Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit
Belegen
(beispielsweise
Einzelnachweisen
) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und
gute Belege einfugst.
Władysław IV. Wasa
(
polnisch
Władysław IV Waza
,
litauisch
Vladislovas II Vaza
,
deutsche
Schreibweise oft Wladislaw IV. Wasa; *
9. Juni
1595
in
Krakau
; †
20. Mai
1648
in
Merecz
) war als
gewahlter
Konig von
Polen
und Großfurst von
Litauen
von 1632 bis 1648 der Herrscher des Staates
Polen-Litauen
sowie
Titularkonig
von
Schweden
und von 1610 bis 1613 erwahlter
Zar
von
Russland
und nach seiner Verdrangung durch
Michael Romanow
von 1613 bis 1634 Titularzar von Russland.
Władysław entstammte der schwedischen Dynastie der
Wasa
und war auch Mitglied des
Ordens vom Goldenen Vlies
.
- Titulatur auf Latein: ?Vladislaus Quartus Dei gratia rex Poloniae, magnus dux Lithuaniae, Russiae, Prussiae, Masoviae, Samogitiae, Livoniaeque, Smolenscie, Severiae, Czernichoviaeque necnon Suecorum, Gothorum Vandalorumque haereditarius rex, electus magnus dux Moschoviae.“
- Deutsche Ubersetzung: ?Władysław IV., durch
Gnaden Gottes
Konig von Polen, Großfurst von Litauen,
Rus
,
Preußen
,
Masowien
,
Samogitien
,
Livland
,
Smolensk
,
Sewerien
,
Czernihow
, ebenso
Erbkonig
der Schweden,
Goten
und
Vandalen
, erwahlter Großfurst von Moskau“
Władysław war der Sohn des Konigs
Sigismund III. Wasa
und der Erzherzogin
Anna von Osterreich-Steiermark
.
Durch die Tagebuchaufzeichnungen dreier ihn begleitender polnischer Adliger ist seine 1624/1625 unternommene
Kavalierstour
gut dokumentiert. Weihnachten 1624 verlieh ihm Papst
Urban VIII.
Schwert und Hut.
[1]
Władysław befurwortete kriegerische Auseinandersetzungen im Gegensatz zum friedensorientierten
Adel
und erhob Anspruche auf die schwedische und russische Krone, die er mit Waffengewalt durchzusetzen versuchte. Wahrend des
Polnisch-Russischen Krieges 1609?1618
stieß der Thronfolger uber
Smolensk
(das 50 Jahre polnisch blieb) auf die russische Hauptstadt
Moskau
vor, wobei ihn Verbande der
Saporoger Kosaken
unterstutzten. Die Zarenkrone war aber an einen Ubertritt zum
orthodoxen Glauben
verbunden. Zudem missfielen Władysławs katholische Soldaten rund um den
Kreml
in Moskau und wurden im Sommer 1612 vertrieben.
[2]
Da Russland eine erneute Belagerung von Moskau vermeiden wollte, wurde nach harten Verhandlungen 1618 der
Vertrag von Deulino
geschlossen, der fur 14 ½ Jahre Frieden und die De-facto-Anerkennung der Regentschaft von
Michael I. Romanow
brachte.
Unmittelbar nach Ablauf dieser Frist und nach seines Vaters Tod 1632 wurde Władysław zum polnischen Konig gewahlt und in
Krakau
gekront. Innerhalb von zwei Jahren wahrend des
Russisch-Polnischen Krieges 1632?1634
um Smolensk erreichte er eine uberlegene Position, aus der es ihm 1634 gelang, den
Ewigen Frieden von Polanow
mit Moskau zu unterzeichnen und Smolensk uberlassen zu bekommen. Am Abend vor der Unterzeichnung billigte der russische Gesandte einen Geheimartikel, der Moskau angeblich zur Zahlung von 20.000
Rubel
an Polen fur die Abtretung der Stadt Serpejsk verpflichtete. In Wirklichkeit ging es hierbei aber um den Verzicht des Zarentitels durch Władysław.
Władysław war Erbkonig (
arvkonung
) von Schweden. Seine Anspruche auf den schwedischen Thron waren oft Grunde fur Streitigkeiten und Kriege zwischen Polen und Schweden.
1641 bestatigte er als letzter polnischer Konig dem
Kurfursten
Friedrich Wilhelm von Brandenburg
die
Lehnsherrschaft
im
Herzogtum Preußen
.
Wahrend der Herrschaft von Władysław verschlechterte sich die Lage in der
Ukraine
. Die
Magnaten
hauften dort ihr Vermogen und unterdruckten das
Kosakenvolk
, deren Aufstande sehr hart bekampft wurden. Die wachsende Unzufriedenheit fuhrte im Jahre 1648 zum großen Kosaken- und Bauernaufstand unter der Fuhrung von
Bohdan Chmielnicki
an der Spitze im Bundnis mit dem
Khanat der Krim
, der der polnischen Ritterschaft viele Verluste zufugte. Es ging auch um die konfessionelle Frage von katholisch oder orthodox und die Stellung der
Juden
, die heftige
Pogrome
erlitten. Der Konig nahm zur Entspannung 40.000 neue Registerkosaken auf und erreichte 1649 den Frieden von
Zborow
.
Ein paar Tage danach starb Konig Władysław. Herz und Eingeweide wurden in der
Kathedrale von Wilna
beigesetzt.
[3]
In der ersten Ehe war er mit seiner Cousine, Erzherzogin
Cacilia Renata
, Tochter von Kaiser
Ferdinand II.
verheiratet. Es war eine sehr ungluckliche Ehe: Zwei Kinder starben im Kindesalter. Unmittelbar nach der dritten Geburt, einer Totgeburt, starb auch Cacilia.
Im politischen Leben Konig Władysławs spielte seine zweite Frau eine große Rolle, die Konigin
Marie Luise von Nevers-Gonzaga
, die fur das gute Verhaltnis mit
Frankreich
sorgte und sich fur die Wahl
Vivente Rege
(die Wahl des Nachfolgers zu Lebzeiten des Herrschers) einsetzte. Sie heiratete nach seinem Tod seinen Halbbruder und Nachfolger
Johann II. Kasimir
.
- ↑
Bolko Schweinitz (Hrsg.):
Die Reise des Kronprinzen Władysław Wasa in die Lander Westeuropas in den Jahren 1624/1625: mit 91 zeitgenossischen Kupferstichen
. Kiepenheuer, Leipzig 1988,
ISBN 978-3-378-00126-8
.
- ↑
Catherine Merridale:
Der Kreml: eine neue Geschichte Russlands
. WBG, Darmstadt 2014,
ISBN 978-3-534-26455-1
,
S.
177–180
.
- ↑
Michał Ro?ek:
Wawel i Skałka: Panteony polskie
. Zakład Narodowy Imienia Ossoli?skich, Wydawn, Wrocław 1995,
ISBN 978-83-04-04058-8
,
S.
23
.