Viet Bac

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Als Viet Bac bezeichneten die Viet Minh die nordliche Grenzregion Franzosisch-Indochinas zu China, in der sich wahrend des Zweiten Weltkriegs die Guerilla derselben formierte. Auf franzosischer Seite wurde auch vom Unterschlupf von Cao Bang gesprochen.

Die Grenzregion Indochinas mit China war mehrheitlich von den ethnischen Minderheiten der Tho und der Nung bevolkert. Ethnische Vietnamesen selbst stellten eine kleine Minderheit in der Provinz dar. Das Gebiet war durch sein gebirgiges Terrain gegenuber dem bevolkerungsreichen Delta abgeschirmt. Auf der chinesischen Seite bestanden in den Provinzen Guangxi und Yunnan ebenso wenig zugangliche Grenzregionen, deren Bevolkerung teilweise mit den Tho und Nung kulturelle Affinitaten besaß. Das Gebiet wurde ab den 20er-Jahren ein Ruckzugsort fur nationalistische Aktivisten und politisch Verfolgte sowie Transitgebiet ins chinesische Exil. [1]

Formierung der Viet-Minh-Guerilla

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Die Planungen zum Aufbau einer expandierenden Guerillainfrastruktur begannen innerhalb der Kommunistischen Partei Indochinas nach dem Fall Frankreichs im Mai 1940. [2] Ho Chi Minh richtete sich im Februar 1941 dauerhaft im Dorf Pac Bo in der Provinz Cao Bang ein. 1943 kontrollierte die Guerilla drei von 9 Distrikten der Provinz vollstandig. Ab 1943 kam es zunehmend zu Kampfhandlungen mit den franzosischen Kolonialtruppen. Ebenso stellte sich ab diesem Jahr eine Nahrungsmittelunterversorgung ein, die in einer schwelenden Hungersnot in der Region mundete. Anfang 1945 konnten die Viet Minh rund 5.000 bewaffnete Guerillas unterhalten. Nach der Machtubernahme und Internierung der Franzosen durch die Japaner im Marz 1945 kam es zu einem rasanten Aufschwung der Viet Minh. Im Juni desselben Jahres hatten sie bereits sechs Provinzen im Norden des Landes unter ihrer Kontrolle. Im Juni kam es zu vereinzelten Gefechten gegen japanische Truppen. Dabei wurden einige wenige franzosische Internierte von den Viet Minh befreit und nach China uber die Grenze gebracht. In der Augustrevolution ubernahmen die Viet Minh schließlich die Kontrolle uber Tonkin und Teile Annams und riefen in Form der Demokratischen Republik Vietnam einen souveranen Staat aus. [3]

1949 wurde die Organisation der Viet Minh von kleinen Zonen in großere Interzonen uberfuhrt. Dabei wurde die Interzone Viet Bac aus den vorbestehenden Zonen I und X gebildet. Die Interzone umfasste die Grenze zu China und Laos sowie einen großen Teil des nordlichen Deltas. Die Organisation in Interzonen wurde im Juni 1957 verlassen. Der erste Befehlshaber der Interzone war Le Quan Ba, als Politkommissar fungierte Chu Va Tan. [4]

Einzelnachweise

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  1. Geoffrey C. Gunn: Rice Wars in Colonial Vietnam , Lanham, 2014, S. 194?197
  2. Stein Tonnesson: The Vietnamese Revolution of 1945 , Oslo, 1991, S. 117f
  3. Geoffrey C. Gunn: Rice Wars in Colonial Vietnam , Lanham, 2014, S. 200?205
  4. Christopher E. Goscha : Historical Dictionary of the Indochina War (1945?1954) , Kopenhagen, 2011, S. 233