden mit einer neu gebauten Tramlinie, der heutigen Tramlinie 44, und mit der ebenfalls fur die Ausstellung neu erstellten ?
Avenue de Tervueren
“ miteinander verbunden. Die Ausstellung in Brussel war die erste Weltausstellung mit einer eigenen wissenschaftlichen Themenschau (
fr:
Section des sciences
), die der
Mathematik
,
Physik
und der
Naturwissenschaft
gewidmet war.
Der Generalsekretar des Kolonialministeriums, Baron van Etvelde, vergab den Auftrag zur Einrichtung eines Saales an den Architekten
Paul Hankar
(1859?1901) und den drei Kunstgewerblern
Gustave Serrurier-Bovy
(1858?1910), Hobe und
Henry van de Velde
. Die Initiative, Kunstlern statt routinierten Dekorateuren einen solchen offiziellen Auftrag zu ubergeben, bedeutete einen bemerkenswerten Schritt.
[1]
Fur die Kolonialausstellung wurde ein Kolonienpalast im
Jugendstil
erbaut. Darin wurden die wichtigsten Importprodukte (u. a.
Kaffee
,
Kakao
und
Tabak
) aus dem Kongo,
ethnographische
Gegenstande und ausgestopfte, exotische Tiere prasentiert. Im Park in Tervuren wurde ein kongolesisches Dorf aufgebaut, in dem wahrend der Ausstellung 267 Afrikaner lebten.
[2]
Ferner wurden in einem unterirdischen Verbindungsgang besondere und eigenartige Sußwasserfische aus Kongo gezeigt.
[3]
Diese Ausstellung wurde zu einem enormen Erfolg: In funf Monaten verzeichnete die Ausstellung in Brussel 6 Millionen und die Kolonialausstellung in Tervuren 1,8 Millionen Besucher. Die Ausstellung erwirtschaftete einen Gewinn von 1,3 Millionen belgischen Franc (260.000 US-Dollar). Der Kolonienpalast wurde nach Ablauf der Ausstellung als
Konigliches Museum fur Zentral-Afrika
weitergenutzt.
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Ausstellungsraum in der Kolonialausstellung in Tervuren 1897
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Skulptur von Charles Samuel fur die Kolonialausstellung 1897:
Vuakusu Batetela defendant une femme contre un Arabe
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Skulptur von Julien Dillens fur die Kolonialausstellung 1897:
Les porteurs
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Das heutige Konigliche Museum fur Zentral-Afrika
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Avenue de Tervueren
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Briefmarke der Weltausstellung von 1897
- Winfried Kretschmer:
Geschichte der Weltausstellungen
. Campus, 1999,
ISBN 3-593-36273-2
.
- ↑
Henry van de Velde:
S. 117, Weltausstellung Brussel 1897.
Abgerufen am 18. April 2020
.
- ↑
Adam Hochschild:
King Leopold's Ghost : a Story of Greed, Terror, and Heroism in Colonial Africa
. Papermac, London, 2000,
ISBN 978-0333765449
.
- ↑
Vom Kongomuseum zum KMZA
, Royal Museum for Central Africa in Tervuren, abgerufen am 31. Januar 2014.