Die
Violinsonate Nr. 7 in c-Moll, op. 30 Nr. 2
ist eine
Sonate
fur
Violine
und
Klavier
von
Ludwig van Beethoven
.
Der Erstdruck betitelt die drei Sonaten op. 30 mit "Trois Sonates pour le Pianoforte avec l‘Accompagnement d‘un Violon". Sie entstanden im Jahr 1802 und sind dem Zaren Alexander I. von Russland gewidmet.
Das fluchtige Thema des Kopfsatzes wird auf der
Subdominante
wiederholt und endet nach einer absteigenden, chromatischen
Tonskala
in der
Dominante
. Die ersten acht
Takte
des
Satzes
bilden eine I-IV-V-I-Kadenz. Das zweite Thema des Satzes, ein Marsch, wird im Klavier wiederholt und endet in einer Schlussgruppe mit Akkordschlagen als Schlusspunkt. Die
Exposition
wird nicht wiederholt.
Nach Verarbeitung der Themen sowie ihrer Kombination mit der Schlussgruppe wahrend der
Durchfuhrung
folgt die
Reprise
, in der die acht Takte des Hauptthemas nicht, wie noch in der Exposition, sofort erklingen, sondern erst nach dem Einschub weiterer sechs Takte.
Die
Coda
gleicht mit dem Vortrag des Hauptthemas im Klavierbass sowie einer
Kantilene
im Violinpart der Durchfuhrung und erscheint somit als erneute Durchfuhrung.
Durch den Ubergang von Des-Dur nach As-Dur sowohl in der Durchfuhrung als auch in der Reprise sowie Verarbeitung des zweiten Themas als kontrapunktische Engfuhrung in Des-Dur ? ebenfalls in der Reprise ? bildet die Tonart Es-dur ein konstantes Element des Satzes.
Das Adagio, das durch die Tonart As-Dur elegischen Charakter bekommt, ist in dreiteiliger Liedform mit Coda aufgebaut. Wahrend der mittlere Teil mit seinen Haltetonen in der Violine und arpeggierten Klavierakkorden einen Gegensatz zur Kantilene des ersten Satzes bildet, greift die punktierte Figur in der Wiederholung des ersten Teils das marschartige zweite Thema des ersten Satzes auf.
Das heiter gehaltene
Scherzo
der Sonate ist ein
Trio
in C-Dur.
Beethoven distanzierte sich spater von diesem Satz. So sollte in einer geplanten, aber nicht ausgefuhrten Werkgesamtausgabe die Violinsonate Nr. 7 ohne das Scherzo veroffentlicht werden.
Zu Beginn des vierten Satzes erklingen den Basstriller sowie die Akkorde des ersten Satzes erneut.
Von der Anlage her kombiniert der Satz die Form des
Rondo
, was sich durch unveranderte Wiederholungen des Themas außert, und die
Sonatensatzform
, was u. a. in durchfuhrungsartigen Abschnitten ab Takt 134 oder in einem Es-Dur-Abschnitt ab Takt 39, der wie ein Seitenthema erscheint, zum Ausdruck kommt.
Die Violinsonaten op. 30 erschienen im Jahr 1803. Beethovens Widmung der Sonaten an den russischen Zaren
Alexander I.
wurden durch diesen mit einer Zahlung von 100 Dukaten an den Komponisten wahrend des
Wiener Kongresses
entlohnt.
- Begleitheft des CD-Box-Sets
Beethoven, Schumann, Brahms ? Violinsonaten.
Deutsche Grammophon Production (Universal), 2003.
- Harenberg Kulturfuhrer Kammermusik.
Brockhaus, Mannheim 2008,
ISBN 978-3-411-07093-0
.
- Jurgen Heidrich:
Violinsonaten.
In:
Beethoven-Handbuch.
Barenreiter, Kassel 2009,
ISBN 978-3-476-02153-3
. S. 466?475.