Wurzburger Residenz

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Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Ansicht vom Residenzplatz
Vertragsstaat(en): Deutschland   Deutschland
Typ: Kultur
Kriterien : (i) (iv)
Flache: 14,77 ha
Pufferzone: 25,0685 ha
Referenz-Nr.: 169bis
UNESCO-Region : Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1981  ( Sitzung 5 )
Erweiterung: 2010

Die Wurzburger Residenz ist der ehemalige Sitz der Furstbischofe in der bayerischen Stadt Wurzburg . Die barocke Dreiflugelanlage wurde in den Jahren 1720 bis 1780 im Auftrag von Johann Philipp Franz und Friedrich Karl von Schonborn nach Entwurf von Balthasar Neumann erbaut. [1] Hervorzuheben sind das Vestibul , der Gartensaal , das Treppenhaus , der Weiße Saal , der Kaisersaal und die Hofkirche . Als ?außergewohnliches barockes Gesamtkunstwerk“ wurde die Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz im Jahr 1981 in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. [2]

Plan der Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz
Westfassade, mittlerer Teil
Westfassade, nordlicher Teil
Westfassade, sudlicher Teil
Mittelrisalit der Sudfassade
Mittelrisalit der Ostfassade

1700?1720: Das Rennweger Schlosschen

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Die Wurzburger Furstbischofe hatten seit Mitte des 13. Jahrhunderts ihre Bischofsresidenz im Schloss auf dem Marienberg . Im Zeitalter des Absolutismus , in dem der Herrscher seine Macht und seinen Reichtum auch durch die Große seines Wohnsitzes zeigte, war ein Renaissanceschloss wie das in den Festungsanlagen nicht mehr genugend. Bereits Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths hatte ein zur doppelten Hofhaltung vorgesehenes Rennweger Schlosschen auf dem heutigen Residenzplatz errichten lassen. Zu dessen Nutzung als Residenz kam es jedoch nicht. Johann Philipp Franz von Schonborn war ein absolutistischer Herrscher, der diesem Anspruch auch gerecht zu werden gedachte: So hatte er aus einem Unterschlagungsprozess gegen seinen Hofkammerdirektor Gallus Jacob die Summe von 600.000 Gulden erstanden [3] ? die er in den Bau eines neuen Schlosses zu investieren gedachte. Sein ? spiritus rector “ war hierbei sein Onkel Lothar Franz von Schonborn .

Die Einrichtung einer neuen Hofhaltung innerhalb des vom Bastionenkranz umschlossenen Stadtgebiets war bereits von Furstbischof Johann Gottfried von Guttenberg beschlossen, aber erst von seinem Nachfolger Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths in Angriff genommen worden. [4] Konzipiert als Zweitresidenz (zum Sitz auf dem Marienberg) wurde nach Planen von Antonio Petrini das so genannte Schlosslein am Rennweg vor dem Rosenbachpalais (auf dem Gelande vor der heutigen Residenz) errichtet. Der etwa 68 Meter lange Bau hatte zwei Stockwerke und war nach Art der Wiener und Prager Palastbauten mit Pilastern an den Fassaden versehen. Bezogen wurde der statische Mangel aufweisende und als Regierungs- und Reprasentationsgebaude zu klein dimensionierte Bau jedoch nie und 1720 abgebrochen. Balthasar Neumann hatte sich im Oktober 1719 bereits mit Umbauplanen des Schlosschen befasst. Aufgrund der irreparablen Schaden am Gebaude entschied sich der Furstbischof Johann Philipp Franz jedoch Anfang 1720 zu einem kompletten Neubau. [5]

1720?1744: Die außere Hulle entsteht

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Die Residenz wurde 1720 begonnen und im Rohbau 1744 fertiggestellt. [6] Die Innenausstattung der in der Schonbornzeit unter der Regie von Balthasar Neumann entstandenen Residenz wurde erst 1780 vollendet. [7] [8] Die Grundsteinlegung des Neubaus am ostlichen Rand der historischen Altstadt erfolgte unter Furstbischof Johann Philipp Franz von Schonborn im Mai 1720. Auf den Rat von Lothar Franz von Schonborn hin wurde das Bauvorhaben auf dem Rennweg so platziert, dass ein großer, zur Stadt hin ausgerichteter Platz entstand. [9] Johann Philipp, beim Volk wegen seiner hohen Abgabenlasten unbeliebt, starb bereits 1724, ohne in ?sein“ Schloss, von dem bis dahin nur Teile des Nordflugels (der nordliche und der westliche Trakt des ersten nordlichen Vierflugelkarrees samt bauplastischem Schmuck [10] ) standen, je eingezogen zu sein. Sein Nachfolger, Christoph Franz von Hutten , ließ in den folgenden funf Jahren (1724?1729) seiner Regentschaft das erste Vierflugelkarree um den vorderen nordlichen Ehrenhof des Nordflugels fertigstellen und bezog eine Wohnung in den heute als Ingelheim-Zimmer bekannten Raumen, die er mit (im 18. Jahrhundert bereits wieder verschwundenen) Arbeiten des Malers Franz Ignaz Roth, dem Lehrer von Johann Christoph Fesel , schmucken ließ.

Die ersten Ausstattungsarbeiten dieser ?Ersten Bischofswohnung“ waren noch unter Johann Philipp Franz erfolgt. Die Dekorationsplane dazu stammen von dem Stuckateur Giovanni Pietro Castelli (um 1665?1732), der von dem sich Juli 1724 in Wurzburg aufhaltenden Germain Boffrand beraten wurde. Von November 1724 bis 1726 wurden dann deren Stuckaturen durch die zuvor beim Kolner Kurfursten in Diensten gestandenen Bruder Giovanni Pietro und Carlo Antonio Castelli ausgefuhrt. Der leidenschaftliche Jager war zudem auch der Auftraggeber fur eine von Claude Cure modellierte und von J. A. Roth 1724 gegossene Bronzestatuette der Jagdgottin Diana, die zur ursprunglichen Ausstattung der Bischofswohnung gehorte (Uber dem Portal des furstbischoflichen Jagdzeughauses in der Zeller Straße war ebenfalls eine um 1722 von Jakob van der Auwera 1672?1760 nach einem Entwurf des Hofmalers Anton Clemens Lunenschloß geschaffene Figur der Gottin angebracht worden). [11]

Die Bauarbeiten wurden erst wieder in vollem Umfang unter dem Bruder des ersten Bauherrn, Furstbischof Friedrich Karl von Schonborn , reg. 1729?1746, in Angriff genommen. Nachdem er um 1730 beschlossen hatte, im Sudflugel der Residenz zu residieren, wurde ab 1733 dort die (bei einer Umgestaltung nach 1806 wieder zerstorte) ?Zweite Bischofswohnung“ (mit Bildern von Lunenschloß, Bys und Scheubel ) eingerichtet. [12] Wahrend seiner Regentschaft wurde die Errichtung des Sudflugels aus grunlichem Keuper-Sandstein [13] fortgesetzt und der Rohbau des Gesamtgebaudes an Silvester 1744 vollendet. Bei Erstvergabe des Auftrags zur Deckenausmalung 1744 war der Furstbischof einem Hochstapler, dem Maler Giuseppe Visconti, aufgesessen. Der legte ihm kunstlerische, jedoch von fremder Hand stammende Vorlagen als eigene Entwurfe vor. Aufgrund dessen erhielt dieser den lukrativen Auftrag zur Freskenerstellung. Schnell wurde die dilettantische Ausfuhrung erkannt, der vermeintliche Kunstler verjagt und dessen Werk von der Decke abgeschlagen. [14]

Friedrich Karl bezog eine neue Wohnung im sudlichen Flugel, ließ ebendort die Hofkirche einrichten und sorgte in seiner Regierungszeit dafur, dass die drei ab 1738 entstandenen Paradezimmer [15] (Audienzzimmerausstattung vom Kunstschreiner Ferdinand Hundt ) sudlich des Kaisersaals, das Spiegelkabinett (von Johann Wolfgang van der Auwera , dem Sohn und Nachfolger des Hofbildhauers Jakob van der Auwera) wie auch ein erster Festsaal, der Weiße Saal, (durch Antonio Bossi ), fertiggestellt wurden. Sein Nachfolger, Anselm Franz Graf von Ingelheim , ließ den Baumeister Neumann absetzen und stoppte den Ausbau der Anlage, die Bauarbeiten ruhten bis zu seinem Tod 1749. Er bezog Wohnung in den heutigen Ingelheim-Zimmern und machte sich vornehmlich Gedanken darum, Geld zu beschaffen: So fuhrte er u. a. Geldausfuhrsteuern ein. Von 1738 bis 1744 erfolgte die Gestaltung des Ehrenhofabschlusses nach Entwurfen von Johann Lucas von Hildebrandt mit von Johann Wolfgang van der Auwera geschaffenen Statuen. Dieses ehemalige Figurenensemble wurde jedoch 1821 mitsamt schmiedeeisernen Gittern (dem Hauptwerk Johann Georg Oeggs ) veranlasst durch den Kronprinzen Ludwig wieder abgebaut. [16]

1744?1780: Der innere Kern entsteht

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In die Zeit von 1749 bis 1754 fielen Hohepunkte der Innenausstattung. Unter Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads ’ Herrschaft beteiligten sich an der Innenausstattung mit Fresken und Stuckaturen unter anderem Giovanni Battista Tiepolo 1750?1753 (Treppenhaus mit dem großten zusammenhangenden Deckenfresko der Welt, Kaisersaal, Hofkirche), Antonio Giuseppe Bossi (Kaisersaal, Gartensaal) und Johannes Zick 1750 (Gartensaal mit dem Deckenfresko Gottermahl [17] ). Die Epoche des Wurzburger Rokoko war somit vollendet. Balthasar Neumann erlebte die Ausgestaltung und Fertigstellung des Treppenhauses noch mit, starb aber kurz darauf. Unter dem nachsten Furstbischof, Adam Friedrich von Seinsheim , reg. 1755?1779, wurde die Residenz fertig ausgestaltet: Der Garten bekam seine heutige Form, und auch im Schloss ließ Seinsheim im wesentlich kargeren Stil des Louis-seize Zimmer umgestalten. Die Ausstattung der sogenannten Ingelheim-Zimmer ab 1776 im Stil des Fruh- Klassizismus (unter Einbeziehung der Deckenstuckaturen der Bruder Castelli) sowie des grunlackierten Zimmers 1778 beschlossen als letzte Baumaßnahme eine fast sechzigjahrige ununterbrochene Bauzeit. Mit dem Jahr 1780 kann die Residenz als vollendet gelten.

1780?1814: Die furstbischofliche Residenz

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Fur die nachsten 22 Jahre war die fertiggestellte Residenz das Schloss der Furstbischofe von Wurzburg . Ab 1803 wechselte sie jedoch gleich mehrfach den Besitzer: Der Reichsdeputationshauptschluss beendete die Herrschaft der Bischofe uber Franken und machte die Residenz sowie Franken selbst zu kurfurstlich bayerischem Besitz. Diese erste Phase der bayerischen Herrschaft endete, ohne dass die Wittelsbacher den Baubestand verandert hatten, nach vier Jahren: Im Frieden von Preßburg 1805/1806 bekam Bayern Tirol und Ferdinand III. aus dem Hause Habsburg das nun souverane Großherzogtum Wurzburg zugesprochen. Ferdinand ließ im Nordoval ein Karussell fur seine Kinder einrichten, in seiner Herrschaft wurde auch der Große Salon und der Toscanasaal ausgestaltet. Bis auf den zuletzt erwahnten Saal sind seine Raume im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Napoleon soll damals die Residenz bei einem seiner zwei Besuche gleichermaßen spottisch wie respektvoll als ?schonsten Pfarrhof Europas“ bezeichnet haben. 1814 verließ Ferdinand Wurzburg, da er auf dem Wiener Kongress sein fruheres Großherzogtum Toskana zuruckerhielt.

1814?1945: Die konigliche Residenz

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Bis zur Auflosung der geistlichen Territorien durch die Sakularisation diente die Residenz als Sitz der Wurzburger Furstbischofe , seit der Eingliederung Wurzburgs ins Konigreich Bayern als Nebensitz der Wittelsbacher. Nachdem die bayerischen Konige auf dem Wiener Kongress Tirol gegen Wurzburg eingetauscht hatten, hinterließen auch sie ihre Spuren an der Residenz. So wurde im Jahr 1821 das von Johann Georg Oegg geschaffene, schmiedeeiserne Ehrenhofgitter auf eine Anordnung von Kronprinz Ludwig entfernt und im Jahr 1894 durch den Frankoniabrunnen ersetzt. Dieser von Ferdinand von Miller im Stil des Neubarock gestaltete Brunnen wurde von der Stadt Wurzburg zu Ehren des am 12. Marz 1821 in der Residenz geborenen Prinzregenten Luitpold errichtet. Zentrale Gestalt des Brunnens ist die gekronte Allegorie Frankens , die Franconia , mit dem Wurzburger Rennfahnlein in ihrer linken Hand auf einem neobarocken Sockel. Die prachtig gewandete Frankonia bekranzt mit ihrer Rechten die drei zu ihren Fußen sitzenden beruhmtesten Kunstler Frankens mit Lorbeer : Walther von der Vogelweide in sinnender Pose, Mathis Gothart Nithart (genannt Matthias Grunewald ) beim Skizzieren sowie Tilman Riemenschneider beim Schnitzen einer Skulptur. [18] Die Figur der Frankonia ist in Richtung des Wurzburger Domes gekehrt. [19] Die Konzeption der Franconia-Statue orientiert sich an der im Jahr 1850 errichteten Bavaria-Statue der Munchener Ruhmeshalle .

1945?1987: Zerstorung und Wiederaufbau

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All die Arbeiten der zwei vergangenen Jahrhunderte wurden beim Bombenangriff auf Wurzburg am 16. Marz 1945 fast zunichtegemacht: In dieser Nacht wurde die Residenz, vor allem in den Seitenflugeln, schwer beschadigt. Erhalten blieben jedoch die großen, steingewolbten Raume des Zentralbaus: das Vestibul, der Gartensaal, das Treppenhaus, der Weiße Saal und der Kaisersaal, wo nun die Gewolbe ohne Dacher freilagen. Nach der Einnahme der Stadt durch US-Truppen am 5. April sorgte der amerikanische Monuments Man John Davis Skilton fur eine sofortige provisorische Abdeckung mit Zeltplanen und fur ein Notdach, das bereits ein halbes Jahr nach der Zerstorung die erhaltenen Gewolbe wieder uberdeckte. So konnten die Fresken von Tiepolo in Treppenhaus und Kaisersaal sowie die Stuckdekoration von Bossi im Weißen Saal gerettet werden. Die dortigen Beschadigungen durch Regenwasser und allgemeine Verstaubung wurden in aufwendigen Restaurierungsarbeiten bis Herbst 2006 behoben. [20] Das Fresko und die Wande des Treppenhauses sind nach dreijahriger Restaurierung wieder zu sehen.

Die wertvolle bewegliche Ausstattung war aus allen Raumen rechtzeitig ausgelagert worden; Luster, Wandteppiche, Olgemalde, Spiegel, Holzvertafelungen, Tische, Stuhle, Banke u. a. mehr waren beim Angriff in Sicherheit und konnten gerettet werden. Drei Wurzburger Firmen rekonstruierten die zerstorten Prunk-Raume der sudlichen und nordlichen Seitenflugel, die u. a. als Gastezimmer fur Kaiserin und Kaiser bestimmt waren, sowie die Ingelheim-Zimmer, um die erhaltene reiche Ausstattung wieder einzurichten. Die Wiederherstellung wurde 1987 mit der Vollendung des Spiegelkabinetts abgeschlossen; hier war die wandfeste Raumausstattung beim Angriff zerstort worden. Die verwendeten Techniken der Arbeit hinter Glas (Verspiegelung, Aufdampfen und Ziselieren von Gold, Hinterglasmalerei ) konnten rekonstruiert werden; dabei wirkte vor allem der Wurzburger Kunstler Wolfgang Lenz .

Auch das Steingewolbe der Hofkirche uberstand den Angriff, litt aber schwer unter Feuer und Nasse. So sind die Fresken von Johann Rudolf Byss , der auch die ehemalige ?Zweite Bischofswohnung“ mit Bildern mitausgestattet hatte und unter dessen Leitung junge Maler wie Wolfgang Hogler, Johann Thalhofer und Georg Anton Urlaub das dem Audienzzimmer benachbarte Venezianische Zimmer [21] gestalteten, stark beeintrachtigt worden: Uber der Eingangsempore hatte er den Engelsturz , uber der Mitte die Himmelfahrt Mariens , uber dem Altarraum das Martyrium der Frankenapostel Kilian , Kolonat und Totnan gemalt.

Die Residenz ist heute vornehmlich ein Museum mit uber 40 wiederhergestellten Raumen, das ganzjahrig zu besichtigen ist. Daruber hinaus beherbergt es Teile der Julius-Maximilians-Universitat Wurzburg , das Martin-von-Wagner-Museum , die Staatsgalerie Wurzburg , Teile des Staatsarchivs Wurzburg sowie die Residenzverwaltung. Seit 1921 findet fast jedes Jahr das Mozartfest im Fruhsommer statt, zudem ist die Residenz immer wieder Ort fur wechselnde Sonderausstellungen, so 2009 die Bayerische Landesausstellung Wiederaufbau und Wirtschaftswunder . Die Residenz wird von der Bayerischen Schlosserverwaltung betreut. Aus burgerschaftlichem Engagement grundete sich im Jahr 1990 der eingetragene Verein Freunde der Wurzburger Residenz . Er setzt sich dafur ein, den Kronleuchter im Treppenhaus nachzubauen, das Ziergitter im Ehrenhof wiederherzustellen und den Residenzplatz von Autos zu befreien. [22]

Ostfassade
Sudfassade
Grundriss des Hauptgeschosses
Hofgarten

Die Wurzburger Residenz ist formal eine mehrhofige Anlage uber einer rechteckigen Grundflache, an der zur Stadtseite ein Ehrenhof ausgespart ist. Damit stellt sie einen Kompromiss zwischen einer Dreiflugelanlage vergleichbar mit Schloss Weißenstein in Pommersfelden und einer vielhofigen Stadtresidenz wie in Munchen oder Wien dar. Die Ostfassade hat eine Lange von 167 Metern, die Sudfassade eine Front von 97 Metern. Der Bau beherbergt insgesamt uber 300 Raume. Im Hauptgeschoss liegen 92 Sale und Zimmer. Der Ehrenhof ist 55 Meter tief. [23] Man merkt der Residenz an, dass eine Vielzahl von Ideen eingebracht wurden, bis sie zu ihrem heutigen Erscheinungsbild kam. So ist ihre Frontansicht zum Hof hin zunachst ein zweigeschossiger Bau, gegliedert von einem Mezzaningeschoss zwischen wie auch uber den beiden Hauptgeschossen. In den Ehrenhof hinein treten zunachst beiderseits der Flugel kurze Balkone hervor, die in Verbindung mit einem Zuruckweichen der Innenfronten den Palast recht wuchtig wirken lassen. Zum Mittelteil hin verjungt sich der Bau: Wahrend von der Front zwei Haupt- und Halbgeschosse zu entdecken sind, verschwindet ein Mezzanin an den seitlichen Innenfronten, das zweite Mezzanin sodann an der Hauptfassade am Mittelbau vollstandig. Diese Verkurzung auf zwei Geschosse hat das Schloss mit Schloss Weißenstein gemein, ebenso mit franzosischen Bauten.

Der Auftrag zur Erstellung eines Bauplans ging an Balthasar Neumann , einen noch weitgehend unbekannten Ingenieur und Baumeister aus dem Offizierskorps des vorherigen Regenten Johann Philipp von Greiffenclau . Der, obwohl entsprechend seiner Entwicklungszeit traditionell-italienisierende uber franzosisch-klassische bis hin zu wienerisch-piemontesischen Formen zeigend, [24] in sich vollkommen geschlossen wirkende Bau erfolgte nach einem einheitlichen Plan, in dem Neumann die Ideen und konkurrierenden Vorschlage der ihn unterstutzenden Mainzer Architekten Maximilian von Welsch und Christoph von Erthal (1719/1720), der franzosischen Baumeister Robert de Cotte und Germain Boffrand (1723/1724) sowie ab 1730 des Wiener Architekten Johann Lucas von Hildebrandt zu einer Synthese fuhrte. Zudem war auch Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn beratend tatig. Vor allem Boffrand und Hildebrandt haben den Entwurfsprozess maßgeblich beeinflusst. Hildebrandt pragte die charakteristischen Mittelrisalite von Garten- und Hoffassade, wahrend Boffrand die Nebenflugel der Stadtfassade inspirierte. Dass dem Bau trotzdem nichts Eklektizistisches anhaftet, er also derartig geschlossen wirkt, kann als eine der bedeutendsten kunstlerischen Leistungen von Balthasar Neumann angesehen werden.

Die Nebengebaude am Residenzplatz sind das Rosenbachpalais ( Staatlicher Hofkeller ) und das Nordliche Oeggtor sowie der Gesandtenbau (Residenzgaststatten) und das Sudliche Oeggtor. Die beiden Tore sind nach dem beruhmten Kunstschmied Johann Georg Oegg benannt, der auch das ehemalige Ehrenhofgitter fertigte. Dieses Ziergitter schloss den Ehrenhof wirkungsvoll zum Residenzplatz hin ab. Die grundlose Entfernung des Ziergitters im Jahr 1821 wurde schon von Georg Dehio kritisiert, weil die dem Ehrenhof zugewandten Flugelfassaden dadurch einen falschen Sinn erhalten haben. [25] Anstelle des Ehrenhofgitters wurde 1894 der Frankoniabrunnen errichtet.

Zum barocken Bauensemble gehort neben dem Residenzplatz, der dem Ehrenhof im Westen vorgelagert ist, auch der Hofgarten, der sich im Osten und Suden an die Residenz anschließt. Die Anlage des Gartens war ? wie auch der Residenzbau selbst ? durch die bestehende barocke Stadtmauer begrenzt. Bereits Balthasar Neumann hatte die Idee, diese Bastion mit in die Gartengestaltung einzubeziehen und bis heute ladt sie zum Spazieren mit wunderbarem Blick uber Garten, Schloss und Teile der Stadt ein. Zu dieser hohen Befestigungsmauer fuhren symmetrisch zwei rahmende Rampen- und Treppenanlagen hinauf, wobei auf halber Hohe eine Terrasse eingefugt wurde. Dieser Ostgarten ist auf den Ausgang aus dem Gartensaal im Mittelbau der Residenz angelegt; von hier ausgehend erlauterte ehemals der Hausherr seine Pflanzen- und Skulpturen -Schatze. Heute bluhen hier hunderte von alten Rosensorten, fruher waren es beschnittene Obstbaume. Geblieben sind die anschließenden Laubengange, welche einmalig aus Kornelkirschen und Larchen geformt sind und zwischen denen sich zwolf der beruhmten Putten von Johann Peter Wagner tummeln. Von ihm stammen auch die zahlreichen Kanapees , Vasen, Pflanzschalen sowie weitere Putten, Savoyardenknaben und Figuren auf den Treppen und der Bastion.

Sudlich der Residenz schließt sich ein flacher rechteckiger Garten an, der von der Orangerie abgeschlossen wird. Diesen hatte der Furstbischof aus seiner Wohnung ? zu der u. a. der Toscanasaal gehorte ? im Blick. Hier schmucken große Figurengruppen Wagners die Rasenflachen, sorgen Faune , Pane und Allegorien der Jahreszeiten unter machtigen Eibenbaumen in Kegelform fur Uberraschungen. Hinter der Orangerie wurde der ehem. Kuchengarten rekonstruiert, in dem wieder alte Apfel- und Birnensorten sowie Beerensorten wachsen, wobei die Beete von niedrigen Krauter- und Lavendelhecken eingerahmt sind. Es gibt noch einen Englischen Garten , dessen gewundene Wege durch vielfaltige Flora fuhrt. Weitere Eingange zu diesem Hofgarten, z. B. neben der Hofkirche oder am Rennweg zieren mit Bluten geschmiedete Gitter des Tirolers Johann Georg Oegg , des ?Konigs der Schmiede“ aus der Zeit des Rokoko .

Vestibul

Das vom Ehrenhof aus zugangliche Vestibul bildet den Auftakt der von Balthasar Neumann entwickelten barocken Raumfolge. Damit folgt die Wurzburger Residenz in ihrem Aufbau ganz dem Idealbild eines barocken Schlosses: Die Raumfolge mit Vestibul, Gartensaal, Treppenhaus, Weißem Saal und Kaisersaal, sowie daran anschließend die Nordlichen und die Sudlichen Kaiserzimmer, druckt in ihrer Pracht ganz den Machtanspruch aus, den ein absolutistischer Herrscher fur sich beanspruchte. Das Vestibul ist nach Norden hin mit dem Treppenhaus, nach Osten hin mit dem Gartensaal verwoben. Die Maße des im Gebaude liegenden Vestibuls des Treppenhauses wurden durch die Notwendigkeit bestimmt, die vierspannigen Kutschen der Besucher unter dem Dach vorfahren und wenden zu lassen. Eine vierspannige Kutsche hat einen Wendekreis von ungefahr 19 Metern. Der Gegensatz zwischen der hohen Breite und der niedrigen Hohe des Deckengewolbes bestimmt den Raumcharakter des Vestibuls. Da unmittelbar daruber der Weiße Saal liegt, kann sich das Gewolbe nicht nach oben hin entfalten. Bei dem flach uber den Raum gespannten Gewolbe handelt es sich um eine bedeutende technische Leistung.

Gartensaal

Im Verhaltnis zu seiner Große ebenfalls relativ niedrig ist der Gartensaal, auch Sala terrena genannt. Dennoch weist er einen freien und leichten Raumcharakter auf. Dies liegt weder an den ausgewogenen Proportionen noch an dem beeindruckenden Deckenfresko, sondern an Balthasar Neumanns spezieller Raumgliederung. Das Deckengewolbe wird namlich nicht nur von den vier Wanden, sondern auch von zwolf schlanken Saulen aus hellem Marmor getragen, die ovalformig im Gartensaal stehen. Dadurch wirkt es, als wurde sich das Deckengewolbe wie ein Baldachin eigenstandig vor den Raumwanden ausbreiten. Insgesamt ist dieser Raumtypus haufiger in der Kirchenarchitektur vertreten als im Schlossbau.

Treppenhaus
Deckenfresko des Treppenhauses

Mit Schloss Weißenstein, mehr noch mit Schloss Augustusburg , verbindet Wurzburg die große Bedeutung des Treppenhauses in der reprasentativen Raumfolge. Jedoch ist es nicht zentral angelegt, sondern erstreckt sich vom Vestibul aus in nordliche Richtung. Mit seinen gigantischen Ausmaßen (31 × 19 Meter) ist allein das Treppenhaus im Palast von Caserta bei Neapel vergleichbar, das dem Wurzburger auch strukturell ahnelt. Anleihen nimmt sie auch von Balthasar Neumanns zweitem großen Palast, Schloss Augustusburg bei Bruhl. Hier wie dort besteht bis zu einem Wendepodest eine einlaufige Treppe, die sich dann in zwei parallele Laufe bis zur Beletage spaltet. Die dreischiffige Treppe wird von einem Umgang umgeben. Die Treppenlaufe und Podeste liegen innerhalb eines hohen weiten Saales, eine Idee Enrico Zuccallis fur das Neue Schloss Schleißheim das ab 1701 fur den Kurfursten Max Emanuel von Bayern erbaut worden war.

Die gewaltige Anlage wird uberwolbt von dem großten zusammenhangenden Deckenfresko der Welt (ca. 580 m²), gemalt 1752 bis 1753 von Giovanni Battista Tiepolo aus Venedig, dem beruhmtesten Freskenmaler seiner Zeit, sowie seinen Sohnen ? insbesondere Giovanni Domenico Tiepolo ? und weiteren Helfern. Thema: Die Verherrlichung des Hausherrn, des Furstbischofs, durch die (damals anerkannten) vier Kontinente . Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads schwebt in einem Medaillon uber Europa als Bewahrer und Forderer der Kunste. Er wird von der ganzen Welt gefeiert, die durch vier Frauengestalten (=Kontinente), auf fur ihren Kontinent typischen Tieren reitend, symbolisiert wird. Als Stellvertreter der Kunste sind Balthasar Neumann (Architektur), Antonio Giuseppe Bossi (Bildhauer/Stuckateur) und Tiepolo (Malerei) selbst auch im Bild vertreten: Neumann auf einer Kanone reitend, eine Anspielung auf seine Stellung als Oberst der Artillerie des frankischen Kreises. [26] Danach Bossi mit seinem Handwerkszeug zu Fußen uber dem rechten Aufgang, sowie zuletzt Tiepolo im Eck zwischen Afrika und Europa, als Beobachter der Kunstlerkollegen mit rotem Mantel und weißem Schal gekleidet. Eine Olskizze fur den Furstbischof vom April 1752 befindet sich heute im Metropolitan Museum , New York. Tiepolo erhielt fur das Werk die stattliche Summe von 15.000 Gulden, das entsprach dem 13-fachen Jahresgehalt von Balthasar Neumann. Die Wande sind zuruckhaltend weiß in fruhklassizistischen Formen stuckiert. So wirkt dieser Raum nicht uberladen, und das Deckenfresko kommt bestmoglich zur Geltung.

Am Rande: Der Legende nach wurde Balthasar Neumanns Deckenkonstruktion des Treppenhauses wegen ihrer Große von zeitgenossischen Architekten sehr kritisch beaugt; ein Kollege Neumanns (evtl. Johann Lucas von Hildebrandt ) wettete darauf, dass das Gewolbe nach Abnahme des Baugerusts einsturzen wurde. Die Gegenwette Neumanns soll ein Angebot gewesen sein, Kanonen im Vestibul abzufeuern ? es werde der Druckwelle schon standhalten. Auch wenn diese Wetten nicht eingelost wurden, so zeigte sich die Stabilitat des Gewolbes beim Bombenangriff auf Wurzburg am 16. Marz 1945 , bei der es dem Gewicht des darauf einsturzenden Dachstuhls standhielt.

Weißer Saal

Das Hauptwerk des Antonio Giuseppe Bossi in der Wurzburger Residenz ist sicher der Weiße Saal, ein in Weiß auf Lichtgrau gehaltener Raum, der somit den vorausgehenden (Treppenhaus) wie auch den nachfolgenden Raum (Kaisersaal) kontrastiert. Bossi hat hier in einmaliger Weise in etwa neun Monaten von 1744 bis 1745 einen großen Festsaal mit Freihandstuckfiguren ausgeschmuckt, wie sie sonst nur noch im Grundamastenen Zimmer im Nordflugel zu bewundern sind. Die skulpturale Zier des Ofens, einen Adler und vier Jahreszeiten-Putti aus Terrakotta schuf Materno Bossi , der auch die Nische ausstuckierte. Drachen und Pfaue sind zu bewundern, in den Ecken hat A. Bossi zu Ehren der ersten zu erwartenden Besucher, des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz Stephan , Trophaengruppen postiert. Wie der vorherige Saal, das Treppenhaus, uberstand auch dieser Saal den Zweiten Weltkrieg. In den 1980er Jahren wurde der Saal allerdings restauriert und aufgehellt. Der Weiße Saal zeugt von der Genialitat und Meisterschaft Bossis. Sieht man sich genauer im Schloss um, so wird man entdecken, dass der Hauptteil der heute zu besichtigenden Inneneinrichtung der Residenz in die Barockzeit fallt (so die Kaiserzimmer, Kaisersaal, Treppenhaus). Aber auch verspieltere Stile sind zu finden, so der Rokoko des Weißen Saales, die ruhigere fruhklassizistische Ausgestaltung des Grunlackierten Zimmers oder die von von Seinsheim in klassizistischem Stil umgearbeiteten Ingelheimzimmer, die Kontrapunkte zum uberbordenden Barock der Kaiserzimmer, speziell des Spiegelkabinetts bilden.

Kaisersaal

Der Kaisersaal ist ein 1737 begonnener [27] und in den Jahren 1752/1753 von Antonio Bossi und Giovanni Battista Tiepolo prachtvoll ausgestalteter Festsaal, in dem die Reichsidee und der Kaiser eindrucksvoll dargestellt werden. Der Furstbischof Johann Philipp von Greiffenclau wahlt fur die geplanten Fresken ? anders als sonst ublich ? nicht den aktuellen Kaiser ( Franz Stephan I. ), sondern den Staufer Friedrich Barbarossa , um die Verbindung des Bistums mit dem Kaiserhaus und die gegenseitige Abhangigkeit von weltlicher und kirchlicher Macht darzustellen. Zur Sudseite sieht der Betrachter ?Die Trauung Kaiser Barbarossas und der Beatrix von Burgund durch den Wurzburger Furstbischof 1156“, so der offizielle Titel.

Hierbei fallen einige Dinge auf: So tragt der Bischof auf dem Bild das schon aus dem Treppenhausfresko bekannte Antlitz des Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths und nicht das des damaligen Bischofs, Gebhard von Henneberg ? ein subtiler Hinweis auf die geistliche Gewalt eines (Furst-)Bischofs, der hier den Kaiser vor sich knien lasst. Die zum Betrachter gedrehte Mitra mit einem Vogel ( Wappentier Greiffenclaus) weist weiter auf den Auftraggeber des Bildes hin. Zuletzt ist auch der Altersunterschied der beiden Ehepartner nicht erkennbar. Nimmt man Barbarossa seine 34 Jahre noch ab, so erkennt man jedoch in Beatrix nicht das 12-jahrige Madchen, das sie zur Hochzeit war. Einen historischen Anspruch hat das Gemalde nicht ? wie schon der Titel zeigt, der Bischof war 1156 kein Furst. Die ganze Szenerie ist historisierend gehalten, die Personen tragen Kleidung des 16. Jahrhunderts. Wichtiger ist vielmehr die Botschaft: Der Wurzburger Bischof macht das Fortbestehen des Kaiserhauses und des Reiches moglich.

Auf der Gegenseite: ?Die Belehnung des Wurzburger Bischofs Herold mit dem Herzogtum Franken durch Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Reichstag zu Wurzburg 1168“. Die Figuren wiederholen sich, nur haben sich ihren Positionen vertauscht: Nunmehr ist es der Kaiser, der den Bischof vor sich knien hat. Auf diesem zweiten Bild ist Herold von Hochheim bei seiner Erhebung zum Herzog von Franken zu sehen ? mit dem Antlitz des Karl Philipp von Greiffenclau ? der nun zu den Fursten des Reiches gehort. Ihm ist links im Bild die Urkunde Guldene Freiheit vorbereitet, durch welche die Herrschaft der Furstbischofe von Wurzburg ihren Anfang nimmt. Neben den Fresken Tiepolos sind die vergoldeten Stuckaturen Antonio Bossis sicher das beeindruckendste Merkmal dieses Raumes, der mit seinem Marmorfußboden, den mit Stuckmarmor verzierten Halbsaulen und den schon erwahnten Fresken Tiepolos eine einmalige Raumeinheit bildet. Der noch zu Lebzeiten Balthasar Neumanns vollendete Kaisersaal gibt vermutlich das authentischste Zeugnis von dem dekorativen Konzept Neumanns.

Auch der Kaisersaal war durch Kriegsschaden weithin durchfeuchtet worden. Restaurierungsarbeiten erfolgten von 1947 bis 1951 und in den 1970er und 1980er Jahren. Sinterflecke und Fehlstellen wurden dabei großzugig retuschiert. Der gesamte Kaisersaal wurde von September 2006 bis Oktober 2008 erneut konserviert und restauriert, dabei konnte sogar noch unversehrte Malerei Tiepolos freigelegt werden. Der Saal wurde am 29. April 2009 durch den bayerischen Finanzminister Georg Fahrenschon wiedereroffnet.

An den Kaisersaal im Herzen des Gebaudes schließen sich seitlich die Nordlichen und die Sudlichen Kaiserzimmer an. Die Kaiserzimmer sind auf zwei Flugel aufgeteilt, wobei das Appartement im Sudflugel das eigentliche Kaiserappartement darstellt. In ihrer Aufteilung entsprechen beide den Anforderungen an Gastezimmer fur kaiserlichen Besuch: Die Abfolge von Antechambre, Audienzzimmer und Schlafzimmer wird im Sudflugel zusatzlich durch das Spiegelkabinett vollendet. Im Nordflugel sind Audienz- und Schlafzimmer zwei kleine Raume zwischengelagert. Daruber hinaus befinden sich im Nordflugel noch zwei weitere Gastezimmer sowie das ?Grunlackierte Zimmer“. Dank der großzugigen Abmessungen des Hauses befinden sich hinter den Paradezimmern Dienerschaftsgange, die das ganze Haus durchziehen und von denen auch fruher die Zimmer beheizt wurden.

Das Spiegelkabinett ist einer der bedeutendsten Raume der Nordlichen Kaiserzimmer. Ursprunglich wurde es in den Jahren 1740 bis 1745 geschaffen. Das Zimmer ist durchgehend mit Spiegeln ausgestattet, ursprunglich gemalt von Schulern des Johann Rudolf Byss , verbunden durch vergoldete Stuckierungen von Antonio Bossi. Diese Spiegel sind im weitesten mit Hinterglasmalereien verziert und der Blick auf diese auch nicht durch damals beliebte orientalische Figurinen verstellt, so dass die Spiegelebene voll hervortritt. Das wohl kostbarste Zimmer der Residenz ist eine Replik des originalen Spiegelkabinetts ? dies schmolz beim Brand der Residenz am 16. Marz 1945, die Spiegel hatten nicht entfernt werden konnen. Die Restaurierung begann 1979 und dauerte acht Jahre, wahrend derer ca. 600 Spiegelscheiben neu verziert, die Raumschale neu verputzt und die neuen Stuckaturen mit 2,5 kg Blattgold verziert wurden. Die Techniken hierzu mussten vielfach neu erlernt und entdeckt werden, insbesondere bezuglich des Verzierens der Glasscheiben. Beteiligt hieran war auch der Kunstmaler und Restaurator Wolfgang Lenz . Das Spiegelkabinett kann als nicht zu steigernder Hohepunkt seiner Raumgattung angesehen werden.

Einer der wichtigsten Raume der Sudlichen Kaiserzimmer ist das Audienzzimmer. Es wurde von 1738 bis 1740 ausgestattet und ist das Hauptwerk des Kunstschreiners und Zierratenschnitzers Ferdinand Hundt . Da die gesamte Raumausstattung im Krieg ausgelagert war, sind die vergoldeten Schnitzarbeiten vollstandig erhalten geblieben. Die Ornamente der Wandtafelung, der Turfullungen und Fensternischen zeigen wie auch die Supraporten , die Spiegeltrumeaux und der Kaminaufsatz eine fur die Zeit fortschrittliche Verwendung der freien Rocaille und weiterer Motive. Die Arbeiten gelten in der Residenz als die ersten im neuen Gusto und blieben in ihrer Qualitat unerreicht. [28] Das original erhaltene Audienzzimmer wurde als erster Raum in der Residenz im neuen Gusto des Rokoko als Hauptwerk von Ferdinand Hundt ausgestattet. [29]

Hofkirche

Die Hofkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit entstand 1732 bis 1743. [30] Nachdem sich Furstbischof Johann Philipp Franz von Schonborn von Balthasar Neumann davon uberzeugen ließ, die Hofkirche (zugleich Hofpfarrei) im sudwestlichen Ecktrakt der Residenz einzurichten, traten die Planungen in eine entscheidende Phase. Neumann, dem das Projekt ubertragen wurde, hatte das Problem, die einheitliche Außenerscheinung der Residenz zu bewahren und die Einteilung der Fassade mit ihren Fenstern und Stockwerken zu berucksichtigen. Die linke fensterlose Seite wurde mit Spiegeln versehen, die durch Reflexion des Lichtes wie Fenster wirken. [31] Neumann versuchte sich damit zu helfen, dass er den Raum mit Saulen gliederte, die sowohl die Langen als auch die Hohen der fensterreichen Außenmauer berucksichtigen. Im Eingangsbereich wie im Chor tragen diese Saulen Emporen und bilden Kolonnaden, wodurch die schmale Lange des Raumes entscheidend aufgelockert wird. Obwohl sich der Grundriss mit seinen drei aneinanderfolgenden Ovalrotunden an den Raumkuppeln ablesen lasst, ist er bei der Gestaltung des Raumes kaum mehr wahrzunehmen. Unausgewogenheiten wie die großere Wirkung der Emporensaulen gegenuber den Kuppelsaulen konnen auf die nachweislichen Eingriffe Hildebrandts zuruckgefuhrt werden. [32] Fantastisch ist die Farbgebung des Raumes in dunklem Rosa und Gold, wobei Wande wie Saulen mit Stuckmarmor verziert sind. Die maximale Gewolbehohe der Hofkirche betragt 18,90 m.

Die beiden Seitenaltare malte Tiepolo wahrend seines Aufenthaltes in Wurzburg: Auf dem rechten Altarbild ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt, links der Sturz des Engels Luzifer . Flankiert werden diese Olgemalde von Marmorskulpturen Johann Wolfgang van der Auweras : Bei Maria stehen Kaiserin Kunigunde und Kaiser Heinrich II. , bei Luzifer der Erzengel Gabriel sowie der Schutzengel Raphael . Auch der vordere Hauptaltar wird begleitet von zwei Marmorskulpturen Auweras, den Hl. Kilian und Burkard . Dahinter schließt eine Arbeit Antonio Bossis den Raum ab: Maria Magdalena und zwei Putti beweinen Christus am Kreuz. Der Blick nach oben zeigt weitere Stuckfiguren Bossis, die jedoch fur die Ansicht aus der oberen Etage bestimmt sind: Uber dem Olgemalde mit dem Sturz Luzifers sitzen die Caritas (mit Kindern) und die prudentia (mit Buch), ihnen gegenuber die Spes (mit Anker) und die Fides (mit Monstranz). Sie beziehen sich alle auf den oberen Altar, den der Furstbischof direkt aus seiner Wohnung erreichen konnte: Hier steht Maria auf der Weltkugel , die Schlange zertretend, vor blauem Sternenhimmel ? ebenfalls ein Werk aus Stuck von Bossi. Auch eine Immaculata -Statue [33] schuf Bossi fur die Hofkirche. Bossi und Johann Rudolf Byss, der mit seinen Schulern Thalhofer und Hogler (heute weitgehend kopierte) Deckenmalereien schuf, als Protagonisten der Ausstattung des Hofkirchenraums. [34] Bemerkenswert ist die fruhklassizistische Kanzel von Materno Bossi , einem Neffen des Antonio: vier Kopfe mit typischen Kopfbedeckungen stellen die vier Kontinente dar, zu denen das hier verkundete Wort Gottes reichen soll.

Die Orgel der Hofkirche wurde 1966 durch die Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. (Ottingen) erbaut. Das Instrument steht in einem Seitengang auf der Empore und ist aus dem Kirchenschiff kaum sichtbar. Im Zuge der Renovierung der Hofkirche wurde das Instrument durch den Orgelbaumeister Werner Mann (Mainbernheim) um ein Manualwerk (Hauptwerk) und zwei weitere Register erweitert und teilweise umdisponiert. Außerdem wurden die Koppeln angepasst. Das Instrument hat nun 26 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch. [35]

I Hauptwerk C?g 3
1. Principal 8′ M
2. Bordun 16′ M
3. Rohrflote 8′
4. Querflote 4′ M
5. Octav 4′ M
6. Principal 2′ M
7. Mixtur III-IV 1 1 3 M
8. Trompete 8′ M
II Ruckenwerk C?g 3
9. Hohlflote 8′
10. Quintade 8′
11. Prinzipal 4′
12. Koppelflote 4′
13. Oktav 2′
14. Sesquialter II 2 2 3
15. Mixtur IV 1 1 3
Tremulant
III Schwellwerk C?g 3
16. Gedackt 8′
17. Salicional 8′ M
18. Unda Maris 8′ M
19. Ital. Prinzipal 4′
20. Blockflote 2′
21. Scharf III 1′
22. Rohrschalmey 8′
Tremulant
Pedal C?f 1
23. Subbass 16′
24. Offenflote 8′
25. Choralflote 4′
26. Fagott 16′
  • Koppeln : II/IIII/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Anmerkungen
M = Register von Orgelbau Mann (2012)
50-D-Mark-Banknote mit historischen Gebauden von Wurzburg

Die Residenz ist neben anderen historischen Bauwerken von Wurzburg in einer Collage auf dem 50- Mark -Schein der letzten Serie der D-Mark-Banknoten , links neben dem Portrat des Baumeisters Balthasar Neumann , zu sehen. (Weitere Bauwerke der Collage sind das alte Rathaus, die Festung Marienberg , die Schonbornkapelle am Dom, das Stift Haug , das Holztor und die Alte Mainbrucke .) [36] Auf der Ruckseite der Banknote bildet das Treppenhaus der Residenz zusammen mit der Abteikirche Neresheim das Hauptmotiv.

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Elisabeth Baumann, Burkhard von Roda, Werner Helmberger: Residenz Wurzburg und Hofgarten. Amtlicher Fuhrer. 13. neu gestaltete Auflage. Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2001, ISBN 978-3-932982-41-5 .
  • Georg Dehio : Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler. Band I. Mitteldeutschland. Verlag Wasmuth, Berlin 1905, S. 334?336.
  • Wendelin Fleckenstein: Geschichte des Hochstiftes Wurzburg unter der Regierung des Furstbischofs Christoph Franz von Hutten. 1724?1729. Wurzburg 1924 (Zugleich: Wurzburg, Univ., Diss., 1924).
  • Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte e. V. (Hrsg.): Wolfgang Lenz. Einleitender Text von Hanswernfried Muth. Schoningh, Wurzburg 1985, ISBN 3-87717-710-7 .
  • Verena Friedrich: Rokoko in der Residenz Wurzburg. Studien zu Ornament und Dekoration des Rokoko in der ehemaligen furstbischoflichen Residenz zu Wurzburg. (= Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte. Reihe 8: Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte 15 / Forschungen zur Kunst- und Kulturgeschichte 9). Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2004, ISBN 3-7686-9303-1 (Zugleich: Wurzburg, Univ., Diss., 1999: Studien zu Ornament und Dekoration des Rokoko in der ehemaligen furstbischoflichen Residenz zu Wurzburg. ).
  • Werner Helmberger, Matthias Staschull: Tiepolos Reich. Fresken und Raumschmuck im Kaisersaal der Residenz Wurzburg. Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2009, ISBN 978-3-932982-94-1 .
  • Werner Helmberger, Matthias Staschull: Tiepolos Welt. Das Deckenfresko im Treppenhaus der Residenz Wurzburg. Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2010, ISBN 978-3-941637-02-3 .
  • Erich Hubala , Otto Mayer, Wolf-Christian von der Mulbe : Die Residenz zu Wurzburg. Edition Popp, Wurzburg 1984.
  • Jarl Kremeier: Die Hofkirche der Wurzburger Residenz . Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1999, ISBN 978-3-88462-142-4 .
  • Peter O. Kruckmann (Hrsg.): Der Himmel auf Erden ? Tiepolo in Wurzburg. Prestel-Verlag, Munchen 1996. 2 Bande: ISBN 3-7913-1639-7 (Band 1), ISBN 3-7913-1640-0 (Band 2).
  • Stefan Kummer : Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Wurzburg. 4 Bande; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8 , S. 576?678 und 942?952, hier: S. 640 f. und 647?677.
  • Albrecht Miller: Die Residenz in Wurzburg. 3., aktualisierte Auflage. Langewiesche, Konigstein im Taunus 2008, ISBN 978-3-7845-1922-7 .
  • Peter Stephan : ?Im Glanz der Majestat des Reiches“. Tiepolo und die Wurzburger Residenz. Die Reichsidee der Schonborn und die politische Ikonologie des Barock. 2 Bande. Konrad, Weißenhorn 2003, ISBN 3-87437-404-1 (Zugleich: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1996).
  • Peter Stephan: Nicht nur ?Europas schonster Pfarrhof“. Die Wurzburger Residenz als Monument der Schonbornschen Reichsidee. In: Jahrbuch fur frankische Landesforschung. Band 65, 2005, S. 59?103.
  • Harmen Thies : Grundrißfiguren Balthasar Neumanns. Zum maßstablich-geometrischen Rißaufbau der Schonbornkapelle und der Hofkirche in Wurzburg. Editrice Edam, Florenz 1980.
Commons : Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dehio 1905, S. 334?336.
  2. Deutsche UNESCO-Kommission
  3. Arne Karsten , Hillard von Thiessen: Nutzliche Netzwerke und korrupte Seilschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 126.
  4. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 633 und 648 f.
  5. Stefan Kummer : Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Wurzburg. 4 Bande; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8 , S. 576?678 und 942?952, hier: S. 632 f. und 648 f.
  6. Dehio 1905, S. 334 f.
  7. Bayerische Schlosserverwaltung | Residenz Wurzburg | Baugeschichte ? Zeittafel. Abgerufen am 12. August 2023 .
  8. Dehio 1905, S. 334 f.
  9. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 649.
  10. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 658.
  11. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 658 f. und 949.
  12. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 659.
  13. Ausgabe 07 - 20. Februar 2007 - einBLICK - Online-Magazin der Universitat Wurzburg. Abgerufen am 12. August 2023 .
  14. Den Himmel schon auf Erden. In: Berliner Zeitung vom 17. Februar 1996.
  15. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 659.
  16. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 664.
  17. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 640 f. (Tafel 56.).
  18. Erika Kerestely: Wurzburg. Stadtfuhrer mit farbigem Stadtplan. Sturtz Stadtfuhrer. Verlagshaus Wurzburg, Wurzburg 2008, ISBN 978-3-8003-1929-9 . S. 25.
  19. Polyglott: Die *** Sehenswurdigkeiten Europas. Polyglott-Verlag Dr. Bolte, Munchen 1987/1988, ISBN 3-493-60292-8 , S. 37.
  20. Restaurierung der Tiepolo-Fresken ( Memento vom 25. Juni 2012 im Internet Archive )
  21. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 660.
  22. Bayerische Staatszeitung
  23. Dehio 1905, S. 335.
  24. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 649?651.
  25. Dehio 1905, S. 335.
  26. Rudolf Endres: Der Frankische Reichskreis. In: Hefte zur Bayerischen Geschichte. Band 29, Haus der Bayerischen Geschichte, 2003, S. 14.
  27. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 651 und 659.
  28. Verena Friedrich: Rokoko in der Residenz Wurzburg (=  Forschungen zur Kunst- und Kulturgeschichte . Band   9 ). Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2004, ISBN 3-7686-9303-1 .
  29. Verena Friedrich: Rokoko in der Residenz Wurzburg (=  Forschungen zur Kunst- und Kulturgeschichte . Band   9 ). Bayerische Schlosserverwaltung, Munchen 2004, ISBN 3-7686-9303-1 .
  30. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 652?654.
  31. Erika Kerestely: Wurzburg. Stadtfuhrer mit farbigem Stadtplan. Sturtz Stadtfuhrer. Verlagshaus Wurzburg GmbH & Co KG, Wurzburg 2008, ISBN 978-3-8003-1929-9 , S. 24.
  32. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 654.
  33. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 657.
  34. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 662 f.
  35. Nahere Informationen zur Orgel und zur neuen Disposition
  36. Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Von der Baumwolle zum Geldschein . Eine neue Banknotenserie entsteht. 2. Auflage. Verlag Fritz Knapp GmbH, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-611-00222-4 , S.   127 .