Der
Vertrag von Picquigny
wurde am
29. August
1475
von
Ludwig XI.
,
Konig von Frankreich
, und
Eduard IV.
,
Konig von England
, in
Picquigny
an der
Somme
unterzeichnet. Er beendete den
Hundertjahrigen Krieg
, welcher 1453 nach der
Schlacht bei Castillon
?eingeschlafen“ war, endgultig.
Die Englander ließen sich ihren Ruckzug und die Aufkundigung des Bundnisses mit
Karl dem Kuhnen
,
Herzog von Burgund
, mit der einmaligen Zahlung von 75.000 Goldkronen und einer jahrlichen Rente von 50.000 Goldkronen bezahlen.
Der Vertrag von Picquigny schwachte die Position Karls in den
Burgunderkriegen
, in deren Verlauf er am 2. Marz 1476 die
Schlacht bei Grandson
und am 22. Juni 1476 die
Schlacht bei Murten
verlor und am
5. Januar
1477
in der
Schlacht bei Nancy
fiel. Der Tod Karls bedeutete das Ende des
Hauses Burgund
und des von seiner Familie aufgebauten Reichs zwischen Frankreich und Deutschland, das nun im Wesentlichen in den Besitz der
Habsburger
uberging und damit die fur Frankreich gefahrliche Umklammerung durch den Machtbereich dieser Dynastie einleitete.
- Joseph Calmette
,
Die großen Herzoge von Burgund
, Originalausgabe Paris 1949, dt. Diederichs, Munchen 1996,
ISBN 3-424-01312-9
, S. 321ff.
- Joachim Ehlers
,
Geschichte Frankreichs im Mittelalter
, Darmstadt 2009,
ISBN 978-3-89678-668-5
, S. 371