Vitez

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Vitez
Витез

Wappen von Vitez

Vitez (Bosnien und Herzegowina)
Vitez (Bosnien und Herzegowina)
Basisdaten
Staat : Bosnien und Herzegowina   Bosnien und Herzegowina
Entitat : Foderation BiH
Kanton : Zentralbosnien
Koordinaten : 44° 10′  N , 17° 48′  O Koordinaten: 44° 9′ 51″  N , 17° 47′ 31″  O
Hohe : 415  m. i. J.
Flache : 159  km²
Einwohner : 27.006
Bevolkerungsdichte : 170 Einwohner je km²
Postleitzahl : 72250
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020)
Burgermeister : Boris Marjanovi? ( HDZ BiH )
Webprasenz :
Sonstiges
Schutzpatron : St. Georg (Sv. Juraj)
Lage der Gemeinde Vitez in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)SokolacRogaticaRudoVišegradPaleFočaGackoKalinovikNevesinjeBilećaTrebinjeRavnoLjubinjeKonjicIstočni MostarBerkovićiNeumMostarStolacČapljinaČajničeGoraždePale-PračaUstipračaFoča-UstikolinaSrebrenicaBratunacMilićiHan PijesakZvornikBijeljinaBrčkoUgljevikLopareVlasenicaŠekovićiOsmaciOlovoIlijašHadžićiIlidžaTrnovoIstočni Stari GradIstočna IlidžaVogošćaSarajevo-Stari GradSarajevo-CentarSarajevo-Novi GradIstočno Novo SarajevoNovo SarajevoVisokoGlamočLivnoBosansko GrahovoKupresKupres (RS)ŠipovoJajceDonji VakufBugojnoGornji VakufProzor-RamaJablanicaTomislavgradPosušjeGrudeŠiroki BrijegLjubuškiČitlukFojnicaKreševoKiseljakBusovačaNovi TravnikTravnikZenicaVitezKakanjVarešBrezaKladanjŽiviniceKalesijaSapnaTeočakTuzlaLukavacČelićSrebrenikBanovićiZavidovićiŽepčeMaglajTešanjUsoraDobretićiGradačacGračanicaDoboj IstokVelika KladušaCazinBužimBosanska KrupaBihaćBosanski PetrovacDrvarSanski MostKljučPetrovac (RS)Istočni DrvarRibnikMrkonjić GradJezeroKneževoKotor VarošTeslićBanja LukaOštra LukaKrupa na UniPrijedorNovi GradKostajnicaKozarska DubicaGradiškaSrbacLaktašiČelinacPrnjavorDerventaDobojStanariModričaBosanski BrodPelagićevoDonji ŽabarOrašjeDomaljevac-ŠamacŠamacOdžakVukosavlje
Lage der Gemeinde Vitez in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)

Vitez [ vit?z ] ist eine Stadt sowie eine Verbandsgemeinde im Kanton Zentralbosnien in Bosnien und Herzegowina . Vitez liegt im Tal der La?va , rund 60 Kilometer nordwestlich von Sarajevo und hat etwa 27.000 Einwohner.

Vitez befindet sich im Zentralgebiet des Flusses La?va , der sich vom sudostlich gelegenen Gebirge Vla?i? bis nach Busova?a erstreckt. Diese Senke formte sich auf 340?700 m Meereshohe . Von der La?va-Schlucht vor dem Kaonik-Gebirge ausgehend, ist die La?va-Ebene etwa 17 km lang, wahrend die Breite etwa 3 km betragt. Vitez ist 78 km von Sarajevo , der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, 12 km von Zenica und 10 km von Travnik entfernt.

Das Klima ist weitgehend kontinental. Die Temperatur erreicht im Winter bis zu ?28 °C, im Sommer bis zu +47 °C.

Stadtgliederung

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Die Gemeinde besteht neben dem Hauptort Vitez aus folgenden 33 weiteren Ortsteilen/Siedlungen: Ahmi?i , Bila , Brdo , Bukve , Divjak , Donja Ve?eriska , Dubravica , Ga?ice , Gornja Ve?eriska , Jardol , Kratine , Kr?evine , Krtine , Kru??ica , Lupac , Ljubi? , Mali Mo?unj , Nadioci , Piri?i , Po?ulica , Preo?ica , Prnjavor , Putkovi?i , Rijeka , Sadova?e , Sivrino Selo , ?anti?i , Tolovi?i , Veliki Mo?unj , Vraniska , Vrhovine , Zabilje , Zaselje

Bei den in den Jahren 1971, 1981 und 1991 durchgefuhrten Volkszahlungen setzte sich die Bevolkerung der Gemeinde wie folgt zusammen:

1991:

1981:

  • Insgesamt: 24.166
    • Kroaten ? 11.131 (46,06 %)
    • Muslime ? 9.911 (41,01 %)
    • Serben ? 1.439 (5,95 %)
    • andere Volksgruppen aus der SFRJ ? 1.229 (5,08 %)
    • Sonstige ? 456 (1,90 %)

1971:

  • Insgesamt: 20.628
    • Kroaten ? 10.196 (49,42 %)
    • Muslime ? 8.527 (41,33 %)
    • Serben ? 1.502 (7,28 %)
    • andere Volksgruppen aus der SFRJ ? 178 (0,86 %)
    • Sonstige ? 225 (1,11 %)
Blick auf Vitez von Suden

Erste Anzeichen menschlichen Lebens stammen jedoch bereits aus der fruhen Steinzeit ( Neolithikum ). Erste Siedlungen aus dieser Zeitperiode wurden der Budimirkultur zugeordnet, wahrend archaologische Funde aus dem Bronzezeitalter gefunden wurden.

Mit der Eroberung der Illyrer und somit auch des La?vagebietes durch die Romer beginnt der uber mehrere Jahrhunderte lang andauernde Einfluss der romischen Kultur und Zivilisation. Aus dieser Zeit findet man erste geschichtliche Erwahnungen. Die archaologischen Funde zeugen von einer hohen Bevolkerungsdichte, wodurch man erste Dorfer in diesem Gebiet vermuten kann. Auf dem Gebiet des Vitezer Vorortes Mo?unj und des Stadtchens Crkvica (heute Kalvarija) zeugen viele archaologische Funde von der fruheren Prasenz der Romer. Dort befand sich die romische Siedlung Bistue Novae , die ein bedeutender Handelsstutzpunkt war. Sie war durch eine der bekanntesten Handelsrouten der Region (die entlang des Flusses Prale fuhrte), mit weiter entfernten Gebieten der romischen Provinz verbunden. Außer in Mosunj fand man auch antike Gegenstande in den Siedlungen Golubovica , Preo?ica , Grbavica , Kr?evine , Orlac , Podcrkavlje , Stara Bila , Rijeka und Han Kompanija . Auch gibt es Funde von Grundmauern antiker Thermen und Theater in diesen Gebieten.

In der Zeit der Volkerwanderung (4. bis 7. Jahrhundert) siedelten sich Slawen an, die in den nachsten Jahrhunderten ihre ersten staatlichen Gemeinschaften bildeten. In schriftlich uberlieferten Erzahlungen wird die Diozese La?va als im Besitz des Grafen Matej Ninoslav 1232?1250 erwahnt. In der Zeit 1302?1389 wurde Vitez mit seinem heutigen Namen im Verzeichnis der selbststandigen bosnischen Vikarien , die sich in sieben Bezirke gliedert, schriftlich festgehalten.

In seiner Charta vom 12. Marz 1380 schenkte Konig Tvrtko I. seinem Herzog Hrvoje Vuk?i? Hrvatini? die Hrvatinica ? den Titel des Markgrafen ? und dazu noch drei Ortschaften der Diozese La?va: Trebu?a , Lupnica und Bila . Im Jahr 1463 fiel der mittelalterliche bosnische Staat an die Osmanen . Der osmanische Wegeschreiber Evliya Celebi erwahnte Vitez lediglich kurz. In der ersten Halfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in der Region eine erste Poststrecke zwischen Travnik und Carigrad . Vitez diente als Umschlagplatz fur schnelle Postpferde und als Telegrammannahmestelle. Nach der Beschreibung des osterreich-ungarischen Markgrafen Bo?i? aus dem Jahre 1785 soll Vitez damals aus insgesamt 18 Hausern bestanden haben. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wird Vitez von dem kroatischen Franziskaner und Schriftsteller [1] , Ivan Franjo Juki? als ein Dorf mittlerer Große bezeichnet.

Opfer eines Massakers bei Vitez (April 1993)

Nach der jahrhundertelangen osmanischen Herrschaft wurde Vitez, wie auch das restliche bosnisch-herzegowinische Gebiet, 1878 durch Osterreich-Ungarn besetzt und 1908 schließlich annektiert . Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Vitez Teil des SHS-Staates, dem spateren Konigreich Jugoslawien . In der Zeit des Zweiten Weltkrieges 1941?1945 entstand durch die damaligen Kriegsgesetze des faschistischen ?Unabhangigen Staates Kroatien“ der Kreis Vitez. In diesen Jahren betrieben die Usta?a wenige Kilometer sudlich von Vitez das KZ Kru??ica .

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kreisstadt Vitez in mehrere Bezirke aufgeteilt. Seit 1953 ist Vitez eine eigenstandige Gemeinde . Die Gebiete des benachbarten Ortes Nova Bila spalteten sich nach kurzer Zeit von Vitez ab und gehorten fortan zur Gemeinde Travnik.

Wahrend des Bosnienkrieges war die Region um Vitez Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Kroaten und Bosniaken . Obwohl in Vitez UNPROFOR -Truppen stationiert waren, kam es so im April 1993 in zwei zur Gemeinde gehorenden Dorfern zum Massaker von Ahmi?i und Massaker von Krizan?evo Selo , bei dem etwa 120 bosniakische und etwa 150 kroatische Zivilisten ermordet wurden. [2]

Legende um den Namen

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?Vita est!“ sollen die ersten romischen Reisenden (beeindruckt von der Schonheit des Gebietes ) laut einer Uberlieferung gesagt haben, als sie die Ortschaft erblickten. Dieser Ausruf soll sich beim Plebs (= das einfache Volk) in Vitez umgewandelt haben. Dies ist jedoch nur eine von vielen Mythen , die sich um den Namen gebildet haben. Nach einer anderen Legende soll der Name Vitez an einen Ritter gebunden sein, der dort in der Feudalzeit lebte. Eine weitere Legende besagt, dass der Despot Vuk Brankovi? die Schwester des muslimischen Fursten Alija đerzelez entfuhrte. Der Furst holte Brankovi? jedoch im La?va-Tal ein und die beiden kampften gegeneinander. Der Gewinner des Kampfes soll den Namen der Stadt bestimmt haben.

Das Gewerbegebiet PC 96

In den 1990er-Jahren entstand im Ortsteil Jardol ein großflachiges Gewerbegebiet mit der Bezeichnung PC 96 , in dem neben dem Großmarkt FIS verschiedene mittelstandische Firmen angesiedelt sind.

Vitez hatte seit 1893 einen Bahnhof an der Bahnstrecke La?va?Donji Vakuf?Jajce/Bugojno . Die Bahn mit Bosnischer Spurweite von 760 mm verkehrte auf einzelnen Abschnitten mit Zahnradantrieb . Die Schmalspurzuge oder deren Lokomotiven wurden im jugoslawischen Volksmund liebevoll ??iro“ genannt. 1975 wurde der Betrieb der Schmalspurbahn eingestellt und die Gleise abgebaut.

Sohne und Tochter der Stadt

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Einzelnachweise

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  1. Juki?, Ivan Franjo | Hrvatska enciklopedija. Abgerufen am 28. Oktober 2017 .
  2. Artikel uber Ahmi?i auf der Website der European Stability Initiative