Volkmar Daniel Sporl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Volkmar Daniel Sporl (* 26. Dezember 1733 in Nurnberg ; † 21. Januar 1807 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Sohn des Johann Konrad Sporl hatte das Aegidianum besucht und Unterricht von Privatlehrern erhalten. 1751 bezog er mit seinem Bruder Johann Ludwig Sporl die Universitat Jena , wo er ein theologisches und philosophisches Studium bei Johann Peter Reusch , Johann Bernhard Wiedeburg, Johann Christoph Kocher und Johann Georg Walch absolvierte. Dort wirkten besonders seine Kenntnisse in der Literaturgeschichte, die er durch die Benutzung der Jenaischen Universitatsbibliothek erweiterte, deren seltene Handschriften ihm der damalige Bibliothekar Johann Christoph Mylius (1710?1757) bereitwillig zur Verfugung stellte.

Ein Ausflug nach Weimar und Erfurt verschaffte ihm die Bekanntschaft mehrerer dortiger Gelehrter. 1752 ging er mit seinem Bruder an die Universitat Leipzig und besuchte die Vorlesungen von Kastner, Johann August Ernesti , Ernst Friedrich Wernsdorf , Christian August Crusius und Johann Christian Hebenstreit . In jene Zeit fallt eine Reise, die er mit seinem Bruder nach Dresden , Wittenberg und Halle unternahm. Von Leipzig ging er uber Jena wieder nach Nurnberg zuruck. Nach einem kurzen Aufenthalt im elterlichen Haus begab er sich 1753 an die Universitat Altdorf .

Hier war er darum bemuht seine theologischen Kenntnisse bei Johann Balthasar Bernhold , Johann Augustin Dietelmair , Johann Bartholomaus Riederer (1720?1771) und Johann Andreas Michael Nagel zu erweitern und zu berichtigen. Unter der Leitung Nagels beschaftigte er sich mit den orientalischen Sprachen und ihrer Literatur. Michael Adelbulner unterwies ihn in der Mathematik und Experimentalphysik. In dem 2. Band der Exercitatioanum Juris universi, praecipus Germanici, welche Johann Heumann von Teutschenbrunn herausgab, wurde seine 1766 verteidigte Dissertation Specimen II mediationum de legibus religionis politicis ad pacis religiosae Artic. II. III et IV. gedruckt. Diese Arbeit ist gewissermaßen als eine Vorarbeit zu seiner 1764 herausgegebenen Pastoraltheologie anzusehen.

1756 kehrte er nach Nurnberg zuruck und bereitete sich durch Privatstudien sorgfaltig zur Ubernahme eines geistlichen Amts vor. 1763 wurde er Pfarrer zu Entenberg , 1773 Diaconus an der St.-Sebald-Kirche in Nurnberg und 1793 Senior seines Kapitels. Das ihm 1805 ubertragene Pastorat konnte er, wegen zunehmender Altersschwache, nicht lange verwalten und war genotigt, die damit verbundenen Geschafte an seinen Amtsnachfolger abzutreten.

Seine 1765 geschlossene Ehe, mit Margarethe Sophie Muller († 1806), der Tochter eines Stadtschreibers zu Hersbruck, blieb kinderlos.

Schriften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Diss. de legibus religionis politicis. Altdorf 1776
  • Diss. epist. do ornamentis sponsi sponsaeque Ebraeoium. Altdorf 1758
  • Vollstandige Pastoraltheologie, aus den furnehmsten Kirchen- und Landesordnungcn der Churfursten, Fursten und Stande des heil. Rom. Reichs, nebst einem Anhange von rechter Feier der Sonn- und Festtage aus eben diesen Statutis. Nurnberg 1764
  • Daß gottliche Strafgerichte seien, zu welchen auch große Wasserfluthen zu rechnen sind; aus heiliger Schrift bewahrt und erwiesen. Nurnberg 1784

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Heinrich Doering : Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. Verlag Johann Karl Gottfried Wagner, 1835, Neustadt an der Orla, Bd. 4, S. 279, ( Online )
  • Georg Christoph Hamberger , Johann Georg Meusel : Das gelehrte Teutschland, oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Mayerische Buchhandlung, Lemgo, 1798, 7. Bd., S. 576 ( Online ); 1811, Bd. 15, S. 513, ( Online ); 1812, Bd. 16, S. 381, ( Online )
  • Georg Andreas Will , Christian Conrad Nopitzsch: Nurnbergisches Gelehrten-Lexicon, oder Beschreibung aller Nurnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben, Verdiensten und Schrifften, zur Erweiterung der gelehrten Geschichtskunde und Verbesserung vieler darinnen vorgefallenen Fehler aus den besten Quellen in alphabetischer Ordnung. Verlag Lorenz Schupfel, Nurnberg und Altdorf, 1758, 4. Bd., S. 474, ( Online ); 1806, 7. Bd., S. 275, ( Online )
  • Georg Ernst Waldau: Diptycha Continvata Ecclesiarvm In Oppidis Et Pagis Norimbergensibvs: oder Verzeichniße und Lebensbeschreibungen aller Herrn Geistlichen in den zu Nurnberg gehorigen Landstadten und Dorfern von 1756 biß zu Ende des Jahrs 1779 fortgesetzt. Verlag Johann Fleischmann, Nurnberg, 1780, S. 36, ( Online )
  • Paul Tschackert Sporl, Volkmar Daniel . In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 274 f.