VfB Leipzig (1991)

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VfB Leipzig
Basisdaten
Name Verein fur Bewegungsspiele
Leipzig e. V.
Grundung 1991 umbenannt aus 1. FC Lok Leipzig ,
2021 aufgegangen im 1. FC Lok Leipzig
Farben Blau-Weiß
Erste Fußballmannschaft
Spielstatte Bruno-Plache-Stadion
Platze

Der Verein fur Bewegungsspiele Leipzig , kurz VfB Leipzig , war ein Sportverein in Leipzig . Bis 1991 hieß er 1. FC Lokomotive Leipzig und sieht sich als Nachfolger des 1945 aufgelosten VfB Leipzig . In den Folgejahren entwickelte sich aus dem reinen Fußball- ein Mehrspartenverein (Handball, Volleyball, Schach). Der Verein ging 2004 in Insolvenz. Im Jahr 2018 wurde die Insolvenz erfolgreich beendet. [1] Die Nachfolge in der Fußballsparte trat der ?wiedergeborene“ 1. FC Lokomotive Leipzig an. Aus der Handballsparte ging der HC Leipzig , aus der Volleyballabteilung der VV Leipzig und aus der Schachabteilung der VfB Schach Leipzig hervor. Im Oktober 2021 fusionierte der Verein mit dem Nachfolgeklub 1. FC Lokomotive Leipzig, der die Traditionslinie seit 1893 nun auch offiziell fortsetzt. [2]

Heimstadion der VfB-Fußballer war das Bruno-Plache-Stadion in Leipzig- Probstheida .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Historische Namensentwicklung des VfB Leipzig und seiner Nachfolger

Bereits im November 1989 gab es in Leipzig Bestrebungen, unter dem Traditionsnamen VfB Leipzig einen finanzkraftigen Verein mit einer schlagkraftigen Fußball-Mannschaft zu schaffen. Seitens der damals noch bestehenden BSG Chemie Leipzig , die ihre Eigenstandigkeit behalten wollte, wurde das Fusionsangebot aus Probstheida aber abgelehnt. Wahrend der Saison 1990/91 setzten sich bei Prasident Karl Droßler ehemalige Mitglieder des VfB Leipzig fur die Wiederaufnahme der Traditionslinie ein. Auch die Mitglieder des 1. FC Lokomotive Leipzig folgten dieser Idee und beschlossen am 28. Mai 1991 in Erinnerung an den dreimaligen deutschen Meister VfB Leipzig die Umbenennung. Ab dem 1. Juli 1991 hieß der Verein wieder VfB Leipzig.

Mit diesem Schritt wurde der Grundstein fur einen neuen burgerlichen Großverein gelegt. Im Laufe der Zeit traten neue Abteilungen bei und bestehende verließen den Verein. Es folgten zwei Insolvenzverfahren in den Jahren 2000 und 2004. Nach dem zweiten Insolvenzverfahren wurde durch die Glaubigerversammlung am 21. April 2004 die Erstellung eines Insolvenzplans abgelehnt. Die Mannschaften des VfB Leipzig wurden zum Ende der Saison 2003/04 vom Spielbetrieb abgemeldet.

Wahrend die Jugend- und Frauenmannschaften, die Mitte der 1990er Jahre gegrundet worden waren, in den neu gegrundeten 1. FC Lokomotive Leipzig integriert wurden, bestand die erste Mannermannschaft nicht mehr.

Die 1991 dem Verein beigetretenen Schachspieler grundeten 2004 den Verein VfB Schach Leipzig .

Im Jahr 1993 wurde im VfB Leipzig eine Handballabteilung gegrundet. Nachdem der SC Leipzig , aus dem auch der 1. FC Lokomotive Leipzig entstand, sich 1993 aufloste, wechselten die Handballerinnen geschlossen zum VfB Leipzig, wahrend die Handball-Herren sich dem SC DHfK Leipzig anschlossen. Um der drohenden Insolvenz zuvorzukommen verließ die Abteilung Handball 1999 den Verein und grundete mit dem HC Leipzig einen eigenen Verein.

Im Jahr 1998 wechselten nach den Handballerinnen des SC Leipzig auch die Volleyballspieler zum VfB Leipzig. Nach nur einem Jahr verließen diese den Verein wieder und grundeten genauso wie die Abteilung Handball mit dem VV Leipzig einen eigenen Verein.

Abteilung Fußball [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1991?1993: Vom Abstiegskandidaten zum Aufsteiger [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1991/92 2. Bundesliga Sud 7. 10 11 11 42:42 31:33 3. Runde
1992/93 2. Bundesliga 3. 22 14 10 66:45 58:34 3. Runde
Grun unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Noch als 1. FC Lokomotive Leipzig hatte sich die Mannschaft in der letzten Saison der DDR-Oberliga fur die 2. Bundesliga qualifiziert. Durch die Aufnahme von sechs Mannschaften aus der DDR-Oberliga wurde die 2. Bundesliga in der Saison 1991/92 in zwei Staffeln mit je zwolf Mannschaften aufgeteilt. Der VfB Leipzig wurde in die Staffel Sud eingeteilt und belegte nach der Hinspielrunde den 9. Platz, womit er an der Abstiegsrunde teilnahm. Eine Ursache fur dieses unerwartet schlechte Abschneiden der Leipziger war der fruhzeitig verletzungsbedingte Ausfall der Leistungstrager Halata und Kreer , der nicht zu kompensieren war. [3] Um die 2. Liga dennoch zu halten, ließ der VfB schon im Herbst 1991 auf dem Transfermarkt nichts unversucht. So wurde Ende Oktober 1991 die spektakulare Verpflichtung des damals 36-jahrigen franzosischen Altinternationalen Didier Six bekanntgegeben, der einen Vertrag bis zum Saisonende erhielt. [4] Da das Bruno-Plache-Stadion als nicht mehr zweitligatauglich angesehen wurde, musste der VfB die Abstiegsrunde in der Schussel des Zentralstadions austragen. In dieser musste der VfB bis zum letzten Spieltag zittern, ehe er sich mit einem 1:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 Munchen den Klassenerhalt sicherte. [5]

In der darauffolgenden Saison wurde wieder in einer eingleisigen 2. Bundesliga mit 24 Mannschaften gespielt. Dies hatte jedoch fast ohne den VfB stattgefunden. Der DFB forderte zunachst bis zum 10. Juni 1992 eine Burgschaft uber Sponsorengelder in Hohe von 1 Million DM fur die Lizenzfreigabe. Nach erfolgreichem Einspruch erhielt der sachsische Zweitligist die Lizenz. [6] Mit einem 4,5 Millionen-Etat und funf Neuverpflichtungen, darunter Hans-Jurgen Heidenreich und Dieter Hecking startete der VfB in die Mammutsaison mit 46 Spieltagen. [7] Schon fruhzeitig konnten sich die Sachsen im oberen Bereich der Tabelle etablieren, sie blieben immer in Reichweite zu den drei Aufstiegsplatzen. Auch Ruckschlage konnten die Mannschaft dabei nicht beirren. So wurde im Januar 1993 Torjager Bernd Hobsch, der bis dahin 15 Saisontore in 25 Spielen erzielt hatte, fur 2,2 Millionen DM an Werder Bremen verkauft. Im Februar wurde der Wechsel von Trainer Jurgen Sundermann zum mit um den Bundesligaaufstieg kampfenden Konkurrenten Waldhof Mannheim zum Saisonende bekannt. Sundermann hatte fur eine Vertragsverlangerung um 35 % hohere Bezuge beim Ligaverbleib und um 65 % hohere Bezuge beim Bundesligaaufstieg gefordert. Diese Forderungen konnte der Verein nicht realisieren. [8] Zumindest sportlich konnte der VfB kurzfristig Ersatz finden, indem Ende Februar der Brasilianer Franklin Bittencourt von Fluminense Rio de Janeiro ausgeliehen wurde, der in 15 Saisonspielen noch funf Tore schoss. [9] In der Trainerfrage konnte Ende April 1993 ein Nachfolger fur Sundermann verpflichtet werden, die Vereinsfuhrung war sich mit dem ehemaligen DDR-Nationaltrainer Bernd Stange einig geworden. [10] Schon ab dem Fruhjahr 1993 hatte sich nach den am 42. Spieltag schon aufgestiegenen Freiburgern eine Dreiergruppe aus dem MSV Duisburg, dem VfB und pikanterweise dem SV Waldhof Mannheim, Sundermanns zukunftigem Arbeitgeber, auf den Platzen zwei bis vier festgesetzt. Am 44. Spieltag erzielte der VfB durch einen 3:0-Heimsieg gegen Jena bei einem gleichzeitigen Unentschieden der Waldhofer in Braunschweig einen Punkt mehr als die bis dahin punktgleichen Mannheimer und konnte sich auf Platz drei festsetzen. Am vorletzten Spieltag kam es zum direkten Duell in Mannheim. Nach einem hektischen Spiel, welches die Leipziger nur mit neun Spielern beendeten, stand es am Ende 0:0. So musste der letzte Spieltag die Entscheidung uber den Aufstieg bringen. Mit einem Sieg der Waldhofer in Wuppertal bei gleichzeitiger Niederlage der Leipziger zuhause gegen Mainz waren die Kurpfalzer noch am VfB vorbeigezogen. Nach 45 Minuten lag Mannheim auch mit 1:0 in Fuhrung, wahrend vor 38.000 Zuschauern im Zentralstadion noch keine Tore gefallen waren. Nach 51 Spielminuten stand es jedoch 3:1 fur Wuppertal, kurz darauf brachten Rische (60.) und Anders (68.) mit einem Doppelschlag die Leipziger in Fuhrung. Am Ende verlor Mannheim 3:4 in Wuppertal und der VfB stieg mit 3 Punkten Vorsprung vor den Waldhofern als dritte Mannschaft neben dem SC Freiburg und dem MSV Duisburg in die Bundesliga auf.

Die Aufstiegsmannschaft von 1993 [11]
Maik Kischko (46 Spiele/? Tore)

Matthias Lindner (46/3)
Torsten Kracht (43/3), Frank Edmond (46/5),
Nico Dabritz (39/3), Dieter Hecking (31/1), Matthias Liebers (22/0), Uwe Bredow (38/0)
Bernd Hobsch (25/15), Jurgen Rische (46/10), Dirk Anders (42/12)
Trainer: Jurgen Sundermann

außerdem : Uwe Trommer (20/?), Helmut Gabriel (30/1), Gennadij Grishin (19/3), Sarfo Gyamfi (4/?), Jorg Engelmann (25/4), Franklin Bittencourt (15/5), Janusz Turowski (14/1), Hans-Jurgen Heidenreich (40/?)

1993?1994: Abenteuer Bundesliga [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1993/94 Bundesliga 18. 3 11 20 32:69 17:51 2. Runde
Grun unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

In die Bundesligasaison 1993/94 startete der VfB unter seinem Trainer Bernd Stange mit denkbar schlechten Voraussetzungen. So musste man im ungeliebten, riesigen Zentralstadion spielen, dessen zugelassenes Fassungsvermogen durch finanzielle Unterstutzung der Stadt auf 50.000 Zuschauer erhoht worden war. Dennoch rechnete man nicht zuletzt durch innerstadtische Zuneigung zum Ortsrivalen FC Sachsen Leipzig mit einem kalkulierten Zuschauerschnitt von 8000 Besuchern, und das als Erstligist. Zudem gestaltete sich die Verstarkung des Kaders als schwierig. Nach dem Abgang von Kapitan Torsten Kracht zum VfB Stuttgart gelang auf dieser Position kein adaquater Ersatz. Im Sturm konnte nach dem Weggang von Bernd Hobsch mit Steffen Heidrich vom Chemnitzer FC und Florian Weichert , der nach dem zweiten Saisonspieltag noch vom Hamburger SV verpflichtet werden konnte, immerhin erstligareife Verstarkung gefunden werden. Wunschkandidat und Lok-Ikone Olaf Marschall zog es zu Dynamo Dresden, Marco Grassis Verpflichtung scheiterte an der selbst auferlegten Transferhochstsumme von 1 Million DM. [12] Als Saisonetat standen den Leipzigern 8,5 Millionen DM zur Verfugung. [13] Zum Saisonauftakt empfing der VfB gleich den sachsischen Konkurrenten aus Dresden. Das Duell endete vor 32.000 Zuschauern 3:3, wobei Olaf Marschall alle drei Dresdener Tore schoss. Allerdings gestaltete sich in der Folge der Saisonverlauf nicht wie erhofft. Nach dem 11. Spieltag stand der VfB erstmals auf einem Abstiegsplatz. [14] Zum Ruckrundenstart in Dresden stießen die Dynamos die Leipziger mit einem 1:0-Heimsieg erstmals auf den letzten Tabellenplatz, den sie auch nicht mehr verlassen konnten. In die Winterpause ging der VfB mit 16:35 Toren und 13:27 Punkten aus 20 Spielen. Um den Abstieg zu verhindern, wurde noch vor Weihnachten 1993 der in Stuttgart nicht glucklich gewordene Torsten Kracht zuruckgeholt. [15] Eine zumindest nominell spektakulare Verpflichtung gelang Manager Klaus Dietze um die Jahreswende 1993/94 [16] mit der Ausleihe des jugoslawischen Sturmers Darko Pan?ev vom italienischen Spitzenklub Inter Mailand , der in 14 moglichen Spielen immerhin zehn Mal zum Einsatz kam. Nach zwei Auftaktniederlagen nach der Winterpause wurde nun auch Trainer Stange entlassen. Mit Jurgen Sundermann wurde der Aufstiegstrainer der vorherigen Saison verpflichtet. Unter ihm erreichte man allerdings auch nur drei Punkte in acht Spielen so dass er nach dem 30. Spieltag am 8. April 1994 schon wieder entlassen wurde. Den Rest der Saison wurde das Team von Damian Halata , der bis dahin als Co-Trainer agierte, betreut. Unter seiner Leitung gelang in vier Spielen noch ein Unentschieden. Somit stieg die Mannschaft mit nur drei Siegen und elf Unentschieden als Tabellenletzter ab. Die Siege konnte man gegen Borussia Dortmund , Eintracht Frankfurt und den Karlsruher SC feiern. Mit nur 17 Punkten belegt der VfB Leipzig in der ewigen Tabelle der Bundesliga vor dem SC Tasmania 1900 Berlin den vorletzten Platz.

1994?1998: Kampf um den Wiederaufstieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1994/95 2. Bundesliga 13. 11 0 8 15 44:44 30:38 1. Runde
1995/96 2. Bundesliga 0 9. 13 0 6 15 35:49 45 2. Runde
1996/97 2. Bundesliga 0 8. 12 10 12 53:54 46 1. Runde
1997/98 2. Bundesliga 15. 10 0 9 15 31:51 39 2. Runde
Grun unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Nach dem Bundesligaabstieg versuchte man in der 2. Bundesliga vergeblich durch haufige und meist kostenintensive Trainer- und Spielerwechsel die Aufstiegsrange zu erreichen. In der Saison 1994/95 geriet der VfB unter dem neuverpflichteten Trainer Tony Woodcock relativ schnell in Abstiegsgefahr, nach 11 Spieltagen standen die Sachsen mit nur 5 Punkten auf Platz 17. Unter Trainer Gustl Starek erreichte die Mannschaft 25 Punkte und konnte am Saisonende mit einem 13. Platz die Klasse halten. In der Folgesaison steckte der VfB wieder uber die gesamte Saison im Abstiegskampf. Um die notigen Punkte fur den Klassenerhalt zu holen wurde Trainer Starek nach dem 32. Spieltag entlassen. Der VfB stand zu diesem Zeitpunkt auf Platz zehn, hatte aber nur drei Punkte Abstand zu einem Abstiegsplatz. Unter Damian Halata konnten die Sachsen am vorletzten Spieltag durch einen Siegtreffer von Nico Dabritz in der letzten Spielminute gegen die SpVgg Unterhaching den Klassenerhalt perfekt machen. Fur die Saison 1996/97 wurde als Trainer Sigfried Held verpflichtet. Zwar gerieten die Sachsen nie wirklich in Abstiegsgefahr, aber der Klassenerhalt wurde auch erst kurz vor Schluss endgultig geschafft, wenngleich man mit Platz acht am Ende einen Mittelfeldplatz belegte. In der Spielzeit 1997/98 geriet der VfB trotz der Verpflichtung von erstligaerfahrenen Spielern wie Roland Wohlfarth , Ulf Mehlhorn oder Matthias Maucksch relativ schnell in Abstiegsgefahr. Nach einer 6:0-Niederlage in Meppen wurde daraufhin Trainer Held am 7. Oktober 1997 entlassen. Wieder sollte es nun Feuerwehrmann Damian Halata richten. Funf Spieltage vor Saisonende hatten die Sachsen sechs Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Nach drei Niederlagen in Folge rutschte der VfB jedoch am 31. Spieltag erstmals auf Platz 15 ab. Danach gelang den Leipzigern kein weiterer Sieg. Am letzten Spieltag kam es dann zum Aufeinandertreffen mit dem direkten Abstiegskonkurrenten aus Wattenscheid , der vor dem Spiel einen Punkt vor dem VfB lag. Vor 10.200 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion gelang den Sachsen allerdings statt des notwendigen Sieges nur ein torloses Unentschieden, so dass damit der VfB Leipzig in die Regionalliga Nordost absteigen musste.

1998?2004: Abstiege und Insolvenz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1998/99 Regionalliga Nordost 0 2. 21 0 7 0 6 59:28 70 1. Runde
1999/00 Regionalliga Nordost 0 9. 14 0 7 13 43:36 49 ?
2000/01 Oberliga NOFV-Sud 0 2. 23 0 6 0 5 65:27 75 ?
2001/02 Oberliga NOFV-Sud 0 4. 20 0 8 0 4 55:18 68 ?
2002/03 Oberliga NOFV-Sud 0 4. 20 0 7 0 7 57:23 67 ?
2003/04 Oberliga NOFV-Sud 17. 10 0 4 0 6 38:21 34 ?
Grun unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

In der ersten Drittligasaison 1998/99 sollte unter dem neuen Prasidenten, Medienunternehmer Ralph Burkei , der sofortige Wiederaufstieg gestemmt werden. Dazu wurden erfahrene, aber auch teure Spieler aus dem Profibereich wie Marco Dittgen , Willi Kronhardt , Frank Seifert oder Igor Lazic verpflichtet. Hinzu kam mit Hans-Ulrich Thomale der Trainer, der fur eine der erfolgreichsten Zeiten des Vorgangers Lok Leipzig stand. Und nach der Hinrunde stand der VfB nach holprigem Start vor der punktgleichen Mannschaft von Union Berlin auf Platz eins. Diese Platzierung konnte auch bis in den Marz 1999 gehalten werden. Dann reichten jedoch in dieser mit spielstarken Teams besetzten Spielklasse zwei Unentschieden in Folge um auf Platz zwei abzurutschen. Dies veranlasste die Vereinsfuhrung, einen Trainerwechsel vorzunehmen. Auf Thomale folgte Dragoslav Stepanovi? , unter dem der VfB trotz einer anfanglichen Siegserie von funf Spielen die fuhrenden Chemnitzer nicht mehr gefahrden konnte. Ein Unentschieden am drittletzten Spieltag gegen Zwangsabsteiger Spandauer SV besiegelte alle Aufstiegstraume, am Ende kamen die Leipziger mit sieben Punkten Abstand auf Staffelsieger Chemnitzer FC auf Platz zwei ein. Die darauffolgende Saison bot durch die Zusammenlegung der bis dahin vier Regionalligastaffeln auf nur zwei eine erneute sportliche Herausforderung. Nach einem Fehlstart der wieder mit namhaften Spielern wie Burkhard Reich oder Alexander Durr verstarkten Mannschaft, bei dem aus den ersten funf Spielen nur sieben Punkte erzielt wurden, folgte die Entlassung von Trainer Stepanovic, auch Prasident Burkei trat zuruck. Nun sollte es der bis dahin als Co-Trainer agierende Joachim Steffens schaffen. Um in der drittklassigen Regionalliga sicher zu bleiben, war mindestens Tabellenplatz sechs notwendig. Durch fehlende Einnahmen und unvermindert hohe Ausgaben entstand im Saisonverlauf jedoch eine so große Finanzlucke (17 Mio. DM), dass der einzige Ausweg in einem Insolvenzverfahren gesehen wurde. Die Glaubiger stimmten dem Insolvenzantrag im Jahr 2000 zu. Die Folge waren Spielerverkaufe und damit ein Absinken der sportlichen Qualitat, was sich alsbald auch in der Tabelle zeigte. Zwar rang der VfB lange noch mit anderen Vereinen um den Relegationsplatz sieben, doch am Ende reichte es nur fur Neun. Infolge der Regionalligareform bedeutete dies den Abstieg in die viertklassige Oberliga Nordost-Sud .

In der ersten Oberligasaison 2000/2001 spielte der VfB trotz einer quasi neuen Mannschaft, die sich vor allem aus Spielern der II. Mannschaft zusammensetzte, eine uberraschend gute Rolle und kam zu Saisonende auf Platz zwei ein. In der darauffolgenden Saison wurde mit dem Dresdner Idol Dixie Dorner als Trainer erneut versucht, den Aufstieg in die Drittklassigkeit zu erreichen, doch diesmal reichte es nur fur Platz vier, wie auch in der Saison 2002/2003 , was besonders schmerzte, da gleichzeitig der Lokalrivale FC Sachsen Leipzig in die Regionalliga aufstieg. Der Schuldenberg wuchs in diesen Spielzeiten infolge des inkonsequent durchgefuhrten Insolvenzverfahrens von 1999 und weiter verfehlter Finanzpolitik in den Jahren 2000 bis 2003 auf 4,8 Millionen Euro. Unter dem neuen Trainer Hermann Andreev und dem nach Probstheida zuruckgekehrten Kapitan Torsten Kracht sollte in der Saison 2003/04 trotzdem der Aufstieg in Angriff genommen werden. Anfang 2004 wurde jedoch ein erneutes Insolvenzverfahren eingeleitet. Der VfB spielte infolgedessen ab dem 19. Spieltag nur noch Pflichtfreundschaftsspiele und stand als Absteiger bereits fest. Spieler- und Trainerwechsel waren die Folge. Die Glaubigerversammlung entschied am 21. April 2004 die Auflosung des Traditionsvereins, die im Juli 2004 vollzogen wurde.

Die erste Mannermannschaft wurde aufgelost. Die erfolgreichen Nachwuchsmannschaften und die Fußballerinnen ( 2. Frauen-Bundesliga ), die alle in ihren Spielklassen verblieben, wurden vom neugegrundeten 1. FC Lokomotive Leipzig ubernommen.

2021: Sanierung und Fusion mit Lok Leipzig [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anfang Februar 2021 vermeldeten verschiedene Medien die durch den VfB Leipzig erlangte Schuldenfreiheit nach Abschluss des Insolvenzverfahrens. [17] [18] Der weiterhin bestehende Verein hatte zu diesem Zeitpunkt noch 17 Mitglieder [19] und wahlte bereits im Januar Jens Peter Hirschmann, bis dahin Aufsichtsratsvorsitzender des Nachfolgervereins Lok Leipzig , zum Nachfolger des scheidenden Prasidenten Dirk Sander. [19] Der VfB und der 1. FC Lokomotive strebten eine Fusion an, die Anfang Oktober 2021 vollzogen wurde. [20]

Sportliche Erfolge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Trainer [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bekannte Spieler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Abteilung Frauenfußball [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mitte der 1990er Jahre grundete sich im VfB Leipzig die Abteilung Frauenfußball. Zum Ende des VfB Leipzig konnte die Frauenmannschaft ihre großte Erfolge feiern. In der Saison 2002/03 stieg die Mannschaft aus der Landesliga in die Regionalliga Nordost auf. Zuvor war dies mit dem SV Post Leipzig erst einer Leipziger Mannschaft gegluckt. Gleich in der ersten Regionalliga-Saison belegte die Mannschaft den funften Platz und qualifizierte sich dadurch fur die 2. Bundesliga . Nach der Auflosung des VfB Leipzig schloss sich die Frauenfußballabteilung den neu gegrundeten 1. FC Lokomotive Leipzig an.

Erfolge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Abteilung Handball [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1993?1995: Beitritt und Etablierung in der Bundesliga [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1993/94 Bundesliga 4 15 2 0 9 571:548 32:20 ?
1994/95 Bundesliga 7 14 2 10 625:630 30:22 ?

Im Jahr 1993 wurde der SC Leipzig , aus welchen im Jahr 1966 die Fußballabteilung zum 1. FC Lokomotive ausgegliedert wurde, aufgelost und die erfolgreichen Handballfrauen und -manner mussten sich eine neue Heimat suchen. Wahrend die Manner sich dem Lokalrivalen SC DHfK Leipzig an, entschieden sich die Frauen, sich dem VfB Leipzig anzuschließen.

Nachdem man als SC Leipzig in der Saison 1992/93 den dritten Platz belegt hat, belegten sie in ihrer Premierensaison 1993/94 als VfB Leipzig den vierten Platz in der Handball-Bundesliga . In der darauffolgenden Saison konnte die Mannschaft an ihre guten Leistungen der Vorsaison nicht anknupfen und musste sich mit den siebten Platz und damit einen Mittelfeldplatz.

1995?1999: sportlicher Erfolg und Austritt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
1995/96 Bundesliga 2 21 1 4 718:597 43: 0 9 Sieger
1996/97 Bundesliga 2 16 0 6 615:533 32:12 Platz 3
1997/98 Bundesliga 1 17 2 3 649:547 36: 0 8 Viertelfinale
1998/99 Bundesliga 1 19 0 3 639:515 38: 0 6 ?

In der Saison 1995/96 sorgten die Leipzigerinnen wieder fur Aufsehen. In der Liga belegte die Mannschaft hinter dem Serienmeister TuS Walle Bremen den zweiten Platz. Im DHB-Pokal besiegten der VfB Leipzig die Mannschaft aus Bremen im Halbfinale knapp mit 28:29. Im Finale traf die Mannschaft auf den Buxtehuder SV und konnte zum ersten Mal durch einen erneut knappen 23:22-Sieg zum ersten Mal den DHB-Pokal gewinnen. In der darauffolgenden Saison konnte die Mannschaft die Ergebnisse aus der Vorsaison bestatigen. In der Liga belegte man hinter dem TV Lutzellinden den zweiten Platz und im DHB-Pokal erreichte man das Halbfinale. In Riesa verlor man das Halbfinale gegen den spateren Pokalsieger BV Borussia 09 Dortmund . Im Spiel um Platz 3 setzte man sich mit 32:26 gegen den TuS Walle Bremen durch.

In der Saison 1997/98 entwickelte sich einer der spannendsten Kampfe um den deutschen Meistertitel in der Geschichte der Bundesliga. Bis zum vorletzten Spieltag lag der Titelverteidiger TV Lutzellinden mit einem Punkt vor dem VfB Leipzig und mit zwei Punkten vor den BV Borussia 09 Dortmund . Am vorletzten Spieltag spielte der TV Lutzellinden nur Unentschieden, wahrenddessen die Leipzigerinnen ihr Spiel gewannen. Dadurch schoben sich die Leipziger aufgrund des besseren Torverhaltnissen an Titelverteidiger vorbei. Der BFV blieb ebenfalls durch einen Sieg dem Kampf um den Meistertitel erhalten. Am letzten Spieltag sicherten sich die Leipzigerinnen durch einen hohen 32:18-Erfolg gegen den Tabellenvorletzten SG Minden/Minderheide , weil der TV Lutzellinden nur mit 29:23 gegen die Handballerinnen von Borussia Dortmund gewannen, den ersten gesamtdeutschen Meistertitel durch ein um 11 Tore besseres Torverhaltnis.

Die Mannschaft von Maik Nowak konnte in der Saison 1998/99 auf die erfolgreiche Vorsaison aufbauen und gewann 19 der 22 Bundesligaspiele. Am Saisonende verteidigten sie ihren Meistertitel mit funf Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund . Mit diesen Meistertitel ging die Handballgeschichte vom VfB Leipzig zu Ende. Die Handballabteilung war die einzige Abteilung des VfB, welche sowohl sportlich als auch finanziell erfolgreich war. Deswegen wollte die Abteilung nicht von der drohenden Insolvenz in Schieflage gebracht werden und man entschied sich, mit den HC Leipzig einen eigenen Verein und reinen Frauenhandballverein zu grunden.

Erfolge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bekannte Spielerinnen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Abteilung Volleyball [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Volleyballabteilung des SC Leipzig wechselte nach dessen Auflosung 1998 zum VfB Leipzig. In der Saison 1998/99 spielte die Mannermannschaft in der 1. Bundesliga. [21] 2000 grundeten die Volleyballer einen neuen Verein, den VV Leipzig .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Hans-Werner Stadie, Steffen Reichert: Ein Jahrhundert VfB Leipzig . Leipzig 1993.
  • Freundeskreis Probstheida: 1. FC Lokomotive Leipzig. Berlin 2016, ISBN 978-3-944068-48-0 (= Bibliothek des deutschen Fußballs , Band 5).
  • Thomas Franke, Marko Hofmann, Matthias Loffler: 125 Jahre. Vom VfB zum 1. FC Lokomotive Leipzig: Die Geschichte des Ersten Deutschen Meisters . MMT Verlag, Leipzig 2019, ISBN 978-3-00-060937-4 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : VfB Leipzig  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. "Amtsgericht genehmigt VfB-Insolvenzplan" , lok-leipzig.com, abgerufen am 3. April 2021
  2. Ein Traum wurde wahr
  3. Neue Zeit vom 27. Dezember 1991 S. 14
  4. Berliner Zeitung vom 25. Oktober 1991 S. 22
  5. Neue Zeit vom 19. Mai 1992 S. 15
  6. Neue Zeit vom 12. Juni 1992 S. 16
  7. Neue Zeit vom 10. Juli 1992 S. 15
  8. Neue Zeit vom 10. Februar 1993 S. 16
  9. Neue Zeit vom 1. Marz 1993 S. 14
  10. Neue Zeit vom 21. April 1993 S. 16
  11. Ubersicht bei kicker.de
  12. Neue Zeit vom 9. Juli 1993 S. 15
  13. Berliner Zeitung vom 9. Juli 1933 S. 13
  14. Neue Zeit vom 11. Oktober 1993 S. 14
  15. Neue Zeit vom 14. Dezember 1993 S. 15
  16. Neue Zeit vom 30. Dezember 1993 S. 15
  17. 1. FC Lok und VfB Leipzig vor Fusion: Meisterstern und 127-jahrige Tradition? , transfermarkt.de, abgerufen am 6. Februar 2021
  18. Schenk mir einen Stern: 1. FC Lok und VfB Leipzig treiben Fusion voran , sportbuzzer.de, abgerufen am 6. Februar 2021
  19. a b Die letzte Neubesetzung des Prasidentenamtes beim VfB Leipzig , sportbuzzer.de, abgerufen am 6. Februar 2021
  20. ?Festtag“: Lok Leipzig und VfB Leipzig machen Fusion perfekt , mdr.de, abgerufen am 19. Oktober 2021
  21. Ergebnisarchiv Volleyball-Bundesliga