Villadangos del Paramo
ist ein Ort am
Jakobsweg
in der
Provinz Leon
der
Autonomen Gemeinschaft
Kastilien-Leon
. Zum
Municipio
gehoren auch die Orte
Celadilla del Paramo
und
Fojedo del Paramo
.
Fur den Ortsnamen gibt es zwei Erklarungsversuche
- ?Villa de Eneco“. Eneco ist ein baskischer Vorname und konnte Grunder oder Grundherr wahrend der
Reconquista
oder der nachfolgenden Wiederbesiedlung gewesen sein.
[2]
- ?Villa de Angos (oder Ancos)“, u. U. ein
frankischer Pilger
, der wahrend der Wiederbesiedlung eine wichtige Rolle spielte.
Der Ursprung Villadangos konnte in der Ansiedlung Vallata der
Asturer
zu suchen sein, das von den
Romern
unblutig erobert wurde. Es wird in antiken
Itineraren
erwahnt. Nach der maurischen Invasion zu achten Jahrhunderts wurde der Ort bis 714 aufgrund verschiedener Kampfhandlungen verlassen. Ende des 9. und Anfang des 10. Jahrhunderts begann die Wiederbesiedlung der Gegend unter den
Konigen von Leon
.
Villadangos war 1111 Schauplatz einer bewaffneten Auseinanderbewaffnung zwischen galicischen Anhangern von Konigin
Urraca von Leon-Kastilien
und
Alfons I. von Aragon
, Gegenstand waren die Besitzungen Prinz’ Alfons, Sohn von Urraca und zukunftiger
Alfons VII.
Die damalige Schlacht hat dem Ort der Begegnung den Namen gegeben, der noch immer ?La Matanza“ heißt.
Von 1112 bis 1580 war Viadangos Teil kirchlicher Besitzungen, 1788 vergab
Karl III. (Spanien)
den Titel Markgraf von Villadangos (Marques de Villadangos), den es etwa bis 1837 gab.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Wirtschaft auf Tierhaltung (Schaf und Ziege) und Getreideanbau zur Selbstversorgung beschrankt. Mit der Ankunft der Eisenbahn entwickelte sich Industrie, die dem Dorf eine Phase der Prosperitat einbrachte. Bis in die 1950er Jahre stieg die Bevolkerung und erreicht 700 Einwohner. Am Bahnhof entwickelte sich mit dem ?Bahnhofsviertel“ (Barrio de la Estacion), ein Ortsteil mit einer Wohn- und Gewerbemischung.
1967 wurden zwei Projekte in Angriff genommen: Die landwirtschaftlichen Parzellen wurden konzentriert und die
Melioration
des
Paramo Leones
begonnen (?Riegos del Paramo“). Fur letzteres wurde ein System von Bewasserungskanalen angelegt sowie eine Talsperre in Barrios de Luna. Beide Maßnahmen verbesserten die Basis fur die Landwirtschaft erheblich, gleichzeitig entwickelten sich Industrie und Dienstleistungssektor.
Mit der Eingemeindung von Celadilla del Paramo und Fojedo del Paramo erhohte sich die Einwohnerzahl auf uber 1000. Die in den 1970er Jahren als Feriensiedlung geplante Urbanizacion Camino de Santiago wird ganzjahrig genutzt, im Sommer verdoppelt sich jedoch die Zahl der Bewohner. Aktuell wird eine dritte Bauphase realisiert, die den Umfang der Siedlung noch einmal deutlich erhohen wird.
In jungster Zeit wurde ein Großgewerbegebiet von 200 Hektar Flache eroffnet, in dem verschiedene große Unternehmen produzieren.
Obwohl Villadangos nicht zur Kampffront gehorte, war der Hugel von Villadangos wahrend des Spanischen Burgerkriegs zwischen September und November 1936 Schauplatz von Hinrichtungen. Man schatzt, dass 85 Sympathisanten der
Republikaner
getotet wurden, die meisten von ihnen aus dem
franquistischen Konzentrationslager
San Marcos
. Mindestens 71 von ihnen wurden in ein
Massengrab
auf dem ortlichen Friedhof geworfen und weitere 13 wurden in einem Grab in Fojedo del Paramo begraben. Im Februar 2022 konnten die ersten Exhumierungen im Rahmen des
Gesetzes zum historischen Gedenken
durchgefuhrt werden, trotz des anfanglichen Widerstands der Stadtverwaltung und eines Gemeinderats, dessen Votum schließlich von der
Junta de Castilla y Leon
annulliert wurde. Es wurden die sterblichen Uberreste von zehn Personen geborgen, obwohl es Hinweise auf weitere Leichen gibt, die sich unter den in den 1960er Jahren errichteten Pantheons befinden, obwohl die Existenz dieser Graber bekannt war.
[3]
[4]
Portal der Jakobskirche
- Jakobskirche (Iglesia de Santiago) mit Darstellungen des Apostels als Maurentoter und Pilger und Darstellung der
Schlacht von Clavijo
auf den Turen der Kirche.
- Villadangos: Pascua de Resurreccion (
Ostern
) und Santiago Apostol (25. Juli)
- Celadilla: San Blas (3. Februar) und San Juan Degollado (28. August)
- Fojedo: San Miguel de Mayo (8. Mai) und Epifania (6. Januar)
- ↑
Cifras oficiales de poblacion de los municipios espanoles en aplicacion de la Ley de Bases del Regimen Local (Art. 17).
Instituto Nacional de Estadistica
;
abgerufen am 19. Mai 2023
(Bevolkerungsstatistiken des
Instituto Nacional de Estadistica
, Stand 1. Januar 2022).
- ↑
Celdran Gomariz, Pancracio.
Diccionario de toponimos espanoles y sus gentilicios
. Madrid: Espasa Calpe, 2002
- ↑
Olga Rodriguez:
Las historias de los 85 fusilados en Villadangos: "Veiamos pasar las carretillas con los cadaveres".
24. Februar 2022,
abgerufen am 2. Juli 2023
(spanisch).
- ↑
Encuentran evidencias de muerte violenta entre los cuerpos recuperados en Villadangos del Paramo.
Abgerufen am 2. Juli 2023
(local).