Weekend
(Originaltitel:
Week End
) ist ein
franzosischer
Experimentalfilm
von
Jean-Luc Godard
aus dem Jahr 1967.
Corinne und Roland sind mit dem Auto auf dem Weg zu Corinnes Vater, um dessen Testament zu empfangen. Auf dem Weg dorthin scheint sich die Welt gegen das Ehepaar verschworen zu haben. Sie sind in einen Autounfall verwickelt und mussen die Reise zu Fuß fortsetzen. Sie werden Zeugen von weiteren Unfallen, sehen endlose Staus und werden von Wegelagerern in Personen von Pseudo-Philosophen belastigt. Immer wieder stoßen sie auf scheinbar Wahnsinnige, darunter auch eine als Indianer verkleidete Kannibalenbande. Außerdem begegnen sie fiktiven und historischen Personlichkeiten wie
Alice im Wunderland
,
Emily Bronte
und dem Revolutionar
Antoine de Saint-Just
.
[1]
Der Film kam erst knapp ein Jahr nach der Auffuhrung im Juni 1968 bei der
Berlinale 1968
am 25. April 1969 in die deutschen Kinos.
Der
film-dienst
befand, dass man uber das Ende des Films streiten konne, nicht aber uber ?Godards Virtuositat als Regisseur“. So sei die knapp ?zehnminutige Kamerafahrt entlang einer Autokolonne auf einer Landstraße“, die ?von einer ohrenbetaubenden Gerauschkulisse“ begleitet werde, eine der ?unvergeßlichen Sequenzen der Filmgeschichte“. Es handle sich um einen ?ungeheuer aggressive[n] Film, der seine Kritik in eine intellektuelle Form gießt und durch seine formale Virtuositat besticht“.
[2]
Fur den
Evangelischen Filmbeobachter
war
Weekend
gleich einem ?Menetekel aus zerbeulten und brennenden Autos, aus Schrott, Blut, Leichen, barbarischen Riten und zur Erorterung popularer Revolutionstheorien“. Entstanden sei ?[e]in bewußt schockierender Film, der aus einer unubersehbaren Zahl von Zitaten, Verweisen, rhetorischen Tiraden und kritischen Anmerkungen besteht und unweigerlich zur Auseinandersetzung herausfordert“.
[3]
Die Website
filmzentrale.com
sprach von ?Godards vielleicht ambitionierteste[m] Film“, in dem ?jeder Konflikt eine aufs außerste Extrem getriebene Angelegenheit auf Leben und Tod“ darstelle.
[4]
Der Film lief 1968 auf der
Berlinale
im Wettbewerb um den
Goldenen Baren
.
- Jan-Hendryk de Boer:
Am Ende der Geschichte. Jean-Luc Godards
Week-end. In:
WerkstattGeschichte
(2020), Heft 81, S. 151?171 (
pdf
).
- Kaja Silverman / Harun Farocki:
Analer Kapitalismus
; in:
Von Godard sprechen
. Vorwerk 8, Berlin 1998.
ISBN 3-930916-18-5
. S. 102?133.
- ↑
Vgl.
Reclams Filmfuhrer
. Stuttgart 2000.
- ↑
Weekend.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 24. Mai 2017
.
- ↑
Evangelischer Presseverband Munchen, Kritik Nr. 51/1969.
- ↑
Vgl. filmzentrale.com