Wappen
|
Deutschlandkarte
|
|
|
Basisdaten
|
Koordinaten
:
|
47° 36′
N
,
7° 37′
O
47.593294
7.611741
279
Koordinaten:
47° 36′
N
,
7° 37′
O
|
Bundesland
:
|
Baden-Wurttemberg
|
Regierungsbezirk
:
|
Freiburg
|
Landkreis
:
|
Lorrach
|
Hohe
:
|
279 m u.
NHN
|
Flache
:
|
19,46 km
2
|
Einwohner:
|
30.769
(31. Dez. 2022)
[1]
|
Bevolkerungsdichte
:
|
1581 Einwohner je km
2
|
Postleitzahl
:
|
79576
|
Vorwahl
:
|
07621
|
Kfz-Kennzeichen
:
|
LO
|
Gemeindeschlussel
:
|
08 3 36 091
|
LOCODE
:
|
DE WLR
|
Stadtgliederung:
|
Kernstadt und 5 Stadtteile
|
Adresse der
Stadtverwaltung:
|
Rathausplatz 1
79576 Weil am Rhein
|
Website
:
|
www.weil-am-rhein.de
|
Oberburgermeisterin
:
|
Diana Stocker
(
CDU
)
|
Lage der Stadt Weil am Rhein im Landkreis Lorrach
|
|
Weil am Rhein
(alemannisch
Wiil am Rhii
) ist eine
sudbadische
Mittelstadt
mit rund 30.000 Einwohnern im außersten Sudwesten
Deutschlands
unmittelbar im
Dreilandereck
Deutschland-
Schweiz
-
Frankreich
. Deshalb darf sie seit dem 1. Oktober 2022 die Bezeichnung
3-Lander-Stadt
fuhren.
[2]
Nach dem Anschluss ans badische
Eisenbahnnetz
um 1913 kam es zu einer regen Bautatigkeit und einem Bevolkerungswachstum, insbesondere in der Nachkriegszeit, als Weil zum Wohnort vieler in
Basel
(Schweiz) Beschaftigter wurde. Zusammen mit ihrer direkt angrenzenden Nachbarstadt
Lorrach
bildet sie in
Baden-Wurttemberg
ein
Oberzentrum
. Nach Lorrach und
Rheinfelden (Baden)
ist Weil am Rhein die drittgroßte Stadt des
Landkreises Lorrach
. Seit dem 1. Januar 1972 ist sie eine
Große Kreisstadt
. Weil am Rhein ist eine typische Zoll-, Grenz- und
Eisenbahnerstadt
. Sie ist heute ein direkt an die Schweizer Großstadt Basel angrenzender und in deren Nahverkehrssystem eingebundener
Vorort
und somit Teil der trinationalen
Agglomeration
Basel mit rund 830.000 Einwohnern, damit auch Teil der
Metropolregion Basel
mit rund 1,3 Millionen Einwohnern.
Weil am Rhein liegt in der
Rheinebene
am Rande des
Tullinger Bergs
im Osten und reicht im Westen bis an den
Rhein
. Die besondere Lage zwischen dem Rhein und den Auslaufern des
Schwarzwaldes
begunstigt u. a. auch durch die Nahe zur
Burgundischen Pforte
ein außergewohnlich sudlandisches Klima und bietet hervorragende Voraussetzungen fur den
Weinbau
. Die
Vogesen
und die
Alpen
liegen in Sichtweite. Die hochste Stelle der Stadt liegt knapp unterhalb des Gipfels des Tullinger Bergs auf 455 Meter Hohe,
[3]
die tiefste Stelle des Stadtgebiets liegt am Rhein bei 238 Meter Hohe.
Der großte Teil der Weiler Gemarkung breitet sich auf den
Schotter
massen aus, die in der letzten Kaltzeit (
Wurmkaltzeit
) von Rhein und
Wiese
hierher verfrachtet wurden. Im Osten bezieht die Gemarkungsgrenze Hangpartien des Tullinger und Otlinger Bergs mit ein. Somit hat Weil auch Anteil am sudlichsten Auslaufer des Markgrafler
Tertiar
hugellandes.
[4]
[5]
[6]
Der sich nacheiszeitlich eintiefende Rhein hat einen Teil seiner Schotter wieder ausgeraumt und umgelagert, so dass heute die
Rheinebene
verschiedene Niveaus aufweist. Der hochste ? in der Nacheiszeit von der Erosion verschonte ? Teil der Ebene bildet die etwa 1,5 km breite sog.
Niederterrasse
, auf der sich die alten Ortskerne von Haltingen und Weil (spater die Leopoldshohe) angesiedelt haben. Ein etwa 20 m tief abfallender Rain, die westliche Begrenzung der Niederterrasse, markiert als Erosionsrand ein ehemaliges Rheinufer. Vor dem Fuß dieses
Hochgestades
breitet sich ein tiefer liegendes, bereits nacheiszeitlich entstandenes Feld aus, auf dem Friedlingen und Markt liegen. Das jungste, tiefste Niveau bildet die
Talaue
mit dem Rheinbett, Sie tritt außer im Dreieck
Einkaufs-Insel
?
Otterbach
?
Hellerain
allerdings erst bei Markt deutlicher in Erscheinung. Auch bei der Wiese lassen sich
Niederterrasse
und
Aue
unterscheiden
[7]
. Ihrem
Hochgestade
folgt streckenweise die in der Aue verlaufende Umgehungsstraße (B317), deren Abzweigung bei der
Einkaufs-Insel
zum Niederterrassenniveau aufsteigt. Bei der Anlage des Verschiebebahnhofs waren gewaltige Terrainveranderungen notig, um das Hochgestade zu uberwinden. Das Gleisfeld sudlich der Friedensbrucke ist eine große, kunstlich aufgeschuttete Rampe, nordlich der Brucke waren umfangreiche Aushubarbeiten in den Niederterrassenschottern notig.
Veranderungen brachte auch die
Rheinkorrektion
in der
Aue
.
Markter
Worth
,
Bandlegrund,
Schusterinsel
waren einst Inseln im Strom
[8]
. Auf der Gemarkung von Weil verzahnen sich die aus Schwarzwaldmaterial bestehenden Wiese-Schotter mit den Geroll- und Kiesmassen vorwiegend alpinen Ursprungs, die der Rhein hierher transportierte. Zur Machtigkeit der Schotterdecken: Im Nonnenholz, ebenso in Friedlingen und Markt wurde bei Bohrungen der tertiare Untergrund in um die 10 m Tiefe erreicht, nahe der Einmundung der Buhlstraße in die B 3, also von der (hoheren) Niederterrasse aus, in fast 30 m
[9]
.
Uberall besteht der Untergrund unter den Schottern aus tertiaren, genauer:
oligozanen
(
Rupel
-
)Sedimenten der
Froidefontaine-Formation
, die auf der Gemarkung uber Tage nur am Westfuß des Otlinger Berges angetroffen wurden. Junger als diese grauen, vorwiegend tonig-mergeligen Schichten sind die hellen Kalke und Mergel des Tullinger Berges. Sie gehoren ebenfalls noch ins Oligozan (
Chatt
). Wahrend die Sedimente im Untergrund aus der Zeit stammen, als der Oberrheingraben noch von einem sich zuruckziehenden flachen Meer uberflutet war, sind die Mergel und Kalke des Tullinger Berges wieder unter festlandischen Verhaltnissen als Sußwassersedimente in einem Seebecken abgelagert worden. Unter diesen lagern am Tullinger Berg Brack- und Sußwassersedimente der Ubergangszeit, die
Elsasser Molasse
(guter Aufschluss: die ehem. Sandgrube uber Fischingen). Diese bildet unter der
Loss
(-lehm)decke auch den Untergrund des
Otlinger Berges
.
[10]
Die Lehmdecke erschwert den Einblick in den Untergrund des Tullinger Berges. Steilstufen an dessen Hang deuten darauf hin, dass unter dem verschleiernden Hanglehm eine wechselnde Abfolge von weicheren (Mergel-)Schichten und harten, die Versteilungen bedingenden Kalksteinbanken anzunehmen ist, was durch sparliche Aufschlusse und Quellen uber den stauenden Mergeln belegt wird.
Am Fuße des Tullinger Berges bedecken Abschwemmmassen von dessen Hang die Niederterrassenschotter, stellenweise bis zur Romerstraße. Sowohl uber Weil als auch uber Haltingen haben sich großere
Hangrutschungen
ereignet. Das ist zum einen der
Weiler
Schlipf
, der zeitweise sogar die Wiese aus ihrem Bett drangte
[11]
und das Rutschgebiet uber Haltingen am Tullinger Weg (Gewanne
Ober
und
Unter dem Tullinger Weg
).
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Weil am Rhein
*
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Temperatur (
°C
)
|
0,9
|
2,3
|
5,5
|
9,2
|
13,4
|
16,8
|
18,9
|
18,3
|
15,1
|
10,3
|
5,1
|
1,9
|
?
|
9,8
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
62,9
|
58,8
|
60,2
|
71,0
|
96,3
|
93,8
|
80,9
|
99,4
|
66,3
|
60,3
|
65,7
|
63,1
|
Σ
|
878,7
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
62,9
|
58,8
|
60,2
|
71,0
|
96,3
|
93,8
|
80,9
|
99,4
|
66,3
|
60,3
|
65,7
|
63,1
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
*
Temperatur: Nachbargemeinde Eimeldingen,
[12]
Niederschlage: Stadtteil Haltingen
Der mittlere durchschnittliche
Jahresniederschlag
liegt mit 879 mm/a vergleichsweise hoch und fallt in das obere Viertel der in Deutschland durch den
Deutschen Wetterdienst
(DWD) erfassten Werte. An 75 % der Messstationen des DWD werden niedrigere Werte registriert. Der niederschlagsarmste Monat ist der Februar. Die meisten Niederschlage fallen im August, sie entsprechen dem 1,7-fachen der Niederschlage im Februar. Die monatlichen Niederschlagshohen variieren sehr stark. An nur 22 % der Messstationen des DWD werden hohere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Im Norden beginnend und im
Uhrzeigersinn
aufgelistet, grenzen folgende Kommunen an die Stadt Weil am Rhein: die Gemeinden
Efringen-Kirchen
,
Eimeldingen
,
Binzen
und die Stadt
Lorrach
im
Landkreis Lorrach
, die Gemeinde
Riehen
und die Stadt
Basel
im
Kanton
Basel-Stadt
/
Schweiz
sowie die Gemeinden
Huningue
(Huningen) und
Village-Neuf
(Neudorf) im
Departement Haut-Rhin
/
Frankreich
.
Das Stadtgebiet besteht aus der
Kernstadt
, die sich von der
Schweizer Grenze
bei
Riehen
im Osten uber
Alt-Weil
(auch: Weil-Ost genannt) als lang gezogenes Gebilde entlang der Hauptstraße und uber die
Leopoldshohe
nach Westen erstreckt, sowie dem sudlich der Kernstadt gelegenen Stadtteil
Otterbach
und dem westlich am Rhein gelegenen Stadtteil
Friedlingen
. Diese Stadtteile dienen der rein statistischen Aufgliederung des Gebietes der Kernstadt, wie sie beispielsweise fur Wahlen benotigt wird. Der Innenstadtbereich Weil am Rheins entspricht der Leopoldshohe.
Ferner den im Zuge der Gemeindereform in den 1970er Jahren eingegliederten, ehemalig selbststandigen Gemeinden
Haltingen
, dem großten Stadtteil,
Markt
und
Otlingen
, die sich alle nordlich der Kernstadt befinden. Im Bereich des Rathauses ostlich des
Bahnhofs Weil am Rhein
versucht die Stadtverwaltung seit Jahren durch umfangreiche Gestaltungsmaßnahmen eine Art
Zentrum
zu schaffen. Die Stadtteile Haltingen, Markt und Otlingen sind zugleich
Ortschaften
im Sinne der baden-wurttembergischen
Gemeindeordnung
. Demzufolge haben sie einen
Ortschaftsrat
, der von den Wahlberechtigten bei
Kommunalwahlen
jeweils neu gewahlt wird. Vorsitzender des Ortschaftsrats ist der
Ortsvorsteher
. Ferner gibt es in jeder Ortschaft eine Ortschaftsverwaltung, gleichsam ein Rathaus vor Ort.
Zu einigen Stadtteilen gehoren weitere
Wohnplatze
mit eigenen Namen und meist geringen Einwohnerzahlen wie zum Beispiel der ?Luisenhof“ in Otlingen oder ?Hupfer“ in Haltingen. Mit Gartenstadt wird das sudliche Quartier bezeichnet, welches sich rund um den Haltepunkt Weil am Rhein-Gartenstadt gebildet hat.
Weil am Rhein liegt am westlichen Rand der
Region Hochrhein-Bodensee
und bildet zusammen mit seiner Nachbarstadt
Lorrach
eines der 14
Oberzentren
in Baden-Wurttemberg. Das Oberzentrum nimmt fur die umliegenden Gemeinden
Binzen
,
Efringen-Kirchen
,
Eimeldingen
,
Fischingen
,
Inzlingen
,
Kandern
,
Malsburg-Marzell
,
Rummingen
,
Schallbach
,
Steinen
und
Wittlingen
zugleich die Aufgaben eines
Mittelzentrums
wahr. Daruber hinaus gibt es grenzuberschreitende Verflechtungen mit den Schweizer Kantonen Basel-Stadt und
Basel-Landschaft
sowie mit dem
Gemeindeverband
Saint-Louis Agglomeration
im
Elsass
, die im
Trinationalen Eurodistrict Basel
koordiniert werden.
In einem großeren Gebiet nordlich des heutigen Ortskerns wurden verschiedene Spuren
romischer
Ansiedlung gefunden, die entweder auf eine landliche Ortschaft (
Vicus
) oder auf einen oder mehrere romische Gutshofe (
Villae Rusticae
) schließen lassen.
[13]
Der heutige Ort Weil wurde erstmals am 27. Februar 786 unter dem Namen
Willa
urkundlich erwahnt. Dieser Name ist vermutlich romischen Ursprungs. Ein gewisser
Ercanpert
schenkte dem
Kloster St. Gallen
seinen Anteil an der Kirche in Willa (Weil). Die Kloster
St. Blasien
und
Weitenau
hatten am Ort ebenfalls Besitzungen. Auch das Basler
Domstift
besaß hier Landereien und den Domhof, der dem Einzug der kirchlichen Abgaben diente und der mit seinem Neubau von 1569 den wirtschaftlichen Mittelpunkt und den Ort der Gerichtsbarkeit fur Weil darstellte. 1361 bzw. 1368 kam Weil an die Markgrafschaft
Hachberg-Sausenberg
und war
Rottelner
Lehen
. Mit Rotteln kam der Ort 1503 an die
Markgrafschaft Baden
und war dem
Amt Rotteln
zugeordnet. Nach dessen Auflosung im Jahre 1809 kam Weil zum
Oberamt Lorrach
, aus dem 1939 der
Landkreis Lorrach
hervorging.
Wahrend der Badischen Revolution 1848 war Weil am Rhein durch die kurzzeitige republikanische Besetzung der sogenannten Schusterinsel im April 1848 und durch den
Tod der Weiler Musikanten
nach dem Gefecht um Staufen im September 1848 betroffen.
Weil war lange Zeit von der
Landwirtschaft
und insbesondere vom Weinbau gepragt. Bedingt durch die gunstige Verkehrslage entwickelte sich Weil seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Stadt. Mit der Ansiedlung der
Eisenbahn
, der Inbetriebnahme des
Rangierbahnhofs Basel-Weil
1913 und einer regen Bautatigkeit wuchs die Bevolkerung und es entstanden neue Stadtteile, wie zum Beispiel die ?Gartenstadt“. Im Stadtteil
Friedlingen
siedelten sich zudem
Textilbetriebe
aus der Schweiz an. Am 16. August 1929 wurde Weil mit seinen damaligen Ortsteilen Friedlingen, Leopoldshohe und Otterbach zur
Stadt
erhoben und der Name ?Weil am Rhein“ verliehen. Ab 1934 entstand der
Rheinhafen
.
Zu Beginn des
Zweiten Weltkriegs
(1939) wurde ein Teil der Bevolkerung einiger Markgrafler Dorfer in Grenznahe evakuiert. Bereits vor Weihnachten 1939 wurde die Ruckreise organisiert. Der Ruckreisezug von
Oberstdorf
nach
Mullheim
verungluckte bei Markdorf (
Eisenbahnunfall bei Markdorf
), wobei 101 Menschen umkamen ? davon 27 aus Weil.
Am 24. April 1945 wurde die Stadt kampflos der 3. Kampfgruppe der franzosischen
9. Kolonialen Infanteriedivision
ubergeben, die zu einem
Vorstoß entlang des Hochrheins
anruckte und von nachfolgenden Einheiten besetzt. Am 14. Juni 1945 lotete der von der franzosischen Militarregierung eingesetzte Burgermeister,
Rudolf Kraus
, ohne Wissen der Militarregierung mit Vertretern des
Kantons Basel-Stadt
in einer Geheimverhandlung die Aufnahme der Stadt Weil am Rhein in den Kanton Basel-Stadt und die Eidgenossenschaft aus, was von schweizerischer Seite aber abgelehnt wurde.
[14]
Nach dem
Zweiten Weltkrieg
wuchs die Bevolkerung durch die Ansiedlung von
Heimatvertriebenen
und Fluchtlingen erneut rasch an. Damals gehorte die Stadt zum Landkreis Lorrach im Land
Baden
und ab 1952 zum
Regierungsbezirk Sudbaden
des Landes Baden-Wurttemberg. 1971 wurde die Nachbargemeinde
Otlingen
eingegliedert. Bereits 1970 hatte die Einwohnerzahl die Grenze von 20.000 Einwohnern uberschritten, sodass Weil am Rhein auf Antrag der Stadtverwaltung von der
Landesregierung
von Baden-Wurttemberg mit Wirkung vom 1. Januar 1972 an zur
Großen Kreisstadt
erhoben wurde. Seit der
Kreisreform
von 1973 gehort Weil am Rhein mit dem Landkreis Lorrach zum
Regierungsbezirk Freiburg
und wurde zeitgleich Teil des neu gegrundeten
Regionalverbands Hochrhein-Bodensee
. 1975 wurden die Gemeinden
Haltingen
und
Markt
eingemeindet. Damit erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.
Im Jahr 1986 wurde anlasslich des 1200-jahrigen Jubilaums der ersten urkundlichen Erwahnung ein umfangreiches Kultur- und Festprogramm organisiert.
1999 war Weil am Rhein Gastgeber der
Landesgartenschau
Baden-Wurttemberg ?
Grun 99
“.
[15]
Haltingen
wurde 767 als
Haholtinga
erstmals erwahnt. Im
10.
/
11. Jahrhundert
kam der Ort an die
Bischofe von Basel
. Am 14. April 1139 bestatigte der Papst dem
Basler Bischof Ortlieb
den Besitz uber ?den Hof von Haltingen mit der Kirche“.
[16]
Spater wurde der Ort an das Kloster St. Blasien verschenkt. Die Herren von Rotteln hatten den Ort zu Lehen, und so kam der Ort an die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg und damit 1503 an Baden. Haltingen gehorte ebenso wie Weil zum Oberamt Rotteln und ab 1809 zum Oberamt Lorrach. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf fast vollstandig zerstort.
Markt wurde erstmals 1169 als
Matro
erwahnt. Er gehorte als Lehen der Basler Bischofe den Herren von Rotteln und kam uber die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg an Baden. Auch Markt gehorte zunachst zum Oberamt Rotteln und ab 1809 zum Oberamt Lorrach.
Das Dorf
Otlingen
liegt auf dem Rechberg oder auch Kaferholzberg genannten
Seitenriegel
des Tullinger Bergs. Die Siedlung wurde erstmals im Jahre 1064 als
Ottlinchoven
urkundlich erwahnt. Die eng aneinander liegenden Hauser und Hofe zeigen deutlich die Anlage als
Wehrdorf
. Otlingen war in der Hauptsache ein
Freigut
der Herren von
Rotteln
und ihrer Erben. Daneben gab es noch Eigentum und Rechte kleiner Adeliger und verschiedener Kloster. 1971 wurde Otlingen im Zuge der Gemeindereform nach Weil am Rhein eingemeindet. Auf der Sud- und Sudwestseite ist Otlingen von Weinbergen gesaumt. Nordlich und ostlich befinden sich Ackerland und Obstwiesen.
Friedlingen
und Otterbach sind heute Stadtteile von Weil am Rhein. Den Namen Friedlingen erhielt der Stadtteil im Jahr 1650 durch
Markgraf Friedrich V.
zur Erinnerung an den
Westfalischen Frieden
. Zuvor wurde der wohl erstmals 1280 erwahnte Ort ?Otlikon“ genannt.
[17]
Otlikon ist aber nicht mit dem Stadtteil ?Otlingen“ zu verwechseln. Sowohl Friedlingen als auch Otterbach gehorten wohl stets zu Weil. Im spateren Friedlingen gab es ein Weiherschloss, das ursprunglich Schloss Otlikon und spater
Burg Friedlingen
genannt wurde und sich im Besitz der Herren von
Rotteln
befand. Vermutlich wurde es beim
Basler Erdbeben von 1356
zerstort und durch die
Munch von Munchenstein
wieder aufgebaut. Sie verkauften es 1368 an die Markgrafen von
Hachberg-Sausenberg
. Diese wiederum veraußerten es als Pfand an die ?von
Barenfels
“, die ?Rappenberger“ (1579?1613) und die ?
von Rotberg
“ (ab 1620). Die neuen Herren gaben es verschiedenen Herrschaften zu Lehen. 1445 wurde das Schloss von den
Eidgenossen
in Brand gesteckt, im
Dreißigjahrigen Krieg
schwer beschadigt und im Jahre 1640, im Tausch gegen die Ortschaft
Hertingen
, vom Markgrafen wiederaufgebaut. 1678 wurde das Schloss im
Hollandischen Krieg
von den Franzosen stark zerstort und 1702 in der
Schlacht bei Friedlingen
derart beschadigt, dass es abgerissen werden musste. Vom Dorf Friedlingen blieben ebenfalls nur wenige Hauser ubrig. So verkaufte der Markgraf das
Kammergut
Friedlingen 1750/1753 an Weiler Bauern und an die Gemeinde. Der Friedlinger und der Weiler
Bann
wurden miteinander vereinigt.
Von 1680 bis 1815 litt Friedlingen schwer unter der Nachbarschaft der
Festung
im mittlerweile
franzosischen
Huningen
, deren
Vorwerk
auf der
Schusterinsel
sowie dem rechtsrheinischen
Bruckenkopf
. Im franzosischen
Huningen
hatten sich seit dem 20. April 1848 deutsche Handwerksgesellen gesammelt, die dann durch Nachzugler der
Deutschen Demokratischen Legion
und versprengte Freischarler der bisherigen Gefechte verstarkt wurden. Am 25. April stieß eine Gruppe auf deutsches Gebiet vor und setzte sich unter Fuhrung von
August Willich
auf der
Schusterinsel
fest. Am 27. April ? nach Bekanntwerden der Niederlage Herweghs im
Gefecht bei Dossenbach
? zogen sich diese Freischarler jedoch wieder nach Frankreich zuruck.
[18]
Erst im 19. Jahrhundert gewann Friedlingen durch die Ansiedlung von Industrie und dem neu entstehenden Ortsteil wieder an Bedeutung.
Friedlingen gilt heute als sozialer Brennpunkt.
[19]
So erlangte der Stadtteil internationale Aufmerksamkeit, als nach den
sexuellen Ubergriffen durch Migranten in der Silvesternacht 2015/16
in Deutschland bekannt wurde, dass auch dort Minderjahrige vergewaltigt worden waren.
[20]
Otterbach
war ab 1488 ein Sumpfgebiet zwischen Weil und
Kleinbasel
, das 1640 teilweise an Kleinbasel gelangte. Auf dem bei Baden verbliebenen Teil stand das baslerische Otterbachgut, das zu Friedlingen gehorte. In den 1930er Jahren entstand in Otterbach eine Arbeitersiedlung, die den alten Namen Otterbach erhielt.
Folgende
Gemeinden
wurden in die Stadt Weil am Rhein eingemeindet:
- 1. Dezember 1971: Otlingen
[21]
- 1. Januar 1975: Haltingen und Markt
[22]
- Wappen der fruheren Gemeinden
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind
Volkszahlungsergebnisse
(¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Amter (nur
Hauptwohnsitze
).
Einwohnerentwicklung von Weil am Rhein. Oben ab 1700 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Jahr
|
Einwohner
|
1700
|
600
|
1756
|
688
|
1805
|
922
|
1836
|
1.056
|
1852
|
1.419
|
1. Dezember 1871
|
1.409
|
1. Dezember 1880 ¹
|
1.451
|
1. Dezember 1900 ¹
|
2.052
|
1. Dezember 1910 ¹
|
2.357
|
16. Juni 1925 ¹
|
4.565
|
16. Juni 1933 ¹
|
8.254
|
17. Mai 1939 ¹
|
9.181
|
13. September 1950 ¹
|
10.507
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
6. Juni 1961 ¹
|
17.389
|
27. Mai 1970 ¹
|
20.298
|
31. Dezember 1975
|
26.826
|
31. Dezember 1980
|
26.076
|
25. Mai 1987 ¹
|
25.800
|
31. Dezember 1990
|
27.082
|
31. Dezember 1995
|
27.910
|
31. Dezember 2000
|
28.942
|
31. Dezember 2005
|
29.533
|
31. Dezember 2010
|
29.918
|
31. Dezember 2015
|
30.030
|
31. Dezember 2020
|
30.009
|
|
¹ Volkszahlungsergebnis
Weil gehorte zunachst zum
Bistum Konstanz
und war dem
Archidiakonat
Breisgau unterstellt. Im Jahr 1556 fuhrte
Markgraf Karl II.
in Weil die
Reformation
ein. Danach war Weil eine uberwiegend
protestantische
Gemeinde. Sie gehort zum Dekanat Lorrach der
Evangelischen Landeskirche in Baden
. Infolge des starken Wachstums der Gemeinde wurde die evangelische Pfarrei Weil 1937 geteilt. Es entstand die Westpfarrei, die seitdem Johannes-Pfarrei heißt. 1956 erhielt diese mit der
Johanneskirche
eine eigene Kirche. Seit 1957 bildet Friedlingen eine eigene evangelische Kirchengemeinde. Die ?Friedenskirche“, die der Pfarrei den Namen gab, wurde 1963 als bisher jungste evangelische Kirche in Weil am Rhein gebaut. Als weitere katholische Pfarrei entstand 1957 die Kuratie Friedlingen mit der ?dem Guten Hirten geweihten“ Kirche. Die Kuratie wurde 1964 zur Pfarrei erhoben.
Auch in den Stadtteilen Haltingen, Markt und Otlingen gibt es jeweils eine evangelische Kirchengemeinde und eine alte Kirche. Auch diese Gemeinden gehoren zum Dekanat Lorrach.
Im 19. Jahrhundert zogen wieder Katholiken nach Weil. Sie wurden zunachst von
Stetten
aus versorgt und erhielten 1904/05 mit
Peter und Paul
in der Diaspora-Siedlung Leopoldshohe, wo sich zahlreiche katholische Eisenbahn- und Zollbeamte angesiedelt hatten, eine neue, eigene Kirche (mit drei Altaren der
Gebruder
Moroder
),
[23]
die 1937 zur Pfarrei erhoben wurde. In Haltingen wurde 1964 eine katholische Pfarrei errichtet, nachdem bereits 1936/38 nach dem Bau der
Marienkirche
eine
Pfarrkuratie
errichtet worden war. Zur Gemeinde gehoren auch die Katholiken in Markt und in Otlingen. Die katholischen Gemeinden im Weiler Stadtgebiet gehoren heute zum
Dekanat Wiesental
des
Erzbistums Freiburg
.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Weil am Rhein auch Gemeinden, die zu
Freikirchen
gehoren, darunter zwei
baptistische
, evangelisch-freikirchliche Gemeinden. Auch die
Neuapostolische Kirche
ist in Weil am Rhein vertreten.
Vor allem durch
Einwanderung
aus muslimischen Landern, insbesondere aus der
Turkei
, ist auch der
Islam
in Weil am Rhein vertreten. In der Tullastraße im Gewerbegebiet Friedlingen befindet sich die
D?T?B
-
Moschee
Eyup Sultan Camii
.
[24]
Als
Große Kreisstadt
unterliegt Weil am Rhein der Fach- und Rechtsaufsicht des
Regierungsprasidiums Freiburg
.
Seit der
Kommunalwahl vom 26. Mai 2019
setzt sich der Gemeinderat von Weil am Rhein aus 26 Gemeinderaten zusammen. Die Wahl fuhrte zu folgendem Ergebnis:
Wahlbeteiligung:
49,3 % (2014: 39,1 %)
26,3 %
25,5 %
19,4 %
16,8 %
12,1 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
+0,4
%p
+10,2
%p
?3,4
%p
?4,8
%p
+0,8
%p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a
Unabhangige Freie Wahler
|
|
An der Spitze der Gemeinde Weil stand in fruherer Zeit der herrschaftliche
Vogt
. Er wurde durch einen
Stabhalter
, der von 1560 bis 1822 bezeugt ist, unterstutzt. Zur Vogtei Weil gehorten auch die Orte Friedlingen, Tullingen und Klein-Huningen. Seit 1715 gab es ferner vier bis sechs Beisitzer und vier Geschworene. Seit 1833 steht ein
Burgermeister
an der Spitze der Gemeinde. Ihm steht seither der Gemeinderat zur Seite. Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1972 tragt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung
Oberburgermeister
. Dieser wird heute von den Wahlberechtigten fur eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewahlt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der
Erste Beigeordnete
mit der Amtsbezeichnung Burgermeister.
Vogte, Burgermeister und Oberburgermeister seit 1782
[26]
Jahre
|
Name
|
Amt
|
1782?1804
|
Hans Georg Lienin
|
Vogt
|
1804?1814
|
Hans Georg Ziegler
|
Vogt
|
1814?1818
|
Hans Georg Lienin
|
Vogt
|
1818?1822
|
Hans Georg Ziegler
|
Vogt
|
1822?1833
|
Martin Reinert
|
Vogt
|
1833?1835
|
Georg Friedrich Ziegler
|
Burgermeister
|
1835?1840
|
Johann Mehlin
|
Burgermeister
|
1840?1841
|
Johann Sutterlin
|
Burgermeister
|
1842?1847
|
Johann Jakob Glattacker
|
Burgermeister
|
1847?1848
|
Fridlin Ziegler
|
Burgermeister
|
1848?1849
|
Fridlin Frey
|
Burgermeister
|
1849
|
Georg Friedrich Ziegler
|
Burgermeister
|
1849?1856
|
Johann Jakob Glattacker
|
Burgermeister
|
1856?1861
|
Max Hodel
|
Burgermeister
|
1862?1864
|
Georg Friedrich Ziegler
|
Burgermeister
|
1864?1870
|
Johann Jakob Fingerlin
|
Burgermeister
|
1870?1876
|
Johann Hauser
|
Burgermeister
|
1876?1904
|
Georg Friedrich Lienin
|
Burgermeister
|
1904?1918
|
Philipp Johann Bertsch
|
Burgermeister
|
1919?1933
|
Rudolf Kraus
|
Burgermeister
|
1933?1936
|
Walter Hennes
|
Burgermeister
|
1936?1945
|
Wilhelm Schellenberg
(NSDAP)
|
Burgermeister
|
1945?1946
|
Rudolf Kraus
|
Burgermeister
|
1946?1957
|
Peter Hartmann
(FDP)
|
Burgermeister
|
1957?1965
|
Wilhelm Schellenberg
|
Burgermeister
|
1965?1984
|
Otto Boll
|
Burgermeister,
ab 1972 Oberburgermeister
|
1984?2000
|
Peter Willmann
(CDU)
|
Oberburgermeister
|
2000?2024
|
Wolfgang Dietz
(CDU)
|
Oberburgermeister
|
seit 2024
|
Diana Stocker
(CDU)
|
Oberburgermeisterin
|
Das
Wappen
von Weil am Rhein zeigt in Silber eine stilisierte blaue Weintraube mit acht sichtbaren Beeren und grunem Blatt uber einem erniedrigten blauen Wellenbalken. Die Stadtflagge ist blau-weiß. Wappen und Flagge wurden vom
Innenministerium Baden-Wurttemberg
am 6. August 1962 verliehen.
Bis ins
18. Jahrhundert
trug die Gemeinde Weil ein
Rebmesser
und die Initiale ?W“ in ihren Siegeln. Das Rebmesser wurde 1811 durch eine Weintraube ersetzt. Nach der
Stadterhebung
1929 wurde die Traube in einen Wappenschild gesetzt. Ab 1952 bemuhte sich die Stadt um eine amtliche Festlegung des Wappens, was 1962 zur Wappenverleihung fuhrte. Neben dem Weinbausymbol wurde der Wellenbalken als Hinweis auf den Rhein gewahlt. Die Wappen der in den 1970er Jahren eingegliederten Gemeinden trugen ebenfalls Weinbausymbole oder Symbole in Bezug auf den Rhein, und so stellt das 1962 verliehene Weiler Wappen auch eine Verbindung zu den heutigen Stadtteilen dar.
Mit den Schweizer Kantonen
Basel-Stadt
und
Basel-Landschaft
sowie dem
Elsass
verbinden die Stadt zahlreiche Institutionen grenzuberschreitender Zusammenarbeit. Die so genannte
RegioTriRhena
verbindet die gemeinsame Geschichte und der
Dialekt
, der in jeweiligen Varianten gesprochen wird. Die benachbarte Kreisstadt Lorrach ist zwar immer noch der traditionelle Konkurrent, aber auf vielen Ebenen gibt es in neuerer Zeit eine sinnvolle Zusammenarbeit.
Nationale und internationale
Partnerstadte
sind seit 1962 das benachbarte
Huningue
(Huningen) in
Frankreich
, seit 1987 das Seebad
Bognor Regis
, jetzt
District
Arun
in
Großbritannien
und seit 1990
Trebbin
in
Brandenburg
.
In Weil am Rhein beginnt die
Badische Weinstraße
, die an vielen Sehenswurdigkeiten vorbeifuhrt. Vom Stadtkern zum Stadtteil Otlingen fuhrt der
Weiler Weinweg
, mit Blick auf das Rheintal.
Das Kulturzentrum mit seinen 20 Kunstlerateliers bietet u. a. stetig wechselnde kulturelle Veranstaltungen wie zum Beispiel Theater, Kino und Konzerte.
Der
Kunstraum Kieswerk
ist ein Industriedenkmal, das heute als Galerie und Atelier genutzt wird.
24 Stops
, auch Rehberger-Weg, heißt ein
Skulpturenweg
(moderne abstrakte Kunst) zwischen dem
Campus der Firma Vitra
und dem Schweizer Museum
Fondation Beyeler
in
Riehen
, uber ca. 5 km Lange (seit 2015).
Die seit ca. 2010 gefuhrte
Kleindenkmale
-Liste des Landkreises Lorrach fur Weil am Rhein zahlt fast 100 Objekte, mit zunehmender Tendenz, darunter finden sich z. B. die auf der
Gemarkung
stehenden
Rheinmarken
. Fur Weils ?
Hausberg
“
Tullinger Berg
wurde vom
Trinationalen Umweltzentrum
und dem Kreisarchiv ein Wanderfuhrer aufgelegt.
[27]
Das Museum am Lindenplatz befindet sich in einem klassizistischen Gebaude aus dem Jahre 1845. Hier werden wechselnde Ausstellungen zu kulturhistorischen Themen, unter anderem zu Stadtarchaologie, Kunstgewerbe, Literatur und Musik prasentiert.
Auf der
Kandertalbahn
vom Stadtteil Haltingen nach
Kandern
fahrt heute eine
Museumsbahn
.
Das von
Frank Gehry
entworfene
Vitra Design Museum
zahlt zu den bedeutendsten Sammlungen des
Mobeldesigns
in Europa. Auf dem anschließenden Fabrikgelande (auch: Vitra Campus) befinden sich diverse architektonisch ausgefallene Bauten. Unter anderem der von
Carsten Holler
im Juni 2014 entworfene 31 Meter hohe Uhr- und
Rutschturm
. Sie bilden ihrerseits eine Sammlung der zeitgenossischen Industrie-Architektur.
Des Weiteren gibt es ein
Landwirtschaftsmuseum
und in der Stadt das
Museum Weiler Textilgeschichte
. Der Stadtteil Otlingen verfugt mit der
Dorfstube
uber ein eigenes Museum.
Weil am Rhein verfugt uber ein umfangreiches Angebot an Veranstaltungen, die weit uber die Grenzen der Stadt auf Resonanz stoßen.
Hier einige Beispiele:
- Markgrafler Musikzauber ? Volksmusikfestival im
Dreilandergarten
- Kieswerk-Open Air, Kino und Kultur im Dreilandergarten
- MPS Mittelalter Spectaculum ? Dreitagiges Mittelalterfestival im Dreilandergarten
- Internationales Walter-Waibel-Turnier fur E- und D-Junioren der Jugendabteilung des SV Weil
- Altwiler Stroßefascht
- Blaserfestival
- Weiler Bluesnacht
- Buurefasnacht
- Art Dorf Otlingen
- Grenzenlos-Festival
- Zinkemania Gugge-Festival
Eines der altesten Gebaude der Stadt und eines ihrer
Wahrzeichen
ist das sogenannte
Stapflehuus
, ein wohl um die Mitte des
16. Jahrhunderts
erbautes ehemaliges
Herrenhaus
mit Staffelzinnen, das Sitz eines Rottler
Obervogtes
war. Es diente zudem als Amtssitz mit Empfangs- und Kanzleiraumen. Heute wird es als stadtische Galerie und fur Empfange genutzt.
Das Rathaus wurde am 5. Juni 1964 eingeweiht. Es sollte den Beginn einer neuen Stadtmitte reprasentieren. Vor dem Rathaus wurde ein Uhrenturm errichtet, der die im Dreilandereck aneinanderstoßenden Lander Deutschland, Frankreich und Schweiz symbolisiert.
Die
evangelische Kirche Alt-Weil
wurde 1791 erbaut und erhielt 1906 einen hoheren Turm. Zuvor gab es an gleicher Stelle schon einen wesentlich kleineren Vorgangerbau, der bereits 786 im Besitz des Klosters St. Gallen war. 1956 entstand im Westen Weils die Johanneskirche fur die Leopoldshohe und Otterbach. 1963 wurde die
Friedenskirche
in Friedlingen erbaut. Auf der Leopoldshohe wurde 1904/05 die erste katholische
St.-Peter-und-Paul-Kirche
errichtet, die Ende der 1980er Jahre durch einen Neubau ersetzt wurde. 1957 entstand in Friedlingen die Kirche
Zum Guten Hirten
, ein moderner
Hallenbau
mit freistehendem Turm.
In Haltingen wurde die dortige alte evangelische
St.-Georgs-Kirche
1718 umgebaut, der altere Turm blieb dabei erhalten. Die Katholiken des Ortes erhielten 1936 die Marienkirche. Die Kirche in Markt geht auf das
14. Jahrhundert
zuruck. Im Chor befinden sich Wandmalereien des
15. Jahrhunderts
, die 1959 restauriert wurden. Die Otlinger Kirche wurde 1410 bis 1420 erbaut, geht jedoch auf eine noch fruhere Kirche zuruck. Auch in dieser Kirche sind spatgotische
Freskenbilder
zu bewundern.
Mit dem Gebaude der inzwischen aufgelosten Vitra-
Werkfeuerwehr
und dem
Landscape Formation One
von
Zaha Hadid
sowie dem Pavillon von
Tadao Ando
bietet die Stadt weitere Anlaufpunkte fur Architekturinteressierte. Weil am Rhein bezeichnet sich als ?Stadt der Stuhle“ und lockt damit zahlreiche Besucher an. Ausgestellt sind diese uberdimensionalen Stuhle auf dem Gelande des Vitra Design Museums und an vielen anderen Stellen in der Stadt.
Am 24. April 1991 wurde das
Rheincenter
mit etwa 65 Geschaften in Weil am Rhein/Friedlingen eroffnet.
Im Rahmen der Baumaßnahmen fur die Landesgartenschau im Jahre 1999 wurde eine stahlerne Wendeltreppe erstellt, die nach der planenden Ingenieurgruppe
sbp
als
Schlaichturm
bezeichnet wird. Sie ermoglicht Fußgangern den Zugang zu Sportanlagen, dem Erlebnisbad Laguna sowie zum Gelande der Landesgartenschau.
Die 2006/2007 erbaute, vom Architekten
Dietmar Feichtinger
entworfene
Dreilanderbrucke
zwischen Weil am Rhein und Huningue ist mit 229,40 Metern die langste freitragende Fußganger- und Radfahrerbrucke der Welt.
[28]
Die einzige Verbindung zwischen der Leopoldshohe und Friedlingen ist die uber die Gleisanlagen der
Deutschen Bahn AG
fuhrende
Friedensbrucke
, die 1908 erbaut, wahrend des Zweiten Weltkrieges gesprengt und 1950 saniert dem Verkehr wieder ubergeben wurde.
Das
Stauwehr
Markt unmittelbar sudwestlich des gleichnamig gelegenen Stadtteils riegelt den
Rhein
auf ganzer Breite ab und bildet den Ausgangspunkt des
Rheinseitenkanals
(
franzosisch
Grand Canal d’Alsace
), der uber eine Lange von 50 Kilometern parallel zum
Altrhein
in Richtung Norden nach
Breisach
fuhrt. Das Wehr wurde von 1928 bis 1932 von Frankreich errichtet, das nach dem
Versailler Vertrag
von 1919 das Recht zur beliebigen Ableitung des Rheinwassers und zur Nutzung der Wasserkraft des Rheins besaß. Ein kleiner Teil des Wassers wird durch Offnungen im Wehr, verbunden mit einer
Fischtreppe
, in das Bett des Altrheins geleitet. Das Stauwehr Markt und das
Kraftwerk Kembs
regeln den Pegelstand des Rheins, dessen Ruckstau bis in das Basler Hafengebiet reicht. Das von dem franzosischen Energieversorger
Electricite de France
betriebene Stauwehr wird bei Hochwasser geoffnet. Fußganger und Radfahrer konnen das Wehr uber einen schmalen Weg passieren. Auf der elsassischen Seite liegt die sechs Kilometer lange, vom Kanal und dem Altrhein flankierte Rheininsel
Ile du Rhin
.
Am 7. Oktober 1944 wurde das Stauwehr durch britische
Tallboy-Bomben
zerstort.
[29]
Der
Wasserturm Friedlingen
liegt im gleichnamigen Stadtteil von Weil am Rhein und wurde 1908 errichtet.
[30]
Unmittelbar am Rhein im Stadtteil Friedlingen befindet sich der Rheinpark. Er bietet große Rasenflachen mit Brunnen, einem Teich, Spielgeraten fur Kinder und zahlreichen Baumen und Ruhebanken. Auf dem Gelande des Rheinparks befanden sich vor 200 Jahren Teile des Bruckenkopfes der
Huninger Festung
. Am Rande von Alt-Weil findet man den kleinen Laublin-Park, der seinen Besuchern ? ahnlich einem englischen Schlosspark ? Ruhe und Beschaulichkeit zwischen den umgebenden Hauptverkehrsadern schenkt.
Die ?Grun 99“ war eine
Landesgartenschau
, die Weil am Rhein im Jahr 1999 zu einer regionalen Attraktion erhob. Seither ist die Parkanlage an der Grenze zu
Basel
und eine Bushaltestelle der
Linie 55
nach ihr benannt.
Eine regionaltypische Besonderheit ist die
Wiiler Buurefasnacht
, die traditionell am Sonntag nach dem ?normalen (rheinischen) Karneval“ stattfindet. Sie wurde nach dem
Zweiten Weltkrieg
ab 1958 wiederbelebt.
[31]
Eine Woche nach dem Weiler Fasnachtsumzug mit parodistischen Wagen findet abends am Tullinger Berg ein spektakulares
Scheibenschlagen
statt, bei dem in prachtigen
Fasnachtsfeuern
angegluhte Holzscheiben an langen Stocken wie Sternschnuppen uber Pritschen gen Tal geschleudert werden, jeweils begleitet von guten oder schlechten Wunschen nach dem Motto:
Schibi, schibo, wam soll die Schiebe go?
(
Wem soll die Scheibe gelten?
)
Als einheimische wie touristische Attraktion gilt seit Jahrzehnten das ?Durchmachen der Nacht“, um anschließend den Beginn der
Fasnacht
, den
Morgestraich
, im benachbarten Basel zu bewundern. Mit Bus und Tram leicht zu erreichen, kann man dort erleben, wie die Stadt um Schlag vier Uhr morgens vollig verdunkelt wird und die Akteure mit großen Bilderlaternen, lauten Trommelschlagen und Piccolofloten aus allen Ecken kommen und durch die Stadt marschieren.
Mit der Entwicklung des Stadtteils
Leopoldshohe
und dem Zuzug von katholischen Bahnbediensteten und Zollbeamten
[32]
aus dem
Rheinland
veranderte sich das Bild der Weiler Fasnacht kurzzeitig, denn diese wollten zur kalendermaßigen Fasnachtszeit ?ihren Karneval“ feiern.
Mit dem Wachstum der Stadt wuchs auch die Narrenzunft. Clique um Clique schloss sich an, so dass sie heute zweiundzwanzig Gruppen zahlt.
Der Fußballverein
SV Weil
spielt derzeit in der Fußball-Landesliga und hat 660 Mitglieder, davon 330 Jugendliche. Er hat die großte Jugendabteilung im Bezirk
Hochrhein
und eine der großten im
Sudbadischen Fußballverband
.
Der
RSV Weil am Rhein
spielte viele Jahre in der
Rollhockey-Bundesliga
und konnte dabei einige nationale Titel, u. a. Deutscher Rollhockey Meister (Herren) 1993, 1995, 2000 und 2004, Deutscher Pokalsieger (Herren) 1995, 1998, 2000 und Deutscher Jugendmeister 1979 und 1982, gewinnen. Seit 2004 tritt er, ausgestattet mit einer Sonderspielgenehmigung, sehr erfolgreich in der hochsten Schweizer Rollhockey-Liga
Nationalliga A
(NLA) an. In der Saison 2008/2009 konnte der RSV als erstes auslandisches Team einen nationalen Meistertitel in der Schweiz gewinnen. Neben der Schweizer Meisterschaft konnte in derselben Saison auch der Schweizer Pokal nach Weil geholt werden. Mit dem 2009 neu gegrundeten
RHC Friedlingen International
gab es ab der Saison 2009/2010 eine zweite Weiler Rollhockeymannschaft, die 2012 Schweizer Meister wurde, sich aber unmittelbar danach wieder aufloste.
[33]
Der
RSV Weil am Rhein
hat neben einer Rollhockey-Mannschaft auch eine Rollkunstlauf-Abteilung.
Der zweitgroßte Sportverein der Stadt ist der
ESV Weil am Rhein
mit den Abteilungen Badminton, Handball, Kegeln, Leichtathletik, Schießen, Turnen und Tischtennis. Die Sportschutzenabteilung des ESV ist einer der erfolgreichsten
Schießsportvereine
Deutschlands und schießt seit 1999 ununterbrochen in der Bundesliga Luftpistole. Neben einer Vielzahl an Einzel- und Mannschaftsmeistertiteln in verschiedenen Pistolen-Disziplinen auf Bundesebene, Medaillengewinnen bei Europa- und Weltmeisterschaften und der Entsendung eines Olympiateilnehmers 2004 konnte der Verein 2007 den Deutschen Mannschaftsmeistertitel in der Bundesliga Luftpistole erringen. Die Tischtennis-Abteilung des ESV spielt seit 2007 in der Tischtennis Regionalliga-Sud.
Der mitgliederstarkste Verein der Stadt ist der
TV Weil 1884 e. V.
Er ist ein Breitensportverein mit mehr als 1200 Mitgliedern. Er tritt vor allem durch seine Faustball- und Basketball-Abteilungen in Erscheinung. Der ?Stammsitz“ des TV ist die Jahnhalle, die auch als eine ?Ersatz-Stadthalle“ dient.
[34]
Die Stadt ist durch die
S-Bahn-Linie S5
auf der
Bahnstrecke Weil am Rhein?Lorrach
mit
Lorrach
und dem
Wiesental
und uber die
Rheintalbahn
mit dem Bahnhof
Basel SBB
und
Mannheim Hbf
verbunden. Auf der Strecke nach Lorrach gibt es die Haltepunkte
Gartenstadt
[35]
,
Pfadlistraße
[36]
und
Weil am Rhein Ost
.
[37]
In
Haltingen
an der Rheintalbahn ist eine weitere Station, wo im Sommer zudem Dampfzuge der
Kandertalbahn
beginnen. Seit 2015 halt in Weil morgens ein
ICE
auf dem Weg von Basel nach unter anderem
Stuttgart
und
Munchen Hbf
sowie einmal Taglich einen
Flixtrain
von und nach Berlin. Daruber hinaus verkehren einige lokale und regionale
Buslinien
der
SWEG
. Weil gehort dem
Regio Verkehrsverbund Lorrach
an. Der vor dem Personenbahnhof als Teil des
Badischen Bahnhofes
von
Basel
gelegene und heute stillgelegte
Rangierbahnhof Weil am Rhein
wurde zu einem
Containerumschlagbahnhof
umgebaut. Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 fahrt die
Tramlinie 8
der
BVB
auf einer Neubaustrecke uber ihren fruheren Endpunkt
Kleinhuningen
in Basel hinaus durch Friedlingen bis zur Haltestelle
Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum
am
Bahnhof Weil am Rhein
.
[38]
Der
Sudschwarzwald-Radweg
fuhrt als Rundweg von
Hinterzarten
uber
Waldshut-Tiengen
,
Basel
und
Freiburg
rund um den
Naturpark Sudschwarzwald
und durchquert dabei von
Huningue
kommend Weil am Rhein.
Neben der Eisenbahn ist auch der
Rheinhafen Weil am Rhein
, der letzte vor der Schweizer Grenze, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Uber 800 Menschen arbeiten bei der Hafengesellschaft oder den dortigen Speditionen. Betreiber ist die Rheinhafengesellschaft Weil am Rhein. Umgeschlagen werden Container, Stuckgut und Schwergut sowie Massenguter wie Kies, Sand und Kohle. Der Guterumschlag hat sich von 1995 bis 2005 verdoppelt. Im Jahr 2005 wurden 1,061 Mio. Tonnen an Gutern umgeschlagen, davon entfielen 599.879 Tonnen auf den Schiffsumschlag. Der
Rheinseitenkanal
ist hierfur von besonderer Bedeutung.
Weil am Rhein ist durch die
Bundesautobahn 5
(A 5;
Europastraße 35
) uber
Karlsruhe
nach Norden und in Richtung Suden durch die Schweizer
Autobahnen A2
und
A3
uber den
Gotthard
bis
Chiasso
(
Europastraße 35
) bzw. uber
Zurich
nach
St. Gallen
(
Europastraße 60
) an das europaische
Fernstraßennetz
angebunden. Nordlich von Weil am Rhein verbindet das
Autobahndreieck Weil am Rhein
die A 5 mit der
Bundesautobahn 98
(
Europastraße 54
) uber
Waldshut
,
Stockach
und
Munchen
nach Osten. Die uber die 1979 eroffnete
Palmrainbrucke
fuhrende
Bundesstraße 532
verbindet Weil am Rhein mit dem franzosischen
Huningue
und der
Autoroute A 35
(
Europastraße 25
) in Richtung
Strasbourg
sowie der
Autoroute A 36
in Richtung
Lyon
und
Paris
. Daruber hinaus ist die Stadt uber die
Bundesstraßen
3
nach
Freiburg
und
317
nach
Titisee-Neustadt
angebunden. Seit 2013 ist Weil am Rhein uber eine
Zollfreistraße
mit der Nachbarstadt Lorrach verbunden, die teilweise auf Schweizer Staatsgebiet verlauft.
Eines der bekanntesten Unternehmen ist die Herstellerin von Wohn- und Buromobeln,
Vitra
AG. Die Werbung der Stadt im Tourismusbereich stellt vielfach die uberdimensionalen Reproduktionen verschiedener Designer-Stuhle der Vitra heraus. Sie werden im zugehorigen
Design-Museum
thematisiert. Auch die
Conductix-Wampfler
GmbH hat ihren Hauptsitz in Weil am Rhein.
Eine
Bundespolizeiinspektion
, die zur Bundespolizeidirektion Stuttgart gehort, hat ihren Sitz in Weil am Rhein.
Das
Weingut Claus Schneider
bewirtschaftet eine Rebflache von 12 Hektar. Das Weingut Roschard
[39]
und die Haltinger Winzer e.G. in Weil am Rhein-Haltingen
[40]
bezeugen die regionale Tradition des Weinanbaus, die auch im Stadtwappen zum Tragen kommt.
Weil am Rhein hat sich uberregional als Einkaufs-Stadt einen Ruf gemacht. Die umfangreiche Handelslandschaft bietet neben inhabergefuhrten Fachgeschaften, Filialladen auch insbesondere im Stadtteil
Friedlingen
diverse Outlet-Laden an.
[41]
Im Jahr 2022 soll zudem das siebengeschossige Einkaufszentrum
Dreilandergalerie
eroffnet werden.
In Weil am Rhein erscheint die vom
Verlagshaus Jaumann
in Lorrach herausgegebene Tageszeitung ?Weiler Zeitung“. Sie bezieht ihren
Mantel
vom ?
Schwarzwalder Boten
“. Uber das Lokalgeschehen berichtet daruber hinaus die ?
Badische Zeitung
“ aus Freiburg im Breisgau mit einer Lokalbeilage und die Wochenzeitung ?Wochenblatt“.
In Weil am Rhein gibt es zwei
Gymnasien
, das
Kant-Gymnasium
und das
Oberrhein-Gymnasium
, die
Realschule
Dreilandereck, die reine Gemeinschaftsschule Weil am Rhein, eine
Forderschule
Leopoldschule sowie funf
Grundschulen
(
Hermann-Daur
-Grundschule Markt,
Hans-Thoma
-Schule Haltingen,
Karl-Tschamber
-Grundschule, Leopoldgrundschule und Rheinschule).
Der Landkreis Lorrach ist Trager des Schulkindergartens fur geistig Behinderte.
Das private Abendgymnasium Weil am Rhein, die private Abendrealschule, der private
Emma-Fackler
-Schulkindergarten fur Korperbehinderte und Sprachbehinderte, sowie das private Berufskolleg zur Erlangung der Fachhochschulreife runden das schulische Angebot ab.
Die Stadt verfugt uber eine
Stadtbibliothek
, die sich seit 1994 in der ehemaligen
Peter-und-Paul-Kirche
befindet.
Die Volkshochschule,
[42]
die ihre Geschaftsstelle im Haus der Volksbildung hat, bietet ein breites Spektrum von Angeboten im Bereich der Erwachsenenbildung. Schwerpunkte bilden die Sparten Sprachen, Integrationsarbeit sowie Gesundheits- und Bewegungskurse.
Die Stadt Weil am Rhein hat folgenden Personen das
Ehrenburgerrecht
verliehen:
- 1946:
Rudolf Kraus
, Burgermeister a. D.
- 1982: Charles Muller, Alt-Burgermeister der Partnerstadt Huningue
- 1984:
Otto Boll
, Oberburgermeister a. D.
- Gottlieb August Bauer
(1828?1913), Landschafts- und Portratmaler
- Hanspeter
Memo
Rhein
(* 1950), Unternehmer, Musikmanager, Produzent und Klassiklabel-Grunder
- Enjott Schneider
(eigentlich
Norbert Jurgen Schneider
; * 1950), Komponist und Schriftsteller
- Michaela Caspar
(* 1960), Schauspielerin, Performerin und Regisseurin
- Patrik Kobele
(* 1962), Politiker, Bundesvorsitzender der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)
- Christian Streich
(* 1965), ehemaliger deutscher Bundesliga-Fußballspieler und aktueller Cheftrainer beim
SC Freiburg
- Markus Baltensperger
(* 1970), Musiker und Musikproduzent
- Peter Brauchle
(* 1970),
Bildhauer
- Gustave Fecht
(1768?1828), Brieffreundin von
Johann Peter Hebel
, lebte und starb in Weil am Rhein
- Karl Tschamber
(1863?1932), Heimatforscher und Chronist Weil am Rheins
- Gotthold Schlusser
(1865?1940), 16 Jahre evangelischer Pfarrer von Weil und Heimatforscher
- Erwin Bowien
(1899?1972), Autor und Maler, lebte und starb in Weil am Rhein
- Nicolas Barrera
(1919?2006), Maler, lebte und starb in Weil am Rhein
- Hubert Schardin
(1902?1965), Physiker, wohnte in Weil am Rhein
- Hans Pfannmuller
(1916?1989), Karikaturist, wohnhaft und verstorben in Weil am Rhein (Otlingen)
- Ernst Arendt
(* 1949), mit zahlreichen Preisen, u. a. dem
Grimme-Preis
fur seine Tierfilmreihe
?
Tiere vor der Kamera
“
ausgezeichneter, im Stadtteil Otlingen wohnhafter Tierfilmer
[43]
- Rainer Stickelberger
(* 1951), Politiker (SPD), der im Stadtteil
Haltingen
wohnt, war von 1984 bis 1992 Burgermeister in Weil und von 2011 bis 2016 Justizminister des Landes Baden-Wurttemberg
- Martin Beneke
(* 1966), Physiker, absolvierte seine Schulzeit am Kant-Gymnasium. Er wurde im Jahre 2007 fur seine Forschungen im Bereich der theoretischen Elementarteilchenphysik mit dem
Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis
ausgezeichnet
- Jorg Kachelmann
(* 1958), Fernsehmoderator und Meteorologe, wuchs in Weil am Rhein auf
[44]
- Die
Thrash-Metal-Band
Destruction
wurde 1982 in Weil am Rhein gegrundet
- Fred Ludwig Sepaintner:
Weil am Rhein
. 1. Auflage. Badenia Verlag und Druckerei GmbH, Weil am Rhein 1986,
ISBN 3-9801291-0-1
.
- Erich Keyser:
Badisches Stadtebuch (=
Deutsches Stadtebuch.
Bd. 4:
Sudwest-Deutschland.
2:
Land Baden-Wurttemberg.
Teilbd.:
Baden
)
. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1959.
- ↑
Statistisches Landesamt Baden-Wurttemberg
? Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (
Hilfe dazu
).
- ↑
Bekanntmachungen des
Ministeriums des Inneren, fur Digitalisierung und Kommunen Baden-Wurttemberg
uber die Genehmigung von sonstigen Bezeichnungen vom 1. September 2022 ? Az.: IM2-2200-6/1, GABl. BW (2022), S. 820.
- ↑
Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau:
Der Landkreis Lorrach.
Band 2:
B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental.
Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lorrach. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994,
ISBN 3-7995-1354-X
, S. 742.
- ↑
O. Wittmann u. a.:
Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Wurttemberg, Blatt 8311 Lorrach mit Erlauterungen
. Hrsg.: Geologisches Landesamt Baden-Wurttemberg. Stuttgart 1994.
- ↑
Geologischer Atlas der Schweiz.
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