Waleri Leonidowitsch Pokrowski
(
russisch
Валери Леонидович Покровский
, englische Transkription Valery L. Pokrovsky; *
1. Januar
1931
[1]
) ist ein
russischer
Physiker
. Er war Professor fur
Theoretische Physik
an der
Texas A&M University
und Wissenschaftler am
Landau-Institut fur Theoretische Physik
.
Waleri Pokrowski studierte Physik in
Charkow
, wo er 1953 sein Diplom machte, und promovierte 1957 an der Universitat von
Tomsk
. Seine Lehrer waren unter anderem
Lifschitz
und
Achijeser
. Danach war er 13 Jahre lang Lehrer an einer Techniker-Schule in
Nowosibirsk
, wo er außerdem bei
Rumer
1957 (an der Universitat Tomsk) promoviert wurde. Ab 1957 war er am Institut fur
Strahlenphysik
und danach dem Institut fur Halbleiterphysik der Sibirischen Abteilung der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Daneben hielt er Vorlesungen an der
Universitat Nowosibirsk
. Seit 1966 forscht er am damals neu gegrundeten
Landau-Institut fur Theoretische Physik
in
Tschernogolowka
nahe
Moskau
, verbunden mit einer Professur fur Theoretische Physik am
Moskauer Institut fur Physik und Technologie
. Seit 1992 ist er Professor an der Texas A&M University (1998 wurde er zum
distinguished professor
ernannt).
Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen in der
Statistischen Physik
und in der
Festkorperphysik
. Besonders bemerkenswert sind seine fruhen grundlegenden Beitrage, um 1965, zur modernen Theorie der
Phasenubergange
(Skalierung der Korrelationsfunktionen nahe kritischen Punkten), zusammen mit
Alexander Pataschinski
, sowie seine Analyse von Phasenumwandlungen zwischen
kommensurablen und inkommensurablen
Phasen in zweidimensionalen Systemen, zusammen mit Andrei Talapov (
Pokrovsky-Talapov transition
). In jungster Zeit (2005) befasst er sich mit dem Einfluss von Rauschen auf Landau-Zener-Tunneln und Materialien mit gleichzeitig ferromagnetischen und Supraleiter-Eigenschaften.
Mit Patashinski und
Issaak Chalatnikow
entwickelte er 1963 eine nichtstorungstheoretische Methode fur semiklassische Streuprobleme an Potentialtopfen in der Quantenmechanik (unter Verwendung von
Regge
-Polen).
Pokrowskis hervorragende Forschung ist u. a. zweimal mit dem
Landau-Preis
der
Akademie der Wissenschaften der UdSSR
(1984, 2018), dem Humboldt-Preis der
Deutschen Forschungsgemeinschaft
(2000) und dem
Lars-Onsager-Preis
der
American Physical Society
(2005), deren Fellow er 1999 wurde, gewurdigt worden.
- A.Z. Patashinskii, V.L. Pokrovskii,
Fluctuation Theory of Phase Transitions
, Pergamon Press, 1979
- V. L. Pokrovsky, A.L. Talapov,
Ground-state, spectrum, and phase-diagram of 2-dimensional incommensurate crystals
, Physical Review Letters 42, 65 (1979)
doi
:
10.1103/PhysRevLett.42.65
- mit A. L. Talapov:
Theory of incommensurate crystals
, New York: Harwood Academic Publishers 1984
- mit Igor Lyuksyutov, A.G. Naumovets:
Two-dimensional crystals
, Academic Press 1992
- Herausgeber mit A. R. Bishop, V. Tognetti:
Microscopic aspects of nonlinearity in condensed matter
, NATO Advanced Research Workshop on Microscopic Aspects of Nonlinearity in Condensed Matter (1990: Florence, Italy), New York: Plenum Press 1991
- ↑
https://www.eduspb.com/node/1007